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RE: Zeitarbeit

#106 von Smithie23 , 25.01.2012 13:08

in Deutschland wird es langsam existenzbedrohlich wenn man arbeiten geht, anstatt vom Staat zu leben !


Auch der kleine Mann kann von der Krise profitieren !

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RE: Zeitarbeit

#107 von BesserWessi0815 , 25.01.2012 19:38

Wie es heute bzw. in den letzten Jahren ist, weiß ich nicht.
Meine Erfahrungen sind schon Jahrzehnte her, als Schüler in den Oster-/Sommerferien immer gejobbt,
in den Semesterferien sowieso.
Damals habe ich lieber für die Zeitarbeit gearbeitet, als beim Verleiher (Eisfabrik).
Als Leiharbeiter für Helferarbeiten in der Produktion erhielten wir 11DM/h, dazu Spät- bzw. Nachtschichtzulage (15% ab 14Uhr und 25% -Zulage ab 21Uhr), außerdem mussten wir keine Wechselschicht (eine Woche Früh-, eine Woche Spät-/Nachtdienst) leisten sondern wir konnten uns abstimmen, die festen Arbeiter aber nicht. Außerdem bekamen die Zeitarbeiter Fahrgeld und mehr Urlaubstag und etwas Urlaubsgeld. Die festen Arbeiter des Fabrik bekamen nur 10DM und den gesetzlichen Urlaub.
Ich hätte lieber direkt für die Fabrik gearbeitet und die Spanne der Zeitarbeitsfirma geteilt. Da war nichts zu machen, das Angebot blieb bei 10DM brutto ohne SV-Abgabenpflicht/Arbeitgeberanteil, da der früher für Ferienjobs nicht angefallen ist. An die Zeitarbeitsfirma hat die Fabrik sicher mehr als das Doppelte bezahlt, selber schuld. Über die Zeitarbeit habe dann jahrelang bei der Fabrik in den Ferien gearbeitet.

Schlechte Erfahrungen habe ich mit einer anderen Zeitarbeitsfirma aber auch gemacht: Sie wollten den Monatslohn prellen und haben es versucht. Das Arbeitsgericht hat denen dann klar gemacht, dass es so nicht geht.

Beide Erfahrungen sind aber uralt: Vorwendezeit


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RE: Zeitarbeit

#108 von Buhli , 27.01.2012 20:48

Seebärs Link zeigt doch recht gut wie unsere Volkszertreter mit unserem Wählerauftrag um zugehen wissen. So verschachtelt, daß sie sich kaum nóch kontrollieren lassen. Allein die Kontrolle wird ins BIP einfliessen und die Statistik heben. Würde es unserer Volkswirtschaft nicht ohne diese zwingende Notwendigkeit, in diesem Ausmaß besser gehen? Da müssen Kräfte gebündelt werden, wo es nicht notwendig wäre, wenn unsere Volkszertreter nicht selbst so tief in Korruption verwickelt wären. Womit wir beim Buch "Die korrupte Republik" wären.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Zeitarbeit

#109 von Björn , 31.01.2012 06:42

Hier mal noch ein Artikel über die Razzien im Einzelhandel wegen den Tricks mit der Zeitarbeit und den Werkverträgen (wollte ihn eigentlich schon vorige Woche hier reinstellen).
> http://www.spiegel.de/wirtschaft/service...,811399,00.html


http://www.youtube.com/watch?v=pVHK7AadSV8&feature=related

http://material.festival-mediaval.com/gr.../300x250ani.gif

 
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RE: Zeitarbeit

#110 von Smithie23 , 31.01.2012 06:52

Unerträglich !! Da spricht man bereits von Razzia - ein Begriff, der normalerweise nur in Verbindung mit dem organisierten Verbrechen fällt !


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RE: Zeitarbeit

#111 von Buhli , 31.01.2012 08:26

Tja Smithie, was denkst Du was Zeitarbeit ist? Damit läßt sich auch Geld verdienen.



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RE: Zeitarbeit

#112 von Smithie23 , 31.01.2012 08:34

Ja, traurig sowas. Und die Leute lassen das mit sich machen, nur um Arbeit zu haben.


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RE: Zeitarbeit

#113 von delta , 31.01.2012 09:12

Umlängst sah ich einen Bericht mit welcher Raffinese die Zeitarbeitsfirmen arbeiten und dabei Staat und Arbeitssuchenden über die Tischkante ziehen.
Der Witz an der ganzen Geschichte, der Staat weis es und macht trotzdem weiter, schlisslich will er den Bürger posetive zahlen vorlegen, damit
der weiterhin fast umsonst die Steuergelder bringt.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Zeitarbeit

#114 von reporter , 31.01.2012 09:14

In der Hartz IV Hauptstadt ist irgendwie der Wurm drin. Jeder fünfte gesunde Erwerbsfähige lebt dort von der Öffentlichen Sozialfürsorge und das Bauhauptgewerbe kann sich vor Arbeit kaum retten.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/zu-wen...en/6129634.html

Kein Wunder, wenn die Bayern nicht mehr zahlen wollen. Rund drei Milliarden Euro aus dem Länderfinanzausgleich flossen 2011 dort hin, die Hartz IV Hauptstadt kassiert mittlerweile fast die Hälfte des gesamten Ausgleichsvolumens.

Und keine Frage, der Mindestlohn ist ja in vielen Branchen schon da, für Zeitarbeit gibts schon den Mindestlohn, und in den restlichen Branchen wird er auch noch kommen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/arbei...en/6129688.html


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RE: Zeitarbeit

#115 von Smithie23 , 31.01.2012 09:22

Erwerbsfähig bedeutet ja nicht, dass derjenige auch geeignet ist, bestimmte Arbeiten zu verrichten. Selbst in meinem Nebenjob ist es schwer fähiges und vor allem zuverlässiges Personal zu finden und wir müssen keine linearen Gleichungen lösen oder 4 Fremdsprachen sprechen.


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RE: Zeitarbeit

#116 von reporter , 31.01.2012 09:31

Zitat von Smithie23
Erwerbsfähig bedeutet ja nicht, dass derjenige auch geeignet ist, bestimmte Arbeiten zu verrichten. Selbst in meinem Nebenjob ist es schwer fähiges und vor allem zuverlässiges Personal zu finden und wir müssen keine linearen Gleichungen lösen oder 4 Fremdsprachen sprechen.



Das ist abseitiges Gerede.

Der wahre Grund ist ein anderer, und der wurde schon vor etlicher Zeit ausgemacht:

Man hat es sich in einem Leben ohne Arbeit eingerichtet, und wer etwas agiler ist, kann in den Massen der Arbeitslosen in Berlin problemlos abtauchen und bedarfsweise mit Schwarzarbeit seine sozialamtliche Grundversorgung aufstocken:

Zitat
Auf Nachfrage nennt Wunschel noch einen weiteren Grund für die Sesshaftigkeit der Berliner Bauarbeiter. In der Anonymität der Großstadt sei es einfacher, zum einen Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe zu kassieren und sich gleichzeitig ein Zubrot zu sichern: durch Schwarzarbeit. „Damit kann man zu einem Einkommen gelangen, dass durchaus nicht unter dem Lohn der fest angestellten Kollegen liegt“, meint Wunschel. Natürlich sei nicht jeder arbeitslose Bauarbeiter zugleich ein Illegaler. Doch Experten schätzen, dass jeder zweite im Berliner Bau Beschäftigte schwarzarbeitet.



http://www.tagesspiegel.de/berlin/arbeit...lin/372104.html

Als Steuerzahler kann man nur hoffen, daß die Berliner Jobcenter endlich ihren Job machen, und umgehend die arbeitslosen Bauarbeiter (davon gibt es eine Menge in Berlin) in Jobs und ggf. auch Bauhelferjobs vermitteln.


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RE: Zeitarbeit

#117 von Smithie23 , 31.01.2012 09:42

Reporter, das Thema Arbeitsmarkt - Arbeitslosigkeit ist zu komplex, als es mit allgemeingültigen Aussagen zu beschreiben !


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RE: Zeitarbeit

#118 von Gelöschtes Mitglied , 31.01.2012 09:48

Zitat von reporter

Zitat von Smithie23
Erwerbsfähig bedeutet ja nicht, dass derjenige auch geeignet ist, bestimmte Arbeiten zu verrichten. Selbst in meinem Nebenjob ist es schwer fähiges und vor allem zuverlässiges Personal zu finden und wir müssen keine linearen Gleichungen lösen oder 4 Fremdsprachen sprechen.



Das ist abseitiges Gerede.

Der wahre Grund ist ein anderer, und der wurde schon vor etlicher Zeit ausgemacht:

Man hat es sich in einem Leben ohne Arbeit eingerichtet, und wer etwas agiler ist, kann in den Massen der Arbeitslosen in Berlin problemlos abtauchen und bedarfsweise mit Schwarzarbeit seine sozialamtliche Grundversorgung aufstocken:

Zitat
Auf Nachfrage nennt Wunschel noch einen weiteren Grund für die Sesshaftigkeit der Berliner Bauarbeiter. In der Anonymität der Großstadt sei es einfacher, zum einen Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe zu kassieren und sich gleichzeitig ein Zubrot zu sichern: durch Schwarzarbeit. „Damit kann man zu einem Einkommen gelangen, dass durchaus nicht unter dem Lohn der fest angestellten Kollegen liegt“, meint Wunschel. Natürlich sei nicht jeder arbeitslose Bauarbeiter zugleich ein Illegaler. Doch Experten schätzen, dass jeder zweite im Berliner Bau Beschäftigte schwarzarbeitet.



http://www.tagesspiegel.de/berlin/arbeit...lin/372104.html

Als Steuerzahler kann man nur hoffen, daß die Berliner Jobcenter endlich ihren Job machen, und umgehend die arbeitslosen Bauarbeiter (davon gibt es eine Menge in Berlin) in Jobs und ggf. auch Bauhelferjobs vermitteln.




Man, die läuft ja schon wieder der Geifer die Mundwinkel herab, beim sabbern gegen die ALG II - Empfänger in der Hauptstadt.

Ich habe selbst 2 Jahre in einen Zeitarbeitsunternehmen in Berlin für 5,60 €/h gejobt, wohl wissend, das es keine Chance auf Übernahme in ein reguläres AV gibt.
Die Fa. für die ich als Zeitarbeiter arbeiten durfte hatte ihre Mitarbeiter bis auf einen geringen Stamm "outsourst"(schreibt man das so??)und über die Zeitarbeitsfirma zurück gemietet mit 1/3 weniger Lohn.
Erst durch das Entsendegesetz erhielt ich eine "Festanstellung" und den "vollen Lohn" ( es wird seitens des AG immer noch alles getan um Zuschläge nicht zu zahlen) lt. Tarif.


__________________________________________________
Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist....

Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen.
(Wilhelm Busch)


RE: Zeitarbeit

#119 von reporter , 31.01.2012 10:04

Zitat von Wega

Man, die läuft ja schon wieder der Geifer die Mundwinkel herab, beim sabbern gegen die ALG II - Empfänger in der Hauptstadt.



Es ist dir vielleicht nicht aufgefallen, nicht nur ich, sondern Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg, hat gemeint, daß viele Bauarbeiter in Berlin lieber von der Öffentlichen Sozialfürsorge leben und sich hier ihr Zubrot ggf. durch Schwarzarebeit finanzieren. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du dann auf diesen Sachverhalt eingehen könntest.

Was die Zeitarbeit angeht, ist und wird immer noch viel Schindluder getrieben. Da sind wir einer Meinung. Nur, mit der Einführung des Mindestlohnes bei der Zeitarbeit hat sich einiges verbessert, auch wenn noch immer versucht wird, die Bestimmungen zu umgehen.

http://www.focus.de/finanzen/news/neue-l...aid_695800.html


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RE: Zeitarbeit

#120 von michaka13 , 03.03.2012 07:34

Mein Arbeitgeber ist ein kleines Familienunternehmen. Aufgrund der ausgezeichneten Auftragslage wurden im letzten und diesem Jahr 4 neue Leute eingestellt, u.a. eben ich. Aus diesem Grund wird das Unternehmen im Mai in eine größere Halle umziehen. 2 Betriebsstätten (Produktion) und der Vertrieb werden dann zusammen in den neuen Räumlichkeiten einziehen. Kurze Wege, das spart Geld. Da während der Zeit des Umzugs für ca. eine Woche die Produktion ruhen wird, versuchen wir momentan einen entsprechenden Lagerbestand aufzubauen, damit zumindest der Versand einigermaßen weiter arbeiten kann. Deshalb wurden im Januar 2 Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma geholt, welche bis Ende Juni bei uns bleiben sollen.

Einer dieser Kollegen kommt zufällig aus Brühl, weswegen wir eine Fahrgemeinschaft gebildet haben und abwechselnd fahren. Dieser Kollege war bis Ende 2011 bei einer anderen Firma im Einsatz, ca. 1 km von unserem Standort entfernt. Dort erhielt er einen Stundenlohn in Höhe von 8,53 €, zzgl. Fahrgeld+Auslöse in Höhe von 25 € arbeitstäglich. Bei seinem jetzigen Einsatz wurde ihm das Fahrgeld gekürzt auf 7 € arbeitstäglich. Eine Begründung dafür wurde ihm nicht gesagt. Er setzte sich darauf mit seiner Firma in Verbindung und erklärte das er damit nicht einverstanden sei und von einem Anwalt prüfen lasse, ob diese Kürzung so zulässig sei. Als Antwort darauf erhielt er am 28.02.2012 die betriebsbedingte und fristgemäße Kündigung zum 31.03.2012. Der Mann wird in wenigen Tagen 62 Jahre alt und wird wahrscheinlich keinen neuen Job bekommen. Er ist seit März 2007 bei dieser Zeitarbeitsfirma angestellt. Ich habe gestern mit seiner Firma telefoniert und denen mitgeteilt, das wir den Mitarbeiter unbedingt bis Ende Juni brauchen. Je nachdem wie goß der Produktionsrückstand nach dem Umzug sein wird, vielleicht auch 2-3 Monate länger. Deshalb gibt es meiner Meinung nach überhaupt keinen Grund für eine betriebsbedingte Kündigung. Der Geschäftsführer der Leihfirma erklärte mir gegenüber, der Mann würde "unverschämte " finanzielle Forderungen stellen und müsse deshalb gekündigt werden. Man schicke jemand anders. Ich sagte ihm, das dies von uns nicht gewünscht sei, da wir nicht ständig neue Leute einarbeiten können. Die Einarbeitung dauert ca. 2 Wochen. Gleichzeitig teilte ich ihm mit das wir die Zusammenarbeit mit seiner Firma beenden, sollte es zur Entlassung dieses Mitarbeiters kommen. Man will jetzt bei der Leihfirma noch mal nachdenken und sich nächste Woche bei uns melden. Der Mann ist sehr zuverlässig, pünktlich und macht seine Arbeit sehr gut.

Vorsichtshalber hat der Kollege gestern Kündigungsschutzklage eingereicht. Er wird von uns ein Schriftstück erhalten, in dem wir ihm bestätigen, das er mindestens bis Ende Juni bei uns fest gebucht ist. Der Leihfirma sollte es so fast unmöglich sein diese Kündigung beim Arbeitsgericht durchzubringen. Oder sie bieten eine ordentliche Abfindung an, was ich mir allerdings kaum vorstellen kann.

Was mich an dieser Sache so aufregt, ist, wie man hier mit den Leuten umgeht. Wegen ein paar Euro wird ein Mitarbeiter einfach vor die Tür gesetzt! Selbst wenn man sich als Entleiher für seine Zeitarbeiter einsetzt, scheint die das nicht die Bohne zu interessieren. Ich hoffe das diese Sache für den Mann gut ausgeht.


Gruß, micha


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