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RE: Servicewüste Deutschland? - 6
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Zitat Wäre die frage zu klären, was von den 165 Euro wirklich beim Studenten /innen oder andere Arbeitnehmer hängen bleibt. Ich kann nur von Münchner verhältnise sprechen, weil mir dort die zahlen geläufiger sind. Von Job zu Job hangeln trägt aber auch nicht gerade zur Euphorie bei. schlisslich handelt es sich ja nicht um einen Moment-zustand, sondern bei vielen zu einen dauerzustand. Auch Ausgebildete Menschen haben ja bereits diese problem.
solange du das als minijob machst - bleibt da alles netto = brutto, wenn dein chef die pauschalbesteuerung nutzt, ausser evt. fahrkosten..... "von job zu job hangeln" sollte für die masse kein normzustand werden, aaaber es gibt leute, die eben mal "nebenbei" sich nen paar euro verdienen wollen, eben nicht angebunden sein wollen, oder können in nen normarbeitsverhältnis, übergangsweise mal nen job suchen.....wenn du 2 gesunde arme hast und gut zu fuss bist, kein goldfischgedächtnis hast, sehe ich da null problem, warum man nicht zu touristischen hochsaisonzeiten, nicht kellnern könnte, bzw. chefs da lieber imageverlust in kauf nehmen, als mal befristet wen zusä. einzustellen... oder die wollen ne ostalgiekneipe machen a la so wars zu ddr zeiten, wo man platziert wurde und geduldig am eingang stand und stundenlang? auf einlass wartete
Zitat Vielleicht gibts in der wörlitzer Ecke niemanden mehr im arbeitsfähigen Alter, weil die alle schon im Westen sind.
Kann gut sein.
altberlin schrieb:
Zitat Aber mich interessiert eine andere Frage brennend: Wieviel Sinn seht ihr in den für meine Begriffe völlig auswachsenden Öffnungszeiten einiger Einzelhandelsketten wie Kaufland, Penny, Rewe...
Ist z.B. 6-22 Uhr und 6-24 Uhr wirklich nötig, von Montag bis Samstag ? Teilweise auch in den Vorstädten anzutreffen, wo fast niemand mehr auf der Straße ist.
Hier sieht man sehr schön dieses starre unbewegliche System in Deutschland. Es gibt eben Standorte wo es sich lohnt, und andere wo es sich nicht lohnt. Doch hier schaffen es die großen Handelsketten eben nicht zu unterscheiden. Aus meiner Zeit in Portugal kenne ich es so. Die Großen Läden in den Städten, sowie die Einkaufszentren haben bis 24.00 Uhr auf. In den Dörfern war meißt zwischen 18.00-19.00 Uhr zu. Und so hat es sich dort seit vielen Jahren bewährt.
Ich muß zugeben, ich gehe auch lieber spät einkaufen. Der Supermarkt ist dann nicht ganz so überlaufen. Wir gehen dann meißt in den toom, und da ist gegen 21.00 Uhr immer noch recht gut besucht. Und Brühl ist auch nur ne Kleinstadt mit paarundvierzigtausend Einwohner.
delta schrieb:
Zitat Nein, es ist ein reines Freizeit vergnügen geworden für Menschen die nichts mit Ihrer Freizeit anzufangen wissen. Andere aber dafür zur unselligen zeit Arbeiten zu lassen, die eventuell zu Hause eine Familie haben und auch gerne zusammen ihren Familie den Feierabend genissen würden. Der Egoismus kennt halt keine grenzen.
Nein ist es nicht. Es gibt genügend Menschen die zuwenig Freizeit haben um zu "vernünftigen" Zeiten einkaufen zu gehen. Ich arbeite hauptsächlich bei unserer Privatkundschaft, das heißt ich kann nicht einfach um halb fünf das Werkzeug fallen lassen, sondern sollte schon zusehen das gewisse Arbeiten noch beendet werden. Da wird nicht auf die Uhr gekuckt. So bin ich manchmal 14.00 Uhr zu Hause, manchmal wirds aber auch 19.00 oder 20.00 Uhr. Wenn dann irgendwas fehlt, muß ich eben noch schnell was einkaufen. Das hat nix mit Egoismus zu tun, oder mit Freizeitvergnügen, sondern meißt mit Hunger. Denn ich kann mir durchaus besseres vorstellen, als nach einem anstrengendem Arbeitstag, noch einkaufen zu gehen.
Oder mein Bruder. Als angestellter Geschäftsführer kann er seine Arbeitszeit oft nicht planen. Wenn gerade mit nem Kunden verhandelt wird, kann er wohl schlecht aufstehen und sagen: so, morgen gehts weiter. !6.00 Uhr, ich muß jetzt einkaufen. Geht nicht. Dann kommt ein Anruf aus der Kita, der Kleene ist krank, also macht Mami mittags Feierabend und kümmert sich um die Kinder. Anruf bei Papi, bring mal noch das und das mit. Und Papi darf dann abends um neun noch ins Kaufland dackeln. Meinst Du der hat da Freude dran?
Das sind nur 2 Beispiele aus meiner Familie, aber ich denke es gibt tausende ähnliche. Was ist mit Schichtarbeitern, Bahnpersonal, Angestellte in medizinischen Berufen? Die haben auch oft genug Probleme mit dem Einkaufen. Die Arbeitswelt hat sich halt geändert im Laufe der Jahre. Von fast jedem Arbeitnehmer wird verlangt, das er ein hohes Maß an Flexibilität mitbringt. Darauf muß sich auch der Einzelhandel einstellen. Und vielleicht mal die Behörden. Denn bei deren Öffnungszeiten ist es für den normalen Arbeitnehmer kaum möglich seine Behördengänge zu erledigen, ohne Urlaub zu nehmen.
Michaka, deine Einwände sind mir bekannt a: warum hat es früher funktioniert und b: das eine zieht logischer weise das andere nach sich.
Fazit: es ist etwas in gang gesetzt worden und es ist ins uferlose ausgeartet ohne das es wirklich Sinn macht. Die Leute, die eben Berufe haben wo sie rund um die Uhr im Einsatz sein müssen, hab ich schon immer bedauert und hab Ihnen Ihr Geld gegönnt und genau diese Leute werden heute im Arsch getreten weil man Ihnen von seiten des Staates auch noch die Sonn und Feiertags zuschläge hoch versteuern will.
Wie gesagt, auch früher ist der Laden Deutschland gelaufen, es ist alles eine sache der organisation. Heute haben wir geld verdient und hatten weniger zeit es aus zu geben, heute haben wir viel Zeit, aber nicht mehr den Verdienst. ich kann mein Geld nur einmal ausgeben.
Zitat Die Leute, die eben Berufe haben wo sie rund um die Uhr im Einsatz sein müssen, hab ich schon immer bedauert und hab Ihnen Ihr Geld gegönnt und genau diese Leute werden heute im Arsch getreten weil man Ihnen von seiten des Staates auch noch die Sonn und Feiertags zuschläge hoch versteuern will.
Hat zwar nix mit Service zu tun, aber es stimmt. Es gibt viele Menschen in diesem Land die regelmäßig an Wochenenden, an Sonn-und Feiertagen arbeiten müssen. Denen will man jetzt ans Leder, während die Großindustrie weiterhin mit immensen Beträgen subventioniert wird. Ach komm, lassen wir das. Gehört erstens nicht in diesen Thread, und zweitens reg ich mich nur viel zu sehr auf über solche Ungerechtigkeiten.
delta schrieb:
Zitat Michaka, deine Einwände sind mir bekannt a: warum hat es früher funktioniert
Weil die Leute früher in der Nähe ihres Wohnsitzes gearbeitet haben. Sozusagen vor der Haustür. Man ist morgens aus dem Haus gegangen und war nachmittags um 4 wieder daheim. Heut muß man oft lange Anfahrtswege zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen. Haste in Leverkusen gewohnt, haste eben bei Bayer oder Agfa gearbeitet. Schau mal heut auf den Firmenparklatz. Bei Ford in Kölle das selbe Bild. Jede Menge auswärtiger Kennzeichen. Oder bei der Shell in Wesseling, bei uns um die Ecke. Was da an Kennzeichen aus dem Ruhrpott und sonstwo steht. Unglaublich.
Oft verlegen die Firmen ihre Standorte mal eben von A nach B. Wahrscheinlich weils bei B bessere Subventionen gibt. Was willste dann machen als Mitarbeiter. Beispiel Telekom. Da wird eben in Bonn das Callcenter geschlossen und gleichzeitig bietet man den Mitarbeitern an im Callcenter in Aachen weiterzuarbeiten. Was machen, wennste ne Familie zu ernähren hast? Also Pendeln. Und wenn dann mal paar Überstunden fällig werden, wirds eben mal schnell acht Uhr ehe man zu Hause ist. Kühlschrank leer, also spätabends noch ab in den Supermarkt.
Das ist eben die "scöne neue Welt" der Globalisierung. Beispiele für diese Pendelei gibts ja schon in unserer Familie zur Genüge. Mein Vater und mein Bruder wohnen in der Nähe von Dessau. Mein Bruder leitet die Berliner Filiale eines französischen Konzerns für Brandmeldetechnik und man Vater ist Obermonteur bei einer finnischen Firma. Zur Zeit arbeitet er auf einer Baustelle in Wien. Sieht leider sehr schlecht aus mit vernünftig bezahlten Jobs in Sachsen-Anhalt. Tja, und die sind manchmal sehr froh, das viele Geschäfte heutzutage länger aufhaben als früher.
Zitat Sorry sollte heißen " früher haben wir Geld vedient, und konnten es nicht.... "
michaka mir reicht schon, das du den Unterschied erkannt hast. Hier sollte aber wieder eine Änderung stattfinden, deswegen muß man aber nicht hundert Jahre zurückgehen, sondern vernüftig maßvoll.
michaka :Des Deutschen Mentalität war es früher nicht, spät am Abend oder Samstag Abend noch zum Einkauf zu rennen. Man war froh, den Mist so früh wie möglich hinter sich zu haben, denn es gab bessere Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten. Heute ist das anscheinend anders.
Deutsche sieht man spät abends sehr wenige beim schoppen, meist Kopftücher. Und das ist um Himmels willen nicht rassistisch gemeint. Aber für diese Kunden müssen die Beschäftigten im Handel ihre Familien dann im Fotoalbum anschauen. Mitten in der Nacht gibts nichts mehr in Sache Familie, und bei den Arbeitszeiten im Handel bleibt auch sonst dank rücksichtsloser Personalplanung nicht viel Zeit für gemeinsames Familienleben. Das ist nicht meiner Fantasie entsprungen, es basiert auf realem Erleben. Meine Ex war jahrelang bei P&C beschäftigt!
Warum eigentlich ist es unmöglich in Deutschland die Läden 24h am Tag und das 7 Tage die Woche zu öffnen? Viele Staaten machen es vor. Angefangen von Osteuropa/Asien bis Amerika. Es ist doch nur eine Frage der Personalaufstockung und des Schichtbetriebes. Ich erinnere an die rollende Woche in anderen Bereichen. Ich kann mir durchaus vorstellen, 02.00 Uhr morgens im Supermarkt einkaufen zu gehen. Was ist daran falsch, wenn das in den Großstädten möglich ist (München, Köln, Hamburg, Berlin, Dresden, Düsseldorf, etc). Also jede Stadt über 200 000 Einwohner.
Zitat von mutterheimatWarum eigentlich ist es unmöglich in Deutschland die Läden 24h am Tag und das 7 Tage die Woche zu öffnen? Viele Staaten machen es vor. Angefangen von Osteuropa/Asien bis Amerika. Es ist doch nur eine Frage der Personalaufstockung und des Schichtbetriebes. Ich erinnere an die rollende Woche in anderen Bereichen. Ich kann mir durchaus vorstellen, 02.00 Uhr morgens im Supermarkt einkaufen zu gehen. Was ist daran falsch, wenn das in den Großstädten möglich ist (München, Köln, Hamburg, Berlin, Dresden, Düsseldorf, etc). Also jede Stadt über 200 000 Einwohner.
Ganz einfach Mutterheimat, ich kann mein Geld nur einmal ausgeben, aber warum muß das um Mitternacht sein das ich ein Auto, eine Spülmaschine oder eine TV Kiste kaufe. Das Menschliche miteinander bleibt auf der strecke und das wegen ein paar kröten die der Verkäufer verdient, wärend sein Arbeitgeber sich einen schönen Abend macht. Es sind doch nur die handelsketten, die sich das leisten können, rund um die Uhr zu öffnen.
Warum geht das in Jalta, Sankt Petersburg, Bangkok, Pattaya, den USA, Istanbul, Alanya, Antalya, Pretoria, Johannesburg, Paris, Nizza, ich kann noch mehr aufzählen. Wo befindet sich der Schachsinn, wenn andere es, erfolgreich, vormachen. Wo steht geschrieben, zu welcher Uhrzeit ich mein Geld auszugeben habe. Im Internet geht es schon lange. Tut mir leid Deutschlehrer und Delta, ich habe diesbezüglich eine völlig andere Meinung dazu. Die DDR Zeiten sind lange her. Die Zeiten haben sich geändert.
Wir haben ja flächendeckend solche Läden - die Tankstellen. Auch im Ausland schließen immer mehr solcher 24h-Läden, weil es sich nicht lohnt. In der Slowakei zum Beispiel war es eine sozialistische Errungenschaft, dass fast jedes Dorf so einen Laden hatte. Die sind inzwischen fast alle zu.
Gruß DL
Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.
Wir werden sehen was die Zukunft bringt, ich glaube nicht an das rund um die Uhr Geschäft, weil es keinen wirklichen Sinn macht. Wenn wir nur noch den Geld nach jagen und mit desen beschaffung beschäftigt sind, was soll den das Leben noch lebenswert machen. Irgendwann kommt jeder zu den schluß, das dies nicht das leben sein kann.
- die einen, die ein Geschäft wittern - die anderen, die froh sein müssen, wenn man ihnen IRGENDEINEN Job anbietet, und sei es nachts - die Kunden, die ihre Einkaufszeiten nicht mehr länger von anderen Leuten abhängig machen müssen
Schlüsse ziehen hilft dem abhängig Beschäftigten am wenigsten, denn was für eine Wahl hat er denn? Und wenn es sich als schlechtes Geschäft herausstellt, dann macht die Geschäftsführung es halt wieder rückgängig.
Was natürlich nicht passieren darf: daß man Arbeitslose ZWINGEN darf, bis 24:00 zu arbeiten und ihnen mit Leistungsentzug zu drohen.
Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filme (Coen Brothers, Lynch & Co), Computerspiele
Aber ist es nicht so im waren Leben. So lange man Jung und fit ist, kann man vielleicht solche jobs machen, aber irgendwann wird es zur Belastung und darüber machen sich viele keine Gedanken.
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