Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Hätte man den Staat DDR "retten" können? - 27
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Zitat von Weilheimer im Beitrag # Nach meinem Wissenstand haben bundesdeutsche Wirtschaftsstudenten auch in den 90ern Marx gelesen
In der 'BRD' war nichts 'verboten' zu lesen. In der Sturm- und Drang-Zeit als Student las man auch Marcuse, bei manchen war Mao der Heilsbringer, Trotzky, den Stalin im fernen Mexiko ins Jenseits befördern liess, war bei manchen In. Und verschiedene Reformkommunisten sowieso.
Wenn man nach Ostberlin ging, mußte irgendwie der Zwangsumtausch ausgegeben werden. In den Lokalen wurde plaziert, Schlager-Süßtafel schmeckte auch nicht jedem, und so blieben häufig nur die blauen Schinken in der Karl-Marx-Buchhandlung in der Stalinallee. Davon gabs immer genug, denn der sozialistische Papiermangel trat dann eher bei anderen Autoren in Erscheinung. Dann gabs nach meiner Erinnerung noch dicke braune Schinken, die der Genosse Ulbricht von seinen Hofschranzen schreiben liess, aber die waren überhaupt nicht gefragt. Dann spendete man lieber das nicht ausgegebene Ost-Geld in den Rote-Kreuz-Büchsen, die in der Tränenhalle standen. Obwohl nicht sicher war, daß sich die Stasi-Stempler damit neue Spiegel oder Tür-Schnapper für ihre Kontrolletti-Verschläge kauften.
#392 von
altberlin
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gelöscht
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, 11.09.2012 17:23
Zitat von frank im Beitrag #391[quote=Weilheimer|p9855028] Wenn man nach Ostberlin ging, mußte irgendwie der Zwangsumtausch ausgegeben werden. In den Lokalen wurde plaziert, Schlager-Süßtafel schmeckte auch nicht jedem, und so blieben häufig nur die blauen Schinken in der Karl-Marx-Buchhandlung in der Stalinallee. Davon gabs immer genug, denn der sozialistische Papiermangel trat dann eher bei anderen Autoren in Erscheinung.
Nur mal der Richtigkeit halber, zu Zeiten des Zwangsumtausches gab es keine Stalinallee mehr, die wurde am 13. November 1961 in Kall-Marx-Allee umbenannt, Zwangsumtausch bestand ab 1.Dezember 1964.
Hat nichts mit der eventuellen Rettung der DDR zu tun, aber Ordnung muß sein.
Nur mal der Richtigkeit halber, zu Zeiten des Zwangsumtausches gab es keine Stalinallee mehr, die wurde am 13. November 1961 in Kall-Marx-Allee umbenannt, Zwangsumtausch bestand ab 1.Dezember 1964.
Korrekt.
Nachdem in Moskau Chrustchow in einer Geheimrede mit Stalin abgerechnet hat, fühlte man sich bei den Putzfischen von Stalin genötigt, klammheimlich und stiekum ohne öffentliche Diskussion den Namen Stalin in der Versenkung verschwinden zu lassen. Und so wurde aus der Stalinallee die Karl-Marx-Allee und aus Stalinstadt Eisenhüttenstadt.
Umgangssprachlich wurden die Wendungen nicht so schnell mitgemacht, und es wurde noch längere Zeit von der 'Stalinallee' gesprochen.
#394 von
altberlin
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gelöscht
)
, 11.09.2012 17:57
Zitat Umgangssprachlich wurden die Wendungen nicht so schnell mitgemacht, und es wurde noch längere Zeit von der 'Stalinallee' gesprochen.
Von wem denn ? Ich hab seit -63 Nähe S-Bhf. Leninallee gewohnt, die Schule besucht, die Lehre absolviert, aber von "Stalinallee" wurde nicht gesprochen,es hieß ganz einfach Karl-Marx-Allee.
Zitat von altberlin im Beitrag #394 aber von "Stalinallee" wurde nicht gesprochen,es hieß ganz einfach Karl-Marx-Allee.
Die offizielle Lesart war klar, die DDR machte keine eigene Außenpolitik, und es wurde das gemacht, was beim großen Bruder lief. Westberliner sprachen in alter Anhänglichkeit noch Jahre von der Stalin-Allee. Genau wie viele die Bezeichnung "Deutsche Demokratische Republik" albern fanden.
Daß im SED-Staat niemand mal die Frage stellte, warum der goße Held nun plötzlich eine Unperson war, wurde in der Ulbricht-Despotie nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert. Eine Entstalinisierung hat es in der DDR nicht gegeben. Im Grunde ist dann auch der sklerotischen Honecker-Staat daran zerbrochen.
Solche unterschiedlichen Beschreibungen von ein und der selben Stadt, hab ich auch durch meinen polnischen Klassenkameraden kennengelernt. Seine Eltern wurden geb. in Beuten, wohnten aber in Bytom. Er bestand auf Bytom. Der Junge mit 11 Jahren, war sicher schon durch die roten Polen versaut. Altberlin, Du duerftest doch langsam mitbekommen haben, dass Du zu den Rotlichtkonterminierten gezaehlt wirst.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
#398 von
altberlin
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gelöscht
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, 12.09.2012 17:54
@ frank, # 395 :Was und wie deine Westberliner über uns und die DDR sagten, ist mir bekannt und auch ziemlich wurscht. Im ostberliner Sprachgebrauch gab es keine Stalinallee. Und wenn du noch so viel rumlamentierst. Ganz einfach aus dem Grunde, weil uns als Deutschen Karl Marx näher war als Stalin.
Altberlin, jetzt ist aber gut. Vielleicht fragst Du frank erst mal, ob Du Dich ueberhaupt als Deutscher bezeichnen darfst. Sollter zoegerlich sein, kann er sich alle mal bei der KAS erkundigen.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von altberlin im Beitrag #398@ frank, # 395 :Was und wie deine Westberliner über uns und die DDR sagten, ist mir bekannt und auch ziemlich wurscht. Im ostberliner Sprachgebrauch gab es keine Stalinallee. Und wenn du noch so viel rumlamentierst. Ganz einfach aus dem Grunde, weil uns als Deutschen Karl Marx näher war als Stalin.
Ich kenne ein Reihe Ossis, die waren mindestens zweisprachig , oder wie der ehemalige DDR-Verteidigungsminister Eppelmann es ausdrückte, doppelzüngig. Gezwungenermaßen sozusagen.
#401 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 12.09.2012 18:45
Zitat von frank im Beitrag #400 Ich kenne ein Reihe Ossis, die waren mindestens zweisprachig , oder wie der ehemalige DDR-Verteidigungsminister Eppelmann es ausdrückte, doppelzüngig. Gezwungenermaßen sozusagen.
Und deine Beiträge sind einfältig . Permanent die gleiche Leier.
Zitat von Buhli im Beitrag #399Altberlin, jetzt ist aber gut. Vielleicht fragst Du frank erst mal, ob Du Dich ueberhaupt als Deutscher bezeichnen darfst.
Da brauchst du Frank nicht zu fragen. Das besorgten die Genossen.
Anfang der 70iger, Ätzchens glorreichste Republikzeit, streicht das SED-Politbüro das Wort Deutsch aus dem Namen des traditionsreichen "Deutschlandsender". Den Text der DDR-Hymne nicht zu singen, erfolgte nach Mechanismen in den Farben Unserer DDR. 'Deutschland einig Vaterland' konnten die Genossen nicht mehr hören. Ein förmlicher Beschluss der SED-Führung über das Nichtsingen des Hymnentextes ist bis heute nicht aufgetaucht.
Diskutiert wurde das nicht, jeder hatte irgendwie Schiss. So war das halt in Unserer Republik.
Zitat von altberlin im Beitrag #403"Deutschland, Deutschland über alles,..." wird heute auch nicht gesungen
Der Text der deutschen National-Hymne ist die dritte Strophe des Gedichts 'Das Lied der Deutschen', verfasst von Hoffmann von Fallersleben. So von Bundespräsident Heuss verkündet. Was du zitierst war in der Bundesrepublik nie Nationalhymne.
Kein verschmieltes Herumgewirtschaft, wie im SED-Staat, wo man nichts Schriftliches findet, aber alle brav nicht mehr gesungen sondern nur noch gesummt haben. Nur keine schriftlichen Spuren hinterlassen, war die Devise. Ein durchgängiges Prinzip in Unserer Republik.
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