Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
Ärger mit DDR Grenzer Computerspiel
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Hubertus Knabe, Chef der Stasiopfer-Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen (ehemaliger Stasi-Knast) kritisiert das Computerspiel "1378 (km)". Dort sind noch einmal die Verhältnisse an der Zonengrenze nachgestellt, mit Patrouillen, Hundelaufanlagen und Selbstschußanlagen. Gespielt wird mit zwei Teams, DDR-Flüchtlinge und Grenzsoldaten. Ziel der Flüchtenden ist es natürlich, die Bundesrepublik unversehrt zu erreichen, und Ziel der DDR-Grenzwächter ist es natürlich, einen 'Grenzdurchbruch' notfalls auch mit der Kalashnikov das zu verhindern, frei nach den Ausführungen des Genossen Mielke, 'dann bleibt er einfach da'.
Hubertus Knabe appelliert an die Organisatoren des Spiels, es nicht in das Internet zu stellen, "aus Respekt vor den Opfern". Durch das Spiel würden sich die Opfer der Todesgrenze oder deren Angehörige verletzt fühlen.
Ich würde eher sagen, das Spiel ist "Wider dem Vergessen". Mein Sohn weiß nichts über Mauer und Schießbefehl, in der Schule wurde wenig oder nichts darüber gelehrt. Die Jugend wird so spielerisch an das Thema herangeführt.
Zitat von WeilheimerIch würde eher sagen, das Spiel ist "Wider dem Vergessen". Mein Sohn weiß nichts über Mauer und Schießbefehl, in der Schule wurde wenig oder nichts darüber gelehrt. Die Jugend wird so spielerisch an das Thema herangeführt.
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Na ja, ich weiß nicht. Dort sind real Menschen ums Leben gekommen und ein Spiel kann niemals realistisch sein. Was haben kleine Jungs und Mädchen jemals beim "Cowboy und Indianer" spielen über die Verfolgung und Vernichtung der amerikanischen Ureinwohner gelernt ? Und wo soll man da eine Grenze ziehen ? Bauen wir bald ein virtuelles KZ "Wider dem Vergessen" ?
Ich denke auch mit all diesen Themen (und davon gibt es viele) sollte man etwas würdevoller bzw. sachlicher umgehen.
@Minimal: Gibt es auch einen Bericht darüber, wer die Reiskörner wieder eingesammelt hat und wie hoch der wirtschaftliche Schaden war ?
Schlawine --------------------------
Jedes Volk hat die naive Auffassung, Gottes bester Einfall zu sein. Theodor Heuß
Zitat von WeilheimerIch würde eher sagen, das Spiel ist "Wider dem Vergessen". Mein Sohn weiß nichts über Mauer und Schießbefehl, in der Schule wurde wenig oder nichts darüber gelehrt. Die Jugend wird so spielerisch an das Thema herangeführt.
Ist denn im Ländle das Wissen über die DDR auch so schlecht wie in Brandenburg?
Der an der Freien Unversität Berlin lehrende Professor Schröder kommt dazu zu diesen Schlußfolgerungen:
Zitat Die Ergebnisse bei den Schülern, die allesamt erst nach dem Zusammenbruch der DDR geboren wurden, sind ernüchternd: weitgehende Ahnungslosigkeit plus ein kurioses Geschichtsbild, und das vor allem in Ostdeutschland. Insgesamt wussten die West-Schüler mehr über die DDR und sahen den Staat zugleich deutlich kritischer als die ostdeutschen Jugendlichen. Am wenigsten wussten ausgerechnet Schüler in Brandenburg und Ost-Berlin über den Staat, in dem ihre eigenen Eltern und Großeltern wohnten. Umso positiver beurteilten sie ihn. "Hauptschüler in Bayern wissen mehr über die DDR als Gymnasiasten aus Brandenburg"
Das ist schon erschreckend. Bei mir (Gymnasium Sachsen Anhalt) wurde das Thema DDR recht gut dargestellt. Ich denke aber mal, dass Viele ein Problem mit dem Thema haben, da eigene Erfahrungen und Befindlichkeiten mit reinspielen. Ich kann mir gut vorstellen, dass vieel Lehrer in den Neuen Ländern das Thema anders angehen - vor allem, wenn sie vor 1989 schon Lehrer waren.
Zitat von reporterIst denn im Ländle das Wissen über die DDR auch so schlecht wie in Brandenburg?
Eigentlich müßte in Brandenburg, was im Zentrum der DDR lag, Bezirke Potsdam, Frankfurt/Oder und Ostberlin ein gutes Geschichtswissen vorhanden sein.
Aber ich erinnere mich an eine im Radio vor ca 20 Jahren (nach dem Mauerfall) ausgestrahlte Umfrage in BW zum Thema (ehemalige) DDR, wo eine Frau aus dem Schwarzwald antwortete, sie wisse nicht, das es eine Mauer gegeben habe. Heute wäre das Ergebnis sicher etwas besser, aber zu 100 Prozent wird hier auf Grund von Desinteresse und Vorurteilen kein gesundes Geschichtsbild entstehen. Wir waren unterdrückt, bespitzelt und konnten nie arbeiten, weil wir nie Material hatten. Deshalb muß uns gezeigt werden, wo es lang geht. Aber wir haben schon oft das Gegenteil bewiesen, was dann wortlos hingenommen wird.
Aber vielleicht wäre ein einheitlicher verbindlicher Lehrplan in Deutschland die Lösung.
Sinnlos ist ein Leben ohne Sinn für Unsinn (unbekannt)
In Deutschland müssten die Lehrpläne alle einheitlich sein. Es gibt heute noch Leute in den Alten Bundesländern, die nicht wissen, dass der Soli auch von uns bezahlt wird.
Ab heute Abend (etwa 23.00 Uhr) kann das Spiel getestet werden! hier der Link http://www.1378km.de/
__________________________________________________ Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.
Und noch etwas : Ich mußte ein Jahr meines Grundwehrdienstes als Grenzsoldat, später -gefreiter an der vogtländisch/bayerischen Grenze (Töpen/Juchöh, incl. Mödlareuth, was wohl bekannt sein dürfte) verbringen. In mir ist nie auch nur der kleinst Gedanke gekommen, das zum Spiel, wie auch immer, zu machen. Jeder war froh, wenn die Zeit rum war und es zu keinen ernsthaften "Vorkommnissen", wie es so schön bezeichnet wurde, gekommen war. Was tut man, wenn die Situation plötzlich da ist ? Anweisung war, den Grenzverlezer dingfest zu machen, notfalls mit Zuhilfenahme der Waffe. Nicht töten, davon war nie die Rede, nur bewegungsunfähig. Wir, dh. meine Kameraden (damals offiziell Genossen) und ich hatten alle das Glück, mit reiner Weste entlassen zu werden (Ende April 1970). Aber wie geht es den armen Schweinen, die geschossen haben ? Alle waren 18 - 20 Jahre alt. Befehl befolgen oder verweigern ? Letzteres hätte meist zu Verurteilung zu mehreren Jahren Knast geführt.
Das ist kein Spiel gewesen. Wer die Gelegenheit hat, sollte mal die heutige Gedenkstätte und das Mauermuseum in Mödlareuth besuchen, ein Dorf, 28 Jahre durch eine Mauer geteilt war!
Klingt jetzt ein wenig Anti-Wessi, aber ein junger Student aus dem Westen, der aus diesem Thema einen First Person Shooter macht, hat anscheinend keine Ahnung von dieser Zeit oder macht es aus Profitgründen. Auf jeden Fall lässt sich der gebührene Respekt für die Opfer vermissen. Jugendliche, die Shooter spielen, werden schnell als gewalttätig und potenzielle Amokläufer abgestempelt. Aber was ist so ein Typ, der daraus ein Spiel macht ?
Nun mal ganz langsam, Spiel ist Spiel und die Realität ist etwas ganz anderes. Ich habe früher(TM) Space Invaders auf der C64 gespielt und das mit Kumpels die Nächte durch. Ich bin bis heute noch nicht Amok gelaufen. Das Spiel ist auch kein neues Spiel, sondern ein Addon für ein auf dem Markt befindliches. Die sich darüber aufregen, haben mit PC nichts am Hut und meist auch keinen Bock sich mit der Materie zu beschäftigen. Nicht jeder der Ego Shooter spielt, wird zum Tim Kretzschmer.
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