Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Was wisst ihr noch über die DDR Schreibt es: - 14
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Zitat von joesachse Solche Möglichkeiten gab es in der DDR überhaupt nicht, eine Klage gegen ein Gesetz hatte da andere Folgen. Und die gleichgeschalteten Medien haben auch nicht wirklich attackiert.
Klagen gegen ein Gesetz in Unserer Republik? Soweit ich mich erinnere, gab es in der DDR schlicht kein Gericht, was dafür zuständig gewesen wäre, selbst wenn jemand den Mut hierfür gehabt hätte. Ich müßte mich schwer irren, aber ein Verfassungsgericht hat sich wohl die Arbeiter- und Bauernmacht geschenkt.
Wie auch andere Gerichtsbarkeiten. Gegen staatliches Verwaltungshandeln gab es auch kein Gericht, die Verwaltungsgerichtsbarkeit hatte keinen Platz in der Sozialistischen Rechtssprechung. Es gab nur die 'Eingabe', ein 'Rechtsmittel' wie im Feudalstaat, wo dann schonmal der Staatsratsvorsitzende persönlich abzeichnete.
Die Medien in der DDR waren wohl so das langweiligste was man sich vorstellen kann. Es entspricht dem Wesen der DDR Diktatur, daß es formal in der Tat keine Zensur gab. Man hatte genügend andere Möglichkeiten.
In einer alten Spiegelausgabe heißt es dazu
Zitat Die 40 DDR-Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von sechseinhalb Millionen Exemplaren nehmen sich denn auch weitgehend aus wie Regionalausgaben eines Zentralorgans. Die Eigenständigkeit reicht zum Abdruck von lokalen Sportberichten oder Betrachtungen über den Wert des Wanderns; die politischen Nachrichten bis hin zu Schlagzeilen-Formulierungen sind Weisungssache.
Wie der Unterdrückungsapparat der Diktatur im Pressebereich funktionierte, ist in besagtem Artikel detailliert beschrieben.
Altberlin............heute wechselt man die Seiten und geht wie Du in den Osten ......weisst Bescheid Übrigens hatte ich in der Schule im prinzip ein Fensterplatz .........weisst ja die dümmsten ernten die grössten Kartoffeln
Zitat Joe, Und manchmal glauben ja hier einige, die DDR um jeden Preis verteidigen zu müssen. Ist mir zu pauschal. Werd auch du konkreter. Die Quellen von ansehen, ignorieren oder mit Fakten widerlegen. Spiegel & Co sind ja genau die Quellen, die so einer Diskusion die richtigen Infos liefern. Selten so gelacht. Als ob die Menge der Zeitungen über freie Berichterstattung aussagen könnte. Die jetzige Menge ist genau so Linientreu wie die paar die es damals in der DDR gab. Wo wird denn von Abgebrochenen Wirtschaftskriminalfällen geschrieben, die durch "ganz oben" beendet wurden? So was kann man evtl. mal spät Nachts in einer Talkrunde und dann auch nur unter vorgehaltener Hand, erleben. Auf diesem Sektor ist die BRD Weltspitze. Die Quelle ist die Polizeigewerkschaft. Apropos Quellen ansehen und ignorieren. Joe, hast Du damals als die Schlußakte von Helsinki in den DDR Tageszeitungen ungekürzt abgedruckt wurde, der DDR Presse erst geglaubt als du exakt den selben Text in einer Westzeitung lesen konntest? Da ich mich nicht nur mit Spiegel&Co beschäftige, werde ich mich auch hüten die als Zitatengeber zu nutzen. Das Thema eingaben ist eh eins für sich. Während meiner Bauarbeitertätigkeit bis 1990 hab ich mit einigen Leuten zu tun gehabt, die auch aus politischen Gründen aus Politbüro geschrieben haben. Aber eben auch welche, die nicht aus politschen Gründen da hin geschrieben haben. Die haben alle Antwort bekommen. Ob zufriedenstellend oder nicht, sei mal dahin gestellt. Mir ist jedoch nicht bekannt, daß Antworten von irgend welchen Bunestagsmitgliedern bis hin zur Kanzlerin und deren Vorgängern bei Beschwerdeführern eingegangen sind. Ein Anwaltsehepaar Christoph, welches das Thema "Rentenabbau Ost" beschäftigt noch ein Edgar Most, der sich mit Finanzfragen ganz gut auskennen muß und Mißstände an die Gela geschickt hat. So was kann man nur in entsprechender Literatur oder Talkrunden wo sie zu Gast sind, finden. Die beschäftigen sich jedoch nicht mit privatem Kleinkram. Da geht es um die Schädigung der Volkswirtschaft in Milliardenhöhe, die wir die arbeiten gehen, am Laufen halten. Wo bleibt denn die vielgepriesene freie Presse? Beispiele gibt es noch mehr.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von Buhli Ein Anwaltsehepaar Christoph, welches das Thema "Rentenabbau Ost" beschäftigt noch ein Edgar Most
Oh, bitte nicht wieder den "Rentenabbau Ost" wo jedes Kind inzwischen weiß, wie großzügig unproduktive VEB Zeiten im Westrentensystem hochgerechnet wurden. Denn was im Sozialismus an Renten real erwirtschaftet wurde kannst du heute an den Renten ablesen, die für die Zeiten des Sozialismus bei den ehemaligen Klassenbrüdern bezahlt werden, die dies selbst erwirtschaften müssen.
Nochmal zu der Gerichtsbarkeit in den Farben Unserer Republik, denn eines hatte ich noch vergessen: Es gab auch keine Finanzgerichtsbarkeit. Dadurch waren auch diese Gaunereien möglich:
Zitat Aber Schalck-Golodkowskis Untergebene wussten einen Ausweg. Sie ließen ausspionieren, wer Wertvolles besaß, erkundeten, wer Antiquitäten, Porzellan, Münzen oder Ähnliches sammelte - und konstruierten eine Straftat. Gewöhnlich war das eine "Steuerschuld", weil der Sammler Stücke verkauft hatte, wenn er bessere kaufen konnte. Das wurde als "Handel", ungenehmigt natürlich und infolgedessen "kriminell", gewertet.
Tatsächlich war Unsere Republik auch der größte Kunsträuber.
Münzen, Porzellan ... der größte Räuber ist immernoch die Treuhand AG (meist geführt von Westlern), die aus einem Volksvermögen Schulden in Milliardenhöhe verursacht haben und hunderttausende Menschen in die Arbeitslosigkeit geschickt hat.
neee, Smithie23: die Treuhand AG gab's zu DDR-Zeiten noch gar nicht (geht doch um DDR-Zeiten in diesem Thread?!)
...ich berichtete ja mal von dem befreundeten Ehepaar, wo das Thema "DDR" tabu ist, weil er inhaftiert war. Sie berichteten auch von diesem Raub, alte Möbel die den Krieg überstanden hatten wurden weggenommen und als Antiquitäten gegen Devisen verscherbelt, die Eigentümer sahen davon aber nichts. Sie äußerten auch mal was von Menschenhandel, vermutlich wurde "er" freigekauft, gesagt haben sie es nicht direkt aber angedeutet. Wie gesagt, dieses Thema wurde nur ganz kurz angeschnitten (<=1Stunde)... wegen Traumas, obwohl die Haftzeit locker 3 Jahrzehnte zurückliegen dürfte. Dass DDR-Museen auch davon betroffen waren, war mir nicht bewußt. Leipzig, Dresden, Sanssouci... - sehr schade. Sicher haben sich die Westmuseen einiges "günstig" zulegen können.
..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -
Zitat von BesserWessi0815... wegen Traumas, obwohl die Haftzeit locker 3 Jahrzehnte zurückliegen dürfte ...
Es gibt Menschen, die heute noch unter den Folgen des Holocaust leiden. Nirgendwo wird mal gesagt, wie hoch die Dunkelziffer derjenigen ist, die aufgrund der Folgen des Holocausts nach dem Krieg verstorben sind. Und die Haft in der DDR war mit Gestapozeiten sicher vergleichbar. Das man da 3 Jahrzehnte später noch dran zu knabbern hat, ist nachvollziehbar.
... stimmt Wega, ... für mich persönlich assoziiere ich immer (fälschlichweise) den 01.01.90, als Wessis ohne Paßkontrollen nach Thüringen (Duderstadt, Eisenach...) reisen konnten, statt den 03.10.90. Der "Perso" an der Windschutzscheibe zu zeigen reichte. Eine mitreisende Britin musste aber noch ein Visum kaufen (5,-?), die war da etwas "angeknabbert", haben's aber durch 5 geteilt.
ach so, dann also noch mal zum Beitrag von 9:12h ... Smithie23: "der größte Räuber ist immernoch die Treuhand AG (meist geführt von Westlern), die aus einem Volksvermögen Schulden in Milliardenhöhe verursacht haben und hunderttausende Menschen in die Arbeitslosigkeit geschickt hat."
Also wenn der Markt des derzeit teuersten Unternehmens der Welt (z.B. Exon? - hunderte Milliarden $ wert) wegbricht, dann ist dieses von heute auf morgen wertlos. Die Fixkosten bestehen aber weiterhin und so entstehen auch Schulden. (Stell Dir vor, du hast ein abbezahltes Haus und plötzlich keine Mieter mehr, die Grund- und andere Steuern, Grundgebühr für Strom-, Wasser-, Abwasseranschlüsse, Instandhaltung und Pflege fallen weiter an ohne Miet-Einkünfte... den Zeitpunkt des Zusammenbruchs kann man ausrechnen.
..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -
Genosse Modrow und seine Wirtschaftsministerin, Frau Genossin Professor Luft hat seinerzeit schonmal die Anteil-Schecks für alle Republikbürger in die Diskussion gebracht, um die volkseigenen Werte über die Treuhand wieder dem Volke zuzuführen.
Monatelang stritten die Experten der Regierung von Modrow und seiner Wirtschaftsministerin Luft, ob westliche Unternehmen zu 49 oder zu 51 Prozent an Kombinaten der DDR beteiligt werden sollten.
SED-Wirtschaftsministerin Luft war dabei besonders kreativ. Sie schickte Studenten in die VEB-Betriebe, um über Maschinen- und Werkzeuglisten längst abgeschriebene Maschinen, die zum Teil aus Kriegs- und Vorkriegszeiten stammten, neu zu bewerten, um damit die Bilanzen der Kombinate zu frisieren. Mit der schrägem Bewertung von verschlissenen und veralteten Anlagen bugsierte Genossin Luft die DDR-Wirtschaft noch 1989 auf Platz 17 der Weltrangliste und die Bundesrepublik sollte doch froh sein, so eine willkommene Morgengabe zur Wiedervereinigung zu erhalten.
Auch wenn nicht alle Betriebe hätten überleben können, so war die Art und Weise, wie das damals vor sich ging total am Menschen vorbei. Eventuell würde Vieles, noch heute existieren, wenn man verhindert hätte, dass die Westler wie ne Art Heuschrecke gewildert hätten. Was wäre, wenn man von heute auf morgen den Leuten im Westen sagen würde:" Wir kaufen euren Kram nichtmehr, sondern nur noch alles aus der DDR ?!"
#207 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 04.08.2011 17:55
Zitat von reporter
Oh, bitte nicht wieder den "Rentenabbau Ost" wo jedes Kind inzwischen weiß, wie großzügig unproduktive VEB Zeiten im Westrentensystem hochgerechnet wurden.
Arroganz und Zynismus kennt keine Grenzen. das muß ich hier los werden. Sollen alle diejenigen, die den größten Teil ihrer Arbeitsjahre in der DDR geknufft haben, mit 65 als Bettler dastehen ? Es ist so beschlossen worden und basta. Danke für die üppige Hochrechnung. Wenn du 45 Jahre unter BRD-Bedingungen deine Rente verdienen kannst, sei froh.
Wenn du 45 Jahre unter BRD-Bedingungen deine Rente verdienen konntest, sei froh.
Recht hast Du damit, denn dazu getan hat er nichts, er hatte nur Glück das er zufällig in der alten Bundesrepublik lebte. Er ist halt ein Sprücheklopfer, kommt aber beim Stammtisch gut an.
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Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten, pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.
Die DDR war gut genug, um das Zeug, was wir produzierten billig im Westen abzusetzen. Das es ausm Osten kam, wussten nur die Wenigsten. Aber wenn es um Rente geht ,dann müssen wir uns immernoch vorwerfen, dass wir quasi Rente kriegen, aber quasi nix dazu beigetragen haben - auch wenn die Ossis für ein Wirtschaftswunder im Westen gesorgt haben. Begrüßungsgeld war auch gut genug, um es anzunehmen und 17 Millionen Menschen, die plötzlich Westprodukte konsumiert haben, sind komsicherweise auch gut genug.
reporter , ich wünsche Dir von ganzen Herzen , daß Du später einmal genauso großzügig mit Rente bedacht wirst , wie die Deiner Meinung nach stinkend faulen Ostrentner - 42 Jahre Schichtarbeit als Schlosser im RAW Engelsdorf ergeben genau 472 €. Private Vorsorge war kaum möglich , weil auch der Lohn entsprechend war . Die Reichsbahnbetriebsrente gibt´s immer noch nicht , weil das entsprechende Vermögen von den Marktwirtschaftlern anderweilig verjubelt wurde .
Revolution ist das Morgen schon im Heute, ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute. (Renft - Zwischen Liebe und Zorn )
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