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RE: Der gläserne Bürger

#46 von joesachse , 25.07.2013 19:09

Hier ein guter Blogbeitrag von Sascha Lobo, entspricht in vielem meinen Gefühlen...
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolit...l-a-912534.html

Und die die Samstagsbeschäftigungen, lasst uns demonstrieren an diesem heißen Tag:
http://demonstrare.de/demonstrare/27-07-...ism-und-tempora

Hier die Presseerklärung dazu:

Wir demonstrieren am Samstag, den 27.07.2013, gemeinsam gegen PRISM, TEMPORA, INDECT und das Utah Data Center! Solidarität mit Edward Snowden, Bradley Manning und anderen Whistleblowern!

Jeder muss sich mit Edward Snowden fragen: Möchte ich in einer Gesellschaft leben, in der ein außer Kontrolle geratener Überwachungsstaat täglich meine Privatsphäre verletzt, um jeden meiner Schritte und Gedanken in der digitalen Welt aufzuzeichnen? Möchte ich Bürger oder Untertan sein?

Wir sagen: Stoppt PRISM! Stoppt TEMPORA! Stoppt INDECT! Verhindert das Utah Data Center! Wir alle haben ein Recht auf Privatsphäre und vertrauliche Kommunikation, ob beruflich oder privat! Und dieses Recht fordern wir gemeinsam am 27.07.2013 auf der Straße ein!

Weltweit finden an diesem Tag Proteste statt – und auch in zahlreichen deutschen Städten rufen wir dazu auf, zusammenzukommen und gemeinsam zu sagen: Stop Watching Us!

Hinter #StopWatchingUs stehen keine Organisationen sondern einfach Menschen, die es nicht länger hinnehmen, dass ihre Grundrechte mit Füßen getreten werden! Du bist eingeladen dabeizusein!

Wir dulden keine menschenverachtenden Ideologien und keine Gewaltaufrufe. Wir sind radikal friedlich, zeigen uns jedoch wehrhaft gegen jedweden Unterwanderungs- oder Vereinnahmungsversuch.

#StopWatchingUs ist in erster Linie eine Plattform, auf der wir, auf Grundlage basisdemokratischer Prinzipien, die Frage diskutieren: Wie wollen wir die Gesellschaft gestalten, in der wir leben?

Wir wollen nicht in einer Gesellschaft leben, in der es unmöglich ist, dass ein Arzt vertraulich mit seinen Patienten kommunizieren kann, ein Rechtsanwalt mit seinen Klienten, ein Seelsorger mit Hilfesuchenden oder ein Priester mit einem Beichtenden. Und auch unsere private Korrespondenz geht niemanden, den wir nicht selbst als Adressat auswählen, etwas an. Wir wollen auch nicht in einer Welt leben in der Wirtschaftsspionage zur Normalität erklärt wird.

Wir wollen nicht, dass unsere Kinder in einer Welt leben müssen, in der ihre jugendlichen Liebesbriefe in einem zentralen Datenspeicher gesammelt werden, wir wollen nicht in einer Welt leben, in der Politiker und andere Entscheidungsträger potentiell erpressbar sind, weil Informationsschnipsel aus deren Korrespondenz gegen sie verwendet werden kann, sobald sie das dreckige Spiel der Korruption nicht mehr bereit sind mitzuspielen.

Die Proteste werden an Zahl und Größe zunehmen bis PRISM, TEMPORA, INDECT, das Utah Data Center und ähnliche Überwachungsprogramme gestoppt wurden. Zeitgleich werden juristische Klagen gegen all jene Menschen vorbereitet, die für die Fortführung der Überwachungsprogramme verantwortlich sind.

Wir fordern ebenfalls Schutz und Freiheit für Edward Snowden, Gustl Mollath, Bradley Manning, Julian Assange, John Kiriakou, Jeremy & Jason Hammond, Barrett Brown, sowie für alle anderen Whistleblower und politischen Aktivisten. Wir fordern den Stopp jedweder Krimininalisierung, politischen Verfolgung und Diskreditierung von Informations- und Menschenrechtsaktivisten!

Wir fordern ebenfalls eine breite gesellschaftliche Debatte über das, was uns die letzten Jahre als “Krieg gegen den Terror” verkauft wurde. Ein Lügengebäude, das von Tag zu Tag mehr zusammenstürzt. Wir wollen wissen, was die wahren Hintergründe für so viel Leid und Tod weltweit sind!


Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)

 
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RE: Der gläserne Bürger

#47 von Ilrak , 25.07.2013 23:38

So, ihr lieben, nun seht die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel, ganz aktuell.
Sollte es wirklich so sein, daß der spanische Kollege sich in diversen sozialen Netzwerken
seiner Geschwindigkeitsrekorde gebrüstet hat und sieht man nun , was ( höchst wahrscheinlich ) dabei rauskommt,
sollte man nicht anders drüber denken, das Arbeitgeber ( in diesem Falle die RENFE ) durchaus ein gewisses
Recht haben, das Treiben ihrer Mitarbeiter zu beäugen ... ?
Ich weiß, daß dies ein ziemlich ketzerischer ( und erst mal
auf unbestätigen Berichten beruhender ) Gedanke ist, aber irgendwie..


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RE: Der gläserne Bürger

#48 von Smithie23 , 25.07.2013 23:58

@Ilrak: so schlimm das Zugunglück in Spanien auch ist, aber den Arbeitgeber hat es REIN GAR NICHTS zu interessieren, was Mitarbeiter so treiben oder in Netzwerken posten - zumal ein Unternehmen, dass die Menschen danach beurteilt, was bei Facebook über sie steht oder von ihnen geteilt wird, eher der unseroösen und unfähigen Sorte angehören, weil bei nem Mitarbeiter andere Dinge zählen, die sich im Arbeitsalltag manifestieren und nicht, was zu Hause passiert.
Schlimm genug, dass Arbeit und Privatssphäre heute kaum noch getrennt werden. Seh ich in meinem Beruf, dass Kunden selbst vor Urlaub oder Krankheit des Beraters nicht zurückschrecken und meinen, die private Nummer zu erfragen oder sogar ankündigen Dritte nach der Nummer zu fragen


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RE: Der gläserne Bürger

#49 von Ilrak , 26.07.2013 00:09

Wie gesagt, im Moment ist das noch spekulativ, aber ein kleines Gespräch wäre schon
angemessen, wenn ein solcher Verdacht besteht.
Wir haben das Problem ja auch, seit manche Führerstände Glasscheiben haben und
einige Filmchen bei Youtube aufgetaucht sind.
Ist aber mehr oder weniger ein Ansporn , gewissenhaft zu arbeiten.
Mein ehemaliger Gruppenleiter hatte schon mal auch so ein Ding von mir auf dem Tisch :
Irgend ein Glasscheibenpoet beschwerte sich ganz oben, der Lokführer habe wohl bei etwa
300 km/h eine Karotte gegessen.
Im Brief zurück stand sinngemäß, da könne er mal sehen, wie gesund wir leben...

Telefonnummer rausgeben gibt es bei unseren Leitstellen aber auch nicht, das läuft umgekehrt.
Man hinterlässt seine Nummer, und der Betreffende kann zurückrufen - wenn er will.


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RE: Der gläserne Bürger

#50 von Smithie23 , 26.07.2013 07:49

Zitat von Ilrak im Beitrag #49

Mein ehemaliger Gruppenleiter hatte schon mal auch so ein Ding von mir auf dem Tisch :
Irgend ein Glasscheibenpoet beschwerte sich ganz oben, der Lokführer habe wohl bei etwa
300 km/h eine Karotte gegessen.
Im Brief zurück stand sinngemäß, da könne er mal sehen, wie gesund wir leben...

Telefonnummer rausgeben gibt es bei unseren Leitstellen aber auch nicht, das läuft umgekehrt.
Man hinterlässt seine Nummer, und der Betreffende kann zurückrufen - wenn er will.


So muss sein ! Fahren die denn überhaupt 300 Km/h in Dt. ?? Und woher wusste Derjenige, dass es 300 Km/h waren ?


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RE: Der gläserne Bürger

#51 von Ilrak , 26.07.2013 09:23

Na, Smithie, wir waren wohl lange nicht mit dem Zug unterwegs ??

1.) wird seit über zehn Jahren zwischen Köln und Frankfurt
und seit etwa fünf Jahren zwischen München und Nürnberg sooo schnell gefahren
( na gut , zumindest ist es zulässig , nötig und möglich - wegen der Topografie - meist nicht )

2.) Durch die Glastür kann mann gucken - und manche Leute sehen wirklich alles
( allerdings lässt das Interesse nach mit der Zeit ) und auf den Displays im Wagen werden
abwechselnd Zugnummer, Wagennummer, Laufweg, nächster Halt , " Bitte vergessen Sie beim Aussteigen nichts ! ",
und eben auch die Geschwindigkeit angezeigt.

Ist übrigens nicht übel, neben der A 3 herzufliegen und den Typen im noch nicht ganz bezahlten Porsche mal zu zeigen, wo der Hammer hängt...


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RE: Der gläserne Bürger

#52 von Smithie23 , 26.07.2013 10:44

Ok, bin lange kein ICE mehr gefahren - und auch nicht diese Strecken.

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RE: Der gläserne Bürger

#53 von Buhli , 26.07.2013 11:45

Smithie, was in den sozialen Netzwerken zu finden ist, ist für die Öffentlichkeit gedacht. Also steht es auch Unternehmern zur Verfügung. Warum dürfen die sich Deiner Meinung nach nicht dafür interessieren? Die Schadenssumme eines Unternehmens wird bis zu 40% durch Mitarbeiter verursacht, die nur pennen, weitere 40% durch kriminelle Handlungen der Mitarbeiter, und der Rest durch die Kundschaft. Dessen sind sich Angestellte nicht bewusst. Ein Unternehmer beobachtet deshalb zu recht. Es geht ihm vordergründig um die Firma. Dem hat sich jeder Angestellte unterzuordnen. Da kann er keinen Pyromanen zum Feuerschutz gebrauchen.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Der gläserne Bürger

#54 von altberlin ( gelöscht ) , 26.07.2013 14:46

Schön blöd, wenn einer seine Nachrichten bei FB postet und sie der Öffentlichkeit preisgibt.
Er könnte sie auch eingrenzen, oder es passiert, was passieren muß, alle lesen, alle kommen, alle feiern.
Oder es gibt eben Ärger.


vorwärts immer, rückwärts nimmer
E.H.

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RE: Der gläserne Bürger

#55 von Buhli , 26.07.2013 15:12

Erwarte aber nicht, dass Unternehmer Deine "Schön Blöd" Auffassung teilen.


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RE: Der gläserne Bürger

#56 von Smithie23 , 26.07.2013 17:07

Zitat von Buhli im Beitrag #53
Smithie, was in den sozialen Netzwerken zu finden ist, ist für die Öffentlichkeit gedacht. Also steht es auch Unternehmern zur Verfügung. Warum dürfen die sich Deiner Meinung nach nicht dafür interessieren? Die Schadenssumme eines Unternehmens wird bis zu 40% durch Mitarbeiter verursacht, die nur pennen, weitere 40% durch kriminelle Handlungen der Mitarbeiter, und der Rest durch die Kundschaft. Dessen sind sich Angestellte nicht bewusst. Ein Unternehmer beobachtet deshalb zu recht. Es geht ihm vordergründig um die Firma. Dem hat sich jeder Angestellte unterzuordnen. Da kann er keinen Pyromanen zum Feuerschutz gebrauchen.


Das sind mal ehrliche Worte. Klar, wer Alles für die ganze Öffentlichkeit teilt, der ist selbst schuld, dennoch finde ich, haben Firmen ihren Angestellten nicht hinterherzuschnüffeln - sei es in Netzwerken oder am Arbeitsplatz oder auf dem Nachhauseweg - und den meisten Schaden in Unternehmen macht immernoch das Management. Oder wie heisst es so schön: Jeder BWL'er schafft es irgendwann mal eine Firma kaputt zu machen !

Einen Pyromanen zum Brandschutz - woher will man wissen, dass ER/SIE Pyromane ist ?

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RE: Der gläserne Bürger

#57 von Buhli , 26.07.2013 18:38

Meinst Du das man als Mitglied eines Netzwerkes irgendjemanden hinterher schnüffeln muss? Auch Chefs sind in ihrer Freizeit Mitglieder von Netzwerken. Warum sollen die da nicht nach ihren Kollegen schauen? Die "kennen" ihn vielleicht sogar. Das gilt auch für die Pyromanen. Wer in den sozialen Netzwerken registriert ist, hat in der Regel was mitzuteilen.


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RE: Der gläserne Bürger

#58 von joesachse , 26.07.2013 22:03

Zitat von Smithie23 im Beitrag #48
aber den Arbeitgeber hat es REIN GAR NICHTS zu interessieren, was Mitarbeiter so treiben oder in Netzwerken posten

Das sehe ich anders. Wenn jemand seine Beitrage so ins Internet stellt, dass die alle und jeder Lesen kann, dann muss er auch damit leben, dass dazu auch sein Arbeitgeber gehört. Wer das nicht will, muss anders damit umgehen.


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RE: Der gläserne Bürger

#59 von Smithie23 , 27.07.2013 08:03

Ok, das stimmt. Ich teile bei Facebook auch nicht Alles, sondern nur mit Leuten, wo ich weiss, die könnte es interessieren.

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RE: Der gläserne Bürger

#60 von joesachse , 29.07.2013 20:37

Wieder mal ein sehr guter Beitrag zum Thema Überwachungsstaat. Es lohnt sich dieses Video anzusehen und es weiterzuverbreiten


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