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RE: Die Hartz IV Maschine- Wahnsinn mit Methode - 17
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Zitat von Kolumbus 1492 im Beitrag #239Es soll einfach nur zum normalen leben reichen. Übrigens 4000 Euro Netto hat nicht mal ein Bauing.
Das mit den 4000€ war ja auch eher überspitzt gemeint...so einen Lohn erwartet ja auch gar keiner der bisherigen Niedriglöhner. Wie du schon schreibst: Es soll zum normalen Leben reichen, mehr verlangt man ja gar nicht.
Zu all der von Euch geschilderten "Ausbeutung" gehören immer zwei. Einmal der böse "Ausbeuter". Und auf der anderen Seite derjenige, welcher für Hungerlöhne arbeitet. Warum läßt sich das jemand gefallen? Warum schließen sich sogenannte Niedriglöhner nicht zusammen und organisieren sich? Fragt mal bei Leiharbeitern nach, wieviele gewerkschaftlich organisiert sind. Bei Putzfrauen oder ähnlichen Berufen. Kaum jemand ist dort organisiert. Betriebsräte? Fehlanzeige! Auch Leute mit wenig Gehalt oder niedrigem Bildungsstand müssen endlich begreifen, das sie allein zum Spielball unseriöser Unternehmen, wie z.B. in der Zeitarbeitsbranche, werden. Dem Leiharbeiter der bei uns war, hab ich nach seiner Kündigung durch die ZAF tagelang ins Gewissen geredet und ihn fast zum Arbeitsgericht geprügelt. Das er seinen Chefs endlich mal zeigt, das man nicht so mit ihm umspringen kann. Bereits beim Gütetermin hat man sich auf ein Abfindung in Höhe von 10.000 € geeinigt. Einen Job hat der gute Mann auch längst wieder. Und so sollte es jeder machen, der einen unseriösen Arbeitgeber hat, anstatt diverse Internetforen zuzuweinen wie schlecht die Welt doch ist und wie mies ihm mitgespielt wird. Über 90 % der Streitigkeiten vor deutschen Arbeitsgerichten enden mit einer Entscheidung für den AN und gegen den AG. Aber man muß schon mal den Arsch bewegen und sich selbst kümmern.
Frauchen ist im Betriebsrat. Dort hat man im Betriebsrat keine Angst dem Arbeitgeber die Stirn zu bieten. Seit 2 Jahren versucht ihr Arbeitgeber einen ihm unangenehmen Mitarbeiter loszuwerden. Und seit zwei Jahren findet der Betriebsrat immer wieder eine Möglichkeit, die Zustimmung zur Kündigung zu verweigern. Aber dafür braucht es eben engagierte Betriebsräte, die sich nicht vor den Chefs in die Hose machen.
Und aus diesen Gründen hält sich mein Mitleid für Jammerlappen, die nicht mal versuchen sich zur Wehr zu setzen, stark in Grenzen!
Michaka13, du sprichst mir aus der Seele ! Leider ist es so, dass die Unternehmen, die Lohnsklaven haben, auch von der Mentalität und Struktur her gerne auf Propaganda machen und sagen sinngemäß "wenn ihr Forderungen stellt, werden ALLE entlassen oder ins Ausland verlagert ..." Also die typische Neoliberale Kapitalisten-Platte wird abgespielt. Leider nehmen Viele so etwas für bare Münze - das hat nicht unbedingt etwas mit Bildungsniveau zu tun, sondern ist ne charakterliche Sache - in wieweit lässt man sich davon einschüchtern oder nicht. Ich bin an nem Punkt, dass jedwede Provokation durch den Arbeitgeber mich noch mehr darin bestärkt weiterzumachen !! Befinde mih z.Z. in der 3. Streikwoche !
Smithie, nach der Wende, als die ganzen Westfirmen im Osten Einzug hielten, wurde eine Praxis eingeführt, die sich wahrscheinlich bis heute auswirkt. Bei einem Freund in der Firma wurde jeder sofort entlassen, der auch nur irgendwie einen Betriebsrat gründen wollte - obwohl es in Hannover, im Stammsitz dieser Firma einen Betriebsrat gab. Das war damals gängige Praxis und steckt vielleicht bis heute in den Köpfen der AN.
Das kann einer der Gründe sein. Die Streikmentalität im Osten ist einfach nicht so sehr ausgeprägt wie im Westen. Dort ist der Organisierungsgrad auch etwas höher.
Und ich hoffe ihr laßt Euch nicht einschüchtern. Ich hab mal im Netz recherchiert. Man findet auch, was ihr verdient. Und ich sage Dir ganz ehrlich. Ich würde für solch einen niedrigen Lohn nicht arbeiten. Aber solange man noch Leute findet die sich nicht wehren und bereit sind für einen Hungerlohn zu arbeiten, solange wird sich nichts ändern. Diese Änderungen herbeizuführen, das kann nur der Arbeitnehmer selbst erreichen. Als ich damals in Portugal war, wurde irgendeine Zusatzsteuer auf Benzin eingeführt. Die Portugiesen waren sich einig. LKW-s haben tagelang sämtliche Tankstellen blockiert. Nach wenigen Tagen lag das ganze Land lahm. Man sah keine Autos mehr auf den Straßen, Supermärkte hatten nach 2-3 Tagen gähnende Leere in den Regalen. Und kaum jemand der Leute war sauer auf die Trucker. Menschen aus den Dörfern und Städten haben die Fahrer mit Essen und Trinken versorgt. Man hielt einfach zusammen. Und nach ein paar Tagen war die Steuer wieder abgeschafft! Doch diese Soldarität gibts es in vielen Branchen in Deutschland nicht mehr. Branchenübergreifend schon gar nicht. Hier jammert man nur noch und weint vergangenen, angeblich besseren Zeiten hinterher.
Zitat Bei einem Freund in der Firma wurde jeder sofort entlassen, der auch nur irgendwie einen Betriebsrat gründen wollte - obwohl es in Hannover, im Stammsitz dieser Firma einen Betriebsrat gab.
Sobald die Gründung eines Betriebsrates verkündet wird, genießen diejenigen welche mit der Gründung befaßt sind, bereits Kündigungsschutz. Diesen durchzusetzen, und dem Druck des Arbeitgebers standzuhalten, liegt aber an jedem einzelnen selbst. Die Gewerkschaften geben hierbei eine tatkräftige Unterstützung. Das es verdammt schwierig ist, dürfte jedem klar sein. Doch hier muß man eben ein sehr dickes Fell haben.
Dieser Zusammenhalt ist leider in Dt. kaum realisierbar. Hier geht man sich gegenseitig an die Gurgel - bestes Beispiel: bahnstreik. Da wird dann so argumentiert, dass die Streikenden die Kunden quasi "geiseln" um ihre Forderungen durchzusetzen. Als ob man Geiselnehmer ist und die andere Seite erpressen würde ... dann werden die Servicekräfte bzw. die "Feuerwehr zur Kundenberuhigung" (die nicht zur DB gehören und weit weniger verdienen) an den Bahnhöfen zur Sau gemacht, weil der Zug nicht kommt. Deshalb sind mir die südeuropäischen Länder und deren Mentalität so sympatisch, weil die wenigstens noch zusammenstehen - hier zerfleischt man sich gegenseitig und bekommt quasi von den besser Verdienenden quasi noch nen Tritt, weil man es wagt zu streiken. Bisher waren solche Negativbekundungen aber eher die Ausnahme.
Dieser Zusammenhalt ist leider in Dt. kaum realisierbar. Hier geht man sich gegenseitig an die Gurgel - bestes Beispiel: bahnstreik. Da wird dann so argumentiert, dass die Streikenden die Kunden quasi "geiseln" um ihre Forderungen durchzusetzen. Als ob man Geiselnehmer ist und die andere Seite erpressen würde ... dann werden die Servicekräfte bzw. die "Feuerwehr zur Kundenberuhigung" (die nicht zur DB gehören und weit weniger verdienen) an den Bahnhöfen zur Sau gemacht, weil der Zug nicht kommt. Deshalb sind mir die südeuropäischen Länder und deren Mentalität so sympatisch, weil die wenigstens noch zusammenstehen - hier zerfleischt man sich gegenseitig und bekommt quasi von den besser Verdienenden quasi noch nen Tritt, weil man es wagt zu streiken. Bisher waren solche Negativbekundungen aber eher die Ausnahme.
Zitat von michaka13 im Beitrag #243Zu all der von Euch geschilderten "Ausbeutung" gehören immer zwei. Einmal der böse "Ausbeuter". Und auf der anderen Seite derjenige, welcher für Hungerlöhne arbeitet. Warum läßt sich das jemand gefallen? Warum schließen sich sogenannte Niedriglöhner nicht zusammen und organisieren sich? Fragt mal bei Leiharbeitern nach, wieviele gewerkschaftlich organisiert sind. Bei Putzfrauen oder ähnlichen Berufen. Kaum jemand ist dort organisiert. Betriebsräte? Fehlanzeige! Auch Leute mit wenig Gehalt oder niedrigem Bildungsstand müssen endlich begreifen, das sie allein zum Spielball unseriöser Unternehmen, wie z.B. in der Zeitarbeitsbranche, werden. Dem Leiharbeiter der bei uns war, hab ich nach seiner Kündigung durch die ZAF tagelang ins Gewissen geredet und ihn fast zum Arbeitsgericht geprügelt. Das er seinen Chefs endlich mal zeigt, das man nicht so mit ihm umspringen kann. Bereits beim Gütetermin hat man sich auf ein Abfindung in Höhe von 10.000 € geeinigt. Einen Job hat der gute Mann auch längst wieder. Und so sollte es jeder machen, der einen unseriösen Arbeitgeber hat, anstatt diverse Internetforen zuzuweinen wie schlecht die Welt doch ist und wie mies ihm mitgespielt wird. Über 90 % der Streitigkeiten vor deutschen Arbeitsgerichten enden mit einer Entscheidung für den AN und gegen den AG. Aber man muß schon mal den Arsch bewegen und sich selbst kümmern.
Frauchen ist im Betriebsrat. Dort hat man im Betriebsrat keine Angst dem Arbeitgeber die Stirn zu bieten. Seit 2 Jahren versucht ihr Arbeitgeber einen ihm unangenehmen Mitarbeiter loszuwerden. Und seit zwei Jahren findet der Betriebsrat immer wieder eine Möglichkeit, die Zustimmung zur Kündigung zu verweigern. Aber dafür braucht es eben engagierte Betriebsräte, die sich nicht vor den Chefs in die Hose machen.
Und aus diesen Gründen hält sich mein Mitleid für Jammerlappen, die nicht mal versuchen sich zur Wehr zu setzen, stark in Grenzen!
10.000€ Abfindung - natürlich Brutto ! Was bleibt dem Mann dann Netto übrig und wie wird dieses Netto dann bei weitern Dingen wie Hartz , Wohngeld, Kindesunterhalt etc. mit angerechnet ??? Hat er von dem bissel Netto dann überhaupt einen privaten Nutzen davon ?? Wie schnell wird so von dem bissel Restgeld bald alles wieder weg gewesen sein ??
Wäre er nicht zum Arbeitsgericht gegangen, hätte er nichts bekommen.
Zitat Was bleibt dem Mann dann Netto übrig und wie wird dieses Netto dann bei weitern Dingen wie Hartz , Wohngeld, Kindesunterhalt etc. mit angerechnet ???
Richtig lesen. Ich schrieb:
Zitat Einen Job hat der gute Mann auch längst wieder.
Nichts mit H4 und Kindesunterhalt zahlt auch nicht jeder!
Auf Abfindungen werden keine Sozialbeiträge fällig, nur Lohnsteuer. Die Abfindung ist nach § 34 EStG steuerbegünstigt, es wird nach der sogenannten Fünftelregelung besteuert. Die Höhe der Steuer richtet sich natürlich nach den weiteren, im Jahr der Abfindung erzielten Einkünften.
Ich hab vor ein paar Jahren 11.500 € Abfindung erhalten. Stkl.1, keine Kinder. Die Steuer betrug ca. 3000 €. Somit ergab sich ein Nettobetrag von rund 8.500 €. Bei 10.000 € Abfindung dürfte die Nettosumme so um die 7.000 € betragen haben. Plus minus 500 €.
Kein schlechtes Sümmchen, wie ich finde. Und allemal besser als nichts zu tun und demzufolge auch nichts zu erhalten!
Smithie, das "Dieser Zusammenhalt ist leider in Dt. kaum realisierbar. Hier geht man sich gegenseitig an die Gurgel". Ist bereits mit der Gründung der BRD so gewollt. Deutschland durfte keine Rolle mehr in der Weltpolitik spielen. war ja damals auch zu verstehen. Mit der Einigung 4+2 soll wohl darauf geachtet worden sein, daß es so bleibt. Ist auch gut so.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von michaka13 im Beitrag #251Wäre er nicht zum Arbeitsgericht gegangen, hätte er nichts bekommen.
Zitat Was bleibt dem Mann dann Netto übrig und wie wird dieses Netto dann bei weitern Dingen wie Hartz , Wohngeld, Kindesunterhalt etc. mit angerechnet ???
Richtig lesen. Ich schrieb:
Zitat Einen Job hat der gute Mann auch längst wieder.
Nichts mit H4 und Kindesunterhalt zahlt auch nicht jeder!
Auf Abfindungen werden keine Sozialbeiträge fällig, nur Lohnsteuer. Die Abfindung ist nach § 34 EStG steuerbegünstigt, es wird nach der sogenannten Fünftelregelung besteuert. Die Höhe der Steuer richtet sich natürlich nach den weiteren, im Jahr der Abfindung erzielten Einkünften.
Ich hab vor ein paar Jahren 11.500 € Abfindung erhalten. Stkl.1, keine Kinder. Die Steuer betrug ca. 3000 €. Somit ergab sich ein Nettobetrag von rund 8.500 €. Bei 10.000 € Abfindung dürfte die Nettosumme so um die 7.000 € betragen haben. Plus minus 500 €.
Kein schlechtes Sümmchen, wie ich finde. Und allemal besser als nichts zu tun und demzufolge auch nichts zu erhalten!
Wer nichts hat , der hat nichts zu verlieren und dem kann auch nichts weggenommen werden ! So ein Mensch ist richtig frei , das aber erkennen die wenigsten ! Den meisten ist doch die freiwillige Selbstausbeutung bis zum Umfallen am liebsten .
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