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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#91 von altberlin ( gelöscht ) , 14.10.2014 11:10

Zitat von Smithie23 im Beitrag #82
altberlin: es ist alles richtig was du sagst, jedoch darf die Lösung nicht sein "geht doch irgendwo anders hin". Nicht alle können oder wollen das....


@Smithie23 , es gibt 1000 Möglichkeiten, einen anderen Job zu finden, nur bereit dazu muß man sein.
Man kann auch zeitlich begrenzt mal woanders arbeiten, hat noch niemandem geschadet.
Und es gibt die Möglichkeiten des zivilen Protestes, Streik zum Beispiel.
Aber nur klagen ohne etwas selbst zu bewegen führt zu absolut nichts.

Du schreibst

Zitat
Nicht alle können oder wollen das


Glaubst du, ich wollte das ? Ich hatte Familie, Haus und Garten. Aber an Geld mangelte es irgendwann doch, Erspartes reicht nicht ewig. Hätte ich lediglich ständig geklagt, hätte irgendwann die Privatinsolvenz gedroht, denn mit Hartz IV finanzierst du kein Haus. Es wäre weg gewesen.
Gut, es ist jetzt auch weg, aber verkauft, aber ich war immer finanziell unabhängig von Schuldnerberatungen und Gerichten, verdiente Geld, konnte leben.
Was sich auch durch die Arbeit 650 km von der Heimat entfernt privat veränderte, Schicksal.
Es gibt immer einen neuen Anfang, und manchmal merkt man dann, das es sogar besser sein kann.

Sicher gibt es Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung, aber das ist nicht auf den Osten begrenzt. Auch im Westen gibt es nicht überall Traumlöhne.
.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#92 von Hansrudi , 14.10.2014 11:28

Streik ? Was bringt der ?

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#93 von Smithie23 , 14.10.2014 12:12

Zitat von altberlin im Beitrag #91

Und es gibt die Möglichkeiten des zivilen Protestes, Streik zum Beispiel.
Aber nur klagen ohne etwas selbst zu bewegen führt zu absolut nichts.




Haben wir schon durch. Hat ein wenig Verbesserung gebracht.

Aber viel besser wäre es, wenn diese Ungerechtigkeiten beseitigt werden. Es kann doch kein Interesse daran bestehen, dass wie vor '61 alle Leute rübermachen !

@Hanrudi: ich meinte eigentlich nicht diese Art von Spass. Klar, bei sowas muss man aufpassen.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#94 von altberlin ( gelöscht ) , 14.10.2014 12:36

Der Kapitalismus wird keineswegs Ungerechtigkeiten beseitigen, liegt nicht in seinem Interesse.
Da hilft nur kollektiver Widerstand oder zeitweiliges Verschwinden in andere Regionen.
Es gibt bereits Branchen in Ostdeutschland, die bereit sind, sehr gute Löhne zu zahlen, wenn dann endlich Arbeitskräfte kommen würden.
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/ge...9689/index.html

Übrigens muß niemand unbedingt in seinem erlernten Beruf arbeiten, Ich kenne Leute in Brandenburg, die haben Berufe erlernt, haben danach verschiedene andere Jobs gemacht, Logistik, Handel usw, sind jetzt bei einer Möbelspedition tätig, Auslieferung von Neuware incl. Montage.
Verdienen gutes Geld und reichlich Trinkgelder.
.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#95 von FreshWaterSkipper , 14.10.2014 18:12

Hallo,

plötzlich werden "händeringend" Fachkräfte gesucht. Ich habe damals den Osten verlassen, weil ich die Frühkapitalismus-Mentalität der ostdeutschen "jungen, dynamischen Existenzgründer" nicht mehr ertragen konnte. Von der Bezahlung ganz zu schweigen.
Mich locken auch keine Thüringer Bratwürste zurück, nützen mir nichts, bei schlechterer Bezahlung, schlechterem Umgangston, schlechterer Laune meiner Mitmenschen dort.
Ich werde nie in den Osten zurückkehren.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#96 von Smithie23 , 14.10.2014 19:12

Zitat von FreshWaterSkipper im Beitrag #95
Hallo,

plötzlich werden "händeringend" Fachkräfte gesucht. Ich habe damals den Osten verlassen, weil ich die Frühkapitalismus-Mentalität der ostdeutschen "jungen, dynamischen Existenzgründer" nicht mehr ertragen konnte. Von der Bezahlung ganz zu schweigen.
Mich locken auch keine Thüringer Bratwürste zurück, nützen mir nichts, bei schlechterer Bezahlung, schlechterem Umgangston, schlechterer Laune meiner Mitmenschen dort.
Ich werde nie in den Osten zurückkehren.



Das ist ne subjektive Wahrnehmung. Klar gibts diese beschriebenen Dinge zuhauf. Ich z.B. würd nicht unbedingt in Westen gehen ... und ich hab hier dufte Kollegen

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#97 von altberlin ( gelöscht ) , 14.10.2014 20:05

Zitat
bei schlechterer Bezahlung, schlechterem Umgangston, schlechterer Laune meiner Mitmenschen


Das ist nicht ein spezielles ostdeutsches Phänomen, sondern überall zu finden.
Wir waren erst vor kurzem einige Tage in Berlin und Eberswalde und haben diesbezüglich keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich kenne auch genug "Ossis", die im Raum Stuttgart arbeiteten, aber ums Verrecken nicht dort bleiben wollen, sogar Festanstellungen
wurden ausgeschlagen.
Sie bleiben in Thüringen, haben mit dem Waesten nicht viel im Sinn.
.


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E.H.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#98 von joesachse , 14.10.2014 20:26

Zitat von FreshWaterSkipper im Beitrag #95
... Ich werde nie in den Osten zurückkehren.

Dem schließe ich mich an. Ich habe die Menschen und die Region, in der ich lebe, in den letzten 20 Jahren schätzen und lieben gelernt.
Es gibt noch eine weitere Sache , die mich im Osten stört, die ich dort zumindest häufiger erlebt habe und hier gar nicht: Dieser Neid auf Leute, die erfolgreich sind und damit Geld verdienen. Wenn hier in der Gegend einer einen Laden eröffnet, eine Firma gründet, sich als Handwerker selbstständig macht, dann gutes Geld verdient, erfolgreich ist und sich was leistet, dann freuen sich die Leute mit diesem Menschen: Schön, dass es funktioniert hat, gut wie es läuft. Im Osten kommt gleich so ein Neid hoch mit einem Unterton, dass jemand , der erfolgreich ist, unmöglich sein Geld ehrlich verdient haben kann. Pöser Kapitalist!!! Ist sicherlich kein Ost-West-Phänomen, wie manch Benutzer hier aus den gebrauchten Bundesländern schon gezeigt hat, ist mir aber im Osten deutlich häufiger besonders aufgefallen.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#99 von queeny , 14.10.2014 20:30

Na, Smithie, wenn Du für ein gutes Gehalt im Westen arbeiten könntest, sage ich mal Brutto 7500 Euro, dann wärst Du sicher etwas dumm, wenn Du da nicht zugreifen würdest. Jeder ist doch in gewisser Form käuflich.

Ich würde auch nie mehr nach Mecklenburg zurückkehren.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#100 von Hansrudi , 14.10.2014 20:55

7.500 € - wo , was muß ich dafür tun ?

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#101 von altberlin ( gelöscht ) , 14.10.2014 21:07

Zitat
Dieser Neid auf Leute, die erfolgreich sind und damit Geld verdienen. Wenn hier in der Gegend einer einen Laden eröffnet, eine Firma gründet, sich als Handwerker selbstständig macht, dann gutes Geld verdient, erfolgreich ist und sich was leistet, dann freuen sich die Leute mit diesem Menschen



Dieser Neid ist nicht pauschal auf den Osten zu übertragen, Neider gibt es überall. Ich habe es selbst in BaWü erlebt, daß die Alteingesessenen
(teilweise Eigentümer mehrerer Wohnimmobilien) nicht verdauen konnten, wenn ein Malermeister zum Beispiel ein neues Auto anschaffte.
"Der muß ja gut einnehmen" und ähnlich hieß es dann. Ich könnte Namen benennen.(Darf aber nicht)

Fragen wir uns nach den Gründen dafür, daß es im Osten häufiger zutrifft, ist es die Chancenlosigkeit vieler Menschen, die jedoch regional seht
verschieden ist. Es wird heute durchaus anerkannt, daß Leistung sich lohnt.
Zweiter Grund ist, im Westen war es von Anfang an üblich, privat zu wirtschaften, sich selbständig zu machen, etwas zu erreichen. Das wurde erkannt und
anerkannt. Im Osten ging es vielen Bürgern zunehmend schlechter nach der Wende, andere schafften es, sich zu behaupten, auch mit Gewinn.
Selbständigkeit im westlichen Sinne kannte bis dato niemand.
Ich habe das damals selbst erlebt im Oderbruch, schlag nach der Wende kamen einige Kunden nicht mehr, zu teuer, der will nur reich werden.
Daß das einer völlig anderen Wirtschaftsstruktur geschuldet war, von heute auf morgen, andere Preise höhere Abgaben ect., wußte keiner und wollte
auch keiner hören. Das hält sich leider zäh bis heute, zumindest, wenn sich das Leben der früheren Kunden nicht gravierend an die heutigen Lebens-
bedingungen angepaßt hat.
Da gibt es dann schon spürbare Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen, wo es am elendsten ist, dort ist meist auch Neid und Mißgunst am
größten.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#102 von queeny , 14.10.2014 21:11

Eine Fachkraft in der Stahlbranche z. B.; es ist nur eine Beispielzahl. Das Grundgehalt bei Neueintritt steht in der Stahlnovelle.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#103 von Smithie23 , 14.10.2014 21:29

Ich muss JoeSachse leider Recht geben - auch wenn ichs nicht gern tun würde. Diese Neider gibt es leider und Viele sind auch untereinander im Osten neidisch. Aber genau so gibt es den Neid der Besucher aus dem Westen, dass manche Städte besser aussehen, als bei denen ... "alles von uns bezahlt ..." und solcherlei Sprüche. Das es auch einige Millionen Menschen im Osten gibt, die Steuern zahlen wird ja gerne vergessen ... es hält sich ja immernoch das Gerücht, dass Soli nur im Westen gezahlt wird. ich persönlich habe gemerkt - ohne das zu Verallgemeinern - das vieel Wessis auf hohem Niveau jammern. Das Einige nicht genug bekommen oder bei nem 5stelligen Kontostand irgendwie was finden zum Jammern, als würden sie morgen verhungern.

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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#104 von queeny , 14.10.2014 21:32

Die Jammerei in Ost und West macht uns dann doch gleich, gell.


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RE: Erste Opfer des Mindestlohns

#105 von Smithie23 , 14.10.2014 21:36

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