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RE: Was ist ein lebenswertes Leben? - 2
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Zitat von nüscht im Beitrag #15Viele Menschen spucken gern größe Töne, solange Krankheiten sie nicht betreffen. Aber egal, wie jung und gesund man ist, es kann sich sehr schnell ändern und dann wird man schnell kleinlaut und realistisch.
Damit bin ich einverstanden, darum auch dieses Thema mit der Überschrift und dem Eingangstext. Wie sollte man sich also verhalten, wenn allseits bekannt ist (auch dem Menschen, den es betrifft), "DER / DEIN ZUG IST DRAUSSEN UND KOMMT NICHT WIEDER REIN"! Was sagst du dazu?
Du kannst mir glauben dass jeder aus seiner Sicht eine andere Definition von "lebenswertem Leben" hat. die allermeisten Menschen hängen durchaus an ihrem Leben. Bist du gesund findest du die Vorstellung in einem Rollstuhl leben zu müssen vielleicht nicht lebenswert. Sitzt du dann eines Tages aus irgendeinem Grund im Rollstuhl dann stellst du vielleicht fest dass das immer noch besser ist als gar nicht mehr zu leben. Ich habe einen Patienten der ist 78 Jahre alt und hat im letzten August die Diagnose "ALS" bekommen. Jetzt nach 5 Monaten kann er schon beide Arme und Hände nicht mehr bewegen. Das Atmen fällt ihm schwer. Trotzdem möchte er noch leben. Wir lachen bei der Pflege viel und er erzählt tolle Anekdoten aus seinem Leben. "Lebenswert" bedeutet für jeden Menschen etwas anderes und ändert sich je nach Blickwinkel. Die Tochter von Freunden war von Geburt an schwerstbehindert und ist im vergangenen Jahr mit 31 Jahren verstorben. Sie gehörte zu den fröhlichsten Menschen die ich kannte und an ihr lautes Lachen werde ich mich noch sehr lange erinnern. Wer also soll beurteilen was wirklich "lebenswert" ist. Eigentlich doch nur jeder Mensch für sich ganz allein.
Schlawine --------------------------
„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“ Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland
Und mit deinen beiden letzten Sätzen, @Schlawine hast du genau das ausgesagt, worauf ich hinaus will. Jeder soll diese Entscheidung für sich selbst treffen und in der einen, oder anderen Weise, auch ausführen können, oder, ausführen lassen können. In diese Richtung ist die Diskussion auch gedacht, welche doch so schön schon beginnt. Ich hoffe, sie geht entsprechend weiter!
@Schlawine Volle Zustimmung zu Deinem letzten Beitrag.
Zitat von Schlawine im Beitrag #18Wer also soll beurteilen was wirklich "lebenswert" ist. Eigentlich doch nur jeder Mensch für sich ganz allein.
Ich möchte aber doch noch eine Anmerkung dazu machen: Es kann Situationen geben, in denen der Einzelne diese Entscheidung für sich nicht unvoreingenommen treffen kann, z.B. bei Depressionen, starken Schmerzen u.a. Dort kann es eine Aufgabe der Mediziner, aber auch der dem betroffenen nahestehenden Menschen sein, dem Betroffenen das Leben wieder lebenswert zu machen.
Und über den Umgang mit schweren Krankheiten sollte sich jeder Gedanken machen, solange er Gesund ist und seine Willen bei klarem Verstand unvoreingenommen in einer Patientenvollmacht und entsprechender Vorsorgevollmacht formulieren. Dies hilft nicht nur dem Betroffenen, sondern auch den Angehörigen.
Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)
Ihr redet immer nur von den Betroffenen , wie aber sieht es mit deren engsten Angehörigen aus ? Was ist denn für diese Menschen , bei aller Liebe , Lebenswert ? Wielange hält denn ein gesunder Mensch die Belastung von Berufstätigkeit , eigenen Haushalt mit Kindern und Pflegefall , ob im Haus oder außerhalb , denn aus ?
Selbstverständlich ist ein Pflegefall in der Familie eine Belastung. Da gibts eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Belastung auf sich zu nehmen, oder abzugeben. Je, nachdem wofür man sie entscheidet, meckert die eine oder andere Seite.
Oftmals wollen betroffene Menschen nicht in ein Heim, aber wollen auch nicht den Angehörigen zur Last fallen. Heime und Einrichtungen müssten stärker kontrolliert werden - leider herrscht mittlerweile dort auch die Wirtschaftlichkeit vor der Notwendigkeit !
Zitat von nüscht im Beitrag #22Sterbehilfe ist in Deutschland grundsätzlich verboten.
Und was sagst du, werter @nüscht, zum Thema, goldener Schuß. Ich schrieb doch bereits, er ist schon vorhanden, nur sein Zeitpunkt, wann es soweit ist, ist noch nicht, exakt, raus. Ist das dann nicht auch bewusst in Kauf genommene Sterbehilfe, seitens unseres Ladens. Auszurotten ist das Drogenthema sowiso nicht. Warum ist es eigentlich so schwer, in Richtung Freitod einer/es Kranken, auch seelisch kranken Person, etwas zu akzeptieren. Der letzte Beitrag von Smithie ist da schon gut mit von der Partie. Meinen Respekt! Es gibt Fälle wo eine solche Freitod-Möglichkeit (z.B. schwere - fast tödliche Verkehrsunfälle) mehr als ratsam ist. So eien Fall habe ich selbst gesehen (unfreiwillig). Den Kampf, zwischen einem Motorradfahrer (um die 20-27 Jahre alt) und einem Sattelzug, entschied der LKW für sich. Den Rest kann man sich denken. Es ist anzunehmen (meine an Sicherheit grenzende Vermutung) das der Fahrer des Bikes die Beatmungsmaschine nie mehr verläßt (auch nicht um mal "pinkeln" zu gehen). Was würdest du als Vater nun sagen. Und was würde man dazu überhaupt, allgemein, sagen. Wie ist dann die Überschrift zu verstehen? Ist dann der Begriff grundsätzlich verboten, richtig?
Es ist eben gar nicht so einfach mit der Humanität. Ich selbst möchte auch nicht an Maschinen hängen oder in Windeln rumliegen, sei es unfall -oder verschleißbedingt. Eventuell hegt aber eben der ein oder andere noch Hoffnung auf eine bahnbrechende medizinische Erfindung oder sowas.
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