Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: deutsche Geschichte... - 8
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Zitat von joesachse@reporter: Knapp daneben mit der Jahreszahl, du meinst sicher 1990... Aber so sind unsere Zeitungsreporter nun mal...
Mea culpa.
Die Zwei plus Vier Verträge, die auch den Viermächte-Status von Berlin aufhoben, wurden 1990 geschlossen.
Nachtrag:
Zitat Nur wenige Fälle totaler Wehrdienstverweigerung wurden in der Öffentlichkeit so bekannt wie der des Berliners Niko Hübner. Hübner, Sohn eines SED-Funktionärs, hatte im Frühjahr 1977 einen Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik gestellt. Als das Kreiskommando ihn zum Wehrdienst in der NVA einziehen wollte und im März 1978 zur Musterung vorlud, verweigerte er. Seine Begründung: der entmilitarisierte Status Berlins, von den Alliierten 1945 beschlossen und im Viermächte-Berlin-Abkommen 1971 bestätigt, gelte auch für den Ostteil der Stadt. DDR und UdSSR hatten das immer bestritten. Die DDR-Führung hielt unter regelmäßigem Protest der Westmächte Militärparaden ab, die Wehrkreiskommandos rekrutierten in Ost-Berlin Wehrpflichtige.
Da griff unser Staatsratsvorsitzender persönlich ein und schrieb das Urteil, denn das mochte er nun garnicht.
Zitat von reporterDu mußt nicht alles durcheinander werfen.
Ich folge nur Dir...
Zitat von reporterAm Viermächtestatus von Berlin hat sich weder durch die Gründung der Bundesrepublik noch durch die Gründung der DDR etwas geändert.
"Völkerrechtlich" nicht, aber konntest Du bis 1989 ohne weiteres alle Bereiche Berlins besuchen? Haben die 4 Mächte etwas unternommen, um diese Situation zu ändern?
Zitat von reporterUnd der ganze Hokuspukus der 'DDR Hauptstadt' war rechtswidrig
Dagegen hat aber auch keiner etwas unternommen und eine Haupstadt ist nunmal die Stadt mit dem Sitz der obersten Staatsgewalten.
Nochmals zurück, mir ging es lediglich um Deine Meinung zu den unterschiedlichen Bezeichnungen des Ostsektors von Berlin gemeinsam mit "völkerrechtswidrige Gewühle". Mehr nicht.
Wir können auch ganz zum Anfang zurückgehen und uns selbst verdächtigen, mit der finanziellen Unterstützung Lenins durch das deutsche Kaiserreich die ganze Problematik (Gesellschaftsordnung nach sozialistischem Vorbild) ins Rollen gebracht zu haben. Und die Konferenz von Jalta, hier kenne ich die Anekdote, Stalin hat drei Streichhölzer auf die Karte gelegt von seiner ehemaligen Grenze in Richtung Westen und damit angezeigt, was er als Gebiet beansprucht, Roosevelt soll akzeptiert haben (angeblich auch seither der Präsident der USA nur 2x wählbar, weil Roosevelt bei dieser Entscheidung in seiner dritten Amtszeit anscheinend nicht mehr ausreichend die Interessen seines Landes vertreten hat). Was wäre also passiert, wenn Roosevelt das Gebiet Deutschlands beansprucht hätte? Habe dafür keine Links gefunden, irgendwann mal gelesen, vielleicht auch fürchterlich daneben. Als nächstes: Dr. Richard Sorge, hätte dieser nicht vermittelt, die Japaner greifen nicht Russland an und ermöglichten damit Truppenverlegung für die Front gegen Deutschland? Das soll keine weitere Diskussion begünstigen (um Himmelswillen und jeden Tag drei Ave Maria werden mir helfen). Nur zeigen: nichts ist wie es aussieht.
Zitat von reporterAm Viermächtestatus von Berlin hat sich weder durch die Gründung der Bundesrepublik noch durch die Gründung der DDR etwas geändert.
"Völkerrechtlich" nicht, aber konntest Du bis 1989 ohne weiteres alle Bereiche Berlins besuchen? Haben die 4 Mächte etwas unternommen, um diese Situation zu ändern?
Die drei Westmächte haben bei den Sowjets regelmäßig protestiert und wenn mal wieder ein Flüchtling an der Sektorengrenze von DDR-Wächtern erschossen wurde die Sowjets aufgefordert, für den entmilitarisierten Status zu sorgen und die 'bewaffneten Männer in Uniform' wegen des Schußwaffengebrauchs zur Rechenschaft zu ziehen.
Was hätten sie denn deiner Meinung nach tun sollen?
Zitat von Paule Nochmals zurück, mir ging es lediglich um Deine Meinung zu den unterschiedlichen Bezeichnungen des Ostsektors von Berlin gemeinsam mit "völkerrechtswidrige Gewühle". Mehr nicht.
Das soll keine weitere Diskussion begünstigen (um Himmelswillen und jeden Tag drei Ave Maria werden mir helfen). Nur zeigen: nichts ist wie es aussieht.
Nach dem Einschluß der Bevölkerung fühlen die SED-Genossen Oberwasser.
Überall wird rigoros gegen West-Empfang vorgegangen. So verlor ein Ehepaar in Potsdam laut Lokalpresse die Neubauwohnung weil das Radio auf RIAS zu laut eingestellt war. 'Bürgern' werden Fernsehgeräte zur 'Überprüfung' weggenommen. Bei der FDJ gibts die Aktion 'Blitz gegen die Nato Sender'. Sprich FDJler krochen auf Dächer und sägten Antennen ab, oder bei Glück werden sie verbogen, "in Richtung Sozialismus gedreht".
Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt fordert, politische Verbrechen des SED-Regimes in einer zentralen Stelle zu erfassen, ähnlich wie die Nazi-Verbrechen in der Zentralen Ermittlungsstelle in Ludwigsburg.
"Diese Verbrechen sollten nicht ungesühnt bleiben" sagt Brandt.
Einige Monate später wird in Salzgitter eine derartige Erfassungsstelle eingerichtet, wie man inzwischen weiß, hatte sie zumindest eine dämpfende Wirkung.
"Ihr ward der Lichtstrahl für uns" sagten DDR-Bewohner.
Nach dem Mauerbau räumten die Genossen auf und inszenierten neue Wühltätigkeit gegen West-Berlin:
- Das (Ost)Stadtbezirksgericht Prenzlauer Berg veurteilt einen 22-jährigen früheren Grenzgänger zur Ausweisung aus dem "demokratischen Berlin" (damalige Bezeichnung des Ostsektors), nein, nicht in den Westen, sondern in ein Arbeitslager, und zwar auf Verlangen der 'Hausgemeinschaft', wie es in der Meldung hieß. Man sieht, auf einen Teil der DDR-Bürger war immer Verlaß.
- Die Ostnachrichtenagentur ADN meldet auf den Westflughäfen Tempelhof und Tegel "dramatische Szenen". Man habe Menschen gewaltsam an der Rückkehr in die DDR gehindert. Die "Verzweifelten" hätten laut gegen die "Entführung" protestiert. Der Senat und die Bundesregierung weisen dies als "lächerliche Erfindung" zurück.
Hintergrund ist nun nach dem Mauerbau, durch Gewühle des SED-Staats gegen die einzigen freien Zugänge nach West-Berlin politische Spannungen zu erzeugen. Sudel-Ede Schnitzler sah ja auch noch nach der Wende in einer Podiumsdiskussion den freien Teil Berlins als eine "Eiterbeule", die es zu beseitigen galt.
1861: Der größte dampfgetriebene Schmiedehammer Deutschlands nimmt in Essen bei der Firma Krupp seine Arbeit auf. „Fritz“ verfügt über ein Fallgewicht von 50 Tonnen.
1964: Die deutsche Bundesregierung beschließt die Gründung der Stiftung Warentest.
1979: Ballonflucht: Den thüringischen Familien Strelzyk und Wetzel gelingt die Flucht aus der DDR mit Hilfe eines selbstgebauten Heißluftballons.
1993: Verurteilung des ehemaligen DDR-Verteidigungsministers Heinz Keßler und seines Stellvertreters Fritz Streletz zu sieben bzw. viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe wegen Totschlags aufgrund politischer Verantwortung für den Schießbefehl.
Glücklicherweise konnten hier die Flüchtenden unverletzt dem SED-Staat entkommen.
Tragisch hingegen endete eine Flucht des Winfried Freudenberg mit dem Ballon zwischen den Berliner Stadtteilen Pankow und Reinickendorf in den letzten Tagen des Mauerdaseins des SED-Staats. Ein eifriger DDR Bürger hatte den Ballon bemerkt und die 'zuständigen Organe' informiert, was zu einem überstürzten Fluchtbeginn führte der dann wohl nach Recherchen eine Ursache des tödlichen Fluchtausgangs gewesen war.
Ob der DDR Bürger für seine Tat belobigt wurde ist nicht bekannt.
Anmerkung zur NeoNazi Gewaltwelle nach der Wende in der DDR:
In einem Spiegel-Artikel heißt es dazu:
Zitat Das "antifaschistische" System der SED war selbst undemokratisch und förderte Untertanengeist und sturen Gehorsam. Der autoritäre Überwachungsstaat der SED, so Jugendforscher Wolfgang Brück, habe "treibhausmäßig" rechtsextreme Denk- und Verhaltensweisen hervorgebracht.
Wie im Spiegel-Artikel weiter zu lesen ist, kamen nicht selten die NeoNazis im Osten aus strammen SED- und Stasi-Familien, die mit der regimeüblichen Heuchelei im SED-Staat aufgewachsen waren.
Das mit den Rechten aus SED Familien ist für mich genau so ein Phänomen wie die größten Randalierer, Skins usw. aus den Elitekreisen. Scheint nicht unbedingt auf die SED reduzierbar zu sein, denn auch aus den Blockparteien sind solche Kräfte hervor gegangen. Bei der Masse an SED Mitgliedern ist es allerdings nicht verwunderlich, daß so eine Menge Mist raus kam. Das muß anders zusammen hängen. Erklären kann ich mir das nicht so richtig. Hab allerdings auch noch nicht erlesen können, wie so was entstehen kann.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Linke und Rechte nehmen sich nicht viel, das ist der Grund. Hitler ließ seine politischen Gegner ins KZ sperren, Stalin seine in Gulags -- beide haben Millionen auf dem Gewissen.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Zitat von KehrwocheLinke und Rechte nehmen sich nicht viel, das ist der Grund. Hitler ließ seine politischen Gegner ins KZ sperren, Stalin seine in Gulags -- beide haben Millionen auf dem Gewissen.
Nur bei Hitler war es eine Weltanschauung, dass andere Völker weniger wert sind und vernichtet werden müssen. Bei Stalin waren es rein politische Gründe - "Vernichtung durch Arbeit" und weil er wohl ein wenig besessen war und ständig Verräter und Feinde um sich vermutete.
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