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RE: Spatis aus Prora - "größtes Hotel der Welt" - 4
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Wega, bei dieser Wortwahl im NDR bin ich mir nicht sicher ob die keine Ahnung haben. Ich tendiere eher zu der Meinung, daß die genau wissen worin der Unterschied liegt, aber etwas anderes suggerieren wollen. Der Kalte Krieg lässt noch immer schön grüßen.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
So, @ reporter, dein "bausoldatenoriginal" habe ich jetzt weitgehend gesichtet. Es hat sehr viele Parallelen zum normalen Grundwehrdienst in der DDR, so sehr viele Schikanen, wie immer getan wird, kann ich nicht erkennen. Auch nicht die Einberufung mit 27, verh. und 2 Kinder, das war kein Einzelfall und kam bei allen Waffengattungen vor. Auch gab es keinen Rechtsanspruch aus freie Sonntage, es war Armee und kein Kuraufenthalt. Das die "Genossen" im Dienst mit dem Spaten nun keine Privilegien zugesprochen bekamen, ist doch nachvollziehbar. Aber, urteilen über die Zustände und Abläufe in der NVA stehen trotzdem nur demjenigen zu, der es selbst erlebt hat. Nur einen Mix aus Wahrheit, Halbwahrheit und Wunschdenken wiedergeben, das geht gar nicht.
Ich denke, in allen Beiträgen sind grundsätzliche Fehler und einige möchte ich ausräumen: 1.Bausoldaten = Spatis. Die anderen waren die Baupioniere. 2.Alle Beiträge von unseren öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten und auch viele Forumisten gehen davon aus, dass BS Armeeangehörige waren. Das ist falsch. Das Wehrdienstgesetz der DDR sagt dazu sinngemäß: Der Wehrdienst wird in der NVA geleistet, dem Wehrdienst gleichgestellt ist der Dienst im MfS, der Dienst in den kasernierten Einheiten der Volkspolizei, der Dienst in den Grenztruppen der DDR und der Dienst in den dem Ministerium für Nationale Verteidigung unterstellten Baueinheiten. Das ist eigentlich logisch, denn man wollte die Stärke der NVA in Zeiten der Abrüstung nicht noch künstlich mit waffenlos Dienenden hoch treiben. Gleichwohl galten für die BS die Vorschriften der NVA. Der Dienst in den Baueinheiten war Wehrersatzdienst und BS erfüllten damit ihre staatsbürgerliche Pflicht. 3.Die BS wurden nicht später, als die Soldaten eingezogen. Guckt euch das BS-Forum von den Proraer Spatis an- die meisten wurden mit 18 bis 20 Jahren eingezogen. 4.BS konnten studieren. Bei Wikipedia werden prominente BS genannt, die alle studierten. Ich habe oft den Eindruck, dass man den Dienst in den Baueinheiten als Feigenblatt nimmt, um von einer eigenen Leistungsschwäche abzulenken. Es sagt sich leichter,ich durfte nicht Medizin studieren, weil ich BS war, und in Wirklichkeit wurde das Abi nur mit einer 2,4 absolviert. (selbst R. Eppelmann konnte studieren.) 5.Auch wenn die BS nicht so empfunden haben, der Dienst in den Baueinheiten war wesentlich leichter, als in den Struktureinheiten der NVA. Denkt bitte daran, dass Soldaten bis zu 3 mal zur Reserve eingezogen werden konnten, BS überhaupt nicht. 6. Es ist richtig, geworben wurde für die BS nicht, wer sich aber mit dem Wehrdienst in der DDR und seinen Gesetzen beschäftigte, stieß schon darauf. 7. Auch der Dienst in den Baueinheiten war ein Dienst und kein Arbeitsrechtsverhältnis. Und seinem Dienstherren muß man nun mal 24 Stunden 7 Tage die Woche zur Verfügung stehen.
1. Bau-Pioniere waren 'normale' NVA Wehrpflichtige, die sich überwiegend aus normalen Bauberufen rekrutierten, deren Arbeitskraft zur Errichtung von militärischen Bauten eingesetzt wurde. Baupionier Zottmann kommt zu dem Resümee
Zitat Hier werden niemals wieder unschuldige junge Männer wie Arbeitssklaven ausgebeutet, erniedrigt und gedemütigt und 18 Monate ihrer kurzen Jugendzeit beraubt.
2. Im SED-Staat gab es keinen zivilen Ersatzdienst. Auf Druck insbesondere der evangelischen Kirche und der Weigerung mancher NVA Einberufenen, zum Schießen auf wehrlose Zivilpersonen eingedrillt zu werden, hat man nolens volens den 'Spaten-Soldaten', auch 'Bausoldat' genannt, erfunden.
Die so mutig waren, sich als Bausoldaten zu 'bewerben', mußten mit erheblichen Nachteilen während der Bausoldatzeit und auch danach rechnen.
Zitat Trotz der gesetzlichen Regelung lastet ein starker Gewissensdruck auf den jungen Menschen. Nach einem Dienst als Bausoldat ist jede weitere berufliche Fortentwicklung sehr erschwert. Ein Studium – außer in der Fachrichtung Theologie – ist ausgeschlossen. Die DDR ist der Staat der schwarzen Listen, und das weiß jeder 17-Jährige, der sich zum Wehrkreiskommando begibt.
Es ist einfach lustig, @ reporter, Baupionier Zottmann ist für dich so eine Art Gott, oder irre ich ?
Wenn dir jemand erzählt, im Himmel wäre Jahrmarkt, fragst du dann auch, wo die erste Bude steht ? Du glaubst immer denen, die deine Ansichten mit ihren Aussagen bestärken, jede andere Aussage ist dann gelogen, oder ?
Ich empfehle, besonders den Abschnitt 11 aufmerksam zu lesen, von generellem Verbot, ein Studium aufzunehmen, ist keine Rede, lediglich vonn fallweisen Repressalien kann ausgegangen werden.
Zitat von altberlin im Beitrag #50Es ist einfach lustig, @ reporter, Baupionier Zottmann ist für dich so eine Art Gott, oder irre ich ?
Wenn dir jemand erzählt, im Himmel wäre Jahrmarkt, fragst du dann auch, wo die erste Bude steht ?
Es mag ja sein, daß du alles ganz easy im SED-Staat bewältigt hast. Konntest ja auch mal ab und zu im Westen Perlon-Strümpfe kaufen. Herrn Zottmann ging es offensichtlich nicht so gut, und deine Art, seine Ansicht als unglaubwürdig hinzustellen, ist einfach schäbig.
Zitat von Engineer im Beitrag #48selbst R. Eppelmann konnte studieren.
Eine Aussage, die den wesentlichen Sachverhalt verschleiert. Eppelmann konnte dann nur noch Theologie studieren, was er aber ursprünglich nicht vorhatte.
Zitat Wegen Nicht-Mitgliedschaft in der FDJ war es ihm in der DDR nicht möglich, Abitur zu machen. Deshalb konnte er seinen damaligen Berufswunsch, Architekt zu werden, nicht verwirklichen. Er arbeitete zunächst als Dachdeckergehilfe, bevor er 1962 bis 1965 eine Facharbeiterausbildung als Maurer absolvierte. Eppelmann verweigerte 1966 den Dienst an der Waffe in der NVA sowie die Ablegung des Fahneneides. Wegen Befehlsverweigerung wurde er daraufhin zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.
Rainer Eppelmann studierte Theologie an dem Berliner Theologischen Seminar Paulinum und beendete 1974 das Studium mit dem ersten und zweiten Examen.
Es mag ja sein, daß du alles ganz easy im SED-Staat bewältigt hast. Konntest ja auch mal ab und zu im Westen Perlon-Strümpfe kaufen. Herrn Zottmann ging es offensichtlich nicht so gut, und deine Art, seine Ansicht als unglaubwürdig hinzustellen, ist einfach schäbig.
Herrn Zottmanns Empfindungen stelle ich nicht als unglaubwürdig dar, doch ist er nicht im Recht, für alle anderen mit das Wort zu ergreifen, was er auch nicht tut. Er schildert ausschließlich seine persönlichen Eindrücke, die wiederum in dein Schema passen. Und schon bist du dabei, diese seine ganz persönliche Sichtweise als typisch für die ganze DDR zu bezeichnen.
Das stört mich, mehr nicht. Mir, und nicht nur mir, fehlen persönliche Erfahrungen deinerseits zu vielen Themen. Du googlest dich durch die Welt und schnappst nach jedem Brocken, den du auf die DDR werfen kannst.
Übrigens, da ich keine Schwuchtel bin, hab ich keine Perlonstrümpfe aus dem Westen gebraucht. Meine Frau konnte auch ganz gut die aus der Pruduktion von ESDA tragen.
Noch ein Nachtrag zu Eppelmann, wo der NVA Mann 'Engineer' den überaus liberalen Umgang des SED-Regimes mit Eppelmann ('er konnte studieren') sah.
Zitat Im Ministerium für Staatssicherheit wurden Pläne entwickelt, den Pfarrer zu „vernichten“ – mit Hilfe eines fingierten Verkehrsunfalls zum Beispiel. Der Plan wurde nicht ausgeführt, doch er ist in Eppelmanns Stasi-Akte erhalten. Statt dessen wurden Gerüchte in Umlauf gesetzt mit dem Ziel, seine Ehe zu „zersetzen“, ihn in seiner Gemeinde unmöglich zu machen, ihn zu diskreditieren, vor allem auch bei den Oberen der evangelischen Kirche. Seine Wohnung wurde verwanzt. Jahrelang hörte die Stasi jedes Wort mit. Schließlich wurde er vor die Wahl gestellt: Ausreise oder langjährige Haftstrafe. Eppelmann blieb. Mittlerweile war er international so bekannt, daß die Machthaber es nicht mehr wagen konnten, ihn einzusperren. ... RAINER EPPELMANN: Staatsfeind Nr.1 auf der Stasi-Mordliste - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/deutschland/...aid_140698.html
Also Bau-Pioniere waren normale NVA-Truppenteile , die auch auf zivilen Baustellen gearbeitet haben , z.B. in Berlin . Und diese Baupioniere waren eben keine Spatensoldaten !
Zitat von Hansrudi im Beitrag #55Also Bau-Pioniere waren normale NVA-Truppenteile , die auch auf zivilen Baustellen gearbeitet haben , z.B. in Berlin . Und diese Baupioniere waren eben keine Spatensoldaten !
Richtig, Baupioniere waren nicht, wie die Bausoldaten, pauschal Kriegsdienstverweigerer, sondern sie hatten verantwortungsvolle Aufgaben im Rahmen der bewaffneten Truppenteile der NVA zu erledigen.
Baupionier Zottmann war kein Bausoldat, was reporter immer etwas durcheinander bringt, also kein Verweigerer, sondern ein ganz regulärer Baupionier mit völlig anderem Aufgabengebiet. Ihn hat es lediglich angekoxxt.
Da ja immer nur die drei bis vier Klassenbesten zum Abitur zugelassen wurden, damals galt auch in der Schule das Leistungsprinzip, sollte jeder der kein Abitur machen "durfte" mal seinen damaligen Bildungsstand offen legen. Nicht nur den von Herrn Eppelmann vermisse ich. Hat jemand so eine Info von diesen neuen Helden zur Hand? Eine meiner Schulkameradinnen durfte trotz oder wegen ihrer Kirchenmitgliedschaft Abi machen und studieren. Theologie war es nicht. Die war eben gut. Eine andere aus der selben Klasse, die am Ende der achten die Leistungskriterien nicht erbrachte, ging erst ab der elften auf die EOS. Dort trafen sich beide dann wieder. Letztere hat eine Studie ueber die PKV veroeffentlichen wollen. Der damalige Vorstand der Centrall hat sie Beauftragt und das Ergebnis anschliessend fuer die Veroeffentlichung gesperrt. Gibt zu denken. Also anderer Thraed. Hansrudi, mit den Soldaten die den Spaten auf dem Schulterstueck hatten, hab ich anfang der 80er die Chrite' gebaut. Da waren allerdings keine dabei, die ueber 24 waren. Zumindest nicht die, mit den ich es zu tun hatte. Die wollten nur keine Waffen in die Haende nehmen. Damals war doch schon die Rede von: "Schwerter zu Pflugscharen" Die jungen von damals sind dann auch schon mal dem Ruf gefolgt, ohne zu wissen was sie da tun.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von Hansrudi im Beitrag #55Also Bau-Pioniere waren normale NVA-Truppenteile , die auch auf zivilen Baustellen gearbeitet haben , z.B. in Berlin . Und diese Baupioniere waren eben keine Spatensoldaten !
Baupionier Zottmann war kein Bausoldat, was reporter immer etwas durcheinander bringt
€@ reporter Ich bin es leid, mich mit dir über Bausoldaten und Baupionier Z. zu streiten. Es ist mir eigentlich auch egal. Ich habe meine Pflichtzeit absolviert, ohne Schikanen und ohne Züge von Schlaraffenland, wie es eigentlich in jeder Armee üblich sein sollte. Geschadet hat es keinem von uns, keiner ist durchgedreht und hat den Kompaniechef gewürgt, keiner hat sich erhängt, keiner ist in eigenen Tränen erstickt. Nur einen kameraden hatten wir, der es tatsächlich geschafft hat, in seinem Urlaub zu türmen, über die Trasse der heutigen A 72, die im Grenzbereich nur in Teilen vorhanden war (Viadukt Großzöbern). Er schickte dann von drüben eine Karte.
Ich und auch andere hier wissen aber wenigstens aus eigenem Erleben, wovon sie berichten, und sind nicht auf die zahlreichen fachlich zweifelhaften Artikel aus Stern, Spiegel, Focus u.a. angewiesen.
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