Michakas Worte:
Zitat
Es geht mir um die Worte: "...keine Chance bekommen haben..." Man bekommt keine Chancen. Die werden einem nicht auf dem goldenen Tablett serviert! Die muß man sich erarbeiten! Niemand organisiert mehr das tägliche Leben, wie es in der DDR war. Jetzt muß sich jeder selbst um sein Leben kümmern. Und dies muß man lernen.
Es geht nicht um "Fürsorge" bei der Chance auf Arbeit, es geht schlichtweg um Möglichkeiten, Älteren überhaupt noch einen Arbeitsplatz zu geben.
Da bedarf es keiner staatlichen Organisation, sondern sozialer Verantwortung der Unternehmen, die leider (nicht alle) immer noch der Meinung sind,
Alter ist nicht belastbar, kränkelt öfter der was weiß ich. Willst du all diejenigen, die mitunter jahrelang Bewerbungen schreiben, bezichtigen,
sich nicht um ihr Leben selbst zu kümmern ? So leicht kannst du es dir nicht machen, auch nicht, wenn du von diesem System anscheinend sehr
überzeugt bist. Das Alter ist ein entscheidender Faktor, deshalb die vielen "Chancenlosen", je älter der Mensch ist, umso schlechter kann er sich mit neuen Lebensumständen anfreunden, mir fiel es weniger schwer, da ich bis 2002 selbständig war, Kampf also gewohnt.
Wie genau kennst du die "staatliche Fürsorge" in der DDR ? Ein goldenes Tablett gab es dort auch nicht, nur, wenn man eine Arbeitsstelle hatte,
konnte man ziemlich sicher sein, in 10 oder 20 Jahren noch dort arbeiten zu können, wenn man wollte, gezwungen wurde keiner.
Heute weißt du oft nicht, was übermorgen ist, Umstrukturierung, Verlagerung, Preisdruck, Pleite, dummes Gesicht, viele Faktoren können ganz schnell bedeuten, ab morgen Arbeitsamt.
Wäre es nicht sehr viel angenehmer, wenn jeder ohne zu hohen Leistungsdruck und ohne Verlustängste zur Arbeit gehen könnte ? Wenn jeder eine gewisse Sicherheit hätte, nicht nur die auf Hartz IV, sondern auch auf ein sinnvolles, würdiges Leben ? Ist der Mensch immer mehr dazu verdammt, als Knecht des Kapitals mit gebeugter demütiger Haltung alles zu ertragen ? Dafür haben unsere Vorfahren nicht gekämpft, und ich finde es eine Schande, das die Rechte der AN oft genug mit Füßen getreten werden.
Zitat
Ich glaube schon, das es Dich wurmt, warum sprichst Du solche Bemerkungen sonst explizit an
Ich persönlich fühle mich nicht angesprochen, weil ich weiß und auch bewiesen habe, was ich kann. Trotzdem finde ich, strahlt eine solche Meinung eine gewisse überhebliche Arroganz aus, "wir haben etwas geschafft, etwas erreicht, ihr habt ja nicht gearbeitet". Und das von Menschen, von denen die Wenigsten damals den Weg in die DDR gefunden haben, das war doch schon fast in Rußland. Arme "Brüder und Schwestern" waren wir nur solange, wie die
Mauer stand.
Mir ist auch schleierhaft, woher die feste Meinung kommt, wir hätten kein Material gehabt. Womit wurde gebaut, womit produziert ?
Das es knapp war, ist unbestritten, aber das wir nichts hatten, zeugt von der Voreingenommenheit und Desinformation besonders im Südwesten.
Weiter nördlich habe ich ganz andere Ansichten erfahren, die Leute (NRW,NS,HH,SH) waren auch näher dran und hatten oft verwandtschaftliche Verbindungen
in den Osten.
Wenn dieses Thema jetzt "ausgelutscht" ist, es gibt andere, niemand zwingt zum Lesen.