Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: 20 Jahre Deutsche Einheit - 6
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
... Reporter, Dein Link hat mich an einen Tagesbesuch Mitte 1990 in Leipzig erinnert, ich war derzeit mit meiner Schwester bei Bekannten der Familie in einem Dorf bei "Rudolstadt(?)" in der Nähe Leipzigs für eine Woche zu Gast. Bei dem Tagesausflug waren wir natürlich auch in "Auerbachs Keller", sind dann aber auch in abseitige Wohngebiete gelaufen. Das war krass. Einerseits Neubauviertel mit "Platte", gleich daneben richtige alte Bausubstanz aus der Kaiserzeit, die aber nur noch rudimentär bewohnt war - da zum Abriß bestimmt. Sehr traurig. An einer Wohnung klingelte ich unter dem Vorwand, ein "menschliches Bedürfnis" zu haben und jemand gewährte mir Einlaß. Der Bewohner lud uns zu einem Heißgetränk ein und wir unterhielten uns. Die Parallelen zu dem Videobeitrag sind faszinierend. Ich hoffe, dass dieser nette und hilfsbereite Mensch in seinem ehrwürdigen Altbau die Übergangszeit überstanden hat und von der "Abrißbirne" verschont blieb. Acht Jahre später war ich wieder zu Gast in Leipzig, diesmal zwei Wochen direkt in der Stadt in einer überlassenen Wohnung - Wahnsinn, diese (positive!) Veränderung! Dieses Ruinenviertel habe ich nicht wiederfinden können... das morbide Flair hatte aber auch seinen Reiz - zumindest für Besucher. Eine ähnliche Atmosphäre kannte ich als Kind, damals die A3 rauf Richtung Norden... ab Duisburg / Oberhausen fühlte man sich in der Zeitmaschine um einige Jahrzehnte zurückversetzt. Ist aber ebenfalls Geschichte. ...heute: blühende Landschaften... - in der Tat.
..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -
Ich war in dieser Woche erst in Leipzig und davor in Dresden. In Leipzig hatte ich das Gefühl das die Stadtväter zu dumm sind, Fördertöpfe anzuzapfen. So eine kaputte und marode städtische Infrastruktur findet man, so meine ich, in keiner anderen Stadt Deutschlands. Im Innenstadtbereich von Leipzig sieht es gut aus, aber außerhalb in Stadtteilen wie Gohlis, Böhlitz-Ehrenberg oder Altlindenau hat man das Gefühl durch Ghettos zu fahren, kaputte löchrige Straßen, viele unsanierte und somit leerstehende Häuser, schlimmer oder genau so schlimm wie 1989. Zudem sind 18% der Leipziger Bevölkerung arm. Leipzig 20 Jahre nach der Wende ist alles andere als ein Erfolgsmodell, dabei sind durch die Stadtväter Leipzigs fast ausnahmslos Westgermanen oder vielleicht ist das auch der Grund allen Übels.
Weili.....wir waren letztens auch in Leipzig und ich muss sagen du übertreibst da einwenig! Sicher werden ausserhalb der Stadt x Strassen saniert .........das nächste mal fährst Du mit den Fahrrad durch die Stadt da siehst du einiges mehr! Mich Erinnert Stuttgart eher an die alte DDR Gehe mal gucken was da für Wohnung angeboten werden und zu welchen Preisen!!!! So Arm ist Leipzig nicht Die Schere geht halt weiter auseinander ........
Peppe ich habe Verwandte in Leipzig und habe früher in dieser Stadt gewohnt, meine Meinung ist Leipzig hat sich sicher städtebaulich weiter entwickelt, aber lange nicht so gut wie andere Städte in Ostdeutschland. Warum haben denn 180000 Leipziger die Stadt verlassen? In Connewitz stehen ganze mittlerweile verfallene Häuser leer mit einer Telefonnummer dran. Die Buden will keiner kaufen. Fahre ich noch mal hin, mache ich Fotos. Das die Touris nicht in diese Gegenden gebracht werden, ist mir schon klar. Markkleeberg ist ein Stadt in der Nachbarschaft zu Leipzig dort sind die Straßen weitgehend in Ordnung und verfallene Häuser findet man dort auch nicht. Es liegt an den Lenkern und Leiter von Leipzig, an der Kommunalpolitik.
Weili..per Zufall haben wir in Markkleeberg unser Unterkunft schon öfters gehabt und sind von dort immer mit Rad in die Innenstadt gefahren. Es mag sein das es leerstände gibt bedingt durch zu wenig Arbeit. Warte mal ab ich bin mir Sicher das Leipzig noch einige Arbeitsplätze bringen wird in zukunft! Und mal Hand aufs Ossiherz seit die wessis dort das sagen haben ist einiges in Leipzig gegangen Ich habe schon oft mit Schweizern über Leipzig diskutiert in der letzten Zeit vorallem den jungen Leuten passt die Stadt absolut!! Früher war eher Dresden meine vorzeigstadt leider ist Dresden eine Altenstadt geworden nichts für die Jungen!! Leipzig und Berlin lebt
Leipzig hat wohl im Moment ein Millionenproblem durch Missmanagenent/kriminelle Machenschaften bei den Wasserwerken . Kann sein , das deshalb anderswo Geld fehlt . Obwohl es manchmal nicht am Geld liegt . Für viele Immobilien sind immer noch die Eigentumsfragen nicht geklärt , und investieren möchte im Moment wohl auch erst mal niemand mehr .
Revolution ist das Morgen schon im Heute, ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute. (Renft - Zwischen Liebe und Zorn )
Wohl ein Grund ,warum Leipzig mitunter die günstigsten Mieten hat. Selbst in der Innenstadt kann man relativ günstige Wohnungen in guter Lage bekommen. Da ist die Miete immernoch niedriger, als für ne Bruchbude in Stuttgart. Die Leipziger sind im Allgemeinen sehr stolz auf ihre Stadt. Bin gerne dort, da es sich fürn Tagesausflug oder shoppen immer anbietet.
Altberlin, das Aufzählen wäre ja nicht das Problem. Da gibt es Weltweit Beispiele. Nur das mit SOZIALISTISCHER Mißwirtschaft in Verbindung zu bringen, ist daneben. Es ist Mißwirtschaft, das ist richtig, wenn es nicht gelingt die bestehenden Stadtzentren so zu erhalten wie sie es zum einen verdienen und zum anderen gebraucht werden. Nur hat dies nicht mit Sozialismus zu tun. In der Privatwirschaftlich betriebenen Welt, sieht es nur eben nach außen hin schön aus um der Öffentlichkeit was vorzugaukeln.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von BuhliAltberlin, das Aufzählen wäre ja nicht das Problem. Da gibt es Weltweit Beispiele. Nur das mit SOZIALISTISCHER Mißwirtschaft in Verbindung zu bringen, ist daneben. Es ist Mißwirtschaft, das ist richtig, wenn es nicht gelingt die bestehenden Stadtzentren so zu erhalten wie sie es zum einen verdienen und zum anderen gebraucht werden. Nur hat dies nicht mit Sozialismus zu tun. In der Privatwirschaftlich betriebenen Welt, sieht es nur eben nach außen hin schön aus um der Öffentlichkeit was vorzugaukeln.
Ich bezweifle, das der Zustand in der DDR einfach mit Mißwirtschaft betitelt werden kann. Der Wille zur Werterhaltung war schon vorhanden, aber leider nur in beschränkten Umfang mit begrenzten Mitteln möglich. Grund war zum einen der unersättliche Bedarf unseres "Brudervolkes", der als Bezahlung für dringend benötigte Rohstoffe völlig brüderlich die Preise, sprich die Lieferungen von DDR-Produkten verlangte, und zum anderen die Lieferungen ins den NSW-Bereich, um auch hier Importe zu bezahlen. Es fehlte einfach an allem, zu erkennen bei der in den 80-igern begonnenen komplexen Altbausanierung in einigen Städten. Sanierung auf Sparebene, mit minderwertigem Material, weil die Qualität gen Westen ging und der Rest gen Ost. Wer aus der Branche ist und alt genug, der kennt die leidige Problematik Fassadenfarben und auch Lacke. Im Osten hat sie 5 Jahre gehalten, bei normaler Witterung, Anstriche z.B. für Seeklima gab es nicht, da lag der Anstrich nach 2-3 Jahren wieder auf dem Boden. Produziert worden ist mit allem, Lithopone, Titanweiß, aber für Export. Der Westen hat geliefert, LaKuFa zusammengerührt und dann ging alles beispielsweise als Glasurit oder Kalle-Farben wieder rüber. Für einheimischen Bedarf blieb nur Schwerspat und ähnlich minderwertige Zuschlagstoffe übrig. So zug es sich durch alle Baubranchen, und wo nichts bleibt, kann nichts erhalten werden. Leider.
Ich bezweifle, das der Zustand in der DDR einfach mit Mißwirtschaft betitelt werden kann. Der Wille zur Werterhaltung war schon vorhanden, aber leider nur in beschränkten Umfang mit begrenzten Mitteln möglich. Grund war zum einen der unersättliche Bedarf unseres "Brudervolkes", der als Bezahlung für dringend benötigte Rohstoffe völlig brüderlich die Preise, sprich die Lieferungen von DDR-Produkten verlangte, [/quote]
und nicht nur für ROhstoffe. Nicht zu vergessen die Raparationszahlungen 2. WK für GANZ Deutschland. ...
Joe, ich hab diese Woche von Peter Ensikat "Ihr könnt ja nichts dafür!" Ein Ostdeutscher verzeiht den Wessis gelesen. Mit einem Einwurf von Dieter Hildebrandt. Einfach nur Klasse. Auf seine satirische Art eben. Wehe Du unterstellst dem "DDR wieder haben". Dir trau ich alle mal zu, das was der Bursche schreibt, richtig zu deuten. www.bebraverlag.de
Zwei Zitate von ihm. "Demokratie und Kapitalismus- das beweist nicht nur die deutsche Geschichte- passen gut zu einander. Das Beispiel China zeigt allerdings, daß es auch ohne Demokratie geht. Aber so weit sind wir in Deutschland noch nicht. Noch entscheidet hier der Wähler, welche Koalition sich der Wirtschaft nicht in den Weg stellt." Zwanzig Jahre sind ja rum. "Wir Ostdeutschen mussten kurze Zeit mal an unserer Unschuld zweifeln. Aber jetzt sind wir endlich zusammen da angekommen, wo ihr schon länger seid und wir im Grunde auch immer hinwollten. Danke, daß ihr auf uns geartet habt! Daß wir so lange gebraucht haben, um zu euch aufzuschließen, dafür könnt ihr ja nichts."
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Also das Geld in Leipzig fehlt momentan eindeutig bei der Instandsetzung der Infrastruktur. Es wird zwar gerade was neu gebaut, aber in den letzten 20 Jahren wurde speziell beim Straßenbau zu wenig Geld investiert. Es gibt noch jede Menge Straßen in Leipzig, die auf Vorwendeniveau sind. Wenn man vorher in Dresden herumgefahren ist, dann ist Leipzig ein Kulturschock. So habe ich es zumindest empfunden.
Bin mir nicht ganz sicher, wohin ich das packen soll, ein neues Thema wollte ich nicht extra eröffnen:
Heute musste ich als Ossi drei Wessis erklären, wo Aachen liegt, immerhin eine Stadt mit etwa einer Viertelmillion Einwohnern. Als "Vermutung" kamen Ba-Wü, Saarland und die Region, aus der ich stamme, also Sachsen-Anhalt. Was sagt das über das Bildungsniveau in den beiden Teilen Deutschlands?
"Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi." - Gerhard Bronner, Rede anlässlich der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen
"Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi." - Gerhard Bronner, Rede anlässlich der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen
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