Hallo,

angeblich leben wir in einem wunderschönen Land, wenn man manchen Publikationen glauben darf. Ich bin der Meinung, dass hier nur noch die Landschaft und manche Häuserfassaden schön sind, wie nur noch so vieles in diesem Land Fassade ist.
Mittlerweile wird berufstätigen Menschen das Leben durch Druck und Stress immer schwerer gemacht, Burning out, Herzinfarkt, Magengeschwüre.
Beruf und Familie zusammen erfordert einen Kraftakt, dem immer weniger gewachsen sind, kein Wunder, dass die Geburtenrate sinkt. Manchmal bereue ich es, in diesem Land geblieben zu sein. Das ist nur noch eine Oase für gut betuchte Senioren und ihre wohlgenährten Hunde und ein Parkplatz für deren Luxusautos.
Man muss sich mittlerweile rechtfertigen, wenn man nicht gestresst aussieht und gesund ist, sofort wird man verdächtigt, nicht fleissig genug zu arbeiten.
Auch stört mich die zunehmende Ökonomisierung aller Lebensbereiche, auch des Gesundheitswesens (Rösler lässt grüssen!).
Wann bekommen wir endlich eine Protestkultur wie in Frankreich?

MfG

FreshWaterSkipper

Zitat

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"(...)angeblich leben wir in einem wunderschönen Land, wenn man manchen Publikationen glauben darf. Ich bin der Meinung, dass hier nur noch die Landschaft und manche Häuserfassaden schön sind, wie nur noch so vieles in diesem Land Fassade ist.
Mittlerweile wird berufstätigen Menschen das Leben durch Druck und Stress immer schwerer gemacht, Burning out, Herzinfarkt, Magengeschwüre.
Beruf und Familie zusammen erfordert einen Kraftakt, dem immer weniger gewachsen sind, kein Wunder, dass die Geburtenrate sinkt. Manchmal bereue ich es, in diesem Land geblieben zu sein. Das ist nur noch eine Oase für gut betuchte Senioren und ihre wohlgenährten Hunde und ein Parkplatz für deren Luxusautos.
Man muss sich mittlerweile rechtfertigen, wenn man nicht gestresst aussieht und gesund ist, sofort wird man verdächtigt, nicht fleissig genug zu arbeiten.
Auch stört mich die zunehmende Ökonomisierung aller Lebensbereiche, auch des Gesundheitswesens (Rösler lässt grüssen!).
Wann bekommen wir endlich eine Protestkultur wie in Frankreich? "

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Lieber FWS - wenn es wirklich so mies ist, wandere doch aus!

Wir haben ein Land, in das Menschen aus den meisten Staaten der Erde gern einreisen moechten - weil es so mies ist?
Wir haben ein Land, in dem die soziale Absicherung weitgehend funktioniert - auch wenn Verbesserungspotential besteht, doch verhungern muss hier niemand und auch seine medizinische Behandlung erhaelt jeder.
Wir haben ein Land, in dem Leistung zaehlt - denn dieser Wohlstand muss erarbeitet werden. Um das alles finanzieren zu koennen, muss jeder seinen Beitrag leisten (durch Steuern und Abgaben) bzw. darf jeder nur das herausnehmen, was geht (also keine gebratenen Tauben, sondern Grundversorgung).
Wie willst Du denn mit weniger Steuern und Abgaben mehr Gesundheitsversorgung und Arbeitslosengeld oder Rente finanzieren? Geht doch gar nicht - und auch die Utopie vom buergergeld hilft da nicht weiter, weil dann der, der arbeitet und fuer die anderen Wohlstand miterwirtschaftet, gestraft wird.
Und was die oft geruehmte franzoesische Protestkultur angeht - ich will die nicht!
Da werden Lebensmittel vernichtet, das EIgentum Unbeteiligter zerstoert und Maximal-Forderungen erhoben, die in naher Zukunft zum Kollaps fuehren muessen, da sie schlicht nicht finanzierbar sind (vgl. Arbeitszeit, Rentenalter) - bei schlechterer med. Versorgung.

Verglichen mit anderen europaeischen laendern stehen wir noch recht gut da - und das soll auch so bleiben.
Auch die Wirtschaftskrise hat Deutschland ganz gut verknusen koennen. Und auch Arbeitslose und Rentner haben hier ein verhaeltnismaessig gutes Auskommen (vgl. doch mal Polen oder Grossbritannien).

Also nicht jammern, sondern an die frische Luft gehen, entspannen und morgen sieht die Welt dann hoffentlich besser aus.

Gruss

Bautzner Senf

Deine Frage ist doch einfach zu beantorten, beziehungsweise sie wurde schon tausendmal beantwortet.
Solange wir uns von den Machern in Politik und Wirtschaft einseifen lassen, solange ändert sich nichts.
Man braucht doch nur hier im Forum genau lesen und man wird feststellen wär Staatsgläubig ist und nicht.
Das Problem ist doch, das wir nicht zwei Figueren unter einen Hut bringen. Wir sind ständig bereit die
Probleme der Welt zu lösen, nur nicht unsere eigenen.
Ständig wird uns vorgegaugelt wie gut es dem Land geht, aber wer ist das Land..........

@Bautzner Senf, dein Beitrag gefällt mir gut

Ich finde auch nicht dass man von "Staatsgläubigkeit" sprechen kann wenn man die Fehler in diesem Land zwar sieht aber nicht gleich in Depressionen verfällt.

@Bautzner Senf: Ich sehe das genau so wie Du.
Es ist in der Politik wie im persönlichen Leben, insbesondere auch mit unserer Erfahrung aus der DDR: Das Wünschenswerte ist oft nicht das Machbare. Und ich kann privat nach dem Machbaren streben und dabei die Grenzen des Machbaren verschieben, oder ich kann an unmöglichen, aber erstrebenswerten Zielen zerbrechen.
Deutschland ist ein schönes Land: Schöne Landschaften, saubere Städte, viele freundliche Menschen. Diese Menschen sind wie mein eigener Spiegel: Begegne ich ihnen mit Freundlichkeit und Respekt, wird dieser auch erwidert. Diese Erfahrung mache ich jeden Tag. Und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht gemeinsam mit anderen lache, selbst im größten Stress ergeben sich immer Situationen, in denen die Komik der Situation oder einfach ein Witz oder eine spitze Bemerkung zu diesem befreienden Lachen führt.
Ich könnte mir schon vostellen, über beschränkte Zeiten Deutschland den Rücken zu kehren, aber nicht für lange. Ich habe während meines Urlaubs auf La Palma Deutsche, Belgier und Schweizer kennengelernt, die auf diese Insel ausgewandert sind und dort teilweise seit vielen Jahren ein glückliches Leben führen. Allerdings unterscheidet sich die Lebenseinstellung dieser Menschen doch deutlich von meiner. Ich bin kein Einsiedler, ich brauche die Begegnungen mit anderen.

Viele Grüße
JoeSachse

Zitat von BautznerSenf

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Lieber FWS - wenn es wirklich so mies ist, wandere doch aus!

Wir haben ein Land, in das Menschen aus den meisten Staaten der Erde gern einreisen moechten

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Naja , BS , eingewandert wird doch nur in erster Linie deswegen , weil es in D noch genug Idioten gibt ,
die sich den Buckel krummachen und man , wenn man geschickt genug ist , ein traumhaftes Nichtstun bezahlt bekommt .

Aber das Thema ist ja woanders genug durchgekaut .

Pluspunkte für D sind zweifellos eine gute Infrastruktur ( wenn man da auch gegenwärtig von der Substanz lebt ),
relative soziale Sicherheit und , zumindest an der Oberfläche , eine hohe politische Stabilität .
Zum vielbenutzten Vergleich mit der DDR kan ich nur sagen , daß mir hierzulande täglich wesentlich mehr Verbote begegnen als seinerzeit,
die vielgepriesene Freiheit ist nur eine Maske . Und seine Grenzen zu kennen , sowohl geografisch als auch moralisch ,
finde ich auch heute noch nicht falsch .

Wenn ich die freie Wahl hätte , BS , wäre ich weg .

Zitat

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Wir haben ein Land, in das Menschen aus den meisten Staaten der Erde gern einreisen moechten - weil es so mies ist?

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Zitat

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Wir haben ein Land, in dem die soziale Absicherung weitgehend funktioniert - auch wenn Verbesserungspotential besteht...

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Richtig! Und genau weil die soziale Absicherung so gut funktioniert, möchten viele Menschen aus aus den meisten Staaten der Erde gern einreisen. Vor allem aus den Staaten, in denen die Armut recht groß ist!

Zitat

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...und auch seine medizinische Behandlung erhaelt jeder.

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Ich möchte diesen Satz gern ergänzen: "...und auch seine medizinische Behandlung erhaelt jeder, der diese auch bezahlen kann" Das ist nicht anders in Belgien, USA oder Malawi. Jeder erhält dort seine medizinische Behandlung. Er muß sie nur bezahlen können. Warum sollte dies also ein herausragendes Beispiel dafür sein, wie schön Deutschland ist?


@ Joesachse, Dein Beitrag erinnert mich irgendwie an eine Werbekampagne! Hast Du nen Nebenjob als Tourismusminister oder so ähnlich?




Gruß, micha

Zitat von michaka13

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@ Joesachse, Dein Beitrag erinnert mich irgendwie an eine Werbekampagne! Hast Du nen Nebenjob als Tourismusminister oder so ähnlich?

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Für Deutschland oder La Palma?

Ich könnte natürlich mein Geheimnis verraten, dass ich ein Sonntagskind bin. Mache ich aber nicht, sondern suche die Gründe, dass es mir gut geht, mal primär bei mir und meiner Familie/meinen Freunden.

Gruß
JoeSachse

Zitat von joesachse

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Zitat von michaka13

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@ Joesachse, Dein Beitrag erinnert mich irgendwie an eine Werbekampagne! Hast Du nen Nebenjob als Tourismusminister oder so ähnlich?

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Für Deutschland oder La Palma?

Ich könnte natürlich mein Geheimnis verraten, dass ich ein Sonntagskind bin. Mache ich aber nicht, sondern suche die Gründe, dass es mir gut geht, mal primär bei mir und meiner Familie/meinen Freunden.

Gruß
JoeSachse

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Ich wusste garnicht das es zwei Sonntage in der Woche gibt.....
Ihr würdet euch wundern, wer alles von unseren Gesundheitssystem profitiert.
Dies ist auch ein grund, warum die Gesundheitskosten explodieren. Man verschlisst sich einfach
der wahrheit in dieser Sache wie in vielen Dinge im Lande.

BS hat den Ist-Zustand beschrieben, aber wie lange wird der noch anhalten?

Stichwort sinkende Realeinkommen, steigende Sozialabgaben, stagnierende und damit real sinkende Renten, zunehmende private Zuzahlungspflicht bei med. Versorgung, steigende Preise, ungenügend Nachwuchs für die Zukunft, die Solidargemeinschaft bricht langsam zusammen. Steuergelder müssen herhalten zur Rentensicherung, wichtige Dinge in der Infrastruktur bleiben auf der Strecke. BW hat heute schon eine Anzahl von Straßen,und nicht nur BW, die anmuten wie damals im Osten. Jeder kann beliebig ergänzen.
Es wird nicht besser, Deutschland ist im internationalen vergleich zurückgefallen, und das nicht wenig.
Da nutzt es wenig, Exportweltmeister zu sein.
Sicher, die Landschaften sind schön, aber von schöner Aussicht allein wird in Zukunft niemand satt werden.
Und das Thema "saubere Städte" hatten wir schon mal irgendwo.


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Das ist wahr. Die Krankenkassenzusatzbeiträge werden sicherlich nicht bei 8 € bleiben !! Nächstes Jahr kommt sicher ne Erhöhung.
Im Osten gehts teilweise moderner zu als im Westen - bringt aber nicht so viel, wenn viele Menschen Niedriglöhner sind oder die Stellen rar sind. Irgendwann kann sich kaum noch Jemand Freizeit und Erholung leisten und so wird auch dieser Sektor in die Krise geraten.

Zitat von altberlin

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Stichwort sinkende Realeinkommen, steigende Sozialabgaben, stagnierende und damit real sinkende Renten, zunehmende private Zuzahlungspflicht bei med. Versorgung, steigende Preise, ungenügend Nachwuchs für die Zukunft, die Solidargemeinschaft bricht langsam zusammen. Steuergelder müssen herhalten zur Rentensicherung, wichtige Dinge in der Infrastruktur bleiben auf der Strecke.

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Du triffst das Nägelchen genau auf´s Köppele.
Wobei wir aber nicht vergessen dürfen, dass eine Inflation einfach zur Marktwirtschaft gehört, damit dieses System stabil bleibt. Es ist also nichts Außergewöhnliches, dass Einkommen stagnieren bzw.sinken. Worin ich das Problem sehe ist, dass die soziale Marktwirtschaft immer mehr abgebaut wird, damit eine bestimmte Klientel immer mehr mit Geld um sich werfen kann. Das nimmt im Moment monströse Ausmaße an und ist eine große Gefahr für unsere Gesellschaft.

Bücherwurm, stimmt was Du schreibst. Man braucht nur mal die Zeitung aufschlagen, neue Jobs gibt es in Vollzeit nur noch bei der Zeitarbeit, mit der Entlohnung auf polnischen Niveau. Ich finde es pervers, das wir alle mit Steuergeldern Löhne aufstocken, damit irgendwelche Ausbeuter die Lohnkosten drücken können und so höhere Gewinne einfahren. So findet eine Wettbewerbsverzerrung statt, die fair bezahlte Arbeit immer weiter verdrängt. Ursache für diese Entwicklung sind schwache Gewerkschaften, weil ja mittlerweile jeder meint, der Arbeiter und Angestellter müsse man sich nicht mehr organisieren und vor allem einig sein. Wären in Deutschland Generalstreiks möglich, was meint ihre wie schnell sich Veränderungen einstellen würden. Man braucht dann auch keine gesetzlichen Mindestlohn, wenn mächtige Gewerkschaften die Löhne und Gehälter erstreiten könnten. Man braucht sich ja nur mal die Gewerkschaft der Piloten und die der Lokführer anschauen, wie schnell die Arbeitgeber einknicken, wenn die zum Arbeitskampf blasen. So richtig Geld drüber haben in Deutschland nur noch die, die immer schon viel davon hatten. Bei den Arbeitern und Angestellten haben wir seit Jahrzehnten ein Sinken des realen Einkommens.

Recht hast du ! Man sieht aber daran auch, wie ignorant und egoistisch weite Teile der Bevölkerung sind, wenn sie den Leuten, die streiken um ihre Situation verbessern, auch noch an Karren pissen.
Die Leute, die sich über Streikende beschweren, gehören meist zu den Besserverdienenden, zu der sog. "Elite", die einfach nur die Annehmlichkeiten brauchen, für die die Schlechtverdienenden schuften müssen. Man stelle sich vor, der Einzelhandel oder Gastronomie würde öfters streiken !! Dann wären diese Leute ja total überfordert und hilfslos.

SMITHIE
hier hast du meine volle zustimmung und deswegen können Politik und Wirtschaft auch machen was sie wollen.
Aber das hab ich ja schon oft geschrieben.