Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Der Pflegenotstand - 96
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zur Motivationslage des Langzeitarbeitslosen, einen Job anzunehmen, den Begriff des "Barwert des künftigen Nutzens aus Freizeit" eingeführt und dort Musterberechnungen für verschiedene Fallkonstellationen angestellt.
Danach lohnt sich für schlecht bis garnicht Qualifizierte Arbeit in der Tat nicht, weil die Sozialversorgung ein leistungslos erzieltes Einkommen ermöglicht, welches auch nicht viel schlechter ist, als wenn dieser Personenkreis arbeiten geht. Dieses hat sich beispielsweise in Berlin in bestimmten Kreisen herumgesprochen, dort wird daher grundsätzlich wenig bis garnicht gearbeitet und schon die Schüler sehen dort ihr künftiges Auskommen. Schulschwänzerei, Schul- und Berufsabbrecher sind dort eine normale Erscheinung. Die Berliner IHK kann sie nicht in ihren Betrieben verwenden, sie sind ausbildungs- und berufsunfähig weil grundsätzliche Fertigkeiten wie Rechnen und Schreiben nicht vorhanden sind. Meistens sind auch die Deutschkenntnisse für das Arbeiten in einem Handwerksbetrieb nicht ausreichend, so dass bestenfalls Helferjobs im Niedriglohnbereich übrigbleiben.
Mit gelegentlichem Schwarzgeldjob, der Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky spricht von 'Bezahlung nach BAT', Bezahlung auf die Tatze, und vielleicht noch Inanspruchnahme einer Suppenküche, die treten sich in Berlin gegenseitig auf die Füße, kommt locker ein Verdienst im mittleren Einkommenssegment zustande.
Durch die vergleichsweise üppige Stütze, ein abgebrochener Lehrling hat über Hartz 4 ein höheres Einkommen als ein gleichaltriger Student mit Bafög, besteht auch kein Antrieb, da noch arbeiten zu gehen.
#1427 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 21.08.2014 18:05
Nun kann ich überhauft nicht nachvollziehen, was Hartz IV wieder mit dem Pflegenotstand zu tun hat. Das sind zwei ganz verschiedene Themen, die auch gesondert behandelt werden sollten.
Außerdem ist zum Thema Hartz IV in Berlin und anderswo in Deutschland bereits genug gehetzt worden. Solange der Staat es sich leisten kann und zusätzlich immer weitere Füllhörner ausschüttet, z.B. das Erziehungsgeld, herrscht keine Not und auch kein Grund zum rumzetern.
Also weil immer auf Berlin rumgeritten wird ... Berlin ist auch in Köln, Stuttgart, Leizpig, München und Ruhrgebiet - ich weiss wovon ich spreche und es gibt durchaus Konstellationen, wo man sich schon echt denkt "WOW ... da kommt schon ordentlich Geld an"
Zitat von altberlin im Beitrag #1427Nun kann ich überhauft nicht nachvollziehen, was Hartz IV wieder mit dem Pflegenotstand zu tun hat. Das sind zwei ganz verschiedene Themen, die auch gesondert behandelt werden sollten.
Außerdem ist zum Thema Hartz IV in Berlin und anderswo in Deutschland bereits genug gehetzt worden.
Ich habe nicht "gehetzt", sondern mit einer wissenschaftlichen Studie untermauert darzustellen versucht, weshalb viele lieber Hartz 4 beziehen als arbeiten zu gehen. Ich bin sogar der Meinung, daß die vergleichsweise üppige Sozialversorgung für bestimmte Personenkreise das Nichtstun fördert, und diese Leute deshalb sich teilweise in der dritten Generation vom Staat ernähren lassen.
Die sozialamtsdeutsche Hartz4-Gesetzgebung ist weiten Teilen der zugewanderten Bevölkerung aus dem arabisch-türkischen Raum kulturell völlig wesensfremd. Ein Türke in Istanbul geht arbeiten, es bleibt ihm nichts anderes übrig, erreicht er durch Zuwanderung in Deutschland einen legalen Berechtigungsstatus, ist er plötzlich "bedürftig", wie das im Bürokratensprech von Sozialamtsdeutschland heißt. Und schüttelt zunächst ungläubig den Kopf und stellt dann aber schnellstmöglichst einen Antrag. Jedenfalls statistisch gesehen in Berlin.
Pflegenotstand hat auch mit Hartz 4 zu tun. Wenn viele nicht arbeiten gehen und vom Staat leben, bleibt weniger zum Verteilen für andere Aufgaben. Denn eine Rund-um-die Uhr Versorgung eines Dementen kann nie und nimmer aus seinen Krankenkassenbeiträgen aus seinen produktiven Zeiten seines Lebens finanziert werden. Desweiteren könnten viele personalgebundene aber einfache Tätigkeiten das qualifizierte Pflegepersonal entlasten. Deswegen bin ich dafür, den Vorschlag vom ehemaligen Sachversändigen Professor Franz noch einmal aufzugreifen:
wenn man nicht, wie das US Präsident Clinton in den USA gemacht hat, die Sozialunterstützung von Gesunden und Arbeitsfähigen auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, damit sie sich nicht bis zur Rente in der Sozialunterstützung einrichten.
Zitat von igorsubotnik im Beitrag #1430 Wenn viele nicht arbeiten gehen und vom Staat leben, bleibt weniger zum Verteilen für andere Aufgaben.
Stimmt...es lassen sich bestimmt noch ein paar notleidende Banken finden,die das Geld nur zu gerne annehmen. Will sagen: Wer glaubt,daß eingespartes Geld dort ausgegeben wird,wo es am sinnvollsten wäre,der glaubt auch an die berühmten Zitronenfalter und ihre Zitronen.
Schonmal daran gedacht,daß man deutsche Steuergelder auch hier in D investieren könnte,statt Staaten und Banken zu retten,die an ihrer Handlungsweise sowieso nichts ändern wollen ?
Zitat von Werniman im Beitrag #1431 Schonmal daran gedacht,daß man deutsche Steuergelder auch hier in D investieren könnte,statt Staaten und Banken zu retten,die an ihrer Handlungsweise sowieso nichts ändern wollen ?
Daran kann man sicherlich auch denken. Was das Retten von Euro-Staaten angeht, die jahrelang über Pump sich einen Lebensstandard gegönnt haben, den sie nie und nimmer selbst erwirtschaften, sollte man den Geldhahn abdrehen. Das sehe ich durchaus ähnlich. Bei den Banken wird es bißchen schwieriger, wenn die crashen und alles mit in den Abgrund ziehen, wird die Sache problematisch, wenn dann auch beispielsweise gleich die ganzen Pensionsfonds und Lebensversicherungen marode werden. Denn dann muß bei Zahlungsausfall auch wieder der Staat zahlen, in der Form von Alterssozialgeldern, denn jeder der im Alter bedürftig wird, hat momentan einen Rechtsanspruch darauf.
Irgendwann findet dann alles mal ein Ende, denn schon jetzt absorbiert der Sozialhaushalt und die Schuldenzinsen, die durch Schulden aus früheren Wohltaten, Fonds der Deutschen Einheit, Treuhandverluste etc, entstanden sind, 60 % des Bundeshaushalts. Um dann doch nochmal auf den Vorschlag des Wirtschaftsweisen Prof. Franz zurückzukommen, warum soll für etwa dasselbe Geld der eine jahrelang zuhause rumsitzen und der andere im Niedriglohnbereich einen Volltagsjob machen? Ich kenne keinen Grund, weißt du einen?
Eine Kürzung des ALG2-Regelsatzes als Motivation,einen Job anzunehmen, bringt nur dann etwas,wenn es wesentlich mehr freie Stellen als Erwerbslose gäbe. Davon sind wir aber weit weit entfernt. Und bevor jetzt hier einer kommt,daß es schonmal ein Erfolg wäre,wenn zumindest die freien Stellen besetz würden: dies ist von Seiten der Politik und der Wirtschaft gar nicht gewollt. Denn die freien Stellen dienen als Mittel zum Zweck,um die Bevölkerung gegeneinander aufzuhetzen. Daß das prima funktioniert,kann man schon alleine hier im Thread sehen: Diejenigen,die trotz Jobs kaum über die Runden kommen, überlegen nicht etwa, wer daran Schuld ist, sondern dreschen auf die ein,die sozial noch tiefer stehen. Ist ja auch einfacher und man riskiert nicht, seinen Job zu verlieren, als wenn man das beim eigenen Chef tun würde.
#1434 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 22.08.2014 12:00
Wir sind wieder an dem Punkt angekommen, igorsubotnik, zu dem du uns bereits in der vVergangenheit unter einem anderen Namen die Antwort schuldig geblieben bist. Ich stelle sie gern noch einmal, zur Erinnerung. Ohne eine erschöpfende Antwort brauchen wir hier nicht weiter sinnlos diskutieren.
Frage : Wie sollen alle ALG I-Empfänger plus 4,4 Mill. ALG II-Empfänger (Hartz IV) ,
Jobverlust - muß man davor noch Angst haben ? gerade da haben doch die Gewerkschaften immer falsch argumentiert , wenn sie überall posaunt haben : `Seid froh , das ihr nach Arbeit habt ! `- Dabei wird doch anders ein Schuh daraus : `Die AG müssen über jeden froh sein , der seinen Hintern noch durchs Werktor schwingt ! `
@igorsubotnik: glaub mal nicht, dass das "über den Verhältnissen" leben nur für Griechenland und Co. gilt. Das gilt genau so für UNS ! Das merkt man schon in einem kleineren Universum, wenn Bankkunden ihre eigene Bonität überschätzen, oder meinen, ein Dispo mit 2.000 € reicht nicht, es müssen 4.000 € sein ...
altberlin hat völlig Recht, wobei man immer Einzelfälle betrachten muss. Wenn manche "Gestalten" rummeckern, die Ausländer kommen her nehmen uns die Arbeitsplätze weg, dann würd ich manchmal echt gern - politisch unkorrekt - sagen "guckt euch mal an, wie ihr euch gebt und artikuliert - sowas wie euch würde ich nie einstellen, da nehme ich doch gerne einen Ausländer, der qualifiziert ist und eine gute Kinderstube genossen hat !"
Zitat igorsubotnik: " Was das Retten von Euro-Staaten angeht, die jahrelang über Pump sich einen Lebensstandard gegönnt haben, den sie nie und nimmer selbst erwirtschaftet haben, sollte man den Geldhahn abdrehen." Smithie hat mir da schon vorgegriffen. Kehren wir erst mal vor der eigenen Schuldentür,und drehen den Geldhahn ab. Wo kommt denn Reichtum eigentlich her? Ich kenne kein Land mit gehobenem Wohlstand, was nicht auch gigantisch verschuldet ist.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Hmm ... interessant. BaWü hat eine höhere Pro/Kopf Verschuldung als Sachsen. Sachsen-Anhalt eine niedrigere Verschuldung als Bremen, Hamburg, Saarland.
Estland, Lettland und Litauen haben eine niedrigere Staatsverschuldung, als Deutschland ! Die Verschuldung ist eine Sache von Politik - und die Politik wird mehrheitlich von Menschen aus den gebrauchten Ländern dominiert. Also wer mit dem Osten kommt, der verkennt die wahren Gründe ...
Smithie, da kommt sicher die Erfahrung durch, die zu Mangelwirtschaftszeiten gesammelt wurde. "Nur das ausgeben, was zur Verfügung steht." Ohne Schulden mußte es nämlich damals gehen. Und es ging auch. Die Verschuldung des Ostens nach 1990, wurde ja schließlich durch die bundesdeutschen Finanzgebahren erzwungen. Da ist aber nicht die Rede von Krediten, die zum blühen der Landschaften beigetragen haben.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
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