Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Was hat die Wende für euch persönlich gebracht? - 7
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Sorry beide Systeme haben sich in der zwischenzeit selber überlebt. Der sogenannte goldene Westen liegt danieder genauso wie der Sozialistische Osten. Es ist an der Zeit die Regierenden zu vertreiben, die nicht in der Lage waren, das beste aus beiden Lagern zu machen, denn dies ist unser wahres problem. Stattdessen spielt man uns immer noch gegeneinander aus, und viele spielen das spiel immer noch mit.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Zitat von deltaSorry Es ist an der Zeit die Regierenden zu vertreiben, die nicht in der Lage waren, das beste aus beiden Lagern zu machen, denn dies ist unser wahres problem.
Prinzipiell nicht der schlechteste Ansatz. Allerdings sollten die Ziele klar sein, es sollten Visionen existieren, wie unsere Gesellschaft funktionieren soll, es müssen auch im internationalen Rahmen machbare Konzepte her. Vor Dir habe ich ja dazu im Forum noch nichts gelesen, wie Deine Visionen aussehen, aber Du bist damit ja nicht allein. Und ohne diese klaren Ziele und Vorstellungen müssen wir wohl oder übel mit der Notlösung der aktuellen Demokratie zurecht kommen (die meiner Meinung nach unbedingt verbesserungwürdig ist, aber gleichzeitig einige Grundlagen enthält, die wir weiter als Grundlage unserer Gesellschaft haben sollten).
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Ein sehr guter Satz vo Dido Ansonsten viele Ängste, die ich zu DDR-Zeiten nicht hatte. Den ich hier noch nie gelesen habe!! Und er stimmt!! Der ewige Druck um die Arbeit wird ja immer schlimmer Vorallem die um die 50 die noch ein paar Jahr schufften müssen!!!
Peppe auch im Westen gab es andere Zeiten und diese Zeiten haben sich für uns wesentlich früher geändert als in der DDR. Du siehst also, in diesen Sinne hatten es die DDR Bürger eine zeitlang besser als wir... oder auch nicht. Also... warum über etwas Jammern was sich nicht ändern läßt, wenn man nicht bereit ist für andere Zustände zu kämpfen. Muß erst etwas passieren, was in Oslo auf dramatischer Weise passiert ist. Es ist nicht nur der ewige Druck auf die Arbeit, sondern der ewige Druck des Systems. Entweder du bist starkt genung das zu ertragen, oder du gehst unter, oder du flipst aus. Viel mehr möglichkeiten hast du nicht. Viele tropfen höhlen den Stein, sagt ein Sprichwort.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Zitat Delta: "in diesen Sinne hatten es die DDR Bürger eine zeitlang besser als wir..." Delta, da muss ich Dir wirklich Recht geben. Das entscheidende sind eben die Glückshormone ... und da hatten wir es im Großen und Ganzen einfach wirklich besser. Wir haben nicht schon mit der Muttermilch die Angst mitbekommen. Ich persönlich halte das für etwas ganz Wesentliches, denn es ist fürs ganze Leben. Wenn uns auch die (eure) Ängste irgendwann einholten, waren sie zumindest nicht mehr prägend ... Harter Tobak, ich weiß, aber vielleicht will ja jemand übernehmen ...
Wir haben nicht schon mit der Muttermilch die Angst mitbekommen. Genau so ist es, wir hatten eine Kindheit ohne wenn und aber ......der Rest der uns fehlte haben wir erst in der der Jugend gemerkt
danke peppe! ohne angst - vom system gesteuerte existenzangst - aufzuwachsen, ist schon was wesentliches und auch was schönes. auch als jugendliche/r war man noch relativ sorglos. für manche kam die wende zur rechten zeit. ich zähle mich dazu - ich war 29 - . für andere, z.b. r. enke, finde ich, muss die wende schlimmes angerichtet haben: gerade schule und ausbildung beendet, um dann zu erfahren, dass das alles nix mehr wert ist. (obwohl es ja nicht so ist, aber der eindruck entstand erst einmal...) ... durch die pubertät nicht nur von der jugend ins erwachsenenalter sondern gleich durchgestartet in ein anderes system. jede generation, denke ich, hat die DDR und auch die Wende und was dananch kam etwas anders erlebt - in abhängigkeit von der eigenen entwicklung.
Mir hat die Wende einen guten Job sowie meine heutige Frau gebracht. Ohne der Wende hätte ich sie nie kennengelernt, weil sie aus Bayern ist. Außerdem finde ich es schön, dass ich mir jetzt mehr leisten kann - verreisen und ein schönes Auto fahren. Schade finde ich, dass ich durch die Arbeit und meiner Liebe die Heimat verlassen musste.
Ich denke, für viele etwas ältere Bürger der DDR, die mit beiden Beinen schon voll im Berufsleben standen, war die Wende eine mehr oder minder starke Zäsur in ihrem Leben.
Ich kann mich noch an den Tag erinnern, als die D-Mark das alleinige Zahlungsmittel in der DDR wurde. Um Null Uhr knallten da im Wohnblock, bei einigen, die Korken. Bei mir nicht.
"Unsere DDR-Wiederständler" haben den Kopf nebst Nase hoch erhoben. Warum eigentlich? Ob sie Morgenluft witterten? Na, ein halbes oder ein Jahr später, zeigten die Nasen nach unten. Oft (nicht immer) gerade die waren es, die als erste ihren Job verloren haben und sie wohnen oft heute noch in der Platte, in der sie vor 21 Jahren, die Korken haben knallen lassen. Wobei das keine Abwertung sein soll. Die heute moderniserten Plattenbauten haben sehr oft hohen Wohnstandart. Aber eben nicht alle.
Gerade für viele Staatsbedienstete und damit meine ich gar nicht die, die in herausgehobener Stellung tätig waren, verstanden die Welt nicht mehr. So ging es mir z.B. . Ich konnte nicht fassen, was da abläuft. Das nicht alles in der DDR in Ordnung war, war jedem denkenden Menschen klar. Aber alle Grundbedürfnisse waren gesichert. Auslandsreisen, ein dickes Auto vor der Tür (oder in der Garage), gar ein eigenes Haus, wurde zwar auch in der DDR angestrebt aber man hatte sich eigentlich damit abgefunden, dass es das wohl nie geben wird. Da tat es der Trabi oder der Wartburg eben auch und die Auslkandsreise ging eben nicht in die Karibik sondern im besten Falle, auf die Krim, eher an die Ostsee, die ja auch sehr schön ist, auch zu Zeiten der DDR. Aber die Menschen lebten ausgeglichener, hatten ihren festen Freundeskreis, die Hausgemeinschaft hielt meistens gut zusammen, die Kinder waren gut behütet im Kindergarten oder dem Hort und unsere Tische waren allemal so weit gedeckt, dass man locker satt wurde und es gut geschmeckt hat. Ja, ich gebe zu, es gab nicht immer Rouladenfleisch und Filet aber es gab Fleisch, wenn auch manchmal nur Gehacktes oder Gulasch (was ich alles gerne hatte). Fisch war z.B. sehr preiswert. In der Urlaubssaison hatten die Damen an der Fleischtheke für die "Ureinwohner" von Rügen, hinten schon Päckchen gepackt. Wenn dann mein Frau, nach den ganzen Urlaubern, endlich dran war, kam "... ah, Frau ..., Sie hatten doch bestellt..." und Zuhause sah man dann, was es an diesem Sonntag zu essen gab. Das sind so Engpässe, die es heute nur noch sehr selten gibt. Aber ich habe gerne in der DDR gelebt. Ich habe mich auch mit dem Herzen mehr zur DDR bekannt und hätte mich, in meiner Funktion sowieso, für die DDR zerhauen lassen. Das käme bei mir für die Bundesrepublik gar nicht in den Sinn. Aber das ist eben meine Generation und meinem Werdegang in der DDR geschuldet. Ich mache keinem einen Vorwurf, wenn er diese Republik als sein ureigenstes Vaterland ansieht.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. (Engels)
Insofern lieber Feindflieger, fühlte ich mich frei. Ich hatte gar nicht das Bedürfnis in die Schweiz oder nach Asien zu reisen und damit hat mir das auch nicht gefehlt. Heut wäre das vermutlich anders, denn ich bin zwar kein Globetrotter habe aber schon sehr viele Staaten bereist. Und Redefreiheit hatte ich auch. Mir hat keiner verboten das zu sagen, was ich dachte. Vielleicht lag das auch daran, dass ich das dachte, was in den Mainstream paßte
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Ohne die Wende hätte ich wohl nie New York City bei Nacht sehen dürfen oder hätte mit Freunden den Sonnenaufgang mit anschließendem Frühstück auf Sardinien genießen können. All die tollen Videospiele hätte ich nie probieren können. Aber ohne die Wende, hätten Themen, wie Krankenkassenzusatzbeitrag, Mindestlohn, prikäre Beschäftigungsverhältnisse und Zweitjob wohl nie eine Rolle in meinem Leben gespielt.
Ist doch ganz einfach: Vorteil - Nachteil,Zwei Seiten einer Medaille,Alles kann man nicht haben... Egal,wie man es nennt: Das ist und bleibt das Los des kleinen Mannes! Und jeder arrangiert sich auf seine Weise mit den Gegebenheiten,die einem das Leben bietet - egal in welchem System...
Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee... :-D Внимание! Внимание!
Dieser Beitrag enthält allgemeine Beleidigungen oder persönliche Angriffe
Dieser Beitrag enthält unerwünschte Werbung.
Dieser Beitrag verstößt gegen die Netiquette des Forums.
Beiträge, die IN GROßBUCHSTABEN oder fett geschrieben sind bitte vermeiden.
{[userwarning_empty_error]}
Es wird der oben genannte Grund verwendet. Klicken Sie hier, um den Inhalt der privaten Nachricht anzupassen
Legen Sie hier den Inhalt der PN-Benachrichtigung fest.
Hinweis: Dieses Mitglied wurde bereits 4 Mal verwarnt. Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Dieses Forum möchte Menschen zusammenführen, Aufklärungsarbeit leisten und ein gesamtdeutsches Gefühl fördern.
Wer uns unterstellt "wir trauern alten Zeiten hinterher", hat die Mission der Community leider nicht verstanden.
Wir verzichten auf übertriebene Ostalgie und freuen uns über neue Meinungen aus Ost & West und Nord & Süd.