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RE: Private Betriebe in der DDR - 2
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ich weiss nicht, wie man tricksen musste um zu ost-zeiten als selbständiger noch geld zu behalten vom gewinn, aber fakt ist, die privat betriebsbesitzer haben immer noch besser gelebt, wie der normal arbeitende rest der bevölkerung, die meisten jammern heute mehr rum wie damals und haben mehr existenzsorgen mit ihrer firma oder ladengeschäft heutzutage als früher - wo sie fast z.t. ne monopolstellung innehatten - wenn du zu ddr zeiten weit und breit der einzige laden warst, der nen bestimmtes produkt ranorganisieren konnte, wo megabedarf war, da warst du der ungekrönte könig und die leute standen schlange vor deinem geschäft.
Och, solche handbetätigte Schreibmaschine kann ich dir auch noch zur Verfügung stellen..habe bei mir noch eine im Kofferformat rumzuliegen.
WIE das die privaten in der DDR gemacht haben...keine Ahnung. Ich weiss aber, dass es immer mit die Leute waren, die als erster bestimmte Autos, Kühlschränke Fernseher oder sonstwas hatten. Also ging es denen nicht schlecht...und vor allem hatten sie Beziehungen.
und dass zu DDR-Zeiten Beziehungen das "A" und "O" eines guten Lebens waren das ist wohl allen klar.
jammern gehört zum handwerk als selbständiger. unsere bucklige verwandschaft, die haben damals ne innenausstattung ihres riesengroßen hauses gehabt, da kam platte nicht mit und wer konnte zu ostzeiten schon direkt von der hausterrasse in den swimmingpool springen der otto veb normal arbeiter wohl kaum. ich neide niemanden seinen hart erarbeiten wohlstand, aber rumjammern, wie schlecht es zu ddr zeiten den armen???? selbständigen ging, ne das stimmt einfach nicht. ne freundin meiner mutter, die kaufte nur exquisit ein, bei partys in der datsche gabs da nur sachen aus dem deli und trabbi fuhr in den kreisen auch keiner . gut es gab auch welche, die eben enteignet wurden in den 70ziger jahren - wer ne firma in der "schlüsselindustrie" hatte, war da wahrscheinlich unglücklicherweise mit dran, aber als werksleiter warst du da immerhin noch mit beschäftigt, brauchtest als böser kapitalist auch nicht ans flieessband deiner eignen firma .
????? manche menschen müssen auch mal arbeiten und haben nicht die zeit die ganze zeit im forum zu sein. die elbstständigkeit in der ddr war zu meiner schulzeit (ddr) absolut kein!!!!! thema, wer wie welche privatisierungsform hatte...
- nu sei man nicht so kaltschnäuzig...ich arbeite auch....
Na klar hatten wir in der Schule die Eigentumsformen der DDR behandelt. weiss nur nicht ob in Geschichte oder Stabü. Nur ist mir der Inhalt dessen leider im Laufe der Jahrzehnte entschwunden.
hab vielleicht in der kindheit zuviel kalte schnauze gegessen bei oma. geschichte in der 5.klasse war die steinzeit und die urmenschen dran, dann kam in der 6. klasse das mittelalter in der 7. klassse arbeiteten wir uns richtung barockzeit vor in der 8 und 9 gings in die zeit der dampfmaschinen und russische revolution, 10. klasse kam die hitlerzeit und zeit bis nach dem 2 weltkrieg dran, auf der "penne" war ich nicht, vielleicht war da mehr ddr zeit geschichtlicher inhalt - die einzige enteignungsform die richtig intensiv besprochen wurde war die bodenreform, bzw. die enteignung der großkonzerne in "schlüsselbranchen" wie chemie und schwermaschinenbau, bzw. bergbau - aber die verstaatlichungswelle die dann ab 1973 folgte war kein thema im ddr geschichtsunterricht - bei einem hiess es immer in der familie (was ich so als kind aufgeschnappt habe) der ist jetzt werkleiter (ein betrieb, mit dem wirklich fast jeder ddr bürger, schonmal was zu hatte, bzw. dessen produkte konsumierte
Der Baubetrieb PGH Hochbau Strehlen (Spitzname Hochstapeln und Stehlen), in dem ich gelernt habe, wurde auch aus vier oder fünf kleinen privaten zu einer PGH zusammengeschlossen. Die ehemaligen Firmenchefs waren dann PGH Vorsitzender, Meister und Projektant. Also mitarbeiten war da auch nicht drinn. Der Chef war allerdings auf Draht. Dem Betrieb ging es solange relativ gut, bis dann einer vom Stadtbezirk aus, mit Bonbon am Kragen eingesetzt wurde. Der Betrieb wurde dann irgendwann nach 1990 geschlossen. Die Arbeitsmittel wurden aus den Betrieben in die PGH integriert. Es war allerdings auch so, daß die betrieblichen Maschienen, nur gegen Arbeitsbelehrung und Unterschrift ausgehändigt wurden. In dieser Belehrung stand auch was von Regresspflicht bei unsachgemäßer Behandlung. Ein bischen Kapitalismus war da schon vorhanden. Schade nur, daß es das in diesem nicht gibt. All die Kunden, die mit einer Ruine von Staubsauger zu mir kommen, haben eine Reinigungskraft. Das Gejammer ist dann zwar groß, aber ich frag dann schon mal nach, warum sie denn immernoch die Mißwirtschaft betreiben, die wir im Osten abgeschafft haben. Da ich ja als gelernter Maurer weis wie wir zu DDR-Zeiten von Kunden gehätschelt und getätschelt wurden (von zu Hause abholen, Werkzeug zur Verfügung usw.), weis ich auch welche Art von Mißwirtschaft gemeint ist. Die bezahlen ihre Putzis einmal für`s kommen und dann noch deren Werkzeug, welches sie eigentlich mitbringen sollten. Komischerweise geben sie mir dann auch noch recht. Meistens mit dem Kommentar: "So haben wir das noch gar nicht betrachtet."
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von carambaWie war das damals? Es gab die staatlichen Betriebe, die halbstaatlichen und die privaten?
Soweit ich weiß, gab es halbstaatliche Unternehmen - die Kommanditgesellschaften -nur bis in die 70er Jahre. Anfangs kaufte sich der Staat über Kapitaleinlagen der Deutschen Investitionsbank (DIB) in private Firmen ein. Später waren es dann auch VEBs, die in direkter Konkurrenz zu den Betrieben standen.
Private Firmen wurden besonders während zweier Enteignungswellen in Volkseigentum überführt. Die erste fand 1952 statt. Nach dieser gab es z.B. in der DDR nur noch 602 LKW in privaten Betrieben. Die Firma meines Großvaters war auch für zwei Monate betroffen, wurde aber 1953 wieder rückübereignet. Die nächste Welle fand 1971/72 statt, bei der fast alle Betriebe verstaatlicht wurden. Kommanditgesellschaften gingen vollkommen in Volkseigentum über. Die restlichen bis dahin noch privaten Firmen, die mehr als 9 Mitarbeiter hatten, wurden ebenfalls verstaatlicht.
thomas
Angefügte Bilder:
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Ja, das wars!!! ...Halbstaatliche Betriebe auch Kommanditgesellschaften genannt. Später nannte man die privaten Unternehmen Kommissionäre...zumindest die, die mit der HO zusammengearbeitet haben.
#28 von
muttivonchristian
(
gelöscht
)
, 28.03.2008 22:39
Hallo Tommes, habe Deine Beiträge hier gelesen. Mein Vater war auch selbstständig (KFZ Werkstatt).Ja, im Prinzip ging es uns zu DDR Zeiten sehr gut wie caramba schon bemerkt hat : Beziehungen waren halt alles ! Aber mein Vater wurde auch ziemlich kontrolliert und überwacht auch von der Stasi.Kann aber sein das das andere Gründe hatte. Meine Mutter war auch mithelfende Ehefrau und hat nachher die Mindestrente bekommen. Mein Vater bekommt die sogenannte Handwerkerrente die hier im Osten eher lächerlich ist. Ich weiß allerdings das es auch nicht anderst möglich war es durfte nichts zusätzlich eingezahlt werden. Aölso hieß es fürs Alter sparen ! Wenn Du irgend etwas wissen möchtest kann ich meinen Vater fragen , er ist zwar schon 88 Jahre aber noch fit wie ein Turnschuh ! LG Carola
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten !
Klar konnte ein Selbständiger in der DDR gut leben. Die lebten besser als ein Arbeiter in einem Betrieb. Natürlich mussten die auch mehr arbeiten, das ist aber auch heute bei Selbständigen so. Es wurde eben im großen Stil das erzeugt, was man heute Schwarzgeld nennt. Dienstleistungen und Produkte wurden am Staat vorbei verkauft. Wie sollte das auch anders funktionieren, bei der hohen Besteuerung. Die Funktionäre waren ja nicht blöd. Die wussten genau, wie wichtig die Selbständigen bei der Versorgung der Bevölkerung waren und ließen die Selbständigen gewähren.
#30 von
AlexderFranke
(
gelöscht
)
, 12.05.2009 13:16
Hallo,
ich bin Westdeutscher und bin auch im Westen großgeworden. Deshalb finde ich es spannend, von ehemaligen DDR-Bürgern von der ehemaligen DDR zu erfahren. Im Westen meinen die meisten, es habe in der DDR gar keine privaten Unternehmen gegeben, sondern nur Staatsbetriebe. Ich habe aber vereinzelt gehört, daß das nicht so ganz stimmt. Gibt es hier unter Euch welche, die vielleicht selber einen privaten Betrieb in der DDR hatten? Was war in der DDR der Hauptbeweggrund, einen Betrieb zu haben? Wenn ich so lese, wie es in der DDR zuging, war es da sicherlich bequemer, einfach als Angestellter zu arbeiten, weil es sicherlich nicht gern gesehen wurde, wenn man privat einen Betrieb hatte. Konnte man auch nach 1972 noch einen Kleinbetrieb eröffnen? Nach 1972 gab es nur noch private Kleinbetriebe, wie ich gelesen habe. Gab es Tricks, wie man die Verstaatlichung 1972 oder bestimmte Regeln umgehen konnte? Gab es Kredite? Was war wohl der Hauptgrund, daß Kleinbetriebe noch geduldet wurden? Ich habe von halbstaatlichen Betrieben gelesen, die dann 1972 zum VEB wurden. Gab es die Möglichkeit, die staatlichen Anteile wieder abzulösen, um nicht verstaatlicht zu werden? Wie hieß die Gesellschaftsform für Private in der DDR? Durfte man seine Preise selbst festlegen? Haben Privatbetriebe in örtlichen Zeitungen Werbeanzeigen geschaltet, um auf sich aufmerksam zu machen? Gab es VEB-Betriebsleiter, die nach der Wende den Betrieb privatwirtschaftlich weitergeführt haben? Ich habe gelesen, daß es bei Konsum bei Gaststätten so etwas wie Franchising gab, wo man die Gaststätte als Privater in Eigenverantwortung geführt hat. Gab es so etwas auch in anderen Bereichen? Hatten Funktionäre vor Ort auch maßgeblichen Einfluß auf die Bedingen für Privatbetriebe, je nachdem, ob er ihnen eher wohlgesonnen oder feindlich gegenüberstand? Ich habe gehört, daß Funktionäre vor Ort oft ziemlich freie Hand bei Einzelentscheidungen hatten wie z. B. bei Ausreiseanträgen. Vielen Dank für Eure Antworten. Gruß, Alex
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