Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Deutschland und deine Sprache! - 5
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Ach ich finde das nicht schön - es gibt nunmal international angeglichene Bezeichnungen; klar ist das manchmal einfach auch einfach mit Euphemismen zu vergleichen, aber das tut einer Gesellschaft doch gut :) Dann fühlt sich die Putzfrau im Krankenhaus als Desinfektionsmittelverteilungstechnikerin zwar genauso gut wie mit einer englischen Bezeichnung, aber das ist dann nicht annähernd so international .... Whatever, ich finds nicht schlimm und ich mag das gar nicht wenn jemand ernsthaft meint das wäre lustig irgendwelche englischen Begriffe zu übersetzen. Darf ja jeder machen wie er will, aber darf dann trotzdem auch nicht jeder erwarten, dass ich über sowas wie Laptop in deutsch übersetzt lache...
...im Rheinland gibt es sprachlich wenig Unterscheidung zwischen: "das Selbe" und "das Gleiche".... - ich hasse es!
Regelmäßig wird mir speiübel, wenn jemand für zwei Tage gekocht hat und sagt, "Wir essen das Selbe wie gestern." ....
...dabei assoziiere ich immer den kotzenden Hund auf der Wiese, der das Selbe noch einmal aufschleckt...
oder man fährt mit einem Rheinländer im Auto, auf der Straße befindet sich noch ein Wagen desselben Typs und es erschallt die Aussage: "Die fahren im selben Auto wie wir!" - da bekommt man doch gleich Klaustrophobie bei der Enge.
Ich war am Wochenende im Rheinland und tatsächlich :D :D :D Oh Gott, ich musste mich so zusammenreißen. Sagt sie nciht ersthaft "ich hab die selben Stiefel an wie du" Hihihi Naja. Musst ich hier an deinen Post denken BesserWessi.
Zitat "(...) finde Berufsbezeichnungen wie in Deutschland für einfache Berufe menschenunwürdig - Bürokaufmannsgehilfe oder Industriekaufmannsgehilfe beispielsweise. (...) Andererseits sind wiederum diese englischen Bezeichnungen bei Studiengängen total bescheuert - "Master" beispielsweise.(...)"
Den Kaufmannsgehilfen gibt es doch gar nicht mehr! Heute heissen die Buerokaufmann, Industriekaufmann, Datenverarbeitungskaufmann etc. pp.
Und geschichtlich war der ja auch korrekt: Kaufmann war ein erfahrener Haendler, der mit eigenem Geld und vollem Risiko arbeitete, der Angestellte, der ihm half, war sein Gehilfe. Gegenstuecke im Handwerk waren der Meister und sein Geselle. Erst als immer mehr Studierte Manager ("Oekonomen") kamen, die mit fremdem Geld auf fremdes Risiko wurschtelten, kam das Gefuege durcheinander... Denn nun war der Kaufmann an sich entwertet.
Was andere Titel angeht - nun, Globalisierung ist so eine Sache: In Italien heisst jeder Studierte Dottore, auch wenn er gar keinen Doktor hat. Engineer im englischen Sprachraum kann sowohl Schlosser als auch Lokfuehrer bedeuten, wird aber dem deutschen Inginieur nicht gerecht. Andererseits wird der deutsche Meister auch dem Master nicht gerecht...
Egal - man wollte einheitliche, vergleichbare Qualifikation verkoerpernde Abschluesse schaffen, wie sie im angelsaechsischen bzw. englischsprachigen Raum (der nun einmal das groesste Wirtschaftsgebiet darstellt) bereits etabliert sind.
Fuer die jetzige Generation wird der Uebergang komisch, doch in spaeteren Generationen, wenn man es nicht mehr anders kennt, koennte es Vorteile bringen...
Naja ganz richtig ist das mit dem Master etc nicht. Sie wollten Gleichheit schaffen - Dass das aber unmöglich ist im Anbetracht der völlig ungleichen Bildungssysteme haben sie nicht bedacht. Während in den USA beispielsweise der Bachelor niveaumässig (und auch Altersmässig) dem deutschen Abitur entspricht, ist der Bachelor in Russland so aufgebaut, dass nach 2 Semestern eine Prüfung abgelegt werden muss die dem deutschen Abitur entspricht und bis zum Bachelorabschluss dauert es dort auch exakt 2 Semester länger als in Deutschland. Zu vielen Ländern fehlt aber schlichtweg eine vergleichbare Basis. Das ist nur ein Aspekt der großen Katastrophe.
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