Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: E n t c h r i s t l i c h u n g - 3
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Bin vor vielen Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten. War auch oft in der Kirche zu den Messen früher. Je öfter ich die Predigten hörte und vor allem die vielen Verweise auf das heutige Leben, desto mehr zweifelte ich an der Kirche. Was der Pastor an einem Sonntag vor einer Woche predigte, dass war am nächsten Sonntag nicht mehr wahr und er predigte genau das Gegenteil. Die Messen waren einfach dumm. Da steht vorne einer, der predigt. Aber nicht einfach so. Er liest schön ab. Die Nummern der von den Schäfchen zu singenden kirchlichen Leierlieder wurden an die Wand geworfen. Alles lief ab wie ein Ritual. Immer gleich. Oft dachte ich, dass der Pastor auch mit dem Schwert dastehen könnte, die Schäfchen würden trotzdem nach vorne laufen, auch auf die Gefahr hin, dass sie geköpft würden.
Mir ist dieser Protz in der katholischen Kirche einfach zuwider. Die katholische Kirche ist reich. Warum soll der Staat deren Bauwerke erhalten? Eigentum verpflichtet. Also hat die Kirche gefälligst selbst dafür zu sorgen, dass ihre Gebäude nicht auseinanderfallen. Auch wenn ich nicht mehr der römisch-katholischen Kirche angehöre, so wird nach wie vor ein Teil meiner Steuern dem Kirchenmoloch in den Hals geschleudert.
Wer seinen Glauben leben will, ob nun in der Kirche oder ohne, soll dies ruhig tun. Ich selber würde mich nicht als Atheist bezeichnen. Eher doch als Agnostiker.
Das Wort Beitrittsgebiet ist nur dumm, Reporter. Die DDR war immer auch Deutschland wie die BRD auch. queeny
Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht um zu sehen, werdet Ihr Sie brauchen um zu weinen.
Zitat von Monardedass "der ostdeutsche" sich nirgendwohin orientiert hat, auch nicht nach westeuropa - denn er war zuerst da
Genau. Der Ostdeutsche war zuerst da. Den Begriff "Ostdeutsch" kannte er wahrscheinlich nicht. Aber dann kam der DDR BürgerBewohner mit der Republk. Was die Vorväter in hunderten von Jahren aufgebaut haben wurde mit der Tatkraft der allseitig gebildeten sozialistischen Persönlichkeiten weggesprengt. Und da solltest du mal sehen, wie die schöne neue Zeit mutig ungepackt wurde. Unsere Republik war auf diesem Gebiete sehr aktiv.
Zitat von Monardedass "der ostdeutsche" sich nirgendwohin orientiert hat, auch nicht nach westeuropa - denn er war zuerst da
Genau. Der Ostdeutsche war zuerst da. Den Begriff "Ostdeutsch" kannte er wahrscheinlich nicht. Aber dann kam der DDR BürgerBewohner mit der Republk. Was die Vorväter in hunderten von Jahren aufgebaut haben wurde mit der Tatkraft der allseitig gebildeten sozialistischen Persönlichkeiten weggesprengt. Und da solltest du mal sehen, wie die schöne neue Zeit mutig ungepackt wurde. Unsere Republik war auf diesem Gebiete sehr aktiv.
Von Unserer Friedenswacht wurde mancher Kirchturm noch als Wachturm mit MG-Geschützstand genutzt.
p.s. Es werden noch Bilder gesucht, wie es vor der Sprengung aussah.
das alles ist doch schlimm genug und auch nicht unbekannt. ich nehme an, deine idee, den magdeburger dom abzureißen, war bloße provokation ... auch wenn der wiederaufbau der ullrichskirche im frühjahr - und für diese wahlperiode - knapp gescheitert ist, wird sich jeder magdeburger vor seinen dom stellen.
Zitat von queenyDas Wort Beitrittsgebiet ist nur dumm, Reporter. Die DDR war immer auch Deutschland wie die BRD auch.
Ob du oder ich das dumm finden ist eigentlich wurscht. Ich glaube in der Nachwendezeit war der Begriff "Beitrittsgebiet" eines der wichtigsten Worte für den ehemaligen Bewohner der DDR oder von Ostberlin. Der Begriff faßt amtlich beide Gebiete zusammen, und dann immer daran denken, es ging dann um das Sozialgesetzbuch und um die Entgeltpunkte. Sonst kommt gleich wieder Buhli und entdeckt bestimmt noch irgendein Schmankerl aus Republikzeiten, was man in Bares heute sich gern überweisen ließe.
Zitat von reporterDie größeren Gebäude, wie den Magdeburger oder den Naumburger Dom könnte man evtl. abreißen. ....
UND zitat delta: "Vielleicht lag es daran, das der Ostdeutsche sich nie wirklich als Osteuropäer gesehen hat"
habe selten soviel übles auf einer seite gefunden, dabei habe ich auch darauf verzichtet, alles nochmal zu kopieren. richtig ist, dass der erhalt der sakralbauten ein thema ist. der magdeburger Dom ist zeugnis, lieber delta, dass "der ostdeutsche" sich nirgendwohin orientiert hat, auch nicht nach westeuropa - denn er war zuerst da aber nicht nur deshalb, reporter, wird er nicht abgerissen werden. www.dompage.de
schönen tag noch, M
Wie gesagt, es war eine Vermutung von mir, weil ich von vielen ehemaligen DDR Bürgern die Aussage hörte.... Kirche ist Shit oder so änlich. Auch hier im Forum bekennt sich fast keiner zur Kirche. Wie gesagt das muß jeder mit sich selber ausmachen.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
"Beitrittsgebiet": Mag ein offizielles Wort gewesen sein. Trotzdem ein dummes Wort. Ich habe jedenfalls noch keine ehemaligen "DDR-Normalo-Bürger" gesprochen, zu dessen Wortschatz das Wort gehörte. Und was wo steht, das ist mir auch völlig egal.
Es stand jedem DDR-Bürger frei, Mitglied einer Kirche zu sein. Die Kirche und christlicher Glaube waren nicht verboten. Die "Zeugen Jehovas" waren allerdings nicht gelitten. Ob sie offiziell richtig verboten waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kannte jedoch in Bützow und Güstrow einige von ihnen und bewegte mich eine gewisse Zeitlang in ihren Kreisen. Sie hatten sehr eigenartige Ansichten. Gab noch diese Neu-Apostolischen. Waren vor allem auf dem Lande in Mecklenburg aktiv. Je abgelegener, desto mehr hatten sie Einfluß auf ihre Gläubigen. Sie heirateten in der Regel unterinander. Weltoffenheit war damals für sie auch ein Fremdwort. Ich sah sie mehr als eine Sekte an.
queeny
Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht um zu sehen, werdet Ihr Sie brauchen um zu weinen.
Werde nicht unverschämt, Reporter. Man sollte auf Deine Besserwisserei wirklich nicht eingehen. Es ist sinnlos. Einfach nur ein alter Querulant, der sich niemals gegen den Staat DDR auflehnte, jetzt aber großkotzig daherkommt.
Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht um zu sehen, werdet Ihr Sie brauchen um zu weinen.
sag uns doch mal was von Deinen revolutionäre Daten in der DDR. Du kommst mir manchmal vor wie so ein kleiner Kläffer hinter dem sicheren Gartenzaun. In manchen Dingen hast Du ja nicht unrecht, aber hast Du in der DDR die Klappe auch so auf gerissen, so wie Du das jetzt gefahrlos tust. Hast Du die DDR überhaupt als Erwachsener erlebt, einer der soviel zu wissen vorgibt wie Du braucht doch sein Biografie nicht verschweigen.
Sag uns doch mal was dazu oder machst Du es dem ehemaligen Zentralkomitee nach und übst Dich im A U S S I T Z E N
Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten, pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.
Zitat von queenyWerde nicht unverschämt, Reporter. Man sollte auf Deine Besserwisserei wirklich nicht eingehen. Es ist sinnlos. Einfach nur ein alter Querulant, der sich niemals gegen den Staat DDR auflehnte, jetzt aber großkotzig daherkommt.
Soweit ich das mitbekommen habe, war, falls du das mit deinem Beitrag andeuten wolltest, das mit dem Auflehnen bei dir wohl nicht allzu intensiv. Als Angehörige aus angepaßtem SED-Adel dann mit Kindern und Koffern und der Bundesbahn unbeschadet über die Zonengrenze dahingeglitten war das nicht so uniforme Auftreten dann eher in der Freiheit gebenden Bundesrepublik angesagt, wo sich das allfällige aber dann doch gefahrlose Ossi-Genöle einstellte.
...das glaube ich auch, reporter (betrifft Deinen Beitrag von 19:33, jedoch ohne persönliche Angriffe!)
ich schrieb bereits einmal, dass ich nach '90 einer christlichen Familie aus Fürstenwalde/Spree begegnet bin. Das Ehepaar war für ein paar Tage im Rheinland bei meinen Eltern einquartiert, da sie als Künstler den örtlichen Kunsthandwerkermarkt "Ost trifft West" teilnahmen. Bei dem Gegenbesuch durfte ich auch mit und eine Freundin aus Hüttenstadt. Die beiden Töchter der Familie habe ich zwar nicht kennengelernt, aber die Eltern haben erzählt, dass sie als Christen kein Abi/Studium machen durften. Also haben wir uns etwas darüber unterhalten, da ich das Thema interessant fand. Zitat: "Es stand jedem DDR-Bürger frei, Mitglied einer Kirche zu sein. Die Kirche und christlicher Glaube waren nicht verboten." möchte ich ergänzen: wenn man dann bereit war die Konsequenzen zu tragen! Dieses Ehepaar fand ich in ihren Ansichten und ihrer Zufriedenheit sehr überzeugend, sympathisch und nett. Sie lebten ganz einfach und sehr ländlich. Meine Hochachtung für die wenigen christlichen DDR-Bürger! In der alten BRD haben diese nur wenige verdient: Als Schüler habe ich regelmäßig die Osterferien in Brüggen/Niederrhein an der holländischen Grenze verbracht. Es war ein Kleinstbauernhof, auch so eine kleine Kate, aber man fühlte sich dort keinesfalls beengt, obwohl das Wohnhaus kleiner als ein Einfamilienhaus war. Die Menschen sind auch sehr christlich und sind/waren mit ihrem Leben bis heute sehr zufrieden. Als Kinder wurde diese Familie bei meinen Großeltern mit Kind&Kegel, ihrer spärlichen Habe und dem wenigen Vieh einquartiert, wegen der anrückenden Front an der Westgrenze. Den einzigen Ochsen, den sie hatten und der den Karren mit den wenigen Habseligkeiten bis zum Ziel zog, musste wegen Entkräftung notgeschlachtet werden. Jedes mal wenn wir uns sehen erzählen sie, dass sie Weihnachten '44 von meinem Opa einen Schokoladen"hohlkörper"nikolaus bekamen. Das war zu der Zeit offensichtlich sehr einprägsam.
Meine Erfahrungen mit den beiden Familien aus Brüggen/Rhld. und Fürstenwalde/Spree sind die wenigen positiven Erfahrungen mit überzeugten & überzeugenden Christen. Die LaienChristen in der katholischen Gemeinde in der ich aufgewachsen bin, fand ich dagegen sehr abschreckend. Die Kirche ist nur drei Häuser weiter. Mein Kirchenaustritt vor ~15 Jahren war für diese "unvorstellbar". Die beiden jungen Priester waren modern und auch überzeugend, sehr engagiert in der Jugendarbeit Wir sind auch vorher oft zusammen in Ferienlager verreist. Kurz vor/während/nach meinem Austritt wurde ich von einer extremen Laienchristin zunächst als Nihilist, dann Atheist und letztendlich Antichrist beschimpft. Das war für die Entscheidung auch nicht unerheblich. Diese herrische Tusse war sogar noch Gymnasiallehrerin...... sie hat sich immer in den Vordergrund gedrängt und ist eine unangenehme Person. Es sind wegen dieser Charaktere sicher noch mehr Leute aus der Gemeinde ausgetreten. Der Soli (7,5% damals) war dann auch oft ein Anlaß um Kirchensteuer (8-9% der EkSt.) zu sparen.
Ich bin mit einer Frau verheiratet, welche zur DDR Zeiten bekennende Christin war und heute als evangelische Mesnerin in einer Gemeinde in Baden-Württemberg arbeitet. Kirche wurde vom Staat DDR nur im privaten Bereich toleriert. Es wurde nicht gestattet, das Kirchenthesen, wie zum Beispiel Schwerter zu Pflugscharen in die sozialistische Gesellschaft getragen wurde. Die meisten evangelischen und katholischen Pfarrer in der DDR hatten dicke Stasi-Akten. Die Kirche in der DDR wurde von den offiziellen Stellen in der DDR als etwas konspiratives, antisozialistisches angesehen und deswegen auch vorwiegend konspirativ von Seiten der Staatssicherheit bekämpft. Besserwessis Standpunkt, Kirchenmitgliedschaft in der DDR bedeutet Einschränkungen im Bildungsweg und bei der späteren Berufsausübung ist deswegen richtig. Die Kirche in der DDR wurde durch den Staat toleriert, weil man Zahlungen aus der BRD erhalten wollte UND gleichzeitig bekämpft. Queeny hat Unrecht mit ihrer These, es wäre in der DDR kein Problem gewesen, Kirchenmitglied zu sein.
meine erfahrung ist: in fast jeder schulklasse gab es einen oder mehrere christen - auch in der EOS (Gymnasium) - und auch unter den studierenden, auch unter den FDJlern. aber auch christen mussten entsprechende leistungen abliefern, um zum ABI oder studium zu gelangen, sonst konnte DAS auch schon mal der grund sein, nicht weiterzukommen ...
Unsere Kanzlerin ist doch ein Beispiel für die Zustände in der DDR, bekennende Christin UND aktives FDJ Mitglied. Nur so hat Christ sein und Karriere in der DDR funktioniert. Hat der Christ das Engagement für den Staat DDR fehlen lassen, dann sah es mit einer Karriere nicht mehr so berauschend aus.
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