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Gesellschaft heute und in Zukunft » Die Jugend - Zukunft oder Untergang?
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Um im Thread über PEGIDA nicht zu sehr abzuschweifen, können wir hier zum Thema Jugend diskutieren.
In einem anderen Thema schrieb altberlin:
Zitat Wünschen würde ich mir von den Jüngeren oft ein wenig mehr Angagement, aber nicht in Form von Steinewerfern, Graffiti-Protest und platten Parolen. Das würde Deutschland wie jedem Land gut tun, leider wird der Blick mit sinnlosem Konsum verkleistert, was sicher System hat.
Meine Antwort darauf:
Zitat Absolute Zustimmung!
Doch denke mal dran, wie z.B. auch hier im OF über junge Leute hergefallen wird, die sich engagieren wollen. Ich erinnere an die Piratenpartei. Das waren junge Leute, die Interesse an Politik zeigten, die sich engagieren wollten. Man gab ihnen nie eine Chance. Sofort wurde von allen Seiten auf sie eingedroschen. Ihre ersten Forderungen mögen etwas konfus gewesen sein. Doch lernt man das Politikgeschäft nicht in ein paar Wochen. Sieht man schön daran, welche Klöpse sich auch etablierte Berufspolitiker nach Jahrzehnten im Geschäft immer wieder erlauben. Ich glaube, man hätte diesen jungen Menschen ein paar Jahre Zeit geben sollen. Sie hätten sich vielleicht gefunden, wenn sie diese Zeit gehabt hätten, sich Gedanken um Sozial,-Wirtschafts,- Innenpolitik usw hätten machen können. Das ist natürlich alles reine Spekulation. Wer heute in unserem Land als junger Mensch versucht sich zu engagieren, wird meißt von den älteren nieder gemacht. Nimm mich. Ich bin 44 Jahre alt. Habe in verschiedenen Berufen und Positionen gearbeitet. Habe Erfahrungen in der sozialistischen DDR und der kapitalistischen Bundesrepublik gemacht. Verfüge über Auslandserfahrung. Trotzdem werde ich heute noch von Usern wie delta oder mutterheimat als Jungspund bezeichnet. Mir wurde zig mal fehlende Erfahrung unterstellt, usw. Mir ist das wurscht. Ich kann sehr gut damit leben. Aber mancher ist im jungen Alter durchaus sensibler und nimmt sich solche Vorwürfe zu Herzen. Im Ergebnis, das er dann das Handtuch schmeißt. Bevor Menschen wie unser delta jemals der Jugend eine Chance einräumen, rennen sie lieber abgehalfterten Politgreisen und selbsternannten Heilsbringern wie den AfD-Gurus hinterher. Oder gleich Kriminellen wie einem Lutz Bachmann.
Deine obige Forderung unterschreibe ich sofort. Leider gibt es aber zuviele deltas in unserem Land, so das die Jugend und ihre Ideen nie eine Chance erhalten werden.
Schöne Grüße an die Adria,
micha
Dabei bezieht sich meine Antwort auf den ersten, fett unterlegten Teil von altberlins Zitat.
Zitat Wünschen würde ich mir von den Jüngeren oft ein wenig mehr Angagement, aber nicht in Form von Steinewerfern, Graffiti-Protest und platten Parolen. Das würde Deutschland wie jedem Land gut tun, leider wird der Blick mit sinnlosem Konsum verkleistert, was sicher System hat.
@ altberlin, wenn ich Deine Forderung betrachte, stimme ich Teil eins zu. Doch während du zu Recht diese Forderung aufstellst, kritisierst Du im selben Atemzug die Leute pauschal im voraus, von denen Du etwas forderst. Das finde ich nicht in Ordnung. So wird das nie funktionieren.
Pauschale Verurteilungen bringen meißt sowieso nichts und sind oft auch falsch. Ist die Jugend wirklich so schlimm, wie man sie immer wieder darstellt? Ich denke nicht. Sieh Dir mal an, wieviele junge Leute weltweit für Hilfsorganisationen tätig sind. Als Praktikanten oder Volontäre ohne Bezahlung. Sie arbeiten in Hilfsorganisationen der verschiedensten Art. Ob Hilfsorganisationen die Armen und Kranken helfen, ob in Tierschutzorganisationen oder beim Umweltschutz. Überall findet man junge, engagierte Leute. Auch im eigenen Umfeld kann man das feststellen. Mir fällt da ein junger Mitarbeiter in unserem Unternehmen ein. Ehrenamtlich als Sanitäter für das DRK unterwegs. Ob am Wochenende bei Fußballspielen, bei Demos oder Großveranstaltungen. Auch demnächst, von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch, wird er wieder als Sani unterwegs sein. Der junge Mann opfert regelmäßig seinen Urlaub dafür, um anderen zu helfen. Gerade in Organisationen wie DRK bis Jugendfeuerwehr findet man sehr viele junge Menschen, die sich engagieren. Oder mir fallen gerade die Jugendlichen bei uns im Nachbarort ein. Einmal im Monat veranstalten die einen Kuchenbasar vor dem EDEKA-Markt. Selbst gebackene Kuchen. Wirklich sehr lecker. Die Einnahmen gehen an verschiedene Hilfsorganisationen. Vom Tierschutz über die Obdachlosenhilfe, bis zu internationalen Hilfsprojekten. Da war so ziemlich alles schon dabei. Oder mein Frauchen fällt mir ein. Seit ihrem 22 -sten Lebensjahr ist sie Betriebsrätin. Nicht freigestellt. Keine Bezahlung. Sie opfert oft ihre Freizeit, um als Arbeitnehmervertreterin ihren Kollegen zu helfen. Ob von Sitzungen bis in die Abendstunden bis hin zu Weiterbildungen am Wochenende, sie investiert viel Freizeit in diese Tätigkeit. Ich möchte diese Arbeit nicht machen. Denn ständig steht man auch in Konfrontation mit der Geschäftsführung. Bei denen macht man sich unbeliebt, die eigenen Kollegen motzen auch, wenn man nicht ständig in deren Sinne handelt. Von den sogenannten Alten, kommen dann noch solche Sprüche wie hier von queeny:
Zitat Trotz angeblich starker Arbeitnehmervertretungen=Betriebsräten, die an ihren Pöstchen kleben, wie Maden an Kadavern.
Wahrscheinlich hat niemand der oben zitierten nur annähernd eine Ahnung, was ein Betriebsrat macht. Trotzdem wird pauschal alles kritisiert und in eine Tonne geworfen. Wenn jetzt ein junger Mensch wie mein Frauchen, nach solchen Sprüchen und Anfeindungen hinschmeißen würde und sagen würde, macht euren Scheiß doch allein, könnte man ihr das verübeln? Wenn ein junger Mensch nach solch massiver, beleidigender Kritik lieber sein Augenmerk auf sinnlosen Konsum legt, anstatt sich für die Kollegen einzusetzen, kann man ihm das verübeln?
Wenn Du Dich ein klein wenig umsiehst, dann wirst Du sehr viele Beispiele finden, wie sich junge Menschen für eine bestimmte Sachen engagieren.
Hier noch deltas Aussage aus dem PEGIDA-Thema zur Jugend:
Zitat Übrigens: was die nachrückende Jugend in den Etablierten Parteien alles so anrichtet sehen wir ja täglich.....Wirklich neues bringen sie nicht und Gerechtigkeit erst recht nicht.
Wie von mir oben geschrieben. Meckern! Kritisieren! Aber selbt nix machen!
Die Jugend ist nicht so schlecht wie sie immer gemacht wird. Aber die ältere Generation macht oft den Fehler und vergleicht die heutige Jugend mit ihrer eigenen Jugend. Diese Zeit liegt aber einige Jahrzehnte zurück und ist mit der heutigen Zeit nicht vergleichbar. Das vergessen viele.
Selber was machen ? Da steht man dann eben auch alleine da , weil eben die meisten Angst haben , was mitzumachen was in der Endkonsequnz vielleicht ihr Einkommen / Existenz gefährden würde . Die meisten trauen sich doch noch nicht einmal bewußt , bei Rot über die Ampel zu fahren oder laufen .
Verstehe ich das jetzt richtig. Du hast Angst, Dich sozial zu engagieren, weil Du dann Deine Existenz gefährdest?
Dein Beitrag zeigt sehr schön genau das, was ich ansprach. Während sich der Herr im höheren Alter drückt, schickt er lieber die Jungen vor, um dann deren Engagement zu kritisieren. Ist schön bequem, nicht war?
Michaka, ich habe keineswegs pauschalisiert, wenn ich von der Jugend spreche. Der Anteil derer, die sich Gedanken machen, angagieren, an der Gestaltung der Gesellschaft mitwirken wollen, ist meinem Empfinden nach recht gering. Eines der Musterbeispiele dafür war der Sohn meines ehem. Chefs. Er mußte Maler lernen, der Nachfolge wegen. Im Anschluß Meisterstudium, ohne jegliche Praxis. Interesse für nichts, ging zur FFW, um nicht zum Bund zu müssen. Politikinteresse = Null Arbeitsleistung unter aller Sau, faul und desinteressiert. Aber neuen Golf GTI (Leasing) über die Firma. Interesse 24 Std. am Tag Kumpels, Das Eipod glühte, Bitches, saufen, Party (was ich so mithören mußte). Geldstrafen für div. kleinere Straftaten, ca 3000 € insgesamt. Die Kumpels von ihm waren nicht besser, keine Schlägerei wurde ausgelassen, kein Bier weggelassen... Ein anderer Kollege, schon bald 30 Jahre alt, hat ständig Ärger mit den "Bullen", Verkehrsdelikte, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Alkohol usw. Insgesamt über 4000 € Strafe abzustottern, wenn nicht, Haft.
Was will man vun Jugendlichen beiderlei Geschlechts erwarten, wenn sie bereits am Freitag mittag anfangen zu saufen ? Dutzendweise sieht man sie ab 14 Uhr mit Sixpacks, Wein- oder Sektflasche am Hals, und so geht es fort bis Sonntag. Die sind das ganze WE nicht zu gebrauchen.
Wenn du am Freitag gegen 16.30 Uhr, zum Feierabend, zur S-Bahn willst, der Zugang zur Treppe jedoch regelmäßig von Gruppen herumlungernder Jugendlicher verstellt ist, saufend und pöbelnd, welchen Eindruck soll man bekommen ? Und wehe, du rempelst noch einen von denen an, weil kein Durchkommen ist, dann mußt du dir noch Beleidigungen oder Drohungen anhören. So zieht es sich wie ein Roter Faden durch viele Regionen, ganz ohne Informationen war ich in BaWü nun nicht.
Natürlich gibt es auch andere Beispiele, sicher gibt es freiwillige Helfer, politisch Angagierte, aber die anderen, überwiegend negativen Beispiele prägen die Einstellung zur heutigen Jugend.
Du hast mich völlig falsch verstanden . Heute ist eben kein Mensch mehr bereit ein persönliches Opfer zu bringen oder sein Leben zu geben , für eine Verbesserung der Gesellschaft . Selbst Marx hat nur darüber philosophiert , aber praktisch nichts verändert , das sollten dann andere tun !
Da ich altersmäßig noch eher zur "Jugend" passe, mal aus meiner Sicht. Ich beobachte das Gleiche, wie altberlin. Am Wochenende wird mit Handkarren der Alkohol aus dem Discounter geschafft oder der eine Typ, der gefühlte 30 Minuten leere Flaschen in Automaten getan hat ... bei 8 cent pro Bierflasche und der Zeit, wäre doch sicher auch mal was für anständige Kleidung übrig geblieben ... oder abwechslungsreichere Ernährung
Nichts gegen Spass und Feiern am Wochenende, dafür ist es da. Aber Freitag Mittag schon anfangen ? Wir hatten ja das Thema Öffnungszeiten und wie Diese durch genau diese Klientel ausgeweitet werden, weil man 3 Minuten vor Schluss noch durch die Regale spazieren muss, um ne Flasche Billigfusel zu erwerben, während die Kassiererin auf ihren Feierabend wartet, da sie am Samstag auch wieder ran muss. Oder man geht zum Spätverkauf, wo es gleich mal 150 % teurer ist ... aber dafür reicht es ja.
Natürlich gibt es auch die Engagierten und darunter findet man aber häufig auch diese möchtegern-Weltverbesserer-Gutmenschen, denen ein wenig Realität nicht schaden könnte. Bevor man sich nach Afrika macht, umzu helfen, lernt doch bitte erstmal euch in dieser Welt zurechtzufinden. Ist nicht böse gemeint - freiwilligs Engagement ist bewundernswert, aber die Meisten haben dafür auch keine Zeit, wenn man ne 50 oder 60h Woche hat. Kann ich auch denen nicht verübeln. Der Mensch ist nunmal auch Vergnügungssüchtig.
Alles gut und schön was du schreibst und manches stimmt auch, aber die Realität schaut nicht immer so aus.....wenn angenommen das ganze nur für mich und dich 50 zu 50 raus kommt wie du und ich es gegensätzlich beschreiben ist das im höchsten Masse unbefriedigend für beide Seiten. Das es keine hundertprozentige Garantie für alles gibt ist auch mir klar. Ich brauche nur in meinen Umfeld schauen wie viele junge Leute haben tolle Leistungen gebracht und über diese brauchen wir uns sicherlich auch nicht streiten....es geht um die andere Hälfte und das ist zu viel für eine Gesellschaft die Hochleistung konsumiert und fordert auch die 50% die nichts dazu leisten will und darum geht es hier.....wenn ich aber immer wieder vorher erklären muss das ich nur Frau Müller, Maier, Huber und so weiter meine, dann ist das Müssig.....50 Prozent minus von allen Dingen egal um was es im Leben geht geht zu lasten der anderen 50 %....es mag vereinfacht da gestellt sein, aber so ist es nun mal...... Du Zählst dich ja noch zur Jugend und ich bin Rentner und immer noch Sozial Aktiv......langsam wird mir aber das eine oder andere zur körperlichen Last und suche Jüngere Nachfolger...... keine Chance.....das Thema schnitt ich erst am Letzten Freitag beim Hospiz -Treffen an...die Aussage des Professors....ich hoffe deswegen das sie ( also ich )der Sache noch lange erhalten bleibe. Die von dir bejammerte Jugend geht auch sehr gerne nur Ihr Vergnügen nach, ebenfalls zu lasten der Jugend die sich bereits in Amt und würde befinden, die dann nicht eine sache nachgehen sondern 2 oder 3. So ist es auch mit der Arbeit/Job die einen gehen 2 oder gar drei Jobs nach und kommen auf keinen grünen Zweig und die anderen liegen auf der faulen haut....Auch die Entlohnung sieht dann so aus....die einen wissen garnicht wie sie über die Runden kommen und andere verdienen sich dumm und dämlich und wissen nicht wirklich warum das so ist, mit Leistung lässt sich das nicht wirklich erklären. siehe " links "
Heute die meldung die neue Armutsgrenze liegt bei 979 Euronen ...dafür habe ich zum Beispiel fast 43 Jahre gearbeitet.....und die Jugend behauptet die alten sind schuld das sie keine Rente bekommen, anderes herum wird aber ein Schuh daraus nie ging es der Jugend so gut wie heute.....natürlich gibt es hier auch extreme dehnen es extrem schlecht geht warum auch immer..... Auch wir haben nichts geschenkt bekommen, dafür haben wir gearbeitet und gespart und verzichtet zu Gunsten der Jugend....auch das ist Realität.....
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Ist alles ne Frage der Erziehung - da könnte man den anderen Generationen eher einen Vorwurf machen, aber wie haben die es vorgelebt bekommen ? Ein Teufelskreis. Aber es ist auch sehr viel Charakter der da mitspielt - ganz unwissenschaftlich gesagt: es gibt nunmal Ars***löcher und es gibt nette Menschen. Ob der Charakter in unseren Genen liegt ... ich weiss nicht. Vielleicht auch nur ne Laune der Natur.
Ich denke Smithie manche Menschen sind nur zu faul zu Denken....was wäre wenn.....es wird zu wenig hinterfragt.....drum können manche machen was sie wollen.....
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Zitat Michaka, ich habe keineswegs pauschalisiert, wenn ich von der Jugend spreche.
Wie soll man diese Aussage verstehen?
Zitat Wünschen würde ich mir von den Jüngeren oft ein wenig mehr Angagement,...
Ich habe dies als pauschale Aussage interprediert und Deine Aussage auf die jüngere Generation impliziert. Wenn ich da etwas falsch verstanden habe, bitte ich dies zu entschuldigen.
Aber nur weil der Sohn Deines Chefs ein Kleinkrimineller war oder ist, kann man das nicht auf alle Jungen anwenwenden. Auch hier in Köln gibt es die von dir angesprochenen Jugendlichen, die in Parks, an den KVB-Haltestellen usw. rumhängen. Bierflasche in der einen Hand, in der anderen das Smartphone. Sowas findest Du in jeder Stadt. Aber es gibt eben auch die, die sich für andere engagieren. Die ein Ehrenamt ausüben, die sich sozial engagieren. Nur weil man etwas nicht im eigenen Umfeld wahrnimmt, heißt das nicht, das es das nicht gibt.
delta schrieb:
Zitat ....es geht um die andere Hälfte und das ist zu viel für eine Gesellschaft die Hochleistung konsumiert und fordert auch die 50% die nichts dazu leisten will und darum geht es hier.....wenn ich aber immer wieder vorher erklären muss das ich nur Frau Müller, Maier, Huber und so weiter meine, dann ist das Müssig.....50 Prozent minus von allen Dingen egal um was es im Leben geht geht zu lasten der anderen 50 %....es mag vereinfacht da gestellt sein, aber so ist es nun mal......
Mit 50 % hast Du sogar etwas zu hoch gegriffen. Ich habe gerade mal etwas im Netz gestöbert. Die Angaben variieren leicht, im Schnitt sind es 37 % der jungen Menschen bis 25 Jahre, die sich ehrenamtlich für etwas einsetzen. Wieviele das in absoluten Zahlen sind, kann ich nicht sagen, da mir nicht bekannt ist, wieviele Personen es in dieser Altersgruppe in Deutschland gibt. Dürften aber einige Millionen sein. Diesen paar Millionen jungen Leuten tut man mit pauschalen Verurteilungen jedoch Unrecht.
Wie würdet ihr als ältere Generation Euch fühlen, wenn man ebenso über Rentner urteilen würde? Wenn ich beruflich in der Stadt zu tun habe, sehe ich von Frühjahr bis Herbst zu einem Großteil ältere Menschen, welche die Straßencafes tagsüber bevölkern. Im letzten Jahr habe ich in Progreso die Ankunft eines Kreuzfahrtschiffes beobachtet. An der Reling hauptsächlich die ältere Generation. Als die Touristen dann in die Stadt strömten, konnte man an der Sprache feststellen, das etliche Deutsche (und/oder Österreicher) unter den Passagieren waren. Welches Fazit soll ich jetzt aus diesen Erlebnissen ziehen? Alle Rentner sind wohlhabend, bevölkern die Cafes und machen nur Karibik-Kreuzfahrten? Natürlich wäre diese Aussage falsch und würde keinesfalls der Realität entsprechen. Aber ich mache das genau wie andere hier, die aus einigen wenigen persönlichen Erlebnissen auf ganze Bevölkerungsgruppen schließen.
Glaub mal, viele Rentner, die meinen, es gehe ihnen sooo schlecht, haben objektiv gesehen wirklich NICHTS auszustehen. Es gibt auch die, die nix sagen und sich nicht beklagen und denen geht es richtig mies. Ich habe das in meinem Beruf schon oft gehört ... Jammer-Rentner, vor allem aus dem Südwesten - schaut man genauer hin ... alles super, fette Einkommen aus Mieten und Geldanlagen und Rente(n). Wer kann heute schon von sich sagen, RENTEN zu bekommen ?
Und nicht Jeder, der sich nicht engagiert, ist auch teilnahmslos und faul. Es kommt immer darauf an, was für Geschichten dahinterstecken. Der Eine kann sich nicht engagieren, weil er Jemanden pflegen muss oder ständig ins Krankenhaus zu Jemanden fährt.
Ich kann altberlins Beobachtungen überhaupt nicht bestätigen. Sowohl die Jugendlichen hier im Dorf als auch meine Kinder und deren großer Freundes- und Bekanntenkreis und meine große Zahl an Nichten und Neffen geben zum größten Teil ein ganz anderes Bild ab. Zum einen nehmen diese jungen Leute ihr Leben aktiv selbst in die Hand und gestalten es, zum anderen engagieren sie sich in vielfältiger Art und Weise. Freiwilliges soziales Jahr im Inland oder in Entwicklungsländern, Engagement in Kirche und Vereinen, bei der FFW oder einfach bei der Nachbarschaftshilfe, das alles ist völlig normal.
Natürlich sehe ich auch an den Supermärkten die anderen Jugendlichen. Aber ich denke, hier wird auch einfach das Bild verzerrt, denn wenn man nicht selbst in all dieses Vereinen aktiv ist, dann bekommt man von diesem vielfältigen Engagement immer nur Bruchstücke mit, während die saufenden und pöbelnden Jugendlichen immer auffallen.
Der Zigarettenkonsum nimmt immer mehr ab, auch der Alkoholkonsum gerade bei jungen Leuten wird immer weniger (dafür saufen Einzelne immer mehr).
Natürlich gibt es auch Problemgebiete, z.B. die Schulabbrecher oder die wachsende Zahl junger Menschen ohne Abschluss und Ausbildung.
Das größte Problem aber ist immer wieder der Jahrtausende alte Konflikt zwischen Alten und Jungen, vor allem verbunden mit gegenseitigem Unverständnis und Vorurteilen, wie aus den Beiträgen Junger und Alter hier im Forum immer wieder deutlich wird.
Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)
Der ewige Konflikt, dass die Jugend keinen Respekt mehr hätte und nix leistet. Das geht doch seit diesem griechischen Philosoph (keine Ahnung welcher) so.
Zitat von Hansrudi im Beitrag #6Du hast mich völlig falsch verstanden . Heute ist eben kein Mensch mehr bereit ein persönliches Opfer zu bringen oder sein Leben zu geben , für eine Verbesserung der Gesellschaft . Selbst Marx hat nur darüber philosophiert , aber praktisch nichts verändert , das sollten dann andere tun !
Vielleicht ist das in Deinem Umfeld so. Das kann ich nicht beurteilen. In meinem Umfeld ist es jedoch anders. Ob und wie ich mich eventuell sozial engagiere, das möchte ich nicht in einem öffentlichen Forum breittreten. Doch in unserer Familie engagieren sich einige. Wie bereits erwähnt, mein Frauchen opfert oft ihre Freizeit für ihre unentgeltliche Tätigkeit als Betriebsrätin. Setzt sich als Arbeitnehmervertreterin für die Belange der Kollegen ein. Riskiert dabei jedes Mal den Konflikt mit der Geschäftsführung und damit irgendwann auch den eigenen Job. Trotzdem tut sie es. Oder meine Mutter. Seit vielen Jahren im Gemeinderat tätig. Als Aufwandsentschädigung gibts 36 Euro im Monat. Dazu ist sie 2 mal die Woche im Altenheim tätig. Ebenfalls ehrenamtlich. Monatlich setzt sie rund 200 € für diese Tätigkeiten aus der eigenen Tasche zu. Das sind rund 2.000 € im Jahr. Trotzdem macht sie das seit Jahren und sie macht es gern. Oder mein Bruder. Unterstützt seit Jahren den Sportverein seines Sohnes, vor allem sozial benachteiligte Kinder. Fährt die Kinder auf eigene Kosten zu Wettkämpfen. Finanziert 4 anderen, sozial benachteiligten Jungs die Vereinsbeiträge und die Sportsachen. Da kommt einiges im Jahr zusammen. Auch das sind Opfer, die jemand bringt, um anderen zu helfen. Das sind nur Beispiele aus dem eigenen, engsten Umfeld. Solche Menschen gibt es allerdings millionenfach in Deutschland. Nur hängen diese ihr Engagement nicht an die große Glocke.
Man muß nicht gleich das eigene Leben einsetzen um zu helfen.
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