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Gesellschaft heute und in Zukunft » Bedingungsloses Grundeinkommen
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Im Forum hier wurde schon oft und lange über das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) diskutiert. Ein Diskussionspunkt ist die Finanzierbarkeit. Dazu gibt es verschiedene Ansätze. Der zweite Diskussionspunkt betrifft die These, dass dann niemand mehr arbeiten gehen würde. Genau da möchte ich hier ansetzen und mal Eure Meinung zu Eurem Verhalten dazu in Form diese Umfrage (und vielleicht auch textueller Beiträge) lesen.
1000€ BGE würde an jeden volljährigen deutschen Staatsbürger gezahlt. Für Kinder gäbe es 400€. Diese Beiträge werden jährlich um die Inflationsrate erhöht. Wie würdet Ihr damit umgehen?
Hier die Antworten in ausführlicherer Form:
1. Ich würde das Geld nehmen und mich damit einrichten, ohne Job, vielleicht mal mit Gelegenheitsarbeit. Damit kann man ganz gut leben, ohne den tägliche Stress eines Jobs zu haben. Dass ich mir manche Dinge nicht leisten kann, wäre mir egal, dafür habe ich ein ruhiges Leben ohne Stress.
2. Ich würde mir einen Job suchen, bei dem ich soviel wie möglich dazuverdienen kann. Mit der Risikoabsicherung durch das BGE würde ich meine Einkünfte so gut wie möglich erhöhen, auch wenn das vielleicht oft keinen Spaß macht und gelegentlich etwas Stress verursacht. Aber mit der Absicherung durch das BGE ist dieser Stress auszuhalten, dafür geht es mir materiell dann richtig gut.
3. Ich würde mir einen Job suchen, der mir Spaß macht. Dadurch hätte ich Spaß am leben, könnte Dinge tun, die mein Hobby oder meine Leidenschaft sind und könnte damit noch Geld verdienen. Durch die Absicherung durch das BGE wäre mir das Spaß an der Arbeit wertvoller als ein möglichst hoher Verdienst.
Bitte oben die Antwort ankreuzen. Und bitte keine Ausländerdiskussionen hier. Das BGE sollte nur an deutsche Staatsbürger gezahlt werden und klare Regelungen für Einwanderung und Einbürgerung sind eine zwingende Voraussetzung.
Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)
Würde jeder der ca. 42 Mill Beschäftigten monatlich 1000€ gratis bekommen, wären das Geschenke von 504 Milliarden € jährlich nur für diese Personengruppe. Wo soll das Geld herkommen? Also ich würde sofort mein Geld zusammenkratzen, noch einen Kredit aufnehmen und mir eine Eigentumswohnung kaufen, die ich vermieten würde. Nach Einführung des Bedingungsloses Grundeinkommens würden die Preise explodieren und ich würde die Wohnung verkaufen, den Kredit zurückzahlen und mir ein schönes Leben auf einer warmen Insel machen.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Was würde aus den Rentenbeiträgen ? Bekommen die Rentner dann diese 1000 € auf ihre bisherige Rente drauf ? Und erst nach Beantwortung und Klärung der Rentendinge , kann man darüber entscheiden was man macht .
Hansrudi, du bekommst NUR die 1000 €, ohne weitere Rente.
Ich vermute mal, wenn Berufe, die gewisse Unannehmlichkeiten mit sich bringen, arbeiten unter negativen Temperatureinflüssen, Staub, Schichten usw. besser bezahlt werden, gäbe es dort auch Interessenten. Es gibt immer Menschen, die arbeiten, un zu raffen. Von mir aus sollen die auch mit einer S-Klasse fahren. Mir würde, wenn ich noch arbeiten müßte, Variante 3 zusagen, Arbeit, die auch Spaß macht. Und das dank des BGE auch für etwas weniger Geld. Aber arbeiten : Ja ! Meiner Meinung nach würde sich der Arbeitsmarkt ganz selbständig regeln, die Ansprüche sind nicht bei allen Menschen gleich. Je nach Interessen und Erfordernissen ist der Bürger dann flexibler als heute.
Zitat von Smithie23 im Beitrag #5Wäre Deutschland nicht mit an forderster Front, was Sklavenlöhne etc. betrifft, dann gäbe es Diskussionen um ein Grundeinkommen erst gar nicht.
Mir ist kein Land auf der Welt bekannt, wo realpolitisch über die Einführung eines BGE diskutiert wird. Auch ist mir nicht bekannt, daß in einem Industriestaat überhaupt schonmal ein BGE eingeführt wurde. Die BGE "Diskussionen" in Deutschland sind überkandidelte Spinntisierungen von dauerverwöhnten Wohlstandsbürgern, die offenbar noch nicht mitbekommen haben, wie mühsam es in der sonstigen Welt gelegentlich ist, sich sein Existenzminimum zu sichern.
cool, 2000 euronen würde uns als 2 mann haushalt total reichen... um dafür nichts, was der gesellschaft nützt zu tun. prima. im sommer hängen wir am baggersee ab, fahren rad und im winter fliegen wir wie die zugvögel in den süden, spart heizkosten und winterklamotten.... supi das ihr dann unser grundeinkommen ranschafft, danke ich brauche als nichtarbeitender mensch nicht die neusten klamotten, nicht unbedingt jeden technikschnickschnack, habe zeit und muse um preiswert selber zu kochen, kann mir für besorgungen zeit lassen und alles spritschonend mit dem rad erledigen - wirste noch fit, auto wird geschont für "gut".
BGE ja, wenn ein Arbeitsverhältnis dahinter steckt. Damit ist schon viel erreicht um die Armut weitestgehend zu vermeiden. Damit werden auch "unattraktive" Berufe wieder etwas aufgewertet. Den Reichen wird trotzdem was einfallen um ihren Reichtum zu vermehren.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Welche unattrakiven Berufe werden wohl aufgewertet ?
Denn viele ( Vermieter ,Makler, Banken , Versicherungen ,Dienstleister, Einzelhandel etc. ) wollen ja von den 1000 € was abhaben . Wie schnell waren denn damals die 100 DM Begrüßungsgeld weg gewesen ? Das meiste davon floß doch in den Einzelhandel zurück . Nicht anders funktioniert der Geldkreislauf mit 1000 € , nur schneller und in einem anderen Maßstab .
Ich denke mal, dass sich das Geld nicht schneller bewegen wird. Die Empfänger brauchen sich nur nicht mehr vorschreiben lassen, wofür sie es ausgeben dürfen. Das ist für die schon mal viel wert. Unattraktive Berufe sind die die unter dem Mindestlohn liegen. Gebraucht werden die aber genau so wie alle anderen. Die "Branchenunterschiede" bringen es doch zu Tage. Nur weil jemand einen Facharbeiterabschluß als Glas und Gebäudereiniger hat, darf er schlechter als ein Facharbeiter der Metallbranche bezahlt werden. Macht das die Dienstleistungsbranche etwa attraktiv? Wenn die Einkommensunterschiede geringer sind, macht es bei der Berufswahl auch weniger Kopfzerbrechen, weil da der Focus mehr auf den angehenden Beruf gerichtet werden kann. In der Fernsehdoku "Gesundheitswesen in der DDR" konnte man das ganz gut raushören. Die Ärzte die ihre Arbeit gern und unter schwierigen Umständen getan haben, gingen in den gezeigten Fällen mit 800,- bis 1300,-M nach Hause. Die wollten nur ihre Arbeit ordentlich machen. Wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, was heute nicht zu sein scheint, spielt scheinbar auch das Einkommen keine Hauptrolle mehr. In verschiedenen Auswanderungsdokus kommt das ja auch zur Sprache.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
So ist es, Buhli. Wenn die Wahl besteht, für z.B. 1600 € netto bei Wind und Wetter auf dem Bau zu knuffen, ohne Möglichkeit zum Aufwärmen, essen am Imbiß an der Ecke, mit Arbeitsklamotten hin und zurückfahren, oder fürs gleiche Geld in einer beheizten Betriebsstätte mit weißen Handschuhen Rückleuchten zu montierern, incl. Betriebsarzt, Umkleide, Dusche, Kantine, was ist besser ? Ist nur ein Beispiel. Wenn ich an die Arbeitsbedingungen damals auf dem Bau (Ostberlin) denke und das Elend heute sehe, es ist einfach schändlich, wie mit den Leuten umgegangen wird. Da würde ein BGE sicher helfen, den AG mit leichtem Druck zu zwingen, die Arbeitsbedingungen angenehmer zu gestalten, entweder angemessenere Bezahlung incl. Zuschlägen oder der Bewerber sucht sich einen anderen Job.
Zunächst erst einmal vielen Dank für die Rege Diskussion und das Voting.
Zitat von Smithie23 im Beitrag #5Wäre Deutschland nicht mit an forderster Front, was Sklavenlöhne etc. betrifft, dann gäbe es Diskussionen um ein Grundeinkommen erst gar nicht.
Zitat von kreutzer_ im Beitrag #6Die BGE "Diskussionen" in Deutschland sind überkandidelte Spinntisierungen von dauerverwöhnten Wohlstandsbürgern, die offenbar noch nicht mitbekommen haben, wie mühsam es in der sonstigen Welt gelegentlich ist, sich sein Existenzminimum zu sichern.
Beide Anmerkungen weisen auf das gleiche Problem hin: Bezahlte Arbeit ist heute für die meisten Menschen die Grundvoraussetzung für ein Einkommen. (Für einen Teil ist es auch Eigentum, aber dies ist global gesehen der geringste Teil...) Und diese Arbeit ist in der Welt nicht für alle mehr vorhanden, die Entwicklung geht dahin, dass immer weniger menschliche Arbeit immer Güter, Produkte, Dienstleistungen schafft. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit hat sich in den letzten 150 Jahren halbiert. Die Produktion von materiellen Gütern steigt rasant, gleichzeitig sinkt der Anteil der Menschen, die mit dieser Produktion beschäftigt sind. Die Ursache und die Art der Arbeitslosigkeit sind in hochentwickelten Industriestaaten andere als in Entwicklungsländern, das Problem ist generell das selbe: Ohne Arbeit kein Überleben. Für die Zukunft der Menschen gilt es deshalb, das Thema Arbeit vom Thema Überleben zu entkoppeln. Ein möglicher Weg, der weltweit von Ökonomen und Volkswirtschaftlern diskutiert wird, ist dabei das BGE.
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Zitat von joesachse im Beitrag #12Und diese Arbeit ist in der Welt nicht für alle mehr vorhanden, die Entwicklung geht dahin, dass immer weniger menschliche Arbeit immer Güter, Produkte, Dienstleistungen schafft.
Also entweder ist die Diskussion über das BGE Quatsch oder über die fehlenden Spezialisten. Beides zusammen passt nicht. Wenn in Zukunft die Arbeit knapp wird braucht man niemanden ins Land zu holen der sie tut. Meiner Meinung nach würden sofort die Preise explodieren, wenn jeder 1000 Euro extra bekäme. Wie will man das verhindern??
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Das größte Problem am BGE sind tatsächlich die Übergangsmodelle vom Ist-Zustand zur grundlegenden Änderung. Hier der Link von meinem Beitrag von vor zwei Jahren, wo ich mal eine Finanzierung von 800€ BGE durchgerechnet habe: Politikwandel !?! (4)
Renten und Rentenversicherung, Arbeitslosengeld und Arbeitslosenversicherung, Kindergeld, Ehegattensplitting, all das würde ja final wegfallen und durch das BGE und seine Finanzierung ersetzt werden. Mit dem BGE hätte nicht jeder sofort 1000€ mehr in der Tasche, denn die Steuern zur Finanzierung, egal ob die Einkommenssteuer oder die Mehrwertsteuer wie im Modell von Götz Werner würden drastisch steigen. Die Einkommen würden insgesamt zunächst nicht steigen, sondern nur anders verteilt. Dass dies natürlich gravierende Auswirkungen hätte, ist schon klar.
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Von den bisher abgegebene Stimmen würden sich nur zwei Leute in gemütlicher Armut einrichten. Ich sehe das etwa genau so wie die Ergebnisse, ich denke nicht, dass zu viele Leute das Faulenzen in Armut dem Arbeiten vorziehen würden.
Wie seht Ihr das???
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