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Gesellschaft » Töten billiger als Trösten
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Also dieser Artikel hat mich heute so hochgebracht, den muss ich euch zu lesen geben.
http://www.stimme.de/hohenlohe/nachricht...art1912,2565085 Soviel Schwachsinn geballt, habe ich noch fast nie gelesen. Ich bin auf jeden Fall froh, dass es da oben wenigstens einige in der Regierung zu geben scheint, die den Bürger selbst überlassen wollen, wie sie mit ihrem Ende umgehen. Kenne ne superliebe Frau, die hat sich mit einem Mähbinder- Faden aufgehangen, weil sie vor Krebs im Körper nicht mehr vom Klo kam, niemand konnte ihr mehr helfen, da musste sie diesen schweren Schritt allein machen, für sich,für ihren Mann und vor allem für ihre Kinder, die sie nicht mehr leiden sehen konnten
Pamina, abgesehen davon, daß deine Grammatik falsch ist, hast du absolut Recht. Du kennst diese Frau nicht, du kanntest sie. Es sollte jedem überlassen sein, wie er/sie abtritt. Nur wenn er/sie unbedingt Krieg spielen will, soll alles, vor seinem Dahinscheiden, von ihm/ihr selbst, bezahlt sein. Inklusive sein Grab im Ausland, inklusive sein amputiertes Körperteil. Amen!
Wer sind die besten Fälscher der Welt, die Medien! Wer das alles glaubt, was alles so da drin steht und gesagt wird, (Presse, Rundfunk, Fernsehen, Internet), dem ist nicht zu helfen!
Ich stimme Pamina zu, dass dieser religiöse Fanatismus im Artikel unsinnig ist. Aber ganz so einfach ist das mit dem selbst bestimmten Lebensende nicht. Denn es gibt seelische Erkrankungen, Depressionen, die tödlich enden können, obwohl der Mensch körperlich gesund ist. Und obwohl diese Krankheiten mehr oder weniger behandelbar sind und nicht tödlich enden müssen. Insofern sehe ich es auch so, dass der Gesetzentwurf aus meiner Sicht irgendwo ein Mittelweg ist.
Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)
Jo,ich weiß was du meinst, aber ich denke, dass die Ärzte, wenn das Gesetz kommt, doch irgend etwas aufgelegt bekommen, dass es nicht so ganz einfach geht, denn Depression halte selbst ich für heilbar und stufe es in die Kategorie "Trösten"- Damals sah ich ne Reportage über Hackethal, na Hilfe, das war für mich ein "sehr menschlicher Mensch", der wusste was er tat.
Da sagst du etwas sehr Wahres, Joesachse. Depressionen sind ein sehr sensibles Thema. Ich weiß das. Aus eigener Erfahrung.
@Pamina: Ich habe sehr lange überlegt, was ich zu deiner Ansicht über das "Trösten" depressiver Menschen sage. Ich glaube, du meinst: "Kategorie Trösten" = "aktiver Hilfe". Habe ich dich richtig verstanden? Und von heilbar würde ich bei Depressionen jetzt nicht sprechen. Mir gefällt therapierbar besser.
Irgendwie wage ich es gerade nicht wirklich, hier richtig etwas dazu zu sagen, weil ich für mich persönlich Entscheidungen treffen würde, die andere nicht nachvollziehen können. Ich für meinen Teil ticke in diesem Punkt ein wenig anders als "normal gesunde Menschen". Ich wollte meinen Beitrag weder negativ noch positiv bewertend klingen lassen. Ich bin der Meinung, dass jeder für sich selbst entscheiden soll, wie viel Leid und Schmerz er ertragen will. Egal was Ethiker oder Christen davon halten. Ein ganz anderer Punkt ist der, wie die Nahestehenden damit umgehen. Das müssen sie ganz allein mit sich und ihrer ethischen und moralischen Einstellung ausmachen.
@mutterheimat: So wirklich weiß ich jetzt nicht, wie ich deinen Post verstehen soll. Ich denke über "Krieg spielen will" schon ein paar Minuten nach. Was meinst du konkret damit? Selbstmordattentäter?
Nach nachmaligem Lesen, möchte ich hinzufügen: Ich spreche hier jetzt nur von der Sterbehilfe bei unheilbar, tödlich Kranken oder dem Suizid bei Menschen mit psychologischen Störungen (Depressionen).
Hab den 1. Kommentar des Dekan gelesen und musste daran denken "was hat Trösten für nen Sinn, wenn man vor Schmerz wahnsinnig wird oder nichtmehr vom Klo kommt???" Beten und "christlich sein" mindern in keinen Fällen die real existierenden Schmerzen. Das Wunschdenken kollidiert hier eindeutig mit der Lebenswirklichkeit und dem Krankheitsbild der Menschen !!
Ja und nein! Ich arbeite ehrenamtlich als Hospiz-Helfer. In unserer Ausbildung, aber auch in der Praxis lernst man, dass der Schmerz selektiv wahrgenommen wird:
Manche Menschen wollen sterben und verlangen unsere Hilfe. Die koennen und wollen wir nicht geben, das ist gegen unsere Ueberzeugung. Was wir koennen und wollen, ist Beistand, ist Hilfe geben. Und in sehr vielen Faellen sind Schmerzen nicht mehr so schlimm, wenn man nicht damit allein gelassen wird, sondern Aufmerksamkeit und Zuwendung erfaehrt: Es beginnt bei Kindern, die zu weinen aufhoeren, wenn man sich ihnen zuwendet und geht ueber Schmerzen, die nachts, wenn man im Bette liegt und nicht durch andere Eindruecke abgelenkt wird, am schlimmsten sind, bis hin zu Schmerzen eines Sterbenskranken.
Sicher: Jeder Fall ist anders. Und ich weiss, dass auch meine Frau an einem Punkt um Sterbehilfe bat (die sie natuerlich nicht bekam). Dennoch: Auch sie sagte, dass es so, wie es war (also ohne Hilfe) gut war.
Das Problem ist doch, dass ein Gesetz fuer alle Faelle anwendbar sein muss - es sind aber nicht alle Faelle gleich. Macht man ein Gesetz, dass das Toeten erlaubt, sinkt die Hemmschwelle. Salopp: "Heute duerfen sie Suizid waehlen, morgen muessen sie!"
Vor vielen Jahren hat ein alter Hausarzt mich beruhigt und mir meine Aengste genommen, als er mir sagte, dass erfahrene Aerzte immer und zu allen Zeiten geholfen haben, ohne viel darueber zu reden: Dann wird eben mal eine Nebenwirkung nicht beachtet oder ein Medikament "versehentlich" ueberdosiert. Aber das ist der Einzelfall nach Absprache mit dem Patienten und/oder den engsten Angehoerigen - und das ist gut so. Vor allem: Da wird nicht kassiert fuer den Tod, nur fuer die normale aerztliche Betreuung.
Es ist ein Unterschied, ob etwas erlaubt ist oder ob es verboten bleibt, aber nicht verfolgt wird.
B.S darüber muss ich nachdenken,das war viel, da muss ich ne Nacht drüber pennen. Du weißt, was ich für eine Hochachtung vor deiner Aufgabe habe, du hast halt viel Erfahrung damit.
Clara,Depressionen halte ich für etwas sehr Gefährliches, aber ich hoffe, dass ich da richtig liege und es da Hilfe durch andere Menschen ,Freunde, Ärzte gibt. Ich spreche von unheilbar Kranken, wenn ich sage, dass sie aktive Hilfe in Anspruch nehmen dürfen, wenn es echt so schlecht steht., aber ich wollte nicht, dass einer für seine menschliche Hilfe an mir bestraft wird, dann vielleicht von seiner Familie getrennt wird oder seinen geliebten Job aufgeben muss. Ich möchte aber selbst entscheiden,das auf jeden Fall.
Was ist denn hierzulande ein Mensch noch wert , wenn mitten im (Arbeits-) Leben von einem Schicksalsschlag getroffen wird und sein Einkommen nicht mehr hat und seine Familie nicht mehr ernähren/ Unterhalt zahlen kann ?
Ja Hansrudi und wenn derjenige dann nach 1960 geboren ist und sich keine Berufsunfähigkeitsrente leisten kann, dann hat er sogar gaaaaaaaaaanz schlechte Karten und seine Familie gleich mit.
Oder , nicht leisten können sondern keine mehr bekommen ,nicht einmal mehr mit Ausschlußklausel , aufgrund von Diagnosen, mit denen du aber weiter im vollen Berufsleben stehst und sogar in Schichten arbeiten kannst .
B.S. erst gestern erzählte mir eine Frau, dass die Ärztin ihrer 83-jährigen Mutter Antibiotika einträufeln ließ, weil es ihr sehr schlecht ging, auch eine Infusion musste die alte Dame ertragen, weil die Ärztin einen Infekt diagnostiziert. Die alte Frau hatte eine Patientenverfügung und das große Glück, dass ihre fünf Kinder sie abwechselnd betreuten. Sie starb wenige Tage später mit der Infusion im Arm. Ihre Kinder sind voll sauer, denn eine Cousine, die auf der Intensivstation arbeitet, sagte, dass es voll der Quatsch war, da noch Infusionen zu geben. Die alte Frau war wohl schon viel zu schwach und wollte längst nicht mehr.
Ist aber auch nur eine Vermutung, oder ? Aber wenigstens gut, dass es eine Patientenverfügung gab. Darüber machen sich besonders ältere Leute kaum Gedanken - genau so wie bei Testament und Erbe. Viele denken echt, dass Derjenige, der sich immer gekümmert hat, auch automatisch Alles bekommt. Ist zwar sehr nett gedacht, aber auch ziemlich naiv.
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