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Fachkräftemangel

#1 von flora , 09.01.2013 19:01

Nach der neuesten Statistik der Bundesagentur für Arbeit bleiben neben Stellen für Ingenieure, IT-Techniker, Ärzte und Pflegekräfte jetzt auch Arbeitsplätze für Spezialisten in der Energietechnik, Klempnerei, Sanitär- und Heizungstechnik sowie Lokführer zunehmend unbesetzt.

Dieser Fachkräftemangel wird sich, wenn er nicht behoben werden kann, negativ auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland auswirken.

Infos dazu kann man hier:

http://www.welt.de/wirtschaft/article112...d-Klempner.html

nachlesen.

Gibt es diesen Fachkräftemangel wirklich, oder ist der nur herbeigeredet, und was sollte nach Eurer Meinung getan werden, um das Problem einzugrenzen?


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RE: Fachkräftemangel

#2 von joesachse , 09.01.2013 19:09

Hallo Flora, diese Diskussion wird hier im Forum seit Jahren immer wieder geführt. Einer der letzten "großen" Diskussionsstränge war der hier:
RE: Fachleute gesucht

An dem, was ich damals in verschiedenen Beiträgen schrieb, hat sich nichts geändert.


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RE: Fachkräftemangel

#3 von Hansrudi , 09.01.2013 19:21

Flora , bedenke bitte die Arbeitszeiten in diesen Berufen . In diesen Bereichen wird an 365 Tagen rund um die Uhr , teilweise in unregelmäßigen Schichtbetrieb gearbeitet . Und dann schaust du auf dem Lohnzettel am Monatsende . Und esrt die familienfreundlichkeit dieser Berufe , das geht schon bei der Suche nach einem Kindergartenplatz los oder in den ersten Schuljahren , wo oft schon nach vier Schulstunden Schluß ist , wer paßt dann auf ?

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RE: Fachkräftemangel

#4 von joesachse , 09.01.2013 19:31

Seit wann arbeiten Klempner an 365 Tagen im Jahr
Und ich kenne einige Arzthelferinnen, bei denen Beruf und Familie gut funktioniert, dank Unterstützung ihres Chefs.
Lokführer kenne ich nur hier im Forum, nicht im RealLife

Generell denke ich, dass eine Arbeit, die Spaß macht und eine angemessene Bezahlung dafür die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind, auch Familie hinzubekommen.
Natürlich setzt das auch ein Engagenment der Partner voraus.


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RE: Fachkräftemangel

#5 von Hansrudi , 09.01.2013 19:47

Und was ist mit den Not- und Bereitschaftsdiensten an Feiertagen , We und Nachts ? wenn Heilig abend kein Strom mehr da ist , die Abwasserleitung verstopft oder das Kind erkrankt ? Oder zu Silvester , wenn aus dem Feierwerk ein Auto- oder Dachstuhlbrand wird ?

Ja , anrufen und einer hilft schon , alles ganz selbstverständlich hierzulande .

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RE: Fachkräftemangel

#6 von delta , 09.01.2013 20:11

Richtig Hansrudi..und im gegensatz zu Joesachse bin ich der Meinung das der Fachkräftemangel nicht so dramatisch ist, wie er von gewissen Kreisen propagiert wird.
Außerdem sind Industrie und Politiker ursächlich schuld an die deutsche Fachkräfte Abwanderung. Heute fehlen natürlich diese Leute. Verantwortungslos ist auch die
Einführung von Fachkräften aus anderen Ländern, den dort werden bald diese Leute fehlen und diese Länder werden deswegen nicht aus der Wirtschaftsflaute rauskommen,
weil Ihnen dann die Fachleute abgehen. Auch das Gesundschrumpfen der Deutschen Industrie ( mit hilfe der Politik )hat dazu beigetragen, das vorzeitig Fachleute in
den Ruhestand gingen. Wie gesagt...ich denke so dramatisch ist es jedenfalls nicht, wie uns Politik und Wirtschaft glauben machen will. Die Stellenanzeigen die ich
ebenfalls regelmäßig durchsehe spechen jedenfalls eine andere sprache.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Fachkräftemangel

#7 von flora , 09.01.2013 20:36

@Hansrudi:

Aus meinem Berufsleben kenne ich mehrere Betriebe, die 7-Tage-Woche/Arbeitskräfte brauchen. Fast alle schaff(t)en es, die Diesntpläne so zu schreiben, dass sich die Notdienste/Wochenendsarbeitszeiten auf mehrere Schultern verteil(t)en.

Was ich im Freundeskreis erlebe, ist eher die Tatsache, dass die Bereitschaft, am Wochenende zu arbeiten, bei vielen gering ist, und ich meine, dass da manchmal ein recht hohes Anspruchsdenken besteht.

Ich lebe in Niedersachsen und hier wurde vor einigen Jahren die "verlässliche Grundschule" (bestimmte Unterrichts/Betreuungsdauer für die Kinder) eingeführt, um Müttern mehr Gelegenheit zur Berufstätigkeit zu geben.

Ein Arbeitshindernis/Einstellungshindernis ist für junge Mütter vielleicht eher die Überbrückung der Ferienzeiten.

Hier auf dem Land erlebe ich schon, dass Handwerksbetriebe vergeblich Nachwuchs suchen und unter den Mitschülern meiner Kinder kommt auch schon mal der Spruch, dass man sich nicht so gerne "die Hände schmutzig machen" möchte..

Dann wiederum beobachte ich, dass Mädchen mit "MINT" Qualifikationen eher selten sind, von rund 100 zukünftigen Abiturienten 2013 haben an unserer Schule lediglich drei Mädchen von den 5 ogbligatorischen Abiturfächern drei naturwissenschaftliche belegt, also z.B. eine Kombination aus den Fächern: Mathe-Bio-Chemie-Physik.

So, und dann hat man soche einzelnen "Juwelen" und dann sollen diese einen passenden Studienplatz finden, was gar nicht so einfach ist.

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RE: Fachkräftemangel

#8 von Miketoms ( gelöscht ) , 22.02.2013 10:59

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RE: Fachkräftemangel

#9 von Schlawine , 22.02.2013 11:08

Zitat von delta im Beitrag #6
Richtig Hansrudi..und im gegensatz zu Joesachse bin ich der Meinung das der Fachkräftemangel nicht so dramatisch ist, wie er von gewissen Kreisen propagiert wird.


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Ich habe keine Ahnung wie es in anderen Bereichen aussieht aber in der Pflege haben wir bereits einen Fachkräftemangel und der wird immer größer werden und dramatische Folgen haben.
Allerdings muss ich dir recht geben Delta dass die Politik daran einen großen Teil der Schuld trägt. Dass die Alterspyramide kippt war bereits seit vielen Jahren bekannt. Passiert ist nur leider nicht viel. Ab und zu mal einen Bonbon hingeworfen, meist kurz vor den Wahlen und dann ist das Thema wieder erledigt.


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RE: Fachkräftemangel

#10 von Schlawine , 22.02.2013 11:14

Zitat von joesachse im Beitrag #4

Generell denke ich, dass eine Arbeit, die Spaß macht und eine angemessene Bezahlung dafür die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind, auch Familie hinzubekommen.
Natürlich setzt das auch ein Engagenment der Partner voraus.

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Also ich mache meine Arbeit wirklich gern und bin auch mit meiner Bezahlung durchaus zufrieden. Aber Joe was nutzt das alles wenn nicht genug Arbeitskräfte (Fachkräfte) da sind ? Dass ich an Sonn- und Feiertagen arbeiten muss wusste ich vorher und auch dass die Arbeitswoche erst nach 12 Tagen zu Ende ist. Das macht mir auch nichts aus aber was wenn eben auch nach 12 Tagen noch nicht Schluss ist weil keine Leute da sind ? Was wenn du im "Frei" nicht mal mehr ans Telefon gehen magst weil du Angst hast sie wollen dich wieder einspannen ? Da nutzen weder Geld noch Spaß an der Arbeit etwas.


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RE: Fachkräftemangel

#11 von Smithie23 , 22.02.2013 11:59

Immermehr Menschen arbeiten an Feiertagen und Wochenenden - zum Einen, wegen dem Mangel an Arbeitskräften allgemein und weil unsere Konsum - und Freizeitgewohnheiten sich geändert haben. Es gibt doch immer weniger diese 8 - 16 Jobs und Freitag fällt 13 Uhr der Hammer. Diese Menschen können sich glücklich schätzen, noch einen Ausgleich zur Arbeit zu haben. Die Leute, die an Wochenenden und Feiertagen arbeiten, sind meist genau die, die auch recht wenig verdienen - um die Bedrüfnisse derer zu befriedigen, die eben diese Wohlfühl-Arbeitszeiten haben. Außerdem liegt es auch zunehmend an den Bequemlichkeiten und der Hektik imm Alltag. Ich war vorhin kurz Flaschen wegbringen und in ner Drogerie, wo meist Muttis und ältere Leute anstanden. Kaum stehen mal an einer Kasse 3 - 4 Leute, wird sich beschwert, warum keine weitere Kasse aufmacht - die Mitarbeiterinnen können auch nix Anderes machen, als zu klingeln, damit noch Jemand kommt (wenn noch Jemand da ist !!!). Wer um diese Zeit einkaufen gehen kann, der hat auch die Zeit mal 5 Min. zu warten !!!!

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RE: Fachkräftemangel

#12 von Buhli , 22.02.2013 14:29

Gestern war das bei Maybrit Illner mal wieder Thema. Der Begriff "Burn Out" machte da mal die Runde. Das aber die Arbeitslosen unserer Volkswirtschaft einen größeren Schaden bereiten als überarbeitete Menschen, kam da auch etwas zu kurz.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Fachkräftemangel

#13 von Smithie23 , 22.02.2013 14:37

Zitat von Buhli im Beitrag #12
Gestern war das bei Maybrit Illner mal wieder Thema. Der Begriff "Burn Out" machte da mal die Runde. Das aber die Arbeitslosen unserer Volkswirtschaft einen größeren Schaden bereiten als überarbeitete Menschen, kam da auch etwas zu kurz.


Habs nich gesehen - in welcher Art und Weise bereiten Arbeitslose einen größeren Schaden ? Wegen den ALG I und II Geldern ?

Mittlerweile ist es doch so, dass BurnOut vor allem durch Mitmenschen verursacht wird - und da ist nicht unbedingt nur der Chef gemeint, sondern die Leute, mit denen man tagtäglich zu tun hat.


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RE: Fachkräftemangel

#14 von Buhli , 22.02.2013 14:52

smithie, die Ausgrenzung aus der Gesellschaft macht Seelig mehr zu schaffen, als arbeitsbedingter Stress. Das AlG ist da nur ein "Spaß". So neu ist das aber nicht.


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RE: Fachkräftemangel

#15 von altberlin ( gelöscht ) , 22.02.2013 15:14

Smithie, Burn Out ist nur eine Modekrankheit und zur Zeit schick, so kam es herüber aus den Äußerungen des Wolf Schneider,Journalist und Autor

Zitat :

Es ist nicht üblich,dass Arbeit Spaß macht.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

altberlin

   

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