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RE: Dumm, Dümmer, Doping! - 5
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Zitat Die Studie "Doping in Deutschland" zeigt detailliert, welchen faustischen Pakt Mediziner, Funktionäre und Politiker eingingen, um sportlichen Glanz einzuheimsen. Dass es bei vielen Sportlern "zu bedenklichen Nebenwirkungen" kam, war bekannt. Doch es spielte kaum eine Rolle.
Der Bericht haut mich nicht vom Hocker. Vieles ist schon seit 10 Jahren bekannt. Die Namensliste ist interessant und die Verstrickung von Teilen der Politik und erfolgsgeilen Funktionären und Medizinern. Im Großen und Ganzen kann man aber sagen, daß im Westen der Sportler eigenverantwortlich gedopt hat und die Entscheidung darüber selber trug. Kein Vergleich zum perversen jahrelangen Massendoping von ahnungslosen Sportlern in der ach so schönen DDR.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Wahr ist, auch im Westen wollte angesichts des offenkundigen und dreister werdenen Dopings der Ostblockstaaten, insbesondere wenn die Olympiade im eigenen Lande stattfindet, niemand so genau hinsehen. Herr Schäuble, damals sportpolitisch interessierter Bundestagsabgeordneter, hatte daher die Frage aufgeworfen, ob es überhaupt "nützlich ist", Leistungssportlern in Deutschland das Dopen zu verbieten, wenn es "international nicht auszuschließen ist".
Und natürlich wird heute auch mühsam etliches zusammengeklaubt.
Das Schicksal des Kugelstoßers Reichenbach in Zusammenhang zu bringen mit der jetzt bekannt gewordenen Studie ist lachhaft. Reichenbach war ein Besessener des sportlichen Erfolges und er bekannte freimütig, man müsse dopen, schon aus Gründen der Chancengleichheit.
Ich persönlich habe auch nie verstanden, warum die Staatsamateure vom sowjetischen Eishockeyverband, die von morgens bis abends ihre roboterartige Perfektion drillten, bei den Olypischen Spielen antreten durften und den Profi-Verbänden aus den USA und aus Kanada dies verboten wurde, weil sie keine Amateure seien.
Ein ähnlich verlogener Zirkus lief ja ab bei den Staatsamateuren des Ostblocks im Radsport. Da waren die Guten Staatsprofis aus dem Ostblock auf der 'Friedensfahrt' zusammen mit einigen 'depperten Westamateuren unterwegs und die besessenen bösen Profis auf der Tour de France.
Als Dank wurde dem DDR-Staatsamateur-Radfahrer, "Unserem Täve", immer ein warmes Plätzchen in der VEB Gesellschaft bereitgehalten, und schließlich durfte er sich für 30 Jahre in der "Volkskammer" als 'Abgeordneter' herumdrücken.
Zitat ...So hat es in der Bundesrepublik bereits in den 50er Jahren Doping mit Sexualhormonen und Hormonen der Nebennierenrinde gegeben, vor allem im Radsport. ... Zudem sei das Westdoping keine Reaktion auf das Treiben im Ostblock gewesen, sondern die Forschung, die Duldung und Anwendung von Muskelmastmitteln und anderen Arzneimitteln sei vielmehr zeitlich parallel erfolgt.
Zitat von Kehrwoche im Beitrag #62Der Bericht haut mich nicht vom Hocker. Vieles ist schon seit 10 Jahren bekannt. Die Namensliste ist interessant und die Verstrickung von Teilen der Politik und erfolgsgeilen Funktionären und Medizinern. Im Großen und Ganzen kann man aber sagen, daß im Westen der Sportler eigenverantwortlich gedopt hat und die Entscheidung darüber selber trug. Kein Vergleich zum perversen jahrelangen Massendoping von ahnungslosen Sportlern in der ach so schönen DDR.
Oh, oh das ist aber eine Kühne Behauptung von dir......Hüben wie drüben hatten beide Sportler nur ein Ziel...die besten zu sein um Ihre Vorteile daraus zu ziehen. Der eine vielleicht wegen der Kohle der andere um reisen zu können wie eure ehemalige Eisprinzessin die sich dann auch noch kaufen ließ im Westen.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Kehrwoche, ehemalige Leistungssportler der ehemaligen BRD wissen da was anderes zu berichten. Von vollen Wartezimmern in Freiburg, in den die bundesdeutsche Sportelite saß um sich "beraten"zu lassen. Jeder wußte warum man sich da traf. Jedoch drüber gesprochen hat niemand. Die wichtigsten Informationen waren, den richtigen Zeitpunkt des absetzens der Mittel nicht zu verpassen. Das perverse Massendoping scheint sich nicht auf die DDR beschrenkt zu haben. Die Aufbereitung der Verarbeitung macht nur den Unterschied. Dieses Thema ist für mich so ein Beleg wie mit unterschiedlicher Elle gemessen wird. Die Studie wird ja nicht allzu neu sein. Die Veröffentlichung kommt nur etwas zeitversetzt. Spät genug um das Bild was von der DDR gezeichnet wurde, nicht mehr zerstören zu können. Dabei ist es ja eine gesamtdeutsche Geschichte.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Buhli, es ist aber schon ein Unterschied, ob ich das Zeug freiwillig schlucke (möglicherweise auch unter psychischen Druck) oder ob Dir das jemand ungefragt in den Apfelsaft rührt.
In der DDR wurde Nachwuchssportlern an den Sportschulen (KJS) ab der Pubertät angebliche Vitamin- und Mineralstoffpräparate gegeben, die in Wirklichkeit oft zu besseren Leistungen, aber auch oft zu verschiedenen Nebenwirkungen geführt haben. Mir sind 2 Personen persönlich bekannt, denen dort in den 80´er Jahren sowas mit verharmlosenden Aussagen ihrer Trainer, Mediziner etc. und ohne ihr tatsächliches Wissen über diese Mittel verabreicht wurde. Sie haben auch gesundheitliche Nebenwirkungen bekommen und haben daraufhin mit dem Sport aufgehört. In den Medien haben aber auch schon vor mehreren Jahren einige Ex-Wintersportler der "alten" BRD berichtet, daß ihnen ab 14-15 Jahren neben damals unbekannten Schmerzmitteln auch angebliche Vitamin- und Mineralstoffpräparate verabreicht wurden, welche öfters zu Unwohlsein, Übelkeit oder Schwindelanfällen geführt haben.
Paule, wenn ich die Aussagen der Sportler der ehemaligen BRD richtig deute, kam die freiwillige Einnahme des Zeugs noch zur unbewussten, von der Sportmedizin, also staatlich gesteuerten Einnahme hinzu. Für mich eine Steigerung von dem was wir über die DDR Praktiken kennen. Du scheinst der BRD immer noch das Saubermann Image zuzugestehen. Nur weil die Infos über die DDR ausführlicher(nicht unbedingt richtig) sind, ging es scheinbar in der ehemaligen BRD nicht anders zu.
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Gerade läuft bei SWR1 wieder was zum Thema.http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute...t3hr/index.html Manfred Ommer hat da den Saubermann Genscher mit ins Spiel gebracht. Ob sich das Thema noch lange durch die Medien zieht? Ein verdammt heißes Eisen. Es fiel zwar kein Wort von Zwangsdoping, aber Ommer versuchte auch die Sache etwas runterzuspielen. Für mich nicht die feine Art.
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Jetzt wissen wir auf jeden Fall, wo mit so manche Sportgrößen Ihr Geld gemacht haben...... Aber ich habe ja bekanntlich zu viel Fantasie wenn es um die Unehrlichkeit der Elite hier im Lande geht .........................
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Der frühere 200-m-Vizeeuropameister Manfred Ommer macht aus seinem Herzen keine Mördergrube.
Die Verarschung kommt jetzt nicht mehr so intensiv aus dem Ostblock, auch deswegen, weil die Doping-Staaten in dieser Form verschwunden sind:
Zitat Er selbst habe mit Doping angefangen, um im Vergleich mit ostdeutschen Sprintern mitzuhalten: "Bei meinem ersten Länderkampf, der WM 1971 in Helsinki, saßen wir auf der Tribüne, und wir konnten das Scheißlied nicht mehr hören, das war die Hymne der DDR. Dann gehst du zu deinem Arzt und sagst: Warum haben wir nicht die Pillen?"
Jetzt, sagt Ommer, verarscht Usain Bolt die Leute:
Zitat "Der verarscht doch die Leute", sagte Ommer dem SID: "Die deutschen Sprinter, die laufen sich warm, die machen Gymnastik, und der kommt in Badelatschen ins Stadion, guckt ein bisschen blöd in der Gegend rum, dann zieht der seine Spikes an und läuft im Vorlauf mal locker 9,8. Das ist doch Verarsche. Dann kann es passieren, dass der deutsche Athlet irgendwann auch sagt: Pass mal auf, wenn ich deine Pillen hätte, wäre ich auch so schnell."
Jetzt wissen wir endlich warum das systematische Doping in der ehemaligen BRD eingeführt wurde. Versteh ich das richtig? Erst die Dopingpraxis der DDR hat die Aktivitäten in der ehemaligen BRD notwendig gemacht.
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Zitat von Buhli im Beitrag #73Versteh ich das richtig? Erst die Dopingpraxis der DDR hat die Aktivitäten in der ehemaligen BRD notwendig gemacht.
Genau. Das ist auch einfach an Hand der Medaillienstatistik nachzuweisen, und der westdeutsche Sportler Manfred Ommer hat es mit seinen Worten auf den Punkt gebracht: Je stärker die Zuchtkälber und Zuchtbullen aus dem Ostblock, hier insbesondere aus der DDR, die Medaillien einheimsten, um so stärker war schon aus Gerechtigkeitsgründen der Drang in der bundesdeutschen Mannschaft, nicht mehr auf unterstützende Mittel verzichten zu wollen.
Und bei allen Parallelen sollte doch eines festgehalten werden, in der Bundesregierung saß keine Figur vom Schlage des Manfred Ewald, Chef des Ostsports und Mitglied des ZK der SED, des obersten Ostentscheidungsorgans.
Inzwischen scheinen die Verfasser der Studie teilweise kalte Füße zu bekommen, sie wollen nicht belangt werden wegen Aussagen in ihrer Studie und sie fordern, nicht sie als Verfasser der Studie, sondern ihr Auftraggeber soll ggf. den Kopf hinhalten. Eine merkwürdige Auffassung von Verantwortung.
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