Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Was wisst ihr noch über die DDR Schreibt es: - 12
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@reporter, wenn Du die Botschaft in "Das Leben der Anderen" richtig erkannt hättest, würdest Du nicht so einen Müll von Dir geben. Sieh dir diesen Film noch mal mit einem gelernten DDR Bürger an. Der kann Dir das dann übersetzen. Aber bis zum Schluß. Da wird diese Botschaft noch mal wiederholt. Das so mancher Mensch mit der Aufarbeitung der DDR so seine Probleme hat, mag auch daran liegen, daß er bei der Erzählung seiner Erlebnisse gleich in die Ecke der "Verklärer" gesteckt wird. Selbst wenn die Erlebnisse als Fakten nachlesbar sind. Die meisten haben ja noch nicht mal begriffen, daß die DDR Geschichte unmittelbar mit der BRD Geschichte zusammen hängt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die BRD Geschichte so verklärt wird? Oder kannst Du mir erklären warum der Verfassungsschutz bis 1991, ja bis 1991, die Post von Ost nach West, Flächendeckend kontrolliert hat. Die STASI hat das Nachgewiesenermasen nur Stichpunktartig getan. Erst ein Machtwort von Helmut Kohl soll das ganze beendet haben.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von Buhli@reporter, wenn Du die Botschaft in "Das Leben der Anderen" richtig erkannt hättest, würdest Du nicht so einen Müll von Dir geben. Sieh dir diesen Film noch mal mit einem gelernten DDR Bürger an.
Du meinst sicherlich damit einen DDR-Bewohner, der bis zur Wende dort bleiben mußte. Von 'Bürger' würde ich daher nicht sprechen, ein Bürger genießt Freizügigkeit.
Und was soll so besonders daran sein, daß jemand aus den verschiedensten Gründen dageblieben ist? Höhere Erkenntniswerte? Daß ich nicht lache.
Buhli es tobte der "Kalte Krieg". Sowohl der Verfassungsschutz als auch die Stasi haben sich nichts geschenkt. Die Stasi hat jeden Brief aus dem NSW und zudem den Funkverkehr der BRD mit Abhörstationen an der DDR Grenze überwacht.
#169 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 02.08.2011 22:50
Zitat von reporter
Du meinst sicherlich damit einen DDR-Bewohner, der bis zur Wende dort bleiben mußte. Von 'Bürger' würde ich daher nicht sprechen, ein Bürger genießt Freizügigkeit.
Und was soll so besonders daran sein, daß jemand aus den verschiedensten Gründen dageblieben ist? Höhere Erkenntniswerte? Daß ich nicht lache.
Tja, er macht es sich eben ganz einfach. Alle DDR Bürger waren erstmal unzufrieden und wollten weg. Die, die nicht weg wollten sind automatisch Verfechter des Systems und verklären heute die damalige Zeit, weil sie ne andere Meinung vertreten, als die Möchtegern-Experten ausm Westen, die den Osten nur aus Filmen und Unterlagen her kennen, aber nie mit einem BÜRGER der DDR gesprochen haben.
Lasst doch, er will sich nunmal nicht von seinem Schwarz-Weiß-Denken lösen. In der Doku über die FDJ, die dieser Tage auf Phoenix lief, tauchte einer auf, der mich an reporter erinnerte. Bei dem war seine grundsätzlich ablehehnende Haltung allerdings verständlich, weil er für eine Nichtigkeit im Knast saß und später vom Westen freigekauft wurde. Es ist einfach anmaßend, seine eigenen Erfahrungen oder verborten Überzeugungen anderen aufzwingen zu wollen.
"Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi." - Gerhard Bronner, Rede anlässlich der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen
Zitat von Mario069Bei dem war seine grundsätzlich ablehnende Haltung allerdings verständlich, weil er für eine Nichtigkeit im Knast saß und später vom Westen freigekauft wurde. Es ist einfach anmaßend, seine eigenen Erfahrungen oder verbohrten Überzeugungen anderen aufzwingen zu wollen.
Ich konnte hier noch nicht feststellen, das @reporter hier jemanden seine Meinung aufzwingt und diese Überzeugung "verbohrt" ist. Er steht fest zu seiner Position und begründet seinen Standpunkt. Zu DDR Zeiten hätte irgendwo gestanden "Er hat eine feste politische Überzeugung". Wird er deswegen von anderen Usern verbal attackiert, dann verteidigt er seinen Standpunkt. Wir haben hier oft User, die malen die DDR in den schönsten Farben, real war die DDR grau die und beharren dann auf ihren Standpunkt. Bei denen könnte man genau so behaupten, sie wollen anderen ihre Meinung aufzwingen. Ich habe den FDJ Beitrag auf Phönix auch gesehen, wie sagte dort einer: "Aus heutiger Sicht waren 3% der FDJ Mitglieder der harte Kern und der Rest waren schon immer "Freiheitskämpfer" und gegen die DDR" Es ist eigentlich wie nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Keiner will es gewesen sein, niemand übernimmt für irgendetwas Verantwortung. Diese Altkader kassieren ihre dicke Rente in Euro und üben sich sonst in Attacken gegen den heutigen Staat.
Eine interessante Beobachtung mache ich immer wieder bei Leuten, die einerseits die Verhältnisse in der DDR beschönigen und andererseits über die Verhältnisse heute herziehen: Damit man sich in der DDR wohlfühlen und frei sein konnte, musste man sich mit den Grenzen, die einem gesetzt waren, abfinden. Wenn man sich damit abgefunden hatte, dass die Grenzen Richtung Westen dicht waren, dass Ökologie ein Fremdwort und Umweltschutz eine politische Floskel waren, dass die politische Einflussnahme minimalst war, dass die Städte und die Infrastruktur heruntergekommen war, dass man auf ein Auto viele Jahre warten musste, dass es den einen oder anderen Versorgungsengpass gab, wer gelernt hatte, mit diesen Dingen zu leben, der war frei, dem ging es gut und der konnte sich im Rahmen dieser stark eingeschränkten Möglichkeiten entfalten. Interessant ist, dass dieses "sich abfinden" mit den politischen und sozialen Gegebenheiten, vor allem auf mentaler Ebene und weniger auf der Ebene aktiven Widerstandes, heute wesentlich weniger verbreitet ist. Einerseits halte ich dies für eine große Errungenschaft, für einen wesentlichen Bestandteil unserer Freiheit. Andererseits erzeugt dies (wie auch schon zu DDR-Zeiten) enormen psychischen Druck, der sich in Unzufriedenheit, Burn Out, Neiddebatten, Verklärung der Vergangenheit und anderem äußert. Wenn hier auf Missstände in unserer heutigen Zeit mit einem Hinweis auf die vergleichbaren Missstände in der DDR reagiert wird und wenn hier auf das Aufzeigen von Missständen in der DDR mit dem Hinweis auf vergleichbare heutige Missstände reagiert wird, dann sind aus meiner Sich beide Diskussionsansätze immer Ablenkungen von eigentlichen Thema, manchmal auch einfach die Unwilligkeit, sich mit dem Thema (Geschichte der DDR oder aktuellen politisches Geschehen) auseinanderzusetzen.
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Von Begründung habe ich in reporters Beiträgen noch nicht viel gefunden. (Ich habe dieses Thema extra von Anfang bis Ende durchgesehen.) Er kanzelt alle, die von schönen Momenten und Erlebnissen berichten, ab und reagiert mit Verallgemeinerung. Da ist es doch klar, dass man in eine Verteidigungshaltung gerät. Ich habe zwar eigentlich keine Lust, mich zu wiederholen, aber trotzdem: Ich habe hier noch keinen Beitrag gelesen, in dem der Staat DDR im Ganzen verklärt wurde. Jeder lebt in einem bestimmten Umfeld. Wer in der DDR in sein Umfeld hineingeboren wurde und darin aufwuchs, musste sein Leben doch nicht zwingend als einengend empfinden. Warum muss man sich verteidigen, wenn man das Leben in der DDR als ruhig und sicher empfand? Ist jemand, der in der DDR nicht zum Widerständler wurde, automatisch ein moralisch minderwertiger Mensch? Genauso wenig, wie ich mein Leben heute als von vorn bis hinten perfekt oder mies bezeichnen kann, war es das früher. Das sind doch Banalitäten. Nichts ist perfekt. Grenzen gibt es in jeder Gesellschaft. Früher waren sie ideell und geografisch, heute sind sie ökonomisch. Ich finde durchaus, dass die Masse der Menschen heute sich mit den Verhältnissen abfindet, entweder aus Genügsamkeit, Bequemlichkeit oder Resignation. Inwiefern ist eigentlich die Möglichkeit der politischen Einflussnahme heute größer als früher? Neben Wahlen gibt es nur noch Petitionen. Es gibt da einen schönen Spruch: Würden Wahlen etwas ändern, wären sie verboten. Der Umweltschutz (Ökologie ist übrigens immernoch ein Fremdwort.) wird außerhalb Deutschlands von Rohstoffmengen und Wirtschaftsbeziehungen abhängig gemacht. Genauso ist es mit Menschenrechtsfragen. Vermutlich kommt jetzt wieder der Vorwurf der Ablenkung, aber ich habe einfach etwas gegen Pauschalisierung.
"Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi." - Gerhard Bronner, Rede anlässlich der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen
Viele schreiben so negativ über die DDR weil man es einfach gewohnt ist in einer Umgebung zu leben, wo alles im Überfluss vorhanden ist. Mangel und Knappheit haben die Meisten im Westen nie erfahren und heutzutage ist alles noch größer, schöner, besser als früher. Dienstleistungen und Waren sind quasi überall zu 24h erreichbar und vorhanden. Deshalb hacken Viele auf der DDR rum, weil sie die Dinge, die viele Ostler zu schätzen gelernt haben, einfach als selbstverständlich hinnehmen.
Zitat von Mario069 Warum muss man sich verteidigen, wenn man das Leben in der DDR als ruhig und sicher empfand? Ist jemand, der in der DDR nicht zum Widerständler wurde, automatisch ein moralisch minderwertiger Mensch?
Genau das ist doch das Problem. Du musst Dich gar nicht verteidigen (mir ging es doch da genau so wie Dir), aber erstaunlicherweise wird hier auf (oftmals berechtigte) Kritik an den DDR-Verhältnissen genau mit dieser (aus meiner Sich völlig unnötigen und oftmals unsinnigen) Verteidigungshaltung reagiert. Die DDR war ein Unrechtsstaat, aber deshalb muss ich mich doch nicht vor anderen verteidigen, wenn ich in der DDR ein glückliches und zufriedenes Leben hatte (wenn überhaupt, dann höchstens vor mir selbst). Und in der DDR gab es viele Missstände, deshalb muss ich mich doch nicht angegriffen fühlen, wenn darauf hingewiesen wird, weil ich vielleicht von solchen Missständen nicht persönlich betroffen war oder permanent darauf hinweisen, dass es solche Missstände heute auch noch gibt.
Zur Demokratie heute: Es gibt heute Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen politischen Entwürfen, die Linke oder die Piratenpartei unterscheiden sich schon von Grünen, SPD oder CDU. Allerdings sehe ich auch, dass da keine radikalen Änderungen zu erwarten sind, wie sie vielleicht notwendig wären. Aber ohne die Grünen hätten wir heute keinen Atomausstieg. Außerdem gibt es noch Medien und Justiz. Wie viele Politiker und politische Ideen wurden durch Medien forciert oder aber auch zu Fall gebracht? Und wie oft weist das Bundesverfassungsgericht die Politik in die Schranken? Solche Möglichkeiten gab es in der DDR überhaupt nicht, eine Klage gegen ein Gesetz hatte da andere Folgen. Und die gleichgeschalteten Medien haben auch nicht wirklich attackiert. Und mit den Zeiten des Web ändern sich diese Verhältnisse weiter, das Monopol der Printmedien zerbröselt, jeder kann Ideen und Informationen publizieren. Und das ist ja nicht nur theoretisch, die Medien spielten in Agypten, aktuell in Israel und natürlich auch bei uns eine Rolle, schließlich werden gerade wissenschaftliche Betrüger durch Aktivisten entlarvt mit den Folgen, dass die Karriere dieser Leute einen deutlichen Knick bekommt und ein Lügner öffentlich ein Lügner genannt wird (was in der DDR doch nicht ungefährlich war).
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Zitat Und in der DDR gab es viele Missstände, deshalb muss ich mich doch nicht angegriffen fühlen, wenn darauf hingewiesen wird, weil ich vielleicht von solchen Missständen nicht persönlich betroffen war oder permanent darauf hinweisen, dass es solche Missstände heute auch noch gibt.
Aber genau das macht reporter. Er erwartet, dass man sich dafür entschuldigt, nicht mit der Staatsmacht in Konflikt gekommen zu sein. Nach dieser Logik ist jeder, der sich mithilfe von Vitamin B und Eigenleistung ein eigenes Haus hingestellt hat, ein Unterstützer des DDR-Systems. Ich frage mich, ob er in jeder Hinsicht so konsequent ist. Was macht einen Staat zum Unrechtsstaat? Die Anwendung von Mitteln, die Unrecht darstellen, oder? Gilt das für reporter nur in Bezug auf die DDR oder auch für den Staat, in dem er aufgewachsen ist?
Was die Parteien, Medien und Gerichte angeht, hast du natürlich recht, aber ein Wahlrecht führt noch nicht zu einer Wahlmöglichkeit. Ähnlich wie bei der Überwindung von Grenzen oder der Arbeit. Ich habe das Recht, in ein anderes - auch westliches - Land zu fahren, aber noch lange nicht die Möglichkeit; ich habe das Recht, arbeiten zu gehen, aber noch lange nicht die Möglichkeit.
"Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi." - Gerhard Bronner, Rede anlässlich der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen
Manche scheinen zu unterscheiden, ob Jeman die Möglichkeit hat, das Recht hat oder BEIDES hat. Ich habe zwar das Recht 3 Monate in der Karibik Urlaub zu machen, aber noch lange nicht die Möglichkeit. Viele Leute vergessen, dass nicht Jeder mit Haus, Hof und Geld gesegnet ist, um all dieses Dinge zu tun.
Zitat von Mario069 Aber genau das macht reporter. Er erwartet, dass man sich dafür entschuldigt, nicht mit der Staatsmacht in Konflikt gekommen zu sein.
Das ist einfach eine Unterstellung deinerseits. Für mich bringt reporter mal mehr mal weniger passend Fakten zur DDR-Geschichte. Dabei formuliert er meistens bewusst allgemein. Und dann amüsiert er sich köstlich darüber, wenn sich dadurch Leute hier persönlich angegriffen fühlen. Aus seiner Sicht (das unterstelle ich mal) ist dass dann ein Zeichen dafür, wie sehr sich derjenige, der sich verteidigt, doch noch mit dem System in der DDR identifiziert. Er führt damit Leute vor. Nicht sonderlich nett, aber an manchen Stellen sehr hilfreich. Und manchmal glauben ja hier einige, die DDR um jeden Preis verteidigen zu müssen Um mal meine Meinung dazu wiederzugeben: Mich nerven die Eiwürfe von Reporter weit weniger als manche der verklärenden Erwiderungen darauf. Mein Tipp zu Reporter, Zur Kenntnis nehmen, die Quellen ansehen, ignorieren oder sachlich frei von Emotionen widerlegen. Dabei geht es um die Fakten.
Gruß JoeSachse
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