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RE: Die Hartz IV Maschine- Wahnsinn mit Methode - 100
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#1486 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 31.08.2014 18:46
Zitat von igorsubotnik im Beitrag #1485daß er moderne und gepflegte Werkzeuge bei seiner Tätigkeit einsetzt, daß er nicht auf Halde produziert, also daß die Produktionsplanungen sinnvoll sind, daß der Zufluß der Werkstoffe, Vorrichtungen und Information für seine Produktion dank intakter Infrastruktur bei Straße, Schiene, Fuhrpark und Kommunikationstechnik gewährleistet ist, dass die Arbeitsteilung von hochspezialisierten Einzelfirmen stimmt, um mal so die wichtigsten Faktoren zu nennen. In der Planungswirtschaft des SED-Staates bestanden bei allen aufgezählten Punkten Defizite, um das mal zurückhaltend zu formulieren.
Vergiß bitte der Ehrlichkeit halber nicht, daß an vielen Mangelerscheinungen die Reparationsleistungen an die UdSSR Schuld waren, die Russen haben doch alles mitgehen lassen, ob sie es brauchten oder nicht. Von kompletten Werksausrüstungen über Schienen der DR bis zu den dazugehörigen Fahrzeugen, die dank anderer Spurweite für Rußland relativ nutzlos waren.
Und nicht übersehen, daß im Westen zahlreiche Industrien auf wundersame Weise vom Krieg verschont blieben. Das hier eine andere Ausgangslage bestand, dürfte einleuchten.
Zu den Raubzügen des "Großen Bruders" möchte ich auch noch was sagen.
Mein Opa mütterlicherseits war 51 Jahre bei der Deutschen Reichsbahn. Zuerst Rangierer, dann Wagenmeister. Er wurde vom Kriegseinsatz verschont, da die Arbeit bei der DR als kriegswichtig eingestuft war. "Räder müssen rollen für den Sieg" hieß eine Parole im Dritten Reich. Nach dem Krieg wurde vieles zerlegt und abgebaut. Loks und Waggons, Gleis -und Signalanlagen. In den sechzigern kam fast alles wieder zurück. In den Originalkisten, immer noch versiegelt. Die Russen hatten die Kisten nie geöffnet.
Zitat von Buhli im Beitrag #1471Wenn sich Arbeit nicht lohnt, kann das Arbeitsamt nicht viel gegensteuern. Das liegt nur an der Entlohnung selbst. Die kann allerdings von staatlicher Seite festgelegt werden. (Mindestlohn).
Daß sich Arbeit lohnen muss, ist ein ungeschriebenes Gesetz der Wirtschaft. Wer zum Selbstkostenpreis oder gar weniger arbeiten geht (d.h. noch mit ALG2 aufstocken muss),der handelt unwirtschaftlich. Jeder Selbstständige weiß, was passiert,wenn man mit einer Firma zum Selbstkostenpreis wirtschaftet: Das Finanzamt steigt einem bald aufs Dach und macht die Bude wegen fehlender Gewinnerzielungsabsicht dicht. Und bei Arbeitnehmern wird erwartet,daß sie zu einem Lohn auf ALG-Niveau losziehen ? Wo bleibt da die Wirtschaftlichkeit ? In vielen Branchen wird auch der Mindestlohn nichts bringen. Speziell denke ich da an Branchen, in denen im Akkordlohn gearbeitet wird. Was werden die Firmen wohl tun,um den Mindestlohn zu unterlaufen ? Richtig,sie kürzen die Zeit pro Stück soweit runter,daß sie nicht mehr zu schaffen sind,so daß es letztendlich doch wieder am Arbeitnehmer hängen bleibt,daß er im Endeffekt nicht auf 8,50€/h kommt.
Klar haben die Reparationen ihren Anteil am Wettlauf mit der westdeutschen Wirtschaft. Die ungleichen Startbedingungen sind schon oft genug angesprochen worden. Nicht nur im Tagesspiegel. Man muss es nur noch ordentlich einordnen. Das funktioniert auch ohne Stasipostille. Allerdings benötigt man auch ein bisschen mehr Gelassenheit gegenüber der VEB Wirtschaft und etwas mehr Grips gegenüber der sog. soz.Marktwirtschaft. H4 ist doch nichts weiter als das Abschieben von Sozialleistungen, die wettbewerbsfähige Unternehmen allemal selbst tragen können. Unternehmen die unter den heutigen Bedingungen nicht Wettbewerbsfähig sind, haben genau die selbe Daseinsberechtigung wie sie unser igorsubotnik den VEB Betrieben zugesteht. In unserem derzeitigen Wirtschaftssystem wird mehr subventioniert als es zu VEB Zeiten je möglich war. Der Schuldenstand dürfte ja Beweis genug sein. Der war in der Mangelwirtschaft, ich äußere mich mal etwas zurück haltend, doch nicht ganz so hoch. Das auch die Renten was vom Schuldenberg bekommen, dürfte auch nicht so neu sein. Ach übrigens fließen die Knastzeiten im SED Staat bei der Rentenberechnung mit ein. Da können die Exknackies ja richtig glücklich sein, nicht im Westen gesessen zu haben, denn das gibt es im H4Land nicht. Warum eigentlich nicht? Selbst die Entlohnung der Westknackies ist den wirtschaftlichen Bedingungen entsprechend, schlechter als die der DDR Knackies. So was bekommt man schon mal zwischen die Finger, wenn man sich mit der Geschichte beider deutscher Staaten beschäftigt. Bekanntlich gab es die bis 1990. Geht in mancher Diskussion nur etwas unter.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
In der DDR musste jedenfalls KEINER aufstocken gehen. In der BRD müssen Arbeitnehmer selbst aufstocken, auch wenn die Firma gut läuft. Wären die VEBs damals genau so gut gelaufen, hätte auch keiner aufstocken müssen. Da fragt man sich schon, welches das perversere System ist.
Hansrudi, die Frage stellt sich nicht, weil es in der DDR, "Arbeitsfähig und auf Staatskosten leben" nicht gab. Selbst die, die nicht konnten, waren in der Lage, am kulturellen Leben teilnehmen zu können. Ob das jeder der betroffenen wollte, sei dahin gestellt. Was das betrifft, lebte es sich damals besser. Es gab etwa 3-4% Menschen, die es auch jetzt gibt, die einfach nicht arbeiten gehen wollen. Nur waren das während des kalten Krieges Helden, weil sie der DDR geschadet haben. Die wurden dann nach 1990 schon deshalb Rehabilitiert, weil sie nach bundesdeutscher Rechtsauffassung, nicht "so hart"bestraft worden wären. Das lief ganz nebenbei mit ab, als DDR Richter zu diesem Thema, verurteilt wurden. Ist allerdings ein anderes Thema. Frag mal Eltern, wie sie sich fühlen, wenn sie während der Schulferien arbeiten gehen müssen, aber den Schulhort extra bezahlen sollen. Voll- oder Teilzeit ist da egal. Von den "Aufstockern" ist da noch keine Rede.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Das mit dem Hort brauchst du mir nicht zu erzählen , das kenne ich noch genug aus meiner allenerz. Zeit . Als solcher habe ich noch nbicht einmal immer Urlaub in den Ferien bekommen , weil wir wechselnde Urlaubsgruppen haben . Wenn du dann in der letzten Urlaubseinschreibegruppe bist gewesen hattste Pech gehabt . Da warste froh , wenn du wenigstens noch eine Ferienwoche am Anfang oder Ende mit Überschneidung erwischt hast , weil ja der Ferienbeginn und -ende immer mitten in der Woche war . Wer bekommt schon den Haupturlaub von Mittwoch bis Mittwoch , wenn Tarifverträge regeln das das We vorm Haupturlaub frei sein muß . Ich weiß auch wie es als alleinerziehender am heilig Abend auf Arbeit ist ....
Ein Glück, dass es in der DDR wenig Telefone gab, geschweige den ein Mobilfunknetz ... da wurde man nicht so wie heute noch nach Feierabend belästigt Es hat auch sein Gutes, wenn die hochtechnologisierte Welt nicht überall Einzug hält.
Ich habe sie heute noch alle und lese sie immer wieder
Schlawine --------------------------
„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“ Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland
Schlawine, aber nur die innerhalb "unserer Republik" verschickt wurden. Die in den Westen gingen, mußten Dank des BND, nicht unbedingt ankommen. Die hatten nämlich auch Schiss vor politischer Prophaganda.
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Aber Buhli ... [sarkastisch] wie kannst DU den BND da so kritisieren ... ? Schließlich war doch die Stasi böse und hat Post geöffnet und kontrolliert ...
Richtig Smithie, die Stasi war der böse Verein. Die haben doch glatt weg,im Unterschied zum BND, die Briefe wieder zu gemacht und weiter geschickt. Hab ich den Verein nicht schön geredet? Schulterklopf.
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