altberlin, ich stimme Dir prinzipiell zu, habe allerdings doch einige Anmerkungen dazu.
Ein Problem der Medien ist prinzipiell die Informationsauswahl, es passiert zu viel, um über alles zu berichten. Wenn man sich die Seite der DPA ansieht, dann bieten die einen Basisservice, der täglich im Durchschnitt 800 Meldungen aus aller Welt beinhaltet. Dazu kommen noch 12 deutsche Regionaldienste, die jeweils zwischen 80 und 200 Meldungen aus jeder der 12 Regionen bringen.
Ein Zeitungsmacher muss sich also entscheiden, welche der täglich rund 1000 Meldungen er bringt. Dabei spielt natürlich eine Rolle, worüber die Konkurrenz berichtet. Aber auch das aktuelle Medienklima ist entscheidend. Ob eine Meldung es auf Seite 1 oder nur auf Seite 5 schafft hängt aus davon ab, was gerade noch so an Meldungen kommt. Dabei müssen logischerweise Meldungen untergehen.
Gleichzeitig ist es aber durchaus so, dass in unserer Medienlandschaft JW und ND sicherlich andere Meldungen auswählen als FAZ oder TAZ.
Und eine zweite Anmerkung zum Konsumverhalten bzgl. der Medien. Wir haben bei uns in Deutschland meiner Meinung nach auch das Thema, dass nicht nur die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, sondern dass die Zunahme der Armut auf mit einer Abnahme der Bildung verbunden ist. Dabei will ich jetzt hier nicht diskutieren, was Ursache und was Wirkung ist. Aber Artikel mit mehr als 5 Sätzen überfordern manche in verstehendem Lesen schon, dass hat sich dann auch die Bildzeitung ganz konsequent verinnerlicht.
Gleichzeitig spielt die Rolle der Medien im Internet eine immer wichtigere Rolle. Man es kann sich heute leisten, am Frühstückstisch auf seinem Tablett durch die Onlineausgaben der großen deutschen Zeitungen zu klicken und ganz selektiv das zu lesen, was einem interessiert. Ich lese z.B. am Frühstückstisch den Regionalteil unsere regionalen Tageszeitungen und dann noch Meldungen aus der regionalen Wirtschaft und dem Ländle. Über Internationale und Deutschlandpolitik informiere ich mich im TV und im Internet. Dabei fällt dann schnell auf, das viele Zeitungen den selben DPA- AP oder Reuters-Text bringen, aber immer wieder auch interessante eigene Texte auftauchen.