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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#931 von joesachse , 09.02.2024 17:12

Dein Job scheint ja doch gefährlicher für Dich zu sein zu sein, als ich dachte. Und da scheint noch ein Unterschied zu sein: Du warst selbst bedroht, wenn ich versage und Kriminelle sämtliche Geräte im OP abschalten, dann sterben andere. Wobei die Verantwortung dafür nicht weniger Adrenalin ausschütten kann als wenn es um das eigene Leben geht. Lassen wir doch einfach diese persönlichen Spitzen gegeneinander und akzeptieren, dass jeder andere Berufs- und Lebenserfahrung hat und auf diese seine Aussagen aufbaut.


Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.
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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#932 von Hansrudi , 09.02.2024 17:46

Mutterheimat , mal eine Frage , warum fahren LKW-Fahrer lieber Plane statt Container ? Planen können ja aufgeschnitten werden , Container nicht .

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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#933 von mutterheimat , 09.02.2024 18:20

Zitat von Hansrudi im Beitrag #932
Mutterheimat , mal eine Frage , warum fahren LKW-Fahrer lieber Plane statt Container ? Planen können ja aufgeschnitten werden , Container nicht .

Und genau das ist der Grund, warum ich vom ganz weiten Fernverkehr, mit Plane, umgestiegen bin auf Deutschland,Österreich, Tschechien Verkehr mit Container-Hängerzug. Obwohl, auch dort hast du das Problem, wenn du Kupfer fährst. Wenn du reine/saubere/schwere Kupfer-Späne fährst, so hast du, bei voller Ladung, (da ist nicht viel im Container, weil sauschwer) einen Preis von cirka 50.000-80.000 Euro hinter dir. Nur als Information.


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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#934 von Hansrudi , 09.02.2024 18:33

Danke , mir ging es eigentlich mehr um Beladezeiten oder auch -arten , z.B. Stapler (selber) fahren oder eben Portalkran . ( Standzeiten , Pausen etc. ) .

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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#935 von mutterheimat , 09.02.2024 19:15

Zitat von joesachse im Beitrag #931
Dein Job scheint ja doch gefährlicher für Dich zu sein zu sein, als ich dachte. Und da scheint noch ein Unterschied zu sein: Du warst selbst bedroht, wenn ich versage und Kriminelle sämtliche Geräte im OP abschalten, dann sterben andere. Wobei die Verantwortung dafür nicht weniger Adrenalin ausschütten kann als wenn es um das eigene Leben geht. Lassen wir doch einfach diese persönlichen Spitzen gegeneinander und akzeptieren, dass jeder andere Berufs- und Lebenserfahrung hat und auf diese seine Aussagen aufbaut.


Stimmt, ich bin einverstanden.


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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#936 von Hepe , 09.02.2024 20:57

Zitat von mutterheimat im Beitrag #935
Dein Job scheint ja doch gefährlicher für Dich zu sein zu sein, als ich dachte. Und da scheint noch ein Unterschied zu sein: Du warst selbst bedroht, wenn ich versage und Kriminelle sämtliche Geräte im OP abschalten, dann sterben andere. Wobei die Verantwortung dafür nicht weniger Adrenalin ausschütten kann als wenn es um das eigene Leben geht. Lassen wir doch einfach diese persönlichen Spitzen gegeneinander und akzeptieren, dass jeder andere Berufs- und Lebenserfahrung hat und auf diese seine Aussagen aufbaut.

Zitat von mutterheimat im Beitrag #935
Stimmt, ich bin einverstanden.

Wie heißt es noch so schön im Volksmund? Ende gut,alles gut.


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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#937 von mutterheimat , 10.02.2024 21:06

Übrigens, das habe ich noch vergessen. Diese von mir gemachten Erfahrungen auf den Straßen in Richtung Atlantik, sind alle noch unter der Überschrift - leichtes Kaliber - zu sehen. So richtig zur Sache geht es dann, wenn man Richtung Osten fährt (Grenze Ukraine, oder in der Ukraine, oder Russland). Dann macht das Leben "Spaß" hinter dem Lenkrad. Dazu wäre ich einstmals bereit gewesen. Aber Kühler wollte ich nicht fahren und etwas anderes hat sich, zum damaligen Zeitpunkt, nicht angeboten.


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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#938 von michaka13 , 11.02.2024 20:37

Kommen wir doch mal zum Thema Zukunft zurück. Wenn man manchen Beitrag hier im OF oder in den sozialen Medien liest, könnte man meinen Deutschland wäre ein Failed State. Doch davon sind wir Lichtjahre entfernt. Trotzdem haben auch wir als Land einige Probleme. Natürlich gibt es immer gute Zeiten und auch schlechte Zeiten. Kennt jeder selbst aus seiner Ehe, vom Arbeitsplatz und sonst woher. Wir haben im Moment nicht so tolle Zeiten, aber da muss man halt durch.

Fehler machen eigentlich alle. Die Politik, die Wirtschaft und auch wir Bürger. Am schwersten hat es hier wahrscheinlich unsere Regierung. Ans Ruder gekommen mitten in einer weltweiten Pandemie. Dann der Krieg in der Ukraine. Nun ist auch nicht im Nahen Osten immer mehr Aufruhr und Krieg. Die Resultate dieser globalen Ereignisse kennen wir. Wirtschaftliche Probleme, Inflation, Energiekrise, usw. Kennt jeder. In den letzten Jahrzehnten musste keine Regierung ein solch schweres Erbe antreten wie die Ampel. In diesem Chaos noch den Überblick zu bewahren, erfordert einiges. Und da muss man sagen, wenn man die Umstände berücksichtigt, macht die Ampel noch einen verhältnismäßig ordentlichen Job.

Aber einige Dinge müssen endlich mal angepackt werden, sonst wird das auf Dauer nix. Da ist zum einen die ausufernde Bürokratie. Nur mal als Beispiel. Wir haben allein rund 1.800 Bundesgesetze. Dazu kommen rund 2.800 Rechtsverordnungen des Bundes. Diese ca. 4.600 Rechtsnormen enthalten über 90.000 Paragraphen. Und das ist nur vom Bund. Dazu kommen noch zig tausende Landesgesetze und tausende Rechtsnormen der Kreise und Kommunen. Dieser Riesenberg kostet Wirtschaft und Bürger einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag im Jahr. Hier muss sich dringend etwas ändern. Da wurde in Jahrzehnten ein Monster geschaffen, welches längst nicht mehr zu bändigen ist. Die Ampel macht aber genau da weiter, wo Vorgänger-Regierungen aufgehört haben. Sie schafft immer mehr Bürokratie.

Wir brauchen Steuerentlastungen. Hier meine ich in erster Linie uns Bürger. Meine Steuer- und Abgabenlast beträgt rund 35 % vom Bruttogehalt. Frauchen die mittlerweile besser verdienst als ich, hat rund 41 % Steuern und Abgaben vom Brutto. Das ist zu viel. Hier sollte es eine Deckelung geben. Maximal 35 % vom Brutto sollte die Steuer-und Abgabenlast betragen.

Energiesicherheit. Die Regierungen Schröder und Merkel haben uns in eine dramatische Abhängigkeit von Russland gebracht. Die Folgen sehen wir alle beim täglichen Einkauf und auf unseren Strom- und Heizkostenabrechnungen. Hier tut sich aber einiges. Mit dem Ausbau erneuerbaren Energien können wir die Abhängigkeit von anderen Staaten verringern. Da dieser Ausbau aber Jahrzehnte vernachlässigt wurde, ist es jetzt um so teurer und langwieriger. Aber ich denke der Anfang ist gemacht und es kann nur besser werden.

Kommen wir zur Wirtschaft. Unsere Wirtschaft ist träge, kaum noch innovativ und man hat langsam den Eindruck außer Jammern kommt da nicht viel. Unsere Wirtschaft bekommt mittlerweile über 60 Milliarden Euro an Subventionen. IM JAHR! Tendenz steigend. Subventionen sind wichtig. Aber nur in bestimmten Grenzen. Gefördert werden sollten neue, innovative Geschäftszweige. Die brauchen oft einen Anstoss, um auf die Beine zu kommen. Das aber nur in einem befristeten Zeitraum. Wir dagegen fördern ganze Wirtschaftszweige über Jahrzehnte. Das ist Blödsinn hoch zehn. Aber unsere Wirtschaft weiß das ganz genau. Man jammert, droht mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und schon fließen die Milliarden. Das hat bisher noch bei jeder Regierung geklappt. Früher war die deutsche Wirtschaft innovativ. Da gab es noch Forscher- und Erfindungsgeist. Und heute? In Gesprächen zu diesem Thema frage ich oft: "Nenne drei Dinge/Vorgänge/Sachen/Erfindungen deutscher Unternehmen der letzten 30 Jahre, die das Leben vieler Menschen auf der Welt massiv beeinflusst haben!". Dann ist meist Schweigen.
Schnelligkeit. Unsere Wirtschaft muss wieder an Arbeitstempo zulegen. Mein absolutes Hass-Beispiel, der Kreisverkehr gut 200 m von mir entfernt. Baubeginn war Oktober 2022. Fertig ist der immer noch nicht. Das Ding hat 3 Zufahrten. 2 sind nutzbar. Die dritte ist immer noch dicht. Es gibt keine Beschilderung. Es gibt keine Bodenmarkierungen. Die angrenzenden Grünstreifen neben der Fahrbahn sind immer noch Schlammwüsten. Aber es gibt seit Monaten auch keine Arbeiter mehr vor Ort. Ist mein Arbeitsweg. Ich fahre da 2 mal am Tag lang. Niemand zu sehen! Weiter gehts über die A555. Die wird auf Höhe Wesseling neu gemacht. 4 km Autobahn. Baubeginn war Herbst 2023. Dann schaut man mal auf diese wunderschönen Schilder, die man immer aufstellt. Erneuerung der Fahrbahn auf 4 Kilometern. Wir bauen für Sie. Bla bla bla! Ende der Baumaßnahme: Dezember 2027. Halleluja. Nur 4 Jahre Bauzeit für 4 km Erneuerung einer bestehenden Autobahn. Was zum Teufel dauert da 4 Jahre? Selbst ganz banale Dinge klappen nicht mehr. Ich brauchte im Dezember ein Paar neue Einsatzschuhe für die Arbeit. Wir haben da einen LAden, der bietet alles für Einsatzkräfte der Polizei- und Ordnungsbehörden, für Feuerwehr und Rettungsdienste, usw an. Also hin gefahren. Müssen wir bestellen die Größe. 4 - 6 Wochen Lieferzeit. Bin ich wieder gegangen. Der Hersteller hat zum Glück einen eigenen Amazon-Shop. Dienstag Abend bestellt, Donnerstag mittag geliefert. Warum soll man noch zum stationären Einzelhandel gehen?

Diese Aufzählung könnte ich stundenlang fortsetzen. Es läuft einfach nicht. Alles dauert wahnsinnig lange. Dass das zu Problemen führt, liegt auf der Hand. Das hat aber nichts mit Energiekrise, Inflation oder der Regierung zu tun. Das ist eigene Unfähigkeit. Verbessern lässt sich das aber nicht, indem man alles versucht der Regierung in die Schuhe zu schieben und dann, wenn man das getan hat einfach nach Asien verschwindet. Das verschlimmert alles nur und ist höchstens ein Zeichen von Gier und Gewinnmaximierung.

Eigentlich wollte ich noch was zu uns Bürgern schreiben. Muss ich aber die nächsten Tage machen. Ich muss morgen früh um 03 Uhr aufstehen. Rosenmontag. Einer der längsten und arbeitsreichsten Tage für uns.


Viele Grüße,

micha

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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#939 von Ilrak , 11.02.2024 22:04

"...dramatische Abhängigkeit von Russland ", wenn ich das schon wieder höre.
War einfach ein zuverlässiger Lieferant.
Wie zuverlässig unsere amerikanischen "Freunde" sind, sehen wir ja gerade.
Naja, immerhin ein Anreiz, die erneuerbaren zu forcieren, um wirklich unabhängig zu werden.


Die Meinung ist frei.
Doch zur Sicherheit hab ich 'ne Wumme.

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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#940 von michaka13 , 14.02.2024 00:42

So. Nach fast 14 Stunden Dienst an Rosenmontag und einem heute völlig verschlafenen Dienstag, ist wieder etwas Zeit.
Ich schrieb ja, an der jetzigen nicht so guten Situation in Deutschland sind Politik, die Wirtschaft, aber auch wir Bürger nicht unschuldig. Zu Politik und Wirtschaft hatte ich ja schon etwas geschrieben. Kommen wir also zu den Bürgern.

Viele Deutsche wollen nur noch billig. Man denke an die Bauernproteste. In den sozialen Medien wurden die Landwirte gefeiert. Klar, ging es doch mal wieder gegen die Regierung und da muss der aufrechte Deutsche natürlich dafür sein. Was aber könnte der Landwirtschaft wirklich helfen? Helfen würde es, wenn mehr Menschen die Produkte der Bauern kaufen würden. Zustimmung in den sozialen Medien oder Klatschen am Straßenrand helfen nicht! Aber man stellt sich an die Straße, klatscht und jubelt den Trecker-Taliban zu. Auf dem Heimweg hält man noch schnell beim Discounter an und kauft das 1 kg-Mischbrot dort an der Backstation für 1,49 € im Angebot. Nebenan der Bäcker, der die Produkte der Bauern denen man gerade noch zugeklatscht hat verarbeitet, den lässt man links liegen. Der ist nämlich teurer und so weit reicht der Patriotismus dann doch nicht. Ich sehe das immer bei meinem Spargel- und Erdeerbauern. Der hat zur Erntezeit seinen Stand am Straßenrand und verkauft dort seine hier angebauten Erdbeeren und Spargel. Die 500 gr Schale Erdbeeren kam letztes Jahr bei ihm 3,50 € oder 3 Schalen für nen Zehner. 200 m weiter steht ein Verkäufer, der bietet ebenfalls Erdbeeren und Spargel an. Der bezieht seine Ware aber aus Holland, Spanien oder Südamerika. Bei dem kostete die gleiche Schale Erdbeeren 2,50 €. Nun ratet mal, wer wohl die meisten Kunden hat? Genau, der andere Verkäufer. Beim Spargel das gleiche. Der andere Verkäufer blieb immer 2 € unter dem Kilopreis vom einheimischen Bauern. Und der aufrechte Deutsche hat gekauft, gekauft und gekauft. Hauptsache billig. Für den einheimischen Bauern muss der Applaus reichen! Ich bin vehement gegen diese Bauernproteste. Trotzdem kaufe ich seit zig Jahren sämtliches einheimische Obst und Gemüse der Saison bei unseren Bauern im Hofladen. Das mache ich auch heute noch und das werde ich auch in Zukunft tun. Würden das mehr Menschen tun, müssten die Herrschaften nicht unsere Strassen mit ihren Treckern blockieren.

So ist das bei sehr vielen kleinen Geschäften. Wir haben fast 50.000 Einwohner in Brühl. Es gibt hier noch eine einzige eingesessene Metzgerei. Dazu ein Geschäft eines Metzgers aus Siegburg. Das wars. Als wir vor 16 oder 17 Jahren nach Brühl gezogen sind, gabs hier noch etliche kleine Inhaber geführte Geschäfte/Läden. Die sind fast alle weg. Heute reihen sich Handyläden, Ein-Euro-Shops, Barber-Shops und andere Billigläden aneinander. Dazu paar Restaurants, 2-3 Bäcker und paar Eiscafes. Lohnt sich schon lange nicht mehr dahin zu gehen. Jedes Mal wenn eines dieser alteingesessenen Geschäfte dicht gemacht hat, gab es ein Riesen Aufschrei. Fragt man sich nur warum? Zum Einkaufen sind die Leute nicht hin gegangen. Und genau das ist das Problem. Sich aufregen, wenn vieles den Bach runter geht ist das eine, aber dann den Billigkram vom Chinamann kaufen ist wieder in Ordnung. Finde den Fehler!

Ein weiteres Problem ist unsere Sparwut. Wir Deutschen sind ja angeblich Sparweltmeister. Da nehme ich mich auch gar nicht von aus. Wir Deutschen horten sagenhafte 7,3 Billionen Euro. Und das sind nur Gelder auf Konten, Ansprüche aus Versicherungen und sämtliche Geldanlagen wie Aktien, Fonds, u.ä. Immobilien und Betriebsvermögen sind da gar nicht mitgezählt. Dazu haben wir Deutschen noch über 9.000 Tonnen Gold in unseren Schließfächern, unterm Kopfkissen und sonst wo gebunkert. Mal zum Vergleich. Der deutsche Staat hat etwas über 3.300 Tonnen an Goldreserven. Die USA haben die größten Goldreserven der Welt. rund 8.000 Tonnen. Das toppen wir locker. Laut Bundesbank wachsen die Goldbestände der Privatleute in Deutschland jährlich um ca. 200 Tonnen. Wir konsumieren einfach zu wenig. Anders z.B. die USA. Da wird die Kohle raus gehauen, als obs kein Morgen gäbe. Finde ich jetzt auch nicht so toll. Aber für die Wirtschaft ist das natürlich sehr gut. Gibt es irgendeine Wirtschaftskrise auf der Welt, trifft uns als Exportnation da jedes mal hart. Das Ausland kauft weniger bei uns und wir verfallen in Panik und sparen gleich noch mehr. Damit auch kein Binnenkonsum. Das Ergebnis sehen wir gerade. Anders in den USA. Die exportieren gar nicht so viel, wie mancher vielleicht denken mag. Aber durch den hohen Binnenkonsum haben die viel mehr Chancen durch globale Krisen zu kommen.

Und so stecken wir in einem regelrechten Teufelskreis. Eine Regierung die ihren Job nicht so macht, wie sie es machen müsste. Eine Wirtschaft, die nur jammert, nach Subventionen schreit, aber längst nichts mehr auf die Reihe bekommt und ständig mit Abwanderung droht, bzw. tatsächlich abwandert. Zum Schluss wir Bürger, die ihr Geld lieber horten, anstatt wenigsten einen Teil auszugeben und damit unsere Wirtschaft zu unterstützen.

Ziemlich verfahrene Situation, die man lösen müsste. Die Frage ist nur WIE!



Viele Grüße,

micha


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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#941 von Hepe , 14.02.2024 22:26

Zitat
#938 RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen
von michaka13 , 11.02.2024 20:37



Danke Micha für deine letzten beiden sehr aufschlussreichen Beiträge!

Du hast vollkommen Recht mit deiner Annahme, dass wir von einem ein "Failed State" trotz diverser Kommunikationsprobleme in der Ampelregierung noch weit entfernt sind.

Zitat
Zitat:
„Fehler machen eigentlich alle. Die Politik, die Wirtschaft und auch wir Bürger. Am schwersten hat es hier wahrscheinlich unsere Regierung. Ans Ruder gekommen mitten in einer weltweiten Pandemie. Dann der Krieg in der Ukraine. Nun ist auch nicht im Nahen Osten immer mehr Aufruhr und Krieg.“



Und all diese Krisenherde hoffen auf unsere Unterstützung, sei es in Form von Entwicklungshilfe auf die verschiedenen Kontinente unserer Erde, oder sei es als Unterstützung für sich im Krieg befindliche freundschaftlich mit Deutschland verbundene Länder wie z.B. Israel und Ukraine.
Das alles kostet dem Steuerzahler ein schweine Geld welches wir hierzulande auch sehr gut gebrauchen könnten wie z.B. eine fehlenden oder marode Infrastruktur davon allein ca. 800 marode Autobahnbrücken. Es fehlen tausende bezahlbare Mietwohnungen in Ost und Westdeutschland um nur einmal die Spitze von unseren legendären Eisbergs zu erwähnen.
Auch unsere Wirtschaftsbetriebe befinden sich in einer Talfahrt, und die Einzelhändler in unsere Städte und Gemeinden geben massenhaft ihre Geschäfte auf da die Kaufkraft der Menschen hierzulande rapide nachgelassen hat.
Nein, man kann jetzt der Ampelregierung nicht alles was schiefläuft in die Schuhe schieben, aber es macht einen verdammt nachdenklich.


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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#942 von Hepe , 14.02.2024 23:42

Zitat von michaka13 im Beitrag #940
So. Nach fast 14 Stunden Dienst an Rosenmontag und einem heute völlig verschlafenen Dienstag, ist wieder etwas Zeit.
Ich schrieb ja, an der jetzigen nicht so guten Situation in Deutschland sind Politik, die Wirtschaft, aber auch wir Bürger nicht unschuldig. Zu Politik und Wirtschaft hatte ich ja schon etwas geschrieben. Kommen wir also zu den Bürgern.

Viele Deutsche wollen nur noch billig. Man denke an die Bauernproteste. In den sozialen Medien wurden die Landwirte gefeiert. Klar, ging es doch mal wieder gegen die Regierung und da muss der aufrechte Deutsche natürlich dafür sein. Was aber könnte der Landwirtschaft wirklich helfen? Helfen würde es, wenn mehr Menschen die Produkte der Bauern kaufen würden. Zustimmung in den sozialen Medien oder Klatschen am Straßenrand helfen nicht! Aber man stellt sich an die Straße, klatscht und jubelt den Trecker-Taliban zu. Auf dem Heimweg hält man noch schnell beim Discounter an und kauft das 1 kg-Mischbrot dort an der Backstation für 1,49 € im Angebot. Nebenan der Bäcker, der die Produkte der Bauern denen man gerade noch zugeklatscht hat verarbeitet, den lässt man links liegen. Der ist nämlich teurer und so weit reicht der Patriotismus dann doch nicht. Ich sehe das immer bei meinem Spargel- und Erdeerbauern. Der hat zur Erntezeit seinen Stand am Straßenrand und verkauft dort seine hier angebauten Erdbeeren und Spargel. Die 500 gr Schale Erdbeeren kam letztes Jahr bei ihm 3,50 € oder 3 Schalen für nen Zehner. 200 m weiter steht ein Verkäufer, der bietet ebenfalls Erdbeeren und Spargel an. Der bezieht seine Ware aber aus Holland, Spanien oder Südamerika. Bei dem kostete die gleiche Schale Erdbeeren 2,50 €. Nun ratet mal, wer wohl die meisten Kunden hat? Genau, der andere Verkäufer. Beim Spargel das gleiche. Der andere Verkäufer blieb immer 2 € unter dem Kilopreis vom einheimischen Bauern. Und der aufrechte Deutsche hat gekauft, gekauft und gekauft. Hauptsache billig. Für den einheimischen Bauern muss der Applaus reichen! Ich bin vehement gegen diese Bauernproteste. Trotzdem kaufe ich seit zig Jahren sämtliches einheimische Obst und Gemüse der Saison bei unseren Bauern im Hofladen. Das mache ich auch heute noch und das werde ich auch in Zukunft tun. Würden das mehr Menschen tun, müssten die Herrschaften nicht unsere Strassen mit ihren Treckern blockieren.

So ist das bei sehr vielen kleinen Geschäften. Wir haben fast 50.000 Einwohner in Brühl. Es gibt hier noch eine einzige eingesessene Metzgerei. Dazu ein Geschäft eines Metzgers aus Siegburg. Das wars. Als wir vor 16 oder 17 Jahren nach Brühl gezogen sind, gabs hier noch etliche kleine Inhaber geführte Geschäfte/Läden. Die sind fast alle weg. Heute reihen sich Handyläden, Ein-Euro-Shops, Barber-Shops und andere Billigläden aneinander. Dazu paar Restaurants, 2-3 Bäcker und paar Eiscafes. Lohnt sich schon lange nicht mehr dahin zu gehen. Jedes Mal wenn eines dieser alteingesessenen Geschäfte dicht gemacht hat, gab es ein Riesen Aufschrei. Fragt man sich nur warum? Zum Einkaufen sind die Leute nicht hin gegangen. Und genau das ist das Problem. Sich aufregen, wenn vieles den Bach runter geht ist das eine, aber dann den Billigkram vom Chinamann kaufen ist wieder in Ordnung. Finde den Fehler!

Ein weiteres Problem ist unsere Sparwut. Wir Deutschen sind ja angeblich Sparweltmeister. Da nehme ich mich auch gar nicht von aus. Wir Deutschen horten sagenhafte 7,3 Billionen Euro. Und das sind nur Gelder auf Konten, Ansprüche aus Versicherungen und sämtliche Geldanlagen wie Aktien, Fonds, u.ä. Immobilien und Betriebsvermögen sind da gar nicht mitgezählt. Dazu haben wir Deutschen noch über 9.000 Tonnen Gold in unseren Schließfächern, unterm Kopfkissen und sonst wo gebunkert. Mal zum Vergleich. Der deutsche Staat hat etwas über 3.300 Tonnen an Goldreserven. Die USA haben die größten Goldreserven der Welt. rund 8.000 Tonnen. Das toppen wir locker. Laut Bundesbank wachsen die Goldbestände der Privatleute in Deutschland jährlich um ca. 200 Tonnen. Wir konsumieren einfach zu wenig. Anders z.B. die USA. Da wird die Kohle raus gehauen, als obs kein Morgen gäbe. Finde ich jetzt auch nicht so toll. Aber für die Wirtschaft ist das natürlich sehr gut. Gibt es irgendeine Wirtschaftskrise auf der Welt, trifft uns als Exportnation da jedes mal hart. Das Ausland kauft weniger bei uns und wir verfallen in Panik und sparen gleich noch mehr. Damit auch kein Binnenkonsum. Das Ergebnis sehen wir gerade. Anders in den USA. Die exportieren gar nicht so viel, wie mancher vielleicht denken mag. Aber durch den hohen Binnenkonsum haben die viel mehr Chancen durch globale Krisen zu kommen.

Und so stecken wir in einem regelrechten Teufelskreis. Eine Regierung die ihren Job nicht so macht, wie sie es machen müsste. Eine Wirtschaft, die nur jammert, nach Subventionen schreit, aber längst nichts mehr auf die Reihe bekommt und ständig mit Abwanderung droht, bzw. tatsächlich abwandert. Zum Schluss wir Bürger, die ihr Geld lieber horten, anstatt wenigsten einen Teil auszugeben und damit unsere Wirtschaft zu unterstützen.

Ziemlich verfahrene Situation, die man lösen müsste. Die Frage ist nur WIE!



Viele Grüße,

micha

"Viele Deutsche wollen nur noch billig. Man denke an die Bauernproteste."

Naja kann man es den Leuten denn verdenken wenn sie versuchen eine bestimmte Ware günstig zu erwerben?

Bevor ich mit meiner Frau zum Einkaufen fahre, wird erst einmal die Werbung, welche jede Woche neu in den Briefkasten gesteckt wird durchstöbert. Grundsätzlich kaufen wir dann in erster Linie die im Prospekt angepriesenen Sonderangebote, und das halte ich auch nicht für verwerflich. Ich gehöre wie tausende andere auch zu den Menschen die mit ihrer Rente nicht protzen können, und von daher mit jeden Cent rechnen muß damit wir jeden Monat aufs neue über die Runden kommen. Ich will aber nicht klagen, denn es gibt genug andere Menschen denen es noch viel schlechter geht als mir.

Das die Bauern mit ihren Protestaktionen große Aufmerksamkeit hervorrufen finde ich einerseits ok jedoch mein Mitgefühl hält sich hier in engen Grenzen. Klar stöhnen gehört zum Handwerk, aber so schlecht kann es den Bauern ja nun auch nicht gehen denn wenn ich mir die hunderte großen Traktoren mit denen die Bauern ihre Protestfahrten gemacht haben so ansehe, so glaube ich das es denen überhaupt nicht so schlecht gehen kann denn alleine der Maschinenpark den sie besitzen ist ja schon mehrere hunderttausend Euro Wert. Irgendwie muß dieses Geld doch verdient worden sein, oder irre ich mich da? Die bekommen Subventionen vom Staat und sind trotzdem nur am Stöhnen wie schlecht es denen doch geht, und ein Rentner muß Flaschen sammeln und für seine die hart erarbeitete Rente auch noch Steuern zahlen.
Irgendwie fühle auch ich mich ungerecht vom Staat behandelt.


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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#943 von joesachse , 15.02.2024 21:58

Zitat von michaka13 im Beitrag #938
Wir brauchen Steuerentlastungen. Hier meine ich in erster Linie uns Bürger. Meine Steuer- und Abgabenlast beträgt rund 35 % vom Bruttogehalt. Frauchen die mittlerweile besser verdienst als ich, hat rund 41 % Steuern und Abgaben vom Brutto. Das ist zu viel. Hier sollte es eine Deckelung geben. Maximal 35 % vom Brutto sollte die Steuer-und Abgabenlast betragen.


Das sehe ich nicht ganz so. Ich bei Dir, dass die Belastung der Unteren und mittleren Einkommen zu hoch ist. Da wären Steuersenkungen sinnvoll. Aber bei höchsten Einkommen würde ich den Steuersatz deutlich anheben und bei ganz hohen Einkommen würde ich abschöpfen soviel wie geht, von mir aus könnte z.B. jeder mit einem Einkommen von mehr als 1 Mio 50 % Steuern darauf zahlen, ab etwa 200.000 € Jahreseinkommen würde ich die Progression drastisch steigern. Dies könnte 50-70 Mrd. € in die Staatkasse spülen.
Und wenn bei den geringen Einkommen die Steuern wegfallen, dann wäre auch sofort die Schere zwischen Sozialleistungen und Verdienst durch Arbeit wieder größer und arbeiten würde sich mehr lohnen.

Auch wenn die Zahlen von 2018 sind verdeutlicht diese Seite das Thema: https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und...nsteueranteile/

Ansonsten sehe ich auch die Bürokratie als eine der größten Bremsen an. Durch diese übermäßige Demokratie haben auch immer mehr Entscheider verlernt, Verantwortung zu übernehmen. Meine Erfahrung mit Behörden: Die gleichen Leute, die über zu viele Verordnungen und Vorgaben jammern und erklären, dass ihnen dadurch die Hände gebunden sind, die treffen keinen Entscheidungen, wenn sie in Bereichen entscheiden dürften und müssten, wo es noch keine Regelung gibt.

Die Basis für die wirtschaftliche Stärke Deutschland sind nicht die namhaften Großunternehmen, sondern der äußerst kreative und dynamische Mittelstand. Den fährt die Politik mit ihrer Verordnungswut an die Wand. Großkonzerne leisten sich dafür eine Rechtsabteilung, der mittelständische Familienbetrieb verbrennt einfach Geld durch zu viele Meldungen, Formulare, Erfassungen.


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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#944 von Ilrak , 15.02.2024 23:28

Ein einheitlicher Steuersatz und ein angemessener Freibetrag.
Damit zahlen Geringverdiener weniger und Spitzenverdiener mehr.
Und es passt auf einen Bierdeckel.
Und keine nicht nachvollziehbaren Progressionsrechnungen.
Einfach, effektiv
Anpassung des Freibetrags gemäß der amtlich festgestellten Inflationsrate.
Fertig
Keine Ausnahmen, keine Schlupflöcher


Die Meinung ist frei.
Doch zur Sicherheit hab ich 'ne Wumme.

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RE: Wie soll die Zukunft Deutschland aussehen

#945 von michaka13 , 17.02.2024 23:10

@Hepe ,
was die Bauern betrifft, das sehe ich wie Du. Das sind selbständige Unternehmer. Die sollten somit selbst in der Lage sein, etwas an ihrer Situation zu ändern. Allerdings hat jeder das Recht auf friedlichen Protest. Auch Unternehmer. Das akzeptiere ich. Aber ich muss es nicht gut finden.

Es ist klar, dass es auch in unserem Land ein paar Millionen Menschen gibt, die müssen jeden cent 2 x umdrehen. Alleinerziehende, Arbeitslose, viele Rentner, dauerhaft Kranke, um nur einige zu nennen. Die müssen jeden Angebot hinterher jagen. Die müssen schauen, wo es billig ist. Das geht gar nicht anders, wenn die halbwegs vernünftig über die Runden kommen wollen. Aber die meinte ich nicht. Ich meinte die, die ein gutes Einkommen haben und sich viele Dinge leisten können. Die jedes Urlaub fahren, die aller paar Jahre ein neues Autos kaufen, die 1 - 2 mal die Woche schön essen in ihrem Lieblingsrestaurant. Die vielleicht eine hübsche Eigentumswohnung haben oder ein kleines Einfamilienhäuschen. Eben die, denen es gut geht. Denn mein Eindruck ist, gerade in dieser Gruppe wird am meisten gejammert. Da wird geklagt, weil der Urlaub im 5-Sterne-Luxushotel in der Karibik paar hundert Euro teurer geworden ist. Da wird über steigende Lebensmittelpreise gejammert. Das neue Auto war auch wieder paar tausend Euro teurer als das letzte und der Stamm-Italiener hat doch tatsächlich die Pizzapreise um einen ganzen Euro angehoben. Aber gerade diese Menschen trifft es kaum. Die können das verkraften. Und ich denke ich weiß wovon ich hier rede, denn Frauchen und ich gehören genau zu dieser Gruppe. Klar merken wir am Urlaub, beim Einkaufen, beim Tanken, bei den Lebensmittelpreisen, usw, dass das alles nach oben gegangen ist mit den Preisen. Aber wir müssen deswegen nicht kürzer treten oder auf irgendwas verzichten. Wenn Frauchen und ich uns über gestiegene Preise beschweren würden, dann wäre das Jammern auf einem sehr hohen Niveau. Deswegen nervt es mich auch tierisch, wenn dieses Geheule immer wieder von denen kommt, die am wenigsten betroffen sind. Diejenigen, für die das Leben ein täglicher Überlebenskampf ist, von denen hört man nicht ansatzweise so viel Gejammer. aber wahrscheinlich haben diese Menschen genaug echte Sorgen, dass sie sich damit nicht auch noch beschäftigen können.


Viele Grüße,

micha

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