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RE: Wenn man Rußland, oder der Ex-UdSSR auf die Füße tritt, so hat man ein Problem! - 119
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Ich könnte vieles schreiben, aber es wäre so als würde ich Eulen nach Athen tragen.
Ich mag euch, Delta und auch Hansrudi, aber eure Meinungen kann ich nicht teilen. Will auch keinen Streit provozieren, denn Streit ist nie eine sachliche Diskussion.
Die Sehnsucht reist weit durch's Universum bis in die Unendlichkeit.
In punkto Anzahl von Menschen darf man aber nicht nur die Zahlen sehen , denn hinter jeder Zahl steht auch ein Mensch , der leben will , der Angehörige hat .
Ich muß dem delta zustimmen. Aber genau das schmeckt mir nicht. Allerdings sind mir die Hintergründe, bezüglich Putin/Selensky, Russland und Ukraine, mehr als gut bekannt. Ich habe diese Gründe am eigenen Leib zu spüren bekommen. Dennoch muß ich auch sagen, daß Kriegs-Problem wäre anders auch zu lösen gewesen. Schon lange vorher. Aber da muß man seine Versprechen auch einhalten, auch wenn diese nicht schmecken. Und es gab ein solches Versprechen 1990. Darum durfte meine Bekannte damals auch nicht aus Texas nach Ostdeutschland einreisen, als Captan der US Luftstreitkräfte/Bodentruppen-Radarabteilung. Dieses Versprechen hieß damals 2+4 Abkommen, mit dem mündlichen Zusatz, - DIE NATO BLEIBT WO SIE IST -. AMEN!
Leute, glaubt alles, was zu lesen, zu hören und zu sehen ist. Denn morgen kommt der Weihnachtsmann und hat den Osterhasen im Gepäck!
Nun möchte ich auch mal meine Meinung in den Raum stellen.
Russland hat einen Krieg vom Zaum gebrochen und ist in der Ukraine einmarschiert. Nicht die USA haben Russland überfallen, auch ukrainische Truppen sind nicht in Russland eingefallen. Kein NATO-Staat hat russisches Gebiet angegriffen. Es gibt nur einen Täter - Russland. Auch wenn mancher hier gerne eine Täter-Opfer-Umkehr betreibt (kriegt ihr eigentlich was für eure Russenpropaganda?), der Täter ist und bleibt Russland.
Nun glaubte vermutlich die Mehrheit der Menschen in Russland, Europa oder sonst wo, dieser Überfall wäre in ein paar Tagen vorbei. Russland besetzt die Ukraine und alle gehen wieder zum Tagesgeschäft über. Aber kaum jemand hat mit der Widerstandskraft der Ukrainer gerechnet. Vermutlich hat auch fast niemand mit der Schwäche der russischen Armee gerechnet. Fast ein Jahr liegt der Einmarsch der angeblich zweitstärksten Armee der Welt nun zurück. Erreicht wurde, abgesehen von Zerstörung, riesigem Leid für des ukrainische Volk und Terror, nicht viel. Zumindest nicht auf militärischem Gebiet. Russland ist geistig noch lange nicht im 21.Jahrhundert angekommen. Das trifft auf die russische Wirtschaft zu und wie man jetzt sieht, erst recht auf das marode russische Militär. Bei der Wirtschaft wird man die Folgen so richtig in 2 - 3 Jahren sehen, bei der Armee sieht man das bereits jetzt Tag für Tag.
Die Führung dieser Armee ist eine Katastrophe. Die Ausrüstung in Teilen schrottreif. Der Ausbildungsstand etlicher Einheiten ist auf einem Niveau, da war unsere vormilitärische Ausbildung bei der GST wahrscheinlich besser. Dazu kam lange Zeit eine absolute Überheblichkeit der russischen Führung und das Unterschätzen der ukrainischen Fähigkeiten. Wozu das führte sehen wir. Zu riesigen Verlusten an Mensch und Material. Aber was zählen schon Menschenleben in Russland? Im Prinzip nichts.
Die russische Führung versucht mit den Mitteln des 2.Weltkrieges einen Krieg im 21. Jahrhundert zu gewinnen. Masse an Soldaten + Masse an Waffensystemen = Sieg. Man schickt einfach Unmengen an Truppen ins Gefecht. Irgendwann wird man schon einen Erfolg erzielen. Kann natürlich sein, jedoch wird der Preis für diese "Taktik" ein sehr hoher sein.
Das Material. Wie viele Panzer hat Russland eigentlich schon verloren? 1.000? 2.000? 3.000? Wahrscheinlich wissen das selbst die Russen nicht mal so genau. Die Russen-Panzer sind eine Katastrophe. Ein Treffer aus einer Panzerlenkwaffe führt oft zum Totalausfall des Panzers und seiner Besatzung. Jeder auf der Welt kennt nun die Schwachstelle der russischen Panzer. Es ist der Turm, in dem das Ladekarrussell untergebracht ist. Ein Treffer und der Turm ist weg. Aufgefallen ist das im Irakkrieg. Das irakische Militär nutzte russische Panzer in großer Anzahl. Bei Beschuss fiel auf, Treffer von oben, führten zum Jack-in-the Box-Effekt. Der Turm wurde weggesprengt. Die Besatzung hatte kaum eine Überlebenschance. Diese Erkenntnis führte zur Entwicklung von Panzerabwehrlenkwaffen wie der amerikanischen Javelin oder der britischen NLAW. Beide arbeiten nach dem Fire-and-Forget-Prinzip. Ziel anvisieren, Schuss und weg. Die Rakete findet ihr Ziel dann selbst. Sie kommt von oben, da wo der Panzer am verwundbarsten ist. Seit 20 Jahren war der NATO diese Schwachstelle bekannt. In Russland hats offenbar keiner bemerkt.
Nicht besser ist die russische Artillerie. Raketenwerfer und Geschütze in Massen, die nach vorgegebenen Koordinaten feuern. Dazu kommt die Ungenauigkeit dieser Systeme. Allein deshalb ist man auf den massenhaften Einsatz angewiesen. Irgendwas wird man schon treffen. Die russische Artillerie arbeitet traditionell. Ein Aufklärer ermittelt per optischen Gerät oder per Drohne die gegnerische Stellung. Er gibt die Daten an eine Führungsstelle weiter. Diese entscheidet welche eigenen Batterien man einsetzt und übermittelt dieser die Daten. Nun feuern die eigenen Geschütze auf diese Koordinaten. Dieser Prozess dauert, egal ob im Westen oder in Russland, bis zu 20 Minuten. Dabei ist die eigene Stellung verwundbar, denn der Gegner kann jetzt die Stellung leicht aufklären und Gegenfeuer einleiten. Anders die Ukrainer. Die haben gemeinsam mit den Briten in den letzten Jahren ein eigenes System entwickelt. Es nennt sich ARTA. Grundlage ist ein Geoinformationssystem, welches alle zur Verfügung stehenden Daten verarbeiten kann. Das sind natürlich GPS-Daten, Kartenmaterial, Satellitenbilder aber auch Handydaten. Vermutlich auch NATO-Informationen, wie militärische Satellitenbilder oder Radarinfos. Das System greift auf alles zu, was irgendwie hilfreich sein könnte. In der Praxis sieht das so aus, Drohnen überwachen ein Gebiet, entdecken die feindliche Stellung, übermitteln die Daten an ARTA und dieses System wählt jetzt selbständig alle in der Nähe befindlichen Einhaeiten aus, die zur Bekämpfung des Gegners geeignet sind. Das können Artilleriegeschütze sein, das können Kampfdrohnen sein, das kann eine Mörserbatterie sein. Das können Raketenwerfer sein. Alles was halt da ist. Nun braucht man nur noch den Feuerbefehl geben und alle in der Nähe befindlichen Waffensysteme starten den Beschuss des Gegners. Das hat einen weiteren Vorteil. Es ist fast unmöglich für die Russen, den Gegner auszumachen. Eine oder auch zwei Standorte könnte man ermitteln. Aber nicht 10 oder 15. Der Beschuss kommt halt aus allen Richtungen. Dazu kommt die Schnelligkeit des Systems. Zwischen Aufspüren des Gegners und dem Feuerbefehl braucht es zwischen 30 Sekunden und 1 Minute. Wer nun meint, das wäre ein hoch kompliziertes System, der irrt. Das Ganze lässt sich per App steuern.
Die Luftwaffe. In fast einem Jahr ist es den Russen nicht gelungen, die Lufthoheit zu erringen. Das wäre aber Voraussetzung für einen schnellen Vormarsch. Die ukrainische Luftwaffe operiert immer noch. Die russische Luftabwehr scheint wenig effektiv. Zum Drohneneinsatz braucht man eigentlich auch nichts zu sagen. Russland musste erst mal welche im Iran beschaffen, da man viel zu wenige hatte und immer noch hat. Die Ukrainer scheinen dagegen über einen riesigen Vorrat an Drohnen aller Art zu verfügen und sie können damit umgehen.
So könnte man sich jede Waffengattung und jedes Waffensystem vornehmen. Fast immer ist die Qualität der russischen Systeme den westlichen Systemen unterlegen. Lieber faselt man von Wunderwaffen wie dem Panzer T-14 Armata oder dem Tarnkappen-Jet Suchoi 57. Offenbar gibts da nur einige Prototypen. In der Ukraine wurden sie jedenfalls noch nicht gesichtet.
Trotz der massiven Probleme der russischen Armee, trotz der Überlegenheit der westlichen an die Ukraine gelieferten Waffensysteme und trotz der Erfolge der Ukrainer im letzten Herbst, sehe ich leider die Russen mit leichten Vorteilen. Der Grund dafür ist die riesige Überlegenheit an Menschen. Gemeinsam der in Russland üblichen Menschenverachtung, kann man mit dieser Masse einen Gegner regelrecht zerdrücken. Sollte jedoch der Westen weiterhin geschlossen zur Ukraine stehen, moderne Waffensysteme aller Art in ausreichender Menge liefern und der Ukraine weiterhin jegliche Unterstützung zukommen lassen, dann kann die Ukraine auch einen Gegner wie Russland in die Schranken weisen. Die Zeit arbeitet nicht für Russland, sie arbeitet für die Ukraine. Denn mit jedem Tag werden die Verluste Russlands größer und ich hoffe, irgendwann wird auch die Masse der Russen munter und sorgt im eigenen Land dafür, ihrer Politkaste die Grenzen aufzuzeigen.
Micha , auch wir hier in Deutschland haben Kasten ! Ich nenne nur einmal drei , als Beispiel , die Arbeiterkaste , die Angestelltenkaste und die Beamtenkaste aus meinen direkten alltäglichen Verglich . Andere Sand-Kasten, ohne Lobbyisten, lasse ich mal außen vor !
Werter @michaka, ist dir klar, daß du mit dem letzten Absatz, abgesehen von den ersten beiden Sätzen, total daneben liegst. Wir müssen uns deswegen nicht zu großen Debatten aufschwingen, der Oberst Reiser ist, diesbezüglich, anderer Meinung und ich stimme mit ihm überein. Wir werden sehen, wer hier, bei diesem Thema, in der Endkonsequenz, der stärkere ist. Ich glaube, ich weiß es schon.Ich bin sicher, daß unsere Technik und noch mehr die Technik aus anderen Ländern in Russland vor Problemen steht, die ahnt man noch nicht. Viele Grüße vom Tiger und seinem Munitionsvorrat, wenn haufenweise T34 anrollen.
Leute, glaubt alles, was zu lesen, zu hören und zu sehen ist. Denn morgen kommt der Weihnachtsmann und hat den Osterhasen im Gepäck!
Ob @michaka13 oder @mutterheimat mit den zitierten Prognosen richtig liegen wird erst die Zukunft zeigen. Michaka zeigt ein paar Probleme der Russen auf, bei denen auch ich der Meinung bin, dass diese sich nicht einfach durch mehr Menschen und mehr Material kompensieren lassen.
Wenn wir die politischen Ergebnisse des Krieges bis jetzt sehen, ist Russland der klare Verlierer: - Die vor einem Jahr extrem gespaltenen EU/NATO geht deutlich vereinter und gemeinsamer vor, statt auseinanderzubrechen. - Die NATO wird mit dem Beitritt Finnlands und Schwedens größer und hat noch mehr gemeinsame Grenze mit Russland. - Russland verliert wichtige Rohstoffabsatzmärkte, die Ablösung von Erdöl und Gas als Energiequellen wird massiv beschleunigt. - Die NATO-Staaten antworten auf Russlands Angriffskrieg mit deutlicher Aufrüstung, die von der Mehrzahl der Menschen unterstützt wird.
Ich kann keinerlei politische oder wirtschaftliche Vorteile für Russland bis jetzt aus diesem Krieg mit dem aktuellen Status erkennen. Und genau das ist das Problem, weshalb Putin/Russland aktuell nicht verhandeln will (außer wenn die Ukraine kapituliert)
Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen. (Samuel Butler)
Mit was willst du Öl und Gas ablösen , was wir in großer Menge und billig für den Endverbraucher selber fördern / herstellen können ,und das richtig langfristig ? China lacht sich heute schon ins Fäustchen ! An wievielen Häfen in China ist wohl deutsches Kapital beteiligt ? Brückenköpfe müssen also nicht immer militärisch sein .... der Chinese wird schon wissen , wie er seine Transportwege , rund um die Welt , zu sichern hat !
Grüner Wasserstoff ist beispielweise eine solche Technologie. Wasserstoff ist aus Wasser günstig und einfach herzustellen, wenn man dafür genug Energie, z.B. aus überschüssiger Wind- und Solarenergie, hat. Er hat in flüssiger Form eine hohe Energiedichte, kann durch bestehende Gasleitungsnetze gepumpt werden. Die Batterien werden ihre Energiedichte verzehnfachen, dann kann man zu günstigen Preisen viel Energie speichern, dann könnten sich Einfamilienhäuser zu großen Teilen mittels Solarenergie selbst versorgen.
Das sind nur zwei Beispiele zu den rasanten technologischen Entwicklungen.
Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen. (Samuel Butler)
Also bitte ! Du sollst dich doch nicht autark selber versorgen ! Willst du etwa Stadtwerke und Co. in die Pleite treiben und Arbeitsplätze vernichten ? Da können wir ja gleich alle auf Campingplätze ziehen , mobil den Arbeitsorten hinterher .
Es dauert alles seine Zeit, werter @joesachse, ich sagte es doch schon mehrfach. Und Russland kann als einziges Land, weltweit, im eigenen Saft schmoren. Dort spielt die Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Wenn nicht heute etwas passiert, dann eben morgen. Das ist dort uninteressant. Entweder dein/unser Geldbeutel, oder die Ukraine kapituliert. Es dauert nur, darauf setzt Putin. https://www.t-online.de/finanzen/unterne...-1-prozent.html, das hier ist noch nicht das Ende dieses Themas. Ich ahne, daß es sich ausweiten wird. Davor, vor dieser meiner Aussage, habe ich etwas Angst. Und damit das klar ist, von 5 Minuten spreche ich nicht, auch nicht von 5 Monaten. Schauen wir auf das Jahresende und dann auf den Warenkorb beim Kaufland. Wieviel waren einst 100 DM im Kaufland wert, 1990/1991. Wieviel sind heute 50 Euro im Kaufland-Warenkorb wert, wieviel sind am Jahresende 50 Euro im Warenkorb des Kauflandes wert.
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