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RE: Zukunft des Kapitalismus? - 7
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In China herrscht doch Manchester-Kaptialismus der übelsten Sorte ... billige Arbeitskräfte, die quasi auf Arbeit wohnen, sich in den Tod stürzen, 14 Stunden arbeiten und noch unter Überwachung stehen. Das ist Kapitalismus, Diktatur und Kommunismus in einer Schüssel zusammengerühert.
Sozialismus / Kommunismus sind keine schlechten Ideen , der Mensch ist nur nicht soweit den auch zu begreifen. Kapitalismus ist Murks aber es gibt keine Alternative. Abgesehen von der Sozialen Marktwirtschaft.
Wenn der Staat den Weg der Gerechtigkeit verlässt , wird ziviler ungehorsam zur Pflicht.
Eben deshalb darf man pessimistisch sein. Denkt halt jeder nur bis zu seinem Gartenzaun. China ist ein gutes Beispiel : Alles, was in der "zivilisierten" Welt sich als problematisch erweist, aus welchen Gründen auch immer, wird nach China verlagert. Mit deren Problemen haben wir ja zum Glück nichts zu tun . Denkt man . Irgendwann landet der ganze Dreck doch wieder hier . Nur ist bis dahin genug Geld verdient und verprasst, nach mir die Sintflut. So ist der vielbeschriebene große Knall absehbar. Nur sich eben mal zusammensetzen und ohne materielle und strategische Hintergedanken langfristig tragfähige Ideen auf den Tisch zu legen, das kann, und vor allem, will niemand.
Zitat von Kolumbus 1492 im Beitrag #102 Kapitalismus ist Murks aber es gibt keine Alternative. Abgesehen von der Sozialen Marktwirtschaft.
Und die hat man angefangen in den 90er Jahren, abzuschaffen! Die soziale Marktwirtschaft war eine Erfindung des Kapitalismus um zu zeigen, das im Kapitalismus ein menschen würdiges Leben für alle Schichten der Gesellschaft möglich ist. Mit Wegfall des Sozialismus ist es nicht mehr nötig, das der Kapitalismus ein humanes Abbild für alle zeichnet. Profitgier steht an erster Stelle.
Wir haben uns in den letzten Jahren doch eher China angenähert, als das wir uns von denen unterscheiden. Irgendwann kommt der große Knall von unten, wenn man den Leuen soviel genommen hat und soviel abverlangt, dass es keinen Unerschied mehr macht, ob man aufmuckt oder weiter buckelt.
Das ist genau das was mich in dieser Gesellschaft so nervt , hier ist nichts wichtiger als Geld. Ich war in der DDR kein Kommunist , ich war sogar Staatsgegner , aber hier würde ich fast zum "linken " werden.
Wenn der Staat den Weg der Gerechtigkeit verlässt , wird ziviler ungehorsam zur Pflicht.
Zitat von joesachse im Beitrag #67Nachdem wir hier bisher diskutiert haben, das der Marxismus mit der Theorie des gesellschaftlichen Eigentums und der Diktatur des Proletariats keine Alternative zum Kapitalismus darstellt, sollten wir die aktuellen Ereignisse, quasi den Zusammenbruch des kapitalistischen Finazsystems, als Anlass nehmen, auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen. Die jetzige Krise wird immer wieder als ein Versagen von Menschen dargestellt, aber meiner Meinung nach ist es einfach das Versagen des Systems.
Natürlich auch wieder ein spannender Link für lange Winterabende (13 Seiten, sorry, aber die Beschreibung ist meiner Meinung nach schon excellent und sogar spannend):
Viel Spaß mit der Lektüre, wie heute Geld erschaffen wird.
Gruß JoeSachse
Das Versagen des Systems und genau das sind wir am Punkt. Es ist keine Wirtschafts und Finanzkrise , hier wird ein System in Frage gestellt. ( na also geht doch , versteht jeder Idiot )
Wenn der Staat den Weg der Gerechtigkeit verlässt , wird ziviler ungehorsam zur Pflicht.
Zitat von Buhli im Beitrag #108Da ist es doch heute noch verbreitet,für 5,-€ zu arbeiten.
Der flächendeckende Mindestlohn wird kommen. Inzwischen ist auch die CDU dafür. Je nach Höhe des Mindestlohns fallen alle Arbeitsplätze unter Mindestlohn weg und werden zusätzlich der Öffentlichen Sozialfürsorge zugeführt. Die Frage ist, wie lange dann noch alles finanzierbar bleibt. Die Euro-Südländer jedenfalls können jetzt schon die im Vergleich zu Deutschland weit bescheideneren Sozialkosten nicht mehr finanzieren.
Kanzlerin Merkel hat schon mal den Merkels'schen Dreisatz verkündet:
Zitat Wenn Europa heute 7 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, etwa 25 Prozent des globalen Bruttosozialprodukt erwirtschaftete und damit 50 Prozent der weltweiten Sozialkosten finanzieren muss, dann ist es offensichtlich, dass wir sehr hart werden arbeiten müssen, um den Wohlstand und unseren Lebensstil zu erhalten. Wir alle müssen aufhören, jedes Jahr mehr auszugeben als wir einnehmen.
In Deutschland wird auch weggesehen. Das stille Sterben der Kommunen ist im vollen Gange. Die Städte-Haushalte sind durch die gigantischen Sozialkosten enorm verschuldet. Berlin zahlt 20 % seiner arbeitsfähigen Bewohner die Wohnung. Am Leben gehalten wird Berlin durch Arbeitsleistung aus Bayern und Baden-Würtemberg.
p.s. Der Bezug auf die schönen DDR Zeiten ist nicht hilfreich. "Wir wurden Zeugen, wie in der DDR das ganze sozialistische System nicht mehr wettbewerbsfähig wurde" sagte Kanzlerin Merkel. Bekanntlich war die DDR auch wirtschaftlich am Ende, weil selbst der bescheidene Wohlstand nicht mehr erwirtschaftet wurde.
Die Ausbeutung durch die kapitalistische "Hauptsache billig-Industrie" in den Ländern Asiens wird immer schlimmer, wie nicht nur die letzten Unglücke z.B. in Bangladesch zeigen. Dort ist die Anzahl der Todesopfer des Gebäudeeinsturzes vom 24.April inzwischen schon auf 1120 Menschen angestiegen! > http://www.stimme.de/deutschland-welt/na...;art295,2797577
Wenn sich nicht schleunigst was ändert und weitere schwere Vorfälle dort passieren, befürchten mehrere Experten gewaltsame Massenausschreitungen, die auch Europa (vor allem die Herkunftsländer der Handelsfirmen und damit auch gleich mehrfach Deutschland) und die USA betreffen könnten!
So traurig es ist, aber zu "gewaltsamen Massenausschreitungen" in den Industriestaaten kommt es nur, wenn alles unerschwinglich teuer wird. Die gab es noch nie und wird es nie geben. Oder ist dir anderes bekannt?
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
@ Kehrwoche: am letzten Samstag kam im Radio ein Bericht über die Arbeitsbedingungen in den asiatischen Billiglohnländern, wo auch berichtet wurde, daß mehrere Experten in nächster Zeit weitere gewaltsame Ausschreitungen in diesen Ländern befürchten und in diesem Zusammenhang dann auch mit "Aktionen" in den Herkunftsländern der betroffenden großen Handelsfirmen zu rechnen ist!
Was meint ihr wohl, warum der BND eine Karte der BRD angefertigt hat, auf der die Orte aufgeführt sind, die Ausschreitungen befürchten lassen. Aus Spaß? Solche Aktivisten/Rebellen/Terroristen/Freiheitskämpfer müssen ja in Schach gehalten werden. Solche Ausmaße wie in F wird es allerdings nicht annehmen. Da sind die Interessenlagen zu sehr auf dem Egotripp.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
@Björn, ich zweifel nicht den Bericht im Radio an, nur was du daraus gemacht hast.
zwischen:
Zitat von Björn im Beitrag #100...befürchten mehrere Experten gewaltsame Massenausschreitungen, die auch Europa...und die USA betreffen könnten!
und
Zitat von Björn im Beitrag #102...Experten...befürchten ... "Aktionen" in den Herkunftsländern der betroffenden großen Handelsfirmen..!
liegt nicht nur deine Phantasie, sondern auch jedes erdenkliche Szenario -- von brennenden Barrikaden, bis Luftballons steigen lassenden Erstklässlern.
Da ist Verwunderung doch angebracht.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
In deiner Phantasie mögen wahrscheinlich Menschen (aber bestimmt keine Erstklässler von dort) aus den betroffenden Billiglohnländern nur wegen ein paar Luftballon-steigen-lassen nach Deutschland, England, Frankreich, Schweden und Spanien (die Herkunftsländer der größten Ketten) kommen. Andere Leute hier können da wahrscheinlich realistischer denken.
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