Daneel, vor etwa 15 Jahren hat uns während einer Weiterbildung, ein ehemaliger Bahngewerkschafter mal etwas näher über die Besitzstandswahrung, innerhalb der Gewerkschaft berichtet. Da ging es nur um die Anpassung der Ost- an die Westlöhne. Die Wessis waren nicht bereit, auch nur ein halbes Prozent mehr an Lohnsteigerung den Ossis zu zugestehen. Weselsky scheint mit seinem Auftritt in ein Wespennest gestochen zu haben. Hör mal genauer hin, wer wie kritisiert. Hier auf dem SWR klingt es wie kalter Krieg. Da wird mehr auf die kritischen Stimmen hingewiesen, als auf die Mehrheit. "Das hat er bei der Reichsbahn nicht gelernt." War für mich vor etwa zwei Wochen der Höhepunkt eines Kommentars.

Bei den Kommentaren im Internet von selbsternannten Experten, wird gleich eine Verbindung zwischen Weselsky und Hoenecker gezogen (sind nichtmal beide ausm Osten!). Wie peinlich und geschmacklos ist sowas ?? Ein Herrscher, der für Mauertote verantwortlich war und ein Bahngewerkschafter werden in eine Truhe geschoben. Auch sehr schön auf Focus.de, wo man aller Welt nun zeigt, wo und wie Herr Weselsky wohnt - Stichwort Privatssphäre. Ich glaube die west-dominierten Medien brauchen dieses Schubladendenken, um für ihre Klientel einfache, überschaubare Strukturen zu schaffen und da wird nunmal mit ehemaligen Tyrannen verglichen und einseitig berichtet.

"Der Mörder war immer der Gärtner" - Was sollte die Gewerkschaft GDL bitteschön noch
alles tun, um an eine Gehaltserhöhung ranzukommen? Die Großen und Mächtigen schanzen
sich Gehälter zu, die jenseits von gut und böse sind. Die haben dabei nicht einmal
eine Verantwortung. Die Lokführer tragen Verantwortung über tausende Reisende und
Pendler. Streik ist die einzigste Antwort, um Druck auf die Konzerne auszuüben. Daß
es dabei die Reisenden trifft-pech gehabt. Eines jedoch stößt mich sauer auf: warum
geben die ihren Streik einen Tag vorher bekannt? Völlig unerwartet muß so ein Streik
erfolgen, damit die Konzerne nicht Notfallpläne installieren können. Daß würde einen
Konzern noch härter treffen. Mich wunderts sowieso, daß alle noch so ruhig bleiben
und nicht landesweit einen Streik beginnen. Es ist ein Graus, wie man mit den Arbeitern umspringt. Ich dachte bisher, die Sklaverei wäre längst abgeschafft, aber die Neuzeit
bestätigt mir, daß es scheinbar nicht so ist.
Liebe GDL, ich wünsche euch viel Glück und noch mehr Erfolg bei eurem Arbeitskampf!

Ihr habt doch keine Ahnung ! Das sage ich als GDL Lokführer der den Streik-Unsinn nicht mitmacht !

Hansrudi, das ist ja auch in Ordnung. Nur soll eine Minderheit aus Euren Reihen, die demokratischen Spielregeln auch akzeptieren. Die Mehrheit entscheidet. Klar muß ein Streik weh tun. Sonst ist er quatsch. Weselsky scheint auch seine Erfahrungen gemacht zu haben. Erinnerst Du Dich noch an die Namen Gebauer und Hartz? So ähnlich muss es bei der Bahn im Hintergrund laufen. Jeder kleine Fürst will zum einen für sich regieren und zum anderen will das Unternehmen den aufmüpfigsten kalt stellen, wenn er sich schon nicht beseitigen lässt. Die Vorgehensweise erlebt gerade ein Oberstaatsanwalt in Berlin, dessen Vorgänger ebenfalls kalt gestellt wurde. Rate mal durch wen der kalt gestellt wurde. Durch den jetzt abgesetzten.
Weselsky will ja nicht unbedingt Dein Einkommen verbessern. Das ist ja bekannt. Vielleicht machst Du deshalb nicht mit. Spiel die Verantwortung nicht zu hoch. Der Lokschlosser hat die auch. Ohne den würde Deine Lok auch entweder gar nicht, oder nur stotternd rollen. Jeder hat in seinem Beruf eine Verantwortung. Auch der Ölmixer, der das Öl für Deine Lok herstellt. Auch wenn er es mit Maschienen mixt. Wir sind alle nur ein kleines Rad im großen Getriebe. Jederzeit austauschbar.

Es geht nicht ums Geld , es geht darum das aus der GDL keine EVG 2.0 wird !

Ist doch wurscht um was es geht...Tatsache ist doch, das die herrschende Klasse am liebsten die Gewerkschaften stilllegen würden.
Endlich wieder mal eine Gewerkschafter der Arsch in der Hose hat....der Rest ist doch von Politik und Wirtschaft gekauft.....seit
der VW und Versicherungs-Affäre hat sich nichts daran geändert...das ganze läuft nur jetzt etwas leiser in diesen kreisen.

Was haben denn Gewerkschaften in Deutschland in den letzten Jahren erreicht oder verbessert ?

Hansrudi, guckst Du hier: http://www.boeckler.de/apps/tarifabschlu...dex.php#results

Zitat von joesachse im Beitrag #264

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Hansrudi, guckst Du hier: http://www.boeckler.de/apps/tarifabschlu...dex.php#results

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Es geht nicht immer nur ums liebe Geld !

Heute steht z.B. in der geliebten Volks - Bild , sogar auf der Titelseite , ein kleiner Artikel : `Schicht-Arbeit macht alt ` Aber Schichtarbeiter dürfen ja hier auch bis 67 und länger arbeiten, mit dem Segen der Gewerkschaften !
Hauptsache die Macht de rGewerkschaften bleibt erhalten , sonst müßten am Ende wohl noch die Gewerkschaftfunktionäre mal wieder arbeiten ! Körperliche Arbeit als Strafe ....

delta, wo habe ich mich hier gegen diesen Streik ausgesprochen?

Hansrudi, wenn du dir die Abschlüsse ansiehst, dann ist da von Ausbildungsplätzen, Beschäftigungsgarantien bis zur Altersteilzeit alles möglich in den Tarifabschlüssen drin.
Man könnte fast meinen, der Neid auf die Gewerkschaftsfunktionäre lässt dich gegen diesen Streik sein.

Nun, die großen Funktionäre im Maßanzug ,haben ja nichts zu verlieren , die streiken ja nicht selber .
Und die Geldeinbußen des kleinen Streikenden , können den ganz schön schnell treffen . Wer z.B. ein 10 oder 12 Stundenschicht bestreikt und das ein paar Tage durch , dem fehlt dann Netto mal ganz schnell ein dreistelliger Betrag , der nicht mehr nur mit einer 1 vorn beginnt . Denn während eines Streikes gibt es ja auch keine Schichtzulagen .

Das Problem ist doch, dass die Meckerer entweder selbst es nicht Zustande bekommen, sich zu organisieren und deshalb schimpfen oder einfach kein Verständnis haben wollen.
Überall liest man diese Pseudo-Sprüche "Ja, ich kann auch nicht einfach so aufhören mit Arbeiten um streiken ..." Falsch ! Einfach kein Mut was zu ändern, lieber über das eigene geringe Gehalt meckern und Andere, die was tun auch noch anpflaumen.

Unser GDL hat für Lokführer nichts erreicht in den letzten Jahren . Die Absicherung der Fahrdienstuntauglichkeit aus gesundheitlichen Gründen usw. , alles vergeigt . Und nun sollen wir Lokführer für die Zugbegleiter streiken , die innerhalb der Gewerkschaft eine Minderheit sind im demokratischen Sinne . Die Masse der Zubs ist eben in der EVG und werden von dieser vertreten .

Ich will auch gar nicht wissen , wieviele von denen die nun streiken , am Streikende , die ersten sind die um Sonderschichten an Ruhetagen betteln , damit der finanzielle Verlust nicht so groß ist !

Eisenbahn, das war eben schon immer ein seltsames Volk für sich und ein Staat im Staate und für Außenstehende ein Buch mit sieben Siegeln .