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RE: Ärger mit DDR Grenzer Computerspiel - 7
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Ich finde dieses PC Spiel kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Erinnerungen an die Geschehnisse an der innerdeutschen Grenze verblassen allmählich. Grenzsoldaten werden auf einmal zu Opfern stilisiert. Durch dieses Game entsteht sicher eine breite Diskussion zum Thema, wie man schon an diesem Thread bemerken kann. Ich habe meine eigene Position dazu schon ausgiebig dargelegt. Die Überschrift des Threads ist deswegen auch falsch. Es gibt keinen Ärger um dieses Game sondern Diskussionen und auch Bedarf dazu. Die innerdeutsche Grenze mit ihren vielen Toten ist ein sehr dunkles Kapitel deutscher Geschichte.
@Altberlin kannst du dir vielleicht vorstellen, das es Menschen gibt, die diese "Sicherheit" eben nicht wollten. Sie wollten nicht 20 Jahre in die Zukunft schauen und schon wissen was sie dann tun. Du bist aus der Generation meiner Eltern, die sich heute als Verlierer der Einheit fühlen. Die Deutsche Demokratische Republik war ein großer Staatsknast mit den Grenztruppen als Gefängniswärter und der Staatssicherheit als ideologisches Überwachungsorgan. Alle zusammen haben dafür gesorgt, das dieser Staat überhaupt 40 Jahre lang existieren konnte. Ich finde es persönlich besser, wenn ein ausreichendes Warenangebot vorfinde und mir vom erarbeiteten Geld was leisten kann. Das ich mir nicht alles leisten kann, das ist mir persönlich egal. Ich habe keine Mega-Ansprüche und das letzte Hemd hat keine Taschen. Ich kann mir heute den Wunsch-LCD TV zusammensparen und dann wenn ich das Geld zusammenhabe, ihn kaufen. In der DDR gab es Geld auf dem Konto, aber nicht viel was man sich dafür leisten konnte. Ich will auch nicht überall hinreisen, habe aber die Möglichkeit Deutschland den Rücken zu kehren, wenn ich es will. Das nennt man persönliche Freiheit, welche den Menschen in der DDR fehlte und gerade deine Generation lieber @altberlin kam mit dieser Freiheit und der Situation das man sich nun um sich selbst kümmern musste, überhaupt nicht klar. Wen es in Deutschland nicht gefällt, der kann ja nach Nordkorea auswandern.
Ich hätte etwas ähnliches, es ist nicht die Zonengrenze aber in Europa. Es ist Ceuta-Spanien/Marokko Würde man davon auch ein Computerspiel machen, wie wären dazu die Kommentare
Jürgen
Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten, pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.
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Ich habe nicht bestritten, daß man in gewissem Sinne eingesperrt war, nur, man war gewöhnt, so zu leben. Wer sich nun als Verlierer der Einheit sieht, ich weiß es nicht. Sicher viele, die ohne Job, aber mit viel gutem Willen über die Runden kommen müssen.Und alle kommen im Westen auch nicht unter. Mein damaliger Nachbar wurde mit Anfang 50 arbeitslos, im Kuhstall wurden nicht mehr so viele MA benötigt. Was glaubst du, wieviel Chancen er hatte? Ein typisches Beispiel für Verlierer der Einheit. Ich sehe mich nicht so, war ab 1984 selbständig, bis ich im April 2002 aufgab, weil die Auftragslage so war, das man hätte Geld mitbringen müssen.Im weitesten Sinne doch ein Einheitsopfer, weil die Märkte sich völlig verschoben haben und die Goldgräber aus Wessiland mit Dumpingpreisen alles abgegraben haben. Die versprochenen blühenden Landschaften beschränkten sich auf stillgelegte Anbauflächen . So wurde ich zu Einem von denen, die eine Lebensplanung umstoßen mußten, denn es war auch ein Haus abzuzahlen, im berliner Umland. Nur was bringt mir das, wenn ich in Stuttgart einen Job gefunden habe? Also Haus verkauft, natürlich mit Verlust. Da greift der berühmte Spruch vom Schrecken ohne Ende oder Ende mit Schrecken. Das Menschen wie ich, trotz aller Freude, die wiedergewonnene Einheit Deutschlands mit geteilter Euphorie betrachte, müßtest selbst du verstehen. Die Einheit hat nicht nur grenzenlose Freiheit gebracht, sondern auch materiellen Verlust, weshalb ich die Entwicklung, so wie sie war, nicht für sehr gelungen betrachte.
Sinnlos ist ein Leben ohne Sinn für Unsinn (unbekannt)
Zitat von Weilheimer@Altberlin kannst du dir vielleicht vorstellen, das es Menschen gibt, die diese "Sicherheit" eben nicht wollten. Sie wollten nicht 20 Jahre in die Zukunft schauen und schon wissen was sie dann tun. Du bist aus der Generation meiner Eltern, die sich heute als Verlierer der Einheit fühlen. Die Deutsche Demokratische Republik war ein großer Staatsknast mit den Grenztruppen als Gefängniswärter und der Staatssicherheit als ideologisches Überwachungsorgan. Alle zusammen haben dafür gesorgt, das dieser Staat überhaupt 40 Jahre lang existieren konnte. Ich finde es persönlich besser, wenn ein ausreichendes Warenangebot vorfinde und mir vom erarbeiteten Geld was leisten kann. Das ich mir nicht alles leisten kann, das ist mir persönlich egal. Ich habe keine Mega-Ansprüche und das letzte Hemd hat keine Taschen. Ich kann mir heute den Wunsch-LCD TV zusammensparen und dann wenn ich das Geld zusammenhabe, ihn kaufen. In der DDR gab es Geld auf dem Konto, aber nicht viel was man sich dafür leisten konnte. Ich will auch nicht überall hinreisen, habe aber die Möglichkeit Deutschland den Rücken zu kehren, wenn ich es will. Das nennt man persönliche Freiheit, welche den Menschen in der DDR fehlte und gerade deine Generation lieber @altberlin kam mit dieser Freiheit und der Situation das man sich nun um sich selbst kümmern musste, überhaupt nicht klar. Wen es in Deutschland nicht gefällt, der kann ja nach Nordkorea auswandern.
Kapitalismus macht vielleicht solange Spaß, solange die Wirtschaft boomt. In der BRD kennt man ja noch kaum Sorgen. Daß Freiheit vor allem auch Freiheit auf Ungerechtigkeit bedeutet, daß ignorieren die meisten.
Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filmen (Coen Brothers, Lynch & Co), MMORPGs
Zitat von WeinböhlaerIch hätte etwas ähnliches, es ist nicht die Zonengrenze
Das sind zwei grundverschiedene Grenzen, was aber ein PC-Spiel ebenfalls nicht rechtfertigt.
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Rot markiert
Die Bedingungen sind aber exakt die gleichen. Mich interessiert aber mehr,.....wie wären die Kommentare dazu , sicher nicht so wie zum DDR-Grenzer Spiel.
Aufarbeitung der deutschen Geschichte von 1945 an wäre schon wünschenswert, aber bitte nicht einseitig. Vor allem aber nicht zum Kohle machen, das ist doch der Sinn und Zweck von diesem Spiel.
Jürgen
Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten, pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.
Zitat von MinimalKapitalismus macht vielleicht solange Spaß, solange die Wirtschaft boomt. In der BRD kennt man ja noch kaum Sorgen. Daß Freiheit vor allem auch Freiheit auf Ungerechtigkeit bedeutet, daß ignorieren die meisten.
Richtig, ich erinnere an den Aufschrei bei Mercedes, als es hieß, die C-Klasse-Produktion geht in die USA.
Mein Haus, mein Auto, mein Lebensstandard. ein großes Jammern ging los. Freiheit, sich nach einem neuen Job umzutun, notfalls bundesweit? Nein jammern. Die Krise beschehrte etlichen Beschäftigten ungeahnte Kurzarbeitergehälter, dank Sonderregelungen in BW. Da mußte dann schon der Urlaub zu Ostern gestrichen werden, weil das Geld nicht mehr reicht. Einer durfte arbeiten, der andere nur Kurzarbeit verrichten. eben Marktwirtschaft, aber von dieser Freiheit will niemand etwas wissen. Wer hat die Hunderttausende in Ostdeutschland gefragt, wo sie bleiben sollen ? Niemand.
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Zitat von altberlin @ Weilheimer :Ich habe keine Ahnung, woher deine Weisheiten stammen. Kann ja sein, das sich in der DDR 5 vor 12 noch einige Dinge verschärft haben, in dem von mir geschilderten Zeitraum war es nun mal so, zumindest in Ostberlin.
Erstaunlich. Ein Ostberliner hat nur die gute DDR kennengelernt. Gerade in Ostberlin, wenn du am Bahnhof Friedrichstraße standst, in der Bahnhofsgaststätte lungerten an jedem dritten Tisch Stasis, im Herzen der Hauptstadt der DDR Hauptstadt der DDR, fuhrst du die Friedrichstraße hoch 2 km kamst du an die Mauer, fuhrst du die Friedrichstraße runter 2 km kamst du an die Mauer oder gingst du von der Friedrichstraße nach Westen kamst du nach 1 km an die Mauer am Brandenburger Tor.
Und unter der Friedrichstraße fuhr die U-Bahn, die konnteste du nur manchmal bißchen hören. War eine 'Weststrecke', für DDR Bürger nicht existent.
Wer der bißchen Grips im Kopf hat muß dies doch als kafkaesk empfunden haben.
Wenn der Sozialismus so ein super Gesellschaftssystem ist und vor allem dem Kapitalismus in allen Belangen überlegen sein soll, warum wollten die Menschen in Osteuropa und in anderen Teilen der Welt dieses tolle System nicht mehr?
#102 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 12.12.2010 21:50
@ reporter Sicher war es nicht normal, ich kannte es noch von vor ´61, ich war bis zum 12. Lebensjahr jede Woche im Westen, zu Fuß oder mit dem Roller, waren bloß wenige hundert Meter bis zum S-Bhf Schönholz. dahinter war Westen. Ich wußte genau, wo am Alexanderplatz, Jannowitzbrücke, Friedrichstraße oder Oranienburger Straße die S-und U-Bahnen nur durchfuhren. Mir tat es sehr weh 1961, als ich meine Großtante im Wedding, die ich jede Woche besucht habe, plötzlich nie wieder sehen sollte. Aber was sollten wir machen? Wir in Berlin haben die Teilung noch ganz anders empfunden, weil tausende Familien von heute auf morgen auf unbestimmte Zeit getrennt waren. Aber konnten wir es ändern? Ich erinnere mich noch schwach, das 1953 (Volksaufstand, von den Russen niedergeschlagen) vor unserem Konsum ein Panzer stand. Was wäre passiert, wenn es 1961 wieder zu Protesten gekommen wäre? Und was wäre passiert oder nicht passiert, wenn Schabowski sich nicht 1989 vorzeitig verplappert hätte ? Was wäre ohne Grenzöffnung überhaupt passiert, wie wäre der zwangsweise Umschwung, der kommen mußte, dann verlaufen? Es war so umd basta. wir konnten nichts tun. .
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Zitat von reporter Erstaunlich. Ein Ostberliner hat nur die gute DDR kennengelernt. Gerade in Ostberlin, wenn du am Bahnhof Friedrichstraße standst, in der Bahnhofsgaststätte lungerten an jedem dritten Tisch Stasis, im Herzen der Hauptstadt der DDR Hauptstadt der DDR, ....
Hast du sie dort selbst gesehen? Woran hast du sie erkannt oder haben sie sich vorgestellt?
[quote="Weilheimer"]Werter @Altberlin ich habe vom Staat DDR rein nichts zu verantworten. 1989 zum Ende meines Studiums gab es den Staat DDR nicht mehr. Davor war ich Schüler, Lehrling, Soldat und Student
Sag mal wie bist Du denn zu einem Studienplatz gekommen - ohne dem obligatorische gesellschaftlichen Arrangement. Ohne in einer Blockflöte anzugehören oder mindestens FDJ delegierung war es gar nicht möglich, 3 Jahre NVA wäre auch noch gegangen.
Ich glaube nicht an die unbefleckte Empfängnis.
Jürgen
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