Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Ärger mit DDR Grenzer Computerspiel - 5
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Zitat von WeilheimerAlle die in der DDR frei herumgelaufen sind, haben sich in irgendeiner Weise mit dem System arrangiert. Das ging auch nicht anders entweder hat sich der DDR Bürger angepasst oder er wurde selektiert.
Was heißt das jetzt? Jeden Morgen Grußerweisung vor Honneckers Bild oder Fahnenappell?
So ein Schwachsinn. Wir sind zu Bett gegangen wann wir wollten, haben gegessen, getrunken,. sind zur Arbeit gegangen, ins kino oder Theater (zu damals erschwinglichen Preisen), haben Urlaub gemacht. Ganz normal, ohne besondere Anpassung. Es gab Mängel, ja, aber davon ist niemand gestorben. Habe in all den jahren keine Polizeikontrolle erlebt, außer wegen zu schnellen Fahrens. Wurde in der S-Bahn, die damals zuverlässig fuhr, nicht ständig von zehn Stasis beobachtet. Durfte allein aufs Klo gehen (war es verwanzt ?). Und wir haben auch diskutiert, auch in der Baustellenkantine, ohne Konsequenzen.
Was soll dein Spruch also? Klar, wer gegen den Staat offen auftritt, bekommt Ärger. Ist heute nicht anders (S21, Gorleben, Lubmin, G8 Treffen)
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Sinnlos ist ein Leben ohne Sinn für Unsinn (unbekannt)
Zitat von Weilheimer@Wega, Altberlin ich staune, welch erstaunliches Gedächtnis ihr für Dinge habt, die 20 Jahre und länger zurückliegen.
Es geht den Menschen wie den Leuten! pflegt man zu solchen Aussagen zu machen!
__________________________________________________ Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.
Ich merke schon, die rote Garde hier im Forum greint.
Lieber Rot, als doof!
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Zitat von WeilheimerAlle die in der DDR frei herumgelaufen sind, haben sich in irgendeiner Weise mit dem System arrangiert. Das ging auch nicht anders entweder hat sich der DDR Bürger angepasst oder er wurde selektiert.
Zusatz: Entweder hat sich der DDR Bürger angepasst oder er wurde angepasst. Erst dann wurde er selektiert. Die "Anpassung" begann ja schon im Kindesalter.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Zitat von WeilheimerAltberlin nun könnte ich dich ja als Grenzer und Widerstandskämpfer fragen, warum bist du nicht während deines Dienstes in den Westen abgehauen?
Es gibt Menschen, die im Kopf außer nichts auch noch ein wenig Erinnerungsvermögen haben. Und ich habe ein sehr gutes. Ich war kein Widerstandskämpfer, einschlägige Literatur kann dich da gern weiter bringen. Warum sollte ich abhauen? Den Arsch riskieren, bei Minensperren und Stacheldraht? Ich war frisch verheiratet, bis auf eine Großtante, die mir sicher geholfen hätte, alle Verwandten in Ostberlin. Wohnung war vorhanden, kleiner Bootsstand in Schmökwitz auch, satt waren wir auch jeden Tag, also warum ?
Eine recht blödsinnige Frage, wer seine Existenz hat, gibt sie doch nicht ohne ersichtlichen Grund auf.
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Zitat von altberlin Was heißt das jetzt? Jeden Morgen Grußerweisung vor Honneckers Bild oder Fahnenappell? So ein Schwachsinn. Wir sind zu Bett gegangen wann wir wollten, haben gegessen, getrunken,. sind zur Arbeit gegangen, ins kino oder Theater (zu damals erschwinglichen Preisen), haben Urlaub gemacht. Ganz normal, ohne besondere Anpassung. Es gab Mängel, ja, aber davon ist niemand gestorben. Habe in all den jahren keine Polizeikontrolle erlebt, außer wegen zu schnellen Fahrens. Wurde in der S-Bahn, die damals zuverlässig fuhr, nicht ständig von zehn Stasis beobachtet. Durfte allein aufs Klo gehen (war es verwanzt ?). Und wir haben auch diskutiert, auch in der Baustellenkantine, ohne Konsequenzen. Was soll dein Spruch also? Klar, wer gegen den Staat offen auftritt, bekommt Ärger. Ist heute nicht anders (S21, Gorleben, Lubmin, G8 Treffen)
Ein gewisser älterer Herr hat Gedächtnislücken, schlimm, schlimm. Ich kenne den morgendlichen Fahnenappell in der Schule noch. Du hättest ja mal einen Schwerter zu Pflugscharen Button tragen sollen oder in der evangelischen Kirche der DDR aktiv sein müssen, die hättest auch mal eine Demo für Reisefreiheit organisieren können oder hättest deine Klappe gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aufgemacht, dann hätten links und rechts von dir beim Sch.... ein IM gesessen. Wanzen wurden nur besonderen Leuten gegönnt, die mussten für Devisen im Westen gekauft werden. Heute kannst du ohne Ärger demokratisch demonstrieren. In der DDR wärst du bereits, dann wenn du an sowas gedacht hast, in Bautzen verschollen. Unterschiede bemerkt nur der, der auch welche bemerken will. Wo ich Schüler war hatte ein Mitschüler einen Jimmy Hendrix Aufnäher auf dem Rücken, wegen so etwas simplen bekam man in der DDR Schule richtigen Ärger und die Eltern gleich mit.
Biermann ist ein Kapitel für sich, ebenso wie Havemann. Ich war kein enger Freund der DDR, aber Biermann war auch nicht das, was ich bevorzugte. kann sein, das wir aus Berlin eine andere Beziehung zur damaligen Geschichte haben, nur konnte niemand etwas dafür, wenn er in der Provinz wohnte. Ber Buschfunk hat viel zum Geschichtsbild beigetragen. Ich hatte zB im Jahre 1979 eine Freundin, die kam aus Bautzen. War zum ersten Mal in Berlin, konnte zum ersten Mal im Leben Westfernsehen gucken. Da kann ein Kulturschock Begehrlichkeiten nach dem Westen auslösen, aber wenn du täglich SFB sehen konntest, war klar, die kochen auch nur mit Wasser. Gut, du konntest nicht nach Hawaii reisen, aber machst du es heute ? Im normalen Alltag hat dir niemand etwas getan, und was gab es sonst ?
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Nein Altberlin nach Hawai will ich nicht reisen, auch wenn ich es kann. Ich wollte aber als Jugendlicher nach Westberlin, Stuttgart, Hamburg das hatte mir die SED verboten. Ich war folglich in meiner persönlichen Freiheit eingeschränkt, wenn auch durch den Staat DDR so erzogen, das ich diese Einschränkung nicht fühle. Sie war aber real da.
Ein gewisser älterer Herr hat Gedächtnislücken, schlimm, schlimm. Ich kenne den morgendlichen Fahnenappell in der Schule noch. Du hättest ja mal einen Schwerter zu Pflugscharen Button tragen sollen oder in der evangelischen Kirche der DDR aktiv sein müssen, die hättest auch mal eine Demo für Reisefreiheit organisieren können oder hättest deine Klappe gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aufgemacht, dann hätten links und rechts von dir beim Sch.... ein IM gesessen. Wanzen wurden nur besonderen Leuten gegönnt, die mussten für Devisen im Westen gekauft werden. Heute kannst du ohne Ärger demokratisch demonstrieren. In der DDR wärst du bereits, dann wenn du an sowas gedacht hast, in Bautzen verschollen. Unterschiede bemerkt nur der, der auch welche bemerken will. Wo ich Schüler war hatte ein Mitschüler einen Jimmy Hendrix Aufnäher auf dem Rücken, wegen so etwas simplen bekam man in der DDR Schule richtigen Ärger und die Eltern gleich mit.
Hast du einen "Schwerter zu Pfugscharen-Button" getragen? Bist du inder ev.Kirche aktiv gewesen? Hast du für Reisefreiheit demonstriert? Die Frage nach Biermann stelle ich dir nicht, zu dem Ereignis warst du noch zu jung.
Und Bautzen war so groß nicht um alle und jeden dort zu inhaftieren.
Stell dir vor wie bekamen sogar Ärger an der Penne wegen zu langen Haaren und Nietenhosen (neudeutsch: Jeans) Der Ärger bestand darin, das man sich mit uns auseinanderr gesetzt hat, um zu ergründen, warum etwas so ist.
Ich kann mich nicht daran erinnern, daß meine Eltern deswegen berufliche Nachteile in Kauf nehmen mußten.
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Man kann es alles auf einen Nenner bringen, frei nach den neuen Song der Prinzen "Es war nicht alles schlecht". Übrigens lief dieser Titel im SWR noch nicht. Ich habe ihn auf Antenne Brandenburg über Internetradio gehört. Mit der Erinnerungen lieber Wega ist es so eine Sache, sie verschönern das Leben, das Vergessen macht es dagegen erträglich. Konsequenzen waren angedroht, wenn dieser westliche imperialistische Aufnäher nicht entfernt worden wäre. Dann hätte ein Lehrer ihn mit der Schere aus der Jacke herausgeschnitten. Bei der Levis Jeansjacke wäre das auch ein hoher finanzieller Verlust in DDR Mark gewesen. Bei solchen kleinen Dingen fingen die Schikanen des Staates DDR an.
Zitat Ich redete nicht von Parteizugehörigkeit sondern einfach nur von 3 Jahren Wehrdienst für einen Studienplatz nach Wunsch. Da ging es nicht "ohne". zumindest nicht Ende der 80er Jahre.
Das war tatsächlich so. Aufgrund sehr guter Schulnoten hätte ich auch gerne Abi gemacht und später ein Studium in der Richtung Physik oder Mathematk . Allerdings sollte ich, bevor ich zur EOS gehen konnte, ein Verpflichtungserklärung für mindestens 3 Jahre unterschreiben. Dies habe ich immer abgelehnt. Die Folge war, das ich gemeinsam mit meiner Mutter mehrere Monate regelmäßig zum Rat der Stadt Halle mußte, ich glaube Abteilung Inneres hießen die. Dort wurde uns groß und breit erklärt was der sozialistische Staat alles für uns tut und das ich meine Heimat gefälligst vor dem imperialistischen Klaassenfeind zu schützen hätte. Da ich mich weiterhin konsequent geweigert habe, mich zu verplichten, wurde mir eine Ausbildungsstelle bei der Deutschen Reichsbahn zugewiesen, als Elektromonteur mit Fachrichtung Fahrleitungsbau, welche ich dann auch absolviert und abgeschlossen habe. Ich war einfach nicht bereit den einfachen Weg zu gehen und habe lieber die Konsquenzen (die bei mir ja nicht sooo schlimm waren) in Kauf genommen. Ich bin übrigens auch heut oft nicht bereit mich anzupassen, nur um persönliche Vorteile für mich rauszuschinden. Ich hätte sicher manches im Leben einfacher haben können, wenn ichs mal gemacht hätte. Ironie der Geschichte, ich habe später freiwillig 8 Jahre bei der Bundeswehr gedient.
Zitat Es wurde nämlich jeder gefragt, ob er sich vorstellen könne an der Grenze in Friedenszeiten auf Menschen zu schießen. Man hätte nur konsequent "Nein" sagen müssen und bei den anschließenden Fragen standhaft bleiben.
Ich weiß kehrwoche, wurde schließlich auch noch in der DDR zur NVA gemustert. Meinen Wehrpass, so ein graues Buch, hab ich noch hier rumliegen. Aber irgendwie waren die mir gegenüber ein bißchen negativ eingestellt, da meine Vorgeschichte mit der Weigerung dort bekannt war. Zum Schluß mußte man ja zu so einer Musterungskomission (hieß doch so, oder?), waren 3 Leute glaube ich, und dort brüllte mich ein älterer Herr fortlaufend an das man mit solchen Subjekten wie mir bei der NVA ruckzuck fertig werden würde. Ach ja, meine langen Haare wurden selbstverständlich auch kritisiert. Der geifernde Sack stellte fest, das mir mit den langen Haaren schon der Verstand mit aus dem Kopp gewachsen wäre.
Zitat Fahnenappell gabs bei uns nur Montag früh.
Jo, so wars in meiner Schule auch.
Zitat Konsequenzen waren angedroht, wenn dieser westliche imperialistische Aufnäher nicht entfernt worden wäre. Dann hätte ein Lehrer ihn mit der Schere aus der Jacke herausgeschnitten. Bei der Levis Jeansjacke wäre das auch ein hoher finanzieller Verlust in DDR Mark gewesen
Das kommt mir aber bekannt vor. Meine Mutter arbeitete als Sekretärin in einem Kali-Salzwerk. Dort haben auch Österreicher gearbeitet. Die haben da irgend so ne hochmoderne Anlage aufgebaut und wohnten ja alle im Ort. Meine Mutter hatte ja oft organisatorisches mit denen zu erledigen und so kam das einige auch hin und wieder bei uns zu Besuch waren, mal zum Grillen o.ä. Da gabs dann auch immer das ein paar Geschenke, die haben so einiges mitgebracht. Unter anderem hab ich ne Levis-Jeansjacke und das ein oder andere T-Shirt bekommen. Damit bin ich in die Schule. Das wurde ein paar Tage toleriert, dann mußte ich zum Direktor und wurde aufgefordert in Zukunft "ordentliche" Sachen zu tragen. Mit meinen 10 oder 11 Jahren wußte ich gar nicht so richtig was die von mir wollten. Meine Mutter mußte damals in der Schule vorsprechen und da wurde ihr das noch mal gründlich "erklärt"!
Was ich hier in der Diskussion etwas schade finde, das die "älteren", die ja Zeitzeugen sind und noch in der NVA gedient haben, sich lieber in persönlichen Beleidigungen ergehen, anstatt sachlich zu diskutieren und den jüngeren vielleicht erklären wie es damals war. Einerseits wird verlangt, das sich junge Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen sollen, andererseits wird jemand wie Smithie23 gleich gemaßregelt, wenn er etwas dazu sagt. Besser wäre es, ihr "alten Hasen" würdet es ihm oder manch anderen erklären. Kein junger Mensch wird sich jemals ernsthaft mit solchen Themen auseinandersetzen, wenn er bei jedem Einwand hört, er sei zu jung und solle mal lieber ruhig sein. Aufklärung wäre hier angebracht von denen die diese Zeit erlebt haben, denn eines Tages wird der letzte Zeitzeuge tot sein und Geschichte wird dann geschrieben von Fälschern im Format eines Guido Knopp und Konsorten.
Ich denke die "Streithähne" wissen wen ich hier meine und nehmen mir meine Kritik jetzt nicht all zu übel.
Zitat von michaka13Einerseits wird verlangt, das sich junge Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen sollen, andererseits wird jemand wie Smithie23 gleich gemaßregelt, wenn er etwas dazu sagt.
Also ich wars nicht. Meine Kritik bezog sich auf die Mauer in seinem Kopf, nicht auf sein Geschichtswissen. Wie alt ist Smithie23 überhaupt -- 23? Du nennst dich ja auch michaka13 und bist keine 13 mehr. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Smithie ein Mann ist. Die Tochter meines Nachbarn wird auch so genannt. Sie heißen Schmidt.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Du warst auch nicht im geringsten gemeint, kehrwoche.
Michaka, michaka1 und ähnliches war in nem anderen Forum, in dem ich mal unterwegs war, schon belegt. Deshalb hab ich ne 13 drangehängt. Im echten leben werd ich in paar Tagen 40.
Klar könnt ich ne Frau sein, ein Mann, ein Rentner oder einfach nur ein Spinner der sich wichtig macht. So ist das nunmal in der Anonymität des WWW. Aber vielleicht gibts ja wirklich mal ein Treffen hier im tiefsten Westen. Ich unterziehe mich dann nem Realitäts-Check.
Zitat von michaka13 Klar könnt ich ne Frau sein, ein Mann, ein Rentner oder einfach nur ein Spinner der sich wichtig macht. So ist das nunmal in der Anonymität des WWW. Aber vielleicht gibts ja wirklich mal ein Treffen hier im tiefsten Westen. Ich unterziehe mich dann nem Realitäts-Check.
Kannst ja im März zum Forumsgeburtstag (wahrscheinlich aber eher im Stuttgarter Raum) kommen und dein "wahres Ich" zeigen
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