Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
Hätte man den Staat DDR "retten" können?
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Meine persönliche Meinung dazu ist, wirtschaftlich wäre das auf jeden Fall möglich gewesen. Ein paar Thesen von mir dazu:
Ersatz der Planwirtschaft durch eine sozialistische Marktwirtschaft
Zulassung eines Mehrparteiensystems, weg von der führenden Rolle der SED und ihre Einmischung in alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belange
Wandlung der Volkskammer von einem "Zustimmmungsapparates" der SED, zu einem Organ mit echten Machtbefugnissen allerdings ohne Berufspolitiker, sondern mit echten Angehörigen des "Volkes"
weitgehende Autonomie der Wirtschaft
Aufbau eines Mittelstandes, so hätte man die Versorgungsengpässe in den Griff bekommen
Einführung eines Leistungsprinzips, "Wer viel leistet, kann sich was leisten"und Abkehr von der Gleichmacherei bei der Entlohnung (Arzt verdiente oft weniger, als ein Schichtarbeiter)
Reisefreiheit und Religionsfreiheit für alle
Investitionen in die Wirtschaft
Abschaffung von Subventionen und hin zum Prinzip "Alles hat seinen Preis"
Ich denke, so ähnlich hätte man die "Kurve" genommen.
Das Problem lag in den Köpfen der Menschen, sie wollten die DDR nicht mehr und den westdeutschen höheren Lebensstandard, das eigene Auto, die Reise nach Mallorca gleich und sofort. Die Schattenseiten dieses System waren sicherlich bekannt, das wurde ausgeblendet, weil der "Vorteil", den man sich persönlich erhoffte, größer war. Womit wir wieder bei der These "Gier frisst Hirn" wären, welches eine ganz normale menschliche Eigenschaft ist.
Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.
Zitat von DeutschLehrerIch denke, das wäre nicht möglich gewesen, denn die Masse der "Ungeduldigen" hätte die Reisefreiheit sofort zur Flucht in den Westen genutzt.
Gruß DL
Der Meinung bin ich auch, wir wären schneller kollabiert, als wir bis 3 gezählt hätten.
Wer sind die besten Fälscher der Welt? Die Medien!!!!
Zitat von DeutschLehrerdie Reisefreiheit sofort zur Flucht in den Westen genutzt.
Dem hätte die Bundesrepublik Deutschland begegnen können, indem sie den Aufenthalt beschränkt. Politisch war das aber sicher nicht gewollt. Auch die westdeutsche Politik wollte die Einheit. Klar wären einige auch nach GB und F entschwunden. Ich denke aber auch, einige wären wieder voller Reue und mit neuen Erfahrungen in ihre Heimat zurückgegangen und hätten dort was bewegt.
Zitat von mutterheimat Der Meinung bin ich auch, wir wären schneller kollabiert, als wir bis 3 gezählt hätten.
Alle wären nicht "abgehauen", wenn sich gleichzeitig die politischen Verhältnisse geändert und sich die Menschen eine echte Perspektiven aufgetan hätten. Aus Polen sind ja auch nicht alle weggegangen, nur weil es auf einmal möglich war. Einige schwere Jahre hätte es für Ostdeutschland bestimmt gegeben, aber wenn sich heute einige Gegenden so anschaut, haben die nun schon 19 Jahre Stagnation.
Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.
Setzt aber vorraus, dass sie gewollt hätte, es wäre ja nur mit Anerkenntnis der DDR-Staatsbürgerschaft und einem strengen Arbeitsverbot für DDR-Bürger gegangen.
Der Vergleich mit Polen hinkt, da die Sprachbarriere nicht zu unterschätzen ist.
Aus heutiger Sicht wäre eine "behutsamere" Angleichung der Lebensverhältnisse richtiger gewesen, aber hinterher ist man immer schlauer. Warum soll der Vergleich mit Polen hinken, wenn die BRD, Österreich und die Schweiz die Ostdeutschen nicht hätte arbeiten lassen, hätten sie auch in ein anderssprachiges Land gehen müssen. In Polen, Tschechien und der Slowakei hat sich in den letzten 20 Jahren mehr wirtschaftlich getan als in Ostdeutschland.
Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.
Auch mit dem Wissen von heute, wären damals Massen gegangen, weil der Westen ja nicht "die Fremde" war. Sie hätten für sich persönlich den schnellen Erfolg gesucht und nicht auf 20 Jahre Entwicklung im Osten gewartet. Denn wir stünden ja allein jetzt vielleicht bei diesem Weg ein klein wenig besser als Tschechien heute da.
ich glaube nicht, das alle abgehauen währen, dazu ist der mensch schlichtweg zu faul und zu bequem sein dasein wenn es einigermassen funzt zu ändern. bzw. währen sicher einige auch wieder zurückgekommen, die halsbrecherisch 89 über die botschaften in den "westen" gegangen sind und evt. merkten das das dasein doch nicht so goldig ist. ja, man hätte sicher die ddr retten können, bzw. erstmal langsam schritt für schritt einen neuen weg gehen sollen, wo nicht etliche menschen ihrer existenz beraubt worden währen (arbeitslosigkeit)..... aber wenn die mehrheit "allianz für deutschland" gewählt hat (ich habs nicht getan), also für die schnelle vereinigung war, was wolltest du da entgegensetzen? der zug war mit der wahl abgefahren. hinterher kansnst du immer spekulieren hätte währe... genausogut hätte? die wirtschaftliche ummodelung auch schief gehen können, wenn die "westländer" dann gnatzigerweise embargos verhängt hätten, weil das trotzige ddr volk eben nicht sich an den großen reichen bruder angehängt hätte und nen eignen gesellschaftlichen weg geht? keine ahnung
Die Frage ist doch eher, hätte man den SED-Staat irgendwie vermeiden können.
Denn wie inzwischen auch die Schulkinder wissen hat der SED-Staat es vermieden freie Wahlen zu veranstalten, das Zettelfalten wurde erst bei den letzten und damit auch notwendigerweise einzigen Wahlen abgeschafft.
Viele wären bei Änderungen geblieben. Schließlich haben viele gute Arbeit und mehr Geld (Ostmark) gehabt, wie im Westen danach. Z.B. bei uns in der LPG wurde nach Qualität und Leistung bezahlt. Die Franzosen haben auch genaustens auf die Qualität des Schweinefleischs geachtet! Die Melker haben Tagesgütelohn gekriegt, der von den Proben in der Molkerei abhing. Damit hatten wir Ende der '80 Jahre 1200-1500 Ostmark netto im Monat! In Niedersachsen + SchlHol. wurden mir '92 dagegen 1000-1600 DM angeboten.
Herman dein Einwurf ist aber nicht Thema dieses Threads und deshalb es auch nicht nett, das du die Bezeichnung des Threads nach Gutsherrenart änderst. Wenn du Dein Thema ausdiskutieren willst, dann fange bitte ein neues Thema an.
Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.
Ich würde meinen, hätte man den Prozess der Wiedervereinigung auf 15 bis 20 Jahre "gestreckt" würde es in Ostdeutschland heute wirtschaftlich besser aussehen und viele wären nicht gezwungen ihr Geld in anderen Teilen der Welt zu verdienen.
Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.
Ich vergleiche diese Variante immer gern mit Tschechien, die Ausgangslage und die Staatsgröße sind ja ähnlich. Und wir könnten heute ein wenig besser dastehen als Tschechien. Nur, wie schon gesagt, selbst mit dem Wissen von heute ....
Sicherlich hätte man auch einen anderen Weg gehn können. Und er wäre auch Kostengünstiger gewesen. Kurzzeit Kredite an auflagen gebunden, und der modernisierungsprozess wäre von allein angesprungen. Jeder andere Staat im ehemaligen Ostblock ging diesen Weg, und wir hätten ihn auch gehn können, und sollen. Wirtschaftliche Eigendynamik hätte sich über die richtigen Rahmenbedinungen auch eingestellt, und man hätte noch einen Währungsvorteil!
Alles in allen wäre es machbar und vermutlich auch der bessere Weg gewesen, davon bin ich überzeugt..
Spürst du es in dir? Wie uns das Leben erfüllt mit Glück? Wir alle sind hier zu leben unser Geschick. Sing ein Lied! Vergiss die Sorgen, wenn ein Tag zu Ende ist! Komm vertrau auf morgen, weil das Leben es uns verspricht!
Zitat von mathias Sicherlich hätte man auch einen anderen Weg gehen können. ... Alles in allem wäre es machbar und vermutlich auch der bessere Weg gewesen, davon bin ich überzeugt..
@mathias In dieser Frage sind zwei Unterstellungen versteckt:
1. (mindestens) zwei deutsche Staaten sind besser als einer 2. Eine "bessere DDR" wäre "besser" als ein wiedervereinigtes Deutschland und/oder die alte BRD
In den Punkten von @weilheimer kann ich keinen Unterschied erkennen zu dem, was im heutigen Deutschland Praxis ist. Ausnahme: "sozialistische" Marktwirtschaft - soll vermutlich "soziale Marktwirtschaft" heißen. Oder meinst Du das chinesische Modell - freie (nicht soziale) Marktwirtschaft mit Einheitspartei, keine Demokratie? Zudem - was wäre aus Berlin geworden? Eine gewachsene Stadt auf immer teilen, nur weil den Besatzern 1948 nichts besseres eingefallen war?? Dann hätten wir verwaltungsmäßig in beiden Staaten alles doppelt - zwei Regierungsapparate, zwei Parlamente, ... - würde sicher viel Geld einsparen... :-))
Also, direkt gefragt (in Anlehnung eines bekannten Schunkelliedes): Warum wär's in'er DDR so schöön??
Dieser Beitrag enthält allgemeine Beleidigungen oder persönliche Angriffe
Dieser Beitrag enthält unerwünschte Werbung.
Dieser Beitrag verstößt gegen die Netiquette des Forums.
Beiträge, die IN GROßBUCHSTABEN oder fett geschrieben sind bitte vermeiden.
{[userwarning_empty_error]}
Es wird der oben genannte Grund verwendet. Klicken Sie hier, um den Inhalt der privaten Nachricht anzupassen
Legen Sie hier den Inhalt der PN-Benachrichtigung fest.
Hinweis: Dieses Mitglied wurde bereits 4 Mal verwarnt. Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Dieses Forum möchte Menschen zusammenführen, Aufklärungsarbeit leisten und ein gesamtdeutsches Gefühl fördern.
Wer uns unterstellt "wir trauern alten Zeiten hinterher", hat die Mission der Community leider nicht verstanden.
Wir verzichten auf übertriebene Ostalgie und freuen uns über neue Meinungen aus Ost & West und Nord & Süd.