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Schnauze voll - vom Westen

#1 von Durran ( gelöscht ) , 21.07.2009 21:30

Die Häuser sind klein und die Bäume so groß ....

Zur Wende 20 Jahre alt , nunmehr 20 Jahre im Westen verbracht . Darf man hier ein kleines Resümee ziehen.
Was ist uns Geblieben . Was haben wir behalten.

Nun , in nachdenklicher Stunde freue ich mich und bin stolz etwas anderes erlebt zu haben als diese heutige Ordnung. Zum Gück.
DDR ,verbinde ich hauptsächlich mit Wärme , ein Gefühl nur schwer zu beschreiben.

sicher , zuviel Ärger heute , Zuviel Arroganz und Gier , wenig ist geblieben

Sie haben uns wehrlos untergebuttert , sie haben uns verarscht.Die DDR wird heute abgerissen , abgewickelt ist sie schon lange .
Ich bin mir sehr sicher das dies die meisten so nicht wollten.

Wir sind verkommen zu einem Land der Konsumtempel und Rentnerclubs. Kinder Fehlanzeige ! Die jungen , fleißigen verschwinden in den Westen der sie auch nicht glücklich machen kann.

Trotzdem , freuen wir uns der schönen Erinnerungen an eine Welt wie wir sie so nicht wieder erleben dürfen.

Durran

RE: Schnauze voll - vom Westen

#2 von DeutschLehrer , 21.07.2009 21:58

Da gebe ich Dir Recht !

Gruß DL

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RE: Schnauze voll - vom Westen

#3 von peppe , 21.07.2009 22:39

Na was ist den das für ein einstieg im Forum hier Miesepeterstimmung muss man keine machen JEDER IST SEINES GLÜCKES SCHMIED
Hast du es nicht früher auch so gelernt erstmal schön GUTEN TAG sagen und sich VORSTELLEN bevor man mit der Tür ins Haus fällt
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RE: Schnauze voll - vom Westen

#4 von Schlawine , 22.07.2009 06:31

Peppe, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen


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RE: Schnauze voll - vom Westen

#5 von kalteschnauze , 22.07.2009 11:24

Sie haben uns wehrlos untergebuttert , sie haben uns verarscht.Die DDR wird heute abgerissen , abgewickelt ist sie schon lange .
Ich bin mir sehr sicher das dies die meisten so nicht wollten.


selbst schuld, warum haben die meisten damals im april 1990 "allianz für deutschland" gewählt sorry, DAS die ehem. ddr zum deutschen armenhaus mit ein paar wirtschaftlichen leuchtpunkten, die wenig arbeitsplätze bringen, weil vollautomatisiert, auf lange zeit verkommt war doch wohl klar.

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RE: Schnauze voll - vom Westen

#6 von Minimal , 22.07.2009 13:01

Zitat von peppe
JEDER IST SEINES GLÜCKES SCHMIED
Peppe


Das widerum wage ich zu bezweifeln. In einer Gesellschaft können sich alle noch so sehr anstrengen, es wird trotzdem immer ein oben und ein unten geben. Ganz einfach, weil sich an der Vermögensverteilung innerhalb der Gesellschaft nichts ändert. Sicher, können es einzelne schaffen, mit viel Fleiß von unten nach oben zu kommen. Auf diese paar trifft dann das Sprichwort zu. Aber auf den ganzen Rest schlicht nicht. Die gesellschaftlichen Schichten auch in der BRD werden zunehmend undurchdringlicher. Deswegen taugt das Sprichwort genausowenig, als wenn ich jemandem rate "gewinn doch im Lotto!"


 
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RE: Schnauze voll - vom Westen

#7 von Minimal , 22.07.2009 13:20

Zitat von Durran

Trotzdem , freuen wir uns der schönen Erinnerungen an eine Welt wie wir sie so nicht wieder erleben dürfen.


Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich diese Erinnerung nicht viel eher als Bürde empfinde. Ohne die Erinnerung wäre ich heute weniger vergrübelt, vielleicht ein angepassterer, sorgenfreierer und wohlhabenderer Mensch. Aber das wäre dann nicht mehr "ich". Wie ich es auch drehe: denke ich alleine drüber nach, freut es mich weniger, denke ich mit Freunden darüber nach, freut es mich mehr.


 
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RE: Schnauze voll - vom Westen

#8 von Ossilinchen , 22.07.2009 13:28

Im gewissen Sinne habt ihr beide Recht.
Ich lebe jetzt fast 11 Jahre hier.
In meiner Heimat habe ich krankheitsbedingt meinen Job verloren, trotz kleinen Kindern eine Fortbildung nach der anderen mit guten Abschlüssen absolviert.
Es brachte mir keinerlei Pluspunkte, da ich "überqualifiziert" war.
Nach ca. 150 erfolglosen Bewerbungen, beschlossen wir der Arbeit hinterher zu ziehen.
Eine Wohnung und für jeden einen Job in Aussicht zogen wir mit Sack und Pack los.
Mein Job war dann leider zwischenzeitlich vergeben worden.
Schöne Sch…., ich war frustriert, logisch, hätte ich auch zu Hause bleiben können, da hätte ich dann wenigstens noch meine Familie und Freunde.
Ich hätte jetzt den Kopf in den Sand stecken und zurückziehen können. Nee, kam für mich nicht in Frage. Ich war zu stolz dazu und wollte meinen Kindern endlich auch mal ein Eis oder einen Kinobesuch ermöglichen.
Und? Wir haben es geschafft, der Ossi ist bekannt dafür, dass er arbeiten kann.
Ich trage meinen Kopf mit Stolz oben, weil ich meinen derzeitigen Stand aus eigenem Willen
geschafft habe.
Wenn ich nur gejammert und alles verflucht hätte, wer weiß, was dann aus uns geworden wäre.
"Jeder ist seines Glückes Schmied" - doch! Weil jeder entscheiden kann, ob er sich in die Ecke verzieht oder was aus seinem Leben macht.


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RE: Schnauze voll - vom Westen

#9 von kalteschnauze , 22.07.2009 14:26

nnneeeeeiiiiin, heutzutage zählt in allem nur gewinnen, erster sein, egal auf welcher position. selbst wenn du dich bewirbst, und du bist bei sämtlichen personalern permant der zweite, hast du zwar unheimlich viel zeit in dein pot. glück gesteckt, aber rausgekommen ist nix.
ich wollte hier unten nach dem umzug auch nen ganz normales angestelltenverhältnis anstreben, nix gar nix zu machen, wenn du nen berufsabscluss hast, der a) nicht frauentypisch ist, der auch am markt seit mind. 15 jahren in der dauerkrise ist b) dir nirgendwo die chance einer einarbeitung gegeben wird, selbst bei tätigkeiten die kein hohes spezialwissen vorraussetzen
c) vorraussetzungen erwartet werden, die absolut unwichtig für die stelle sind... bestes bsp. tz job werbemittelgestaltung bei einem diskounter.... als erste vorr. sollte eine kfm. berufsausbildung sein, nicht das du photoshop blind beherrschst ... irgendwann habe ich kapituliert und nen bewerbungstrauma gekriegt und dank das mann ganz gut verdient mir unter mühen ne neue selbständige existenz aufgebaut... geplant hatte ich das sooo nicht... und sollte ich mal "krachen gehen" dich stellt als "alte frau" die noch dazu mehrere jahre hintereinander ihr eigner chef war, keiner mehr ein für nen job, wo du auch von leben kannst. ehrlichgesagt musste ich mir eher im westen ne nische suchen als im osten.

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RE: Schnauze voll - vom Westen

#10 von peppe , 22.07.2009 15:01

Bravo Kalteschnauze und genau das ist der richtige Weg den du eingeschlagen hastNicht rumjammern und auf Arbeitslos machen sondern sich was einfallen lassen Darf man fragen was du jetzt machst Hast mich richtig neugierig gemacht
Peppe
Ps; Genau das selbe gilt für Ossilinchen Bravo



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RE: Schnauze voll - vom Westen

#11 von joesachse , 22.07.2009 15:17

Prinzipiell haben Deine Aussagen nichts mit Osten oder Westen zu tun, sondern mit grundlegenden Fragen unserer Gesellschaft.

Zitat von kalteschnauze
nnneeeeeiiiiin, heutzutage zählt in allem nur gewinnen, erster sein, egal auf welcher position. selbst wenn du dich bewirbst, und du bist bei sämtlichen personalern permant der zweite, hast du zwar unheimlich viel zeit in dein pot. glück gesteckt, aber rausgekommen ist nix.

Das ist dann leider immer Deine persönliche Niederlage, denn es muss in jedem Fall ja auch einen gegeben haben, der Erster war. Und hier hilft wie im Sport nur die Analyse, wo Deine Stärken sind und wo Du die Chance hast, Erster zu werden.

Zitat von kalteschnauze
ich wollte hier unten nach dem umzug auch nen ganz normales angestelltenverhältnis anstreben, nix gar nix zu machen, wenn du nen berufsabscluss hast, der a) nicht frauentypisch ist, der auch am markt seit mind. 15 jahren in der dauerkrise ist b) dir nirgendwo die chance einer einarbeitung gegeben wird, selbst bei tätigkeiten die kein hohes spezialwissen vorraussetzen
c) vorraussetzungen erwartet werden, die absolut unwichtig für die stelle sind... bestes bsp. tz job werbemittelgestaltung bei einem diskounter.... als erste vorr. sollte eine kfm. berufsausbildung sein, nicht das du photoshop blind beherrschst ... irgendwann habe ich kapituliert und nen bewerbungstrauma gekriegt und dank das mann ganz gut verdient mir unter mühen ne neue selbständige existenz aufgebaut... geplant hatte ich das sooo nicht... und sollte ich mal "krachen gehen" dich stellt als "alte frau" die noch dazu mehrere jahre hintereinander ihr eigner chef war, keiner mehr ein für nen job, wo du auch von leben kannst. ehrlichgesagt musste ich mir eher im westen ne nische suchen als im osten.

Aber Du hast Dich bewegt und etwas unternommen und hast Dir jetzt einen Job selbst geschaffen. Das ist doch eher positiv, oder macht Dir das alles keinen Spaß und machst das nur notgedrungen wegen oder Kohle?

Gruß
JoeSachse


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

 
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RE: Schnauze voll - vom Westen

#12 von kalteschnauze , 22.07.2009 15:22

ja, aber jeder ist nicht so ein stehaufmännchen und ohne das ich heute z.t. immer noch mitlebe vom gehalt des mannes, "nur" der zuverdiener bin, könnte ich mir den luxus der selbständigkeit nicht leisten, so nach dem motto hauptsache arbeit und ich hätte null skrupel, wenn es schiefgehen sollte, dem sozialstaat? dann auf der tasche zu liegen, wenn du vorher nullkommanull chance bekommen hast, dich alle abgewiesen haben, dir keiner ne chance eingeräumt hat... ich habe einen spielwarenhandel bissl spass soll das ganze ja auch machen

selbst und ständig kannst du nix machen, wo nicht dein herzblut dran hängt, das funzt nicht, ich könnte nie nen hmmmsagen wir mal ne steuerkanzlei gründen, oder nen handel mit büroartikeln betreiben.


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RE: Schnauze voll - vom Westen

#13 von peppe , 22.07.2009 15:34

@Kalteschnauze..........oh hoffentlich verkaufst du auch Pitti und Co.
Ist doch schön was du machst und du musst kein schlechtes gewissen haben ander gegenüber! Kann nur sagen Bravo weiterso das der Euro rollt
Peppe............



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RE: Schnauze voll - vom Westen

#14 von Durran ( gelöscht ) , 22.07.2009 21:52

Da ja nun hier einige bemängelt haben ich wäre neu hier und habe mich nicht vorgestellt.
O.K. eigentlich habe ich nur Lust ein bisschen was zu schreiben weil ich so ein Forum als angemessen sehe .

Der entscheidende Punkt ist doch das Millionen Ossis gezwungen werden ihre angestammte Heimat zu verlassen , alles aufzugeben und in den Westen zu gehen um einigermaßen normal leben zu können .
Eine freie Lebensplanung , eine gewisse Sicherheit ist einfach nicht vorhanden.
Wenn zehntausende Sonntagabend ihre Frauen und Kinder verlassen um auf Arbeit zu fahren dann ist sowas nicht normal.

Was würden wohl tausende Münchener sagen wenn sie nach Chemnitz oder Oschatz pendeln müßten.
Ich selbst arbeite ja seit Jahren in Bayern , mir geht es eigentlich gut , finanziell und familiär.
Allerdings habe ich mir vor Jahren ein kleines Haus im Osten gekauft , irgendwo im tiefen Osten halt.

Und ich liebe es , die Menschen , die Landschaft , die Ruhe - ja der Osten ist Lebenswert.

Ich kann einfach nicht verstehen wie man ein solches Potenzial verpulvert , ungenutzt stehen läßt.

Nur Arbeit findet sich noch schlecht , wohlgemerkt noch.

Und was haben wir in Bayern. industrieverseuchte Städte und Dörfer, bildungsarme Menschen , vollgestopfte Straßen und Geschäfte usw.
Wir können den Osten schon ein klein wenig genießen.

Ein bisschen was ist doch hängengeblieben vom ersten sozialistischen Arbeiter und Bauernstaat auf deutschen Boden.


Mir fällt dazu nur mein persönlicher Leitspruch ein.

Legends may sleep, but they never die


Legenden mögen schlafen , sterben werden sie nie !


Durran
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RE: Schnauze voll - vom Westen

#15 von kalteschnauze , 23.07.2009 08:02

ja durran im prinzip finde ich die entwicklung auch nicht sooo toll, das etliche wegziehen mussten, sicher einige immer noch pendeln. aber! wenn ich so an 1990 denke, kriege ich im nachhinein immer noch die krise. gut, selbst damals 24 jahren hätte man sich politisch selbst arrangieren können, hinterher meckern ist auch nicht so toll im regionalbereich wurde erstmal alles ÄUSSERLICHE aufgepeppt, olle schlösser und burgen rekonstruiert in der hoffnung, das sowas massenhaft touris anzieht, sich nen kopp gemacht um straßenbezeichnungen, als erstes das propagandagemälde im bahnhof überdeckt, aber die vorhandenen betriebe gingen reihenweise unter. hätten die kommunalpolitiker nicht erstmal alles grau sein lassen sollen und mit ihrer kraft dafür sorgen, das die städte und gemeinden schnellstmgl. ne eigne wirtschaftliche grundlage kriegen, die leute am ort arbeit haben und dort auch steuern zahlen, strassen feinmachen kann man hinterher immer noch, bzw. die häuser rausputzen. gut die bauwirtschaft hatte damals noch zu tun, aber solche sachen sind endlich, irgendwann mal fertig und was dann? und komischerweise hat sich daran damals auch keiner gestört, ich weiss noch, hatte damals nen kleinen lehrgang mitgemacht bei der vhs, alle fanden es toll, unsere stadt wird sooo schön rausgeputzt. aber für wen? wenn später alle wegziehen müssen und der große rest von niedriglöhnen und hartz iv lebt?

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an alle ´60 geborene oder die mit Musikwissen
Was sind eure Lieblingslieder aus DDR-Zeiten ???


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