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RE: Plauschiges querbeet

#976 von queeny , 12.11.2014 16:50

Privileg gab es bis zum Ende von Quelle. Auch heute gibt es noch brandneue Privileg-Produkte. Bei mir steht im Keller noch eine fast unbenutzte Microwave dieser Marke. Wer mal bei Otto reinschaut, wird auch heute noch fündig. Wer z. B. Bosch-Kühlschränke als Schrott abtut, der befindet sich im Irrtum.


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RE: Plauschiges querbeet

#977 von Buhli , 12.11.2014 16:58

Mensch Weinböhlaer, hier meckern ja noch mehr. Wollen die auch die DDR wieder haben? "Wenn man das so liest..." Das System nicht ganz so auf das selbst erlebte fest zumachen, würde der objektiveren Betrachtung ganz gut tun. Dazu genügt es nicht nur bei Wikipedia zu blättern. Auch der verschmähte Kopp Verlag, die JW usw. haben interessante Informatioen gesammelt. Ich hab nun mal beruflich bedingt, recht viel Zeit zum Lesen.Daher auch meine, für manchen unverständliche Zeilen. Kann sein, dass ich das erlesene hier nicht richtig rüber bringe. Es sind aber zumeist Infos, die nur in Büchern zu finden sind.
Reite mal nicht so auf den 25,-Mark Miete, und dem daraus zu schließenden Zustand der Gebäude rum. Hier im Umland von S werden für mehr als 400,-€ Wohnungen angeboten, die in einem schlechteren Zustand sind, als die von Dir genannten. In der DDR wären die gesperrt worden. Ich hab das bei der Wohnungssuche vor reichlich 10 Jahren selbst erlebt. Da hab ich zum wiederholten mal an der vielgepriesenen Privatwirtschaft gezweifelt. Schöne Gebäude von außen. Ruinen von innen. Wo liegt da der Unterschied zur ehrlichen Ruine in der DDR? Das Geld auszugeben, um eine Ruine hübsch zu machen, zeugt auch nicht gerade davon, ordentlich mit Geld umgehen zu können. Ehrliche Ruinen gab es in der DDR dafür reichlich. Mit der Miethöhe scheint es jedenfalls nicht viel zu tun zu haben. Mach den Westen nicht schöner als er ist, und diskreditiere nicht die, die ihn kritisieren als DDR Fans. Du scheinst Dich in die Truppen einzureihen, die mit dem Jux der Frau Frederik so ihre Probleme haben.


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RE: Plauschiges querbeet

#978 von Buhli , 12.11.2014 17:07

Gogelmosch, mittlerweile benötigen wir die Asiaten nicht mehr für den kurzlebigen Schrott. Das bringt die deutsche Wirtschaft nun auch schon ganz gut. Ich erlebe es selbst.


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RE: Plauschiges querbeet

#979 von altberlin ( gelöscht ) , 12.11.2014 17:25

Zitat von Weinböhlaer im Beitrag #970

Nun wie die Hütten für 25,00 M Miete aussahen, da würde heute kein H4 Bezieher mehr wohnen wollen.
Neubauwohnung hat doch nicht jeder bekommen.
Die Zuschüsse mußt du doch dazurechnen.


In Berlin Friedrichshain kostete eine Einzimmerwohnung Hinterhaus mit Klo im Treppenhaus so in etwa 25 Mark. War vor 30 uder 40 Jahren
nicht der Renner, aber alle waren bewohnt. Und meist von Alleinstehenden.
Eine ähnliche Wohnung, oder besser noch etwas schlechter, hatte meine Großtante in Westberlin bis mitte der 70-er Jahre, dann zog sie in ein
neuerbautes Haus mit Seniorenwohnungen. Am Geld lag es bei ihr die ganzen Jahre sicher nicht, sie hatte sehr gut verdient.
Ihre alte Westwohnung war eine sog. Kochstube, ein Raum mit Doppeltür zum Treppenhaus, Gasanschluß zum Kochen, Wasserleitung nebst Ausgußbecken
im Zimmer und Ofenheizung. Kein Bad, keine Küche, kein Flur, WC anderthalb Etagen höher im Treppenhaus !
Im Wedding, Thurneysserstraße 4!

Aber zur Miete, wir zahlten damals im Friedrichshain für 3 Zimmer Altbau, Bad (Badeofen) und Kücke sowie Balkon knapp 60 Mark.
Anschließend dann für eine 4-Raum-WE mit Hobbyecke und Abstellraum im WBS 70, 11-Geschosser, Marzahn, rund 79 Mark der DDR.
Es gab genug Rentner, die im Neubau wohnten, nicht alle mit Zentralheizung.
Viele hatten im Rahmen der AWG Wohnungen bekommen.
Zugegeben, es gab auch elende Hütten, aber sie wurden zusehends weniger, nicht nur in Ostberlin. Die Neubausiedlungen wuchsen doch landesweit.
.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Plauschiges querbeet

#980 von queeny , 12.11.2014 18:00

Ich zahlte für die 2,5 Zimmer Wohnung, 5. Etage im Zehngeschosser mit 5 Wohnungen im Laubengang, Warmwasser aus der Leitung, Fernwärme und Aufzug 99,99 Mark. War sogar verbilligt, weil ich alleinerziehend war. Der Blick von der Loggia war allerdings traumhaft - direkt auf den Schweriner See.


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RE: Plauschiges querbeet

#981 von Hansrudi , 12.11.2014 19:51

@ quenny,

alleinerziehend in der DDR war leichter als alleinerz. in der heutigen Zeit . Und 100 Mark der DDR für Miete , war zwar für DDR - Verhältnisse viel , aber bei einem Nettolohn von 1000 Mark der DDR im prozentualen Verhältniss immer noch weniger als man heute zahlt . Heute legt man locker 30 -50 % vom Einkommen fürs Wohnen hin, auch bei Eigentum in der Zeit wo man finanziert .

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RE: Plauschiges querbeet

#982 von Smithie23 , 12.11.2014 20:12

Ich wollts auch grad sagen - der prozentuale Anteil, der fürs Wohnen, heizen und Energie draufgeht, ist heute höher, als damals und auch heute lässt es sich in der Platte gut wohnen - die Menschen machen eine Gegend, nicht unbedingt nur der Zustand der Gebäude. Wenn ich hier aus Erzählungen Einiger höre, was für Wohnungen im Süden so angeboten werden - natürlich ist die Wohnsituation nicht mit der im Osten vergleichbar - dann rollen sich einem die Zehnnägel hoch. 400 € für ne Abrissbude !!!! Es ist erschreckend, dass man die scheinbar trotzdem noch vermietet bekommt. Würde man hier Mieter sowas anbieten, die würden einem den Vogel zeigen und sich anderweitig umsehen - Genossenschaften usw. sorgen schon dafür, dass man gerne und lange bei ihnen wohnt (Nachhaltigkeit)

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RE: Plauschiges querbeet

#983 von Hansrudi , 12.11.2014 20:17

Wobei ich vergaß zu tippen , das ich bei den Lohnzahlen , die NETTO -Zahlen meinte nicht die Bruttozahlen ! Denn im Westen ist man geneigt stets die Bruttozahlen zu erzählen , leben und auskommen muß ich mit dem Nettolohn !


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RE: Plauschiges querbeet

#984 von Weinböhlaer , 12.11.2014 21:05

Ihr mögt alle Recht aus Eurer Sichtweise haben.

Ich gehe mal von mir und meiner Frau aus.
Die Situation im Osten bei uns:
Ich, seit 36 Jahren in der gleichen Firma, arbeiten in 3 Schichten, Schichtführer,
Stundensatz 9,97 M.
Nebenberuflich als Fahrschullehrer im Kraftverkehr Meißen tätig.
Durch Kontakte in der Fahrschule wußte ich auch wo und wie ich
an Baumaterial komme, was mir beim Eigenheimbau sehr zugute kam.
Dadurch hatte ich auch Transportraum wenn es mal irgendwo Baustoffe gab.

Immer mal eine Trabbi neu aufgebaut zur Extrageldbeschaffung.

Meine Frau, Ing.-Ök. (Ingenieurschule Meißen) in der Materialwirtschaft in einem
Meißner Betrieb tätig.


Ich kann also nicht sagen das es uns schlecht ging, wir waren in gewisser weise privilegiert.

Urlaub seit 1980 immer in der DDR,der geringe Umtauschsatz reichte meist hinten und vorne nicht.
Für eine Urlaubsreise nach Bulgarien oder in die SU hätte man sich am 1.Werktag des Jahres
beim Reisebüro in Dresden anstellen müssen.
Der Antrag für eine Cubareise wurde zwei mal abgelehnt, wir waren wohl nicht zuverlässig genug.

Wir sind 1990 nach dem Westen und der Anfang war auch anstrengend.
Angefangen haben wir fast bei Null.
Wir mußten unsere Berufsabschlüsse noch einmal wiederholen, nebenbei aber auch unseren Job machen.
Meine Monatsstunden lagen im Durchschnitt bei 340 Std.
Da war es gut das meine Frau alle Dinge des tägl.Lebens abnahm.

Heute ist das Eigenheim bezahlt, wir haben einen großen Teil der Welt gesehen, die Rente ist angemessen,
Wenn meine Frau in 2 Jahren aufhört zu arbeiten werden wir mit dem Wohnmobil auf Europareise gehen.

Wir haben nicht im Lotto gewonnen, nichts geerbt unser Kapital sind die Hände und der Kopf und das
wollen vorwärts zu kommen. Man sieht es geht, wenn man nicht nur jammert sondern anpackt.

Ich habe mich in meinem Arbeitsleben nicht geschont und länger gearbeitet als mancher es je schaffen wird,
bin trotzdem gesund.

Uns geht es gut, in der DDR hätten wir das nie geschafft, Geld hatten wir auch da...aber es gab nichts
wofür wir es hätten sinnvoll ausgeben können.


So das ist dazu mein letztes Wort, jetzt könnt ihr weiter eure Krokodilstränen vergießen.


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RE: Plauschiges querbeet

#985 von Hansrudi , 12.11.2014 21:12

Also 340 Stunden Monatsarbeitszeit wie ist das möglich ? Ich kenne selber Monate mit 240 Stunden und danach brauche ich nix mehr . Da ist man doch kein Mensch mehr , sondern funktioniert nur noch wie ferngesteuert .

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RE: Plauschiges querbeet

#986 von Weinböhlaer , 12.11.2014 21:26

Wochentags von 6:00 bis 20:00 am Samstag 8-10 Std., kannst du selber rechnen.


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RE: Plauschiges querbeet

#987 von queeny , 12.11.2014 21:40

Zeitweise arbeiteten wir auch (Westen) bis 300 Stunden im Monat. Damals hatten wir Langzeitkranke (Krebs u. Hirnschlag). Keine anderen Leute in Sicht, die Einarbeitung in den Job dauerte 4 bis 5 Jahre - auch für Leute vom Fach. Damals waren vier Wochen am Stück Normalität mit täglich meist 10 Stunden. Da war man/ich froh zu Hause ins Bett zu fallen. Besondere Situationen erfordern manchmal eben besondere Maßnahmen. Beklagt hat sich keiner, weil die Einsicht in die Notwendigkeit da war.

Im Osten haben wir "damals" auch viel gearbeitet, wenn es nötig war. In der letzten Dekade wurde die Monatsproduktion nach "Plan" zusammengekloppt. Da packten auch wir "Büromenschen" mit an, zumindest die mit handwerklichen Grundberufen.

Sonst hatten die "Büromenschen" viel Zeit, so dass viel "Lunikoff" die Runde machte. Was so in der Produktion in den vielen leeren Zeiten konsumiert wurde, mag ich nur erahnen.

Will hier nicht pauschalieren. Wird sicher nicht überall so gewesen sein. Jedenfalls im Kombinat ORSTA HYDRAULIK sah ich es oft.


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RE: Plauschiges querbeet

#988 von Weinböhlaer , 12.11.2014 21:44

zur Erklärung:
Ich war Abteilungsleiter der mechanischen Fertigung in einem Stahlbaubetrieb, ein zweites Standbein der Firma.
Wir hatten Aufträge von einer Werkzeugbaufirma die für die Autoindustrie tätig war, alle Termine waren , Termin gestern !
Da mußte es laufen, gab es Probleme in der Fertigung mußte ich da sein....zum Teil habe ich selber mit an den Maschinen gestanden.
Mir war es recht, die D-Mark rollte und heute merke ich es an der Rente mit 59 Rentenpunkten.


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RE: Plauschiges querbeet

#989 von Hansrudi , 12.11.2014 21:48

Zitat von Weinböhlaer im Beitrag #986
Wochentags von 6:00 bis 20:00 am Samstag 8-10 Std., kannst du selber rechnen.


Das es nicht zulässig ist, nach Arbeitszeitgestz, hat euch aber schon einer gesagt ? Ich könnte dir auch die dementsprechenden Paragraphen nennen . ( AZG § 3 und § 5 )

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RE: Plauschiges querbeet

#990 von Weinböhlaer , 12.11.2014 21:52

Mit Paragraphen reiten ist noch nie Geld verdient worden, anpacken mußt du sonst wird nichts.
Außerdem....wo kein Kläger ist ,ist auch kein Richter.

Was ist übrigens mit denen die zwei Jobs machen?


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