Ich bedanke mich, Genosse Soldat Weilheimer, für die Verschiebung
Nach den letzten Beiträgen, bin ich am Überlegen, ob ich mein Avatar ändern sollte. Besser würde es vermutlich nicht sein, aber Mäuselchen hätte seine Freude daran
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Tja, Die Bundeswehr (BW) konnte es sich erlauben, am Freitag ab 13.00 Uhr, nach Hause zu fahren. Sie erlaubt sich auch, dass die Kasernenanlagen von privaten Wachdiensten gesichert werden. Was hat denn das mit "Armee" zu tun? Wenn ich nicht wüßte, dass die Wehrmacht, wenn auch unter falschen Vorzeichen, von den soldatischen Leistungen her, eine wirklich sehr gut ausgebildete und geführte Armee war, würde ich sagen, die Bundeswehr ist ja auch keine Armee sondern eine Wehr. Aber das wäre den Männern damals und auch heute Unrecht getan. Die BW war damals und heute eine hoch motivierte, sehr gut ausgebildete und moderne Armee. Und nach Hause konnten die Jungs fahren, weil ja eine andere deutsche Armee, auf dem Posten war
Nein, ich denke, dass ist dem Trauma des Kriegsbeginns der Roten Armee geschuldet. So überraschen lassen, wollten sich die Sowjets nicht noch einmal. Und da die NVA eine Bündnisarmee war und der Warschauer Vertrag militärisch eigentlich durch das Vereinte Oberkommando der CA geführt wurde und die Deutsche Demokratische Republik nun mal ganz weit im Westen lag, an der unmittelbaren Nahtstelle zwischen dem antagonistischen Militärblock, hatten wir eben die Stufe der ständigen Gefechtsbereitschaft in der NVA, soll heißen, 85 % des Personals und der Technik, mußten aus dem Stand heraus handeln können.
Gefallen hat das keinem Soldaten der NVA aber auch keinem Uffz. oder Offz.
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Freiwillige Soldaten gab es in den Teilstreitkräften der NVA mehr als der einzelne Bürger glaubt.
Da nun gerade ich angesprochen wurde kann ich, ohne dabei militärische Geheimnisse preis zu geben, sagen, dass die Soldaten, die ihren Ehrendienst bei den Fallschirmjägern der NVA absolvierten, bis auf die Angehörigen der Sicherstellungskompanie und Teile der schweren Kompanie, also alle Angehörigen der Kampfkompanien, der Nachrichtenkompanie und des Sprengtaucherzuges, dreijährige Freiwillige Soldaten waren. Ihr höchster zu erreichender Dienstgrad war der eines Stabsgefreiten. In diesem Truppenteil waren also ca. 90 % aller Soldaten, Freiwillige.
Und das war beim fahrenden Personal der Volksmarine nicht anders, nur das die Matrosen, die an Bord Dienst taten, aber auch die Angehörigen des Kampfschwimmerkommandos-18, sogar noch ein Jahr länger freiwillig ihren Wehrdienst taten, nämlich vier Jahre.
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Jede Armee eines Staates, Mäuselchen, ist das Machtinstrument der jeweils herrschenden Klasse. Zeige mir bitte einen Staat, wo das anders ist und ich spendiere ein Bier. Ausnahme - wenn die jeweilige Armee gerade putscht.
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Die Behauptung, dass die Angehörigen der NVA nicht wußten was draußen, in den Weiten der Deutschen Demokratischen Republik, so los war, ist doch Unsinn.
Wir lebten doch im gleichen Land und waren nicht nur auf Übungsplätzen oder in Kasernen. Wir hatten Frauen die gearbeitet haben, hatten Freunde die gar nichts mit dem Militär zu tun hatten, haben Eltern und Geschwister. Richtig ist, und es wäre blöd das zu bestreiten, wir waren nicht in der unmittelbaren Produktion und konnten so um die spezifischen Nöte einzelner Industriezweige wenig sagen. Aber das trifft wohl auf einen Lehrer, auf einen Arbeiter in der Werft von Rostock genauso zu wie auf die Spinnerin aus Suhl.
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Zu der Aussage "gut bezahltes, warmes Pöstchen" werde ich mich nicht weiter äußern. Hier verweise ich auf meinen Beitrag auf der Seite 14 dieses Treads.
Mäuselchen, ich kenne Dich nicht und ich weiß auch nicht, was Du für ein Kerl bist oder gewesen bist. Ich vermute aber ganz keck, dass Du mehr oder weniger ein Bürger bist, dem jegliche physische und psychische Belastung, abholt ist. Ich habe gestandene, physisch und psychisch sehr hoch belastbare Männer, keuchend am Boden liegen sehen, nach drei Tagen und 150 km im Gebirge mit 30 kg Last, die dann wieder aufgestanden sind und die nächsten 40 km angegangen sind, die noch vor ihnen lagen. Und ich war dabei und konnte nicht am Boden liegen, weil ich führen mußte. Aber das nur am Rande.
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Wer nach 20 Jahren unter einem Stein hervorgekrochen kommt, kann ich nicht einschätzen. Ich jedenfalls nicht. Wer in eines meiner Büros kommt, sieht sofort, aus welchem Stall ich komme. Da mache ich keinen Hehl draus, weil ich mich meiner Zeit, meiner Arbeit und meiner Einstellung in und zur damilieg Deutschen Demokratischen Republik, nicht schäme, sondern stolz darauf bin, dass ich heute noch jedem meiner Soldaten in die Augen blicken kann. Das tue ich übrigens recht häufig, haben wir doch einen Fallschirmjägerverband, der ehemaligen Soldaten dieses Truppenteils.
http://www.ig-fallschirmjaeger.de/
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Mäuselchen, ich war doch kein Büttel . Mit Weinbergen hatte ich nun wirklich nichts zu tun außer, dass ich heute gerne mal, in passender Umgebung mit meiner Frau oder mit Freunden, einen guten Tropfen vom Roten nippe.
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Wendezeit.
Eine schlimme Zeit für die Angehörigen der NVA. Keiner wußte was geschieht und was eigentlcih so richtig vorgeht.
Da hat die führenbde Kraft der Deutschen Denokratischen Republik so richtig versagt. Allein gelassen, vieles auf die Ebene nachgestellter Kommandeure beordert, war eine große Unsicherheit in der gesamten Armee zu verzeichnen. Ein Befehl wiedersprach dem Anderen. Ich denke diese Unordnung kann nur einer verstehen, der es am eigenen Leibe gespürt hat.
Ich war zu jener Zeit Kommandeur einer Spezialeinheit und wurde zum Glück nicht zu solchen Maßnahmen wie Leipzig oder Dresden, mit meinen Soldaten befohlen obwohl wir eigentlich gut ausgebildet worden waren gerade im Terrorabwehr Bereich.
Es gab den Befehl, hier schon von Egon Krenz, dass die NVA gegen die Bevölkerung keinerlei Waffen oder schwere Technik einsetzen darf.
Als E.H. noch an der "Macht" war, wollte es über den Minister für NV organisieren, das ein Panzerregiment (93 Panzer) durch Leipzig fährt. Der Minister (damals noch H. Kessler) wollte diesen Befehl an den Chef der Landstreitkräfte weiter geben. Der Generaloberst Stechbarth (Chef Landstreitkräfte) gab zu bedenken, dass das ungeahnt schlimme Folgen haben könnte. Daraufhin wurde dieser Befehl sofort gekänzelt. Als E.H. dann entmachtet war, verfasste Egon Krenz dann den oben bereist erwähnten Befehl.
Das es die Hundertschaften gab, die gegen die Demonstranten eingesetzt worden wären, ist wahr. Daran gibt es nichts zu deuteln. Ein klarer Verstoß gegen die Verfassung, da die NVA nur gegen äußere Feinde einzusetzen war. Außer in Dresden kam es zu keinem Einsatz von Angehörigen der NVA. Aber auch hier standen die Angehörigen der NVA nicht vorne, sondern in zweiter Reihe und wurden nicht eingesetzt.
Koordiniert wurden diese Hundertschaften durch den Hauptstab der NVA. Auch die Fallschirmjäger stellten drei Hundertschaften, die in Leipzig in einer Kaserne der Artillerie untergebracht waren. Sie fuhren ohne einen Fuss vor die Tür gesetzt zu haben zurück in ihre Kaserne.
Wens interessiert: http://www.youtube.com/watch?v=xgocoMVZ8rM
Ich wurde auch interviewt und bin mitgesprungen, verrate aber nicht wer ich bin
Gruß
Mal sehen ob es klappt.
Ich habe mal zwei Fotos bei Ibäää gesucht, wo Stabsgefreitenschulterstücke zu sehen sind.
Der zweite Aufnäher in Tarnfarbe wurde erst 1988 eingeführt.