@bummi:Ich verstehe den Sinn Deiner Anmerkung an dieser Stelle nicht ganz.
Natürlich hast Du teilweise Recht, aber nur teilweise. Es gibt in Natur- und Gesellschaftwissenschaften durchaus eine Reihe von Forschungen, deren Zielstellung nicht ergebnisorientiert formuliert ist.
Aber hier mal ein Zitat von der Webseite der BStU(http://www.bstu.bund.de):
"Die BStU hat den Auftrag, die Öffentlichkeit über Struktur, Methoden und Wirkungsweise des MfS zu unterrichten. Sie trägt damit zur historischen, politischen juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung der SED-Diktatur bei. Sie fördert die öffentliche Auseinandersetzung mit totalitären Ideen und Strukturen, indem sie öffentlich zu aufarbeitungspolitischen Fragen Stellung bezieht."
Wenn Du Dir diese Dokumente ansiehst, dann unterscheiden diese sich ganz wesentlich von irgendwelchen Büchern oder Zeitungsberichten: Für jede Aussage sind die Quellen, die zu dieser Aussage oder zur Angabe dieser Zahlen geführt haben, detailliert angegeben. In den Dokumenten gibt es Seiten mit mehr Quellenangaben als eigentlichem Text. Damit ist den Wissenschaftlern, aber auch jedem anderen nachvollziehbar, woher die Aussagen stammen. Das Ganze ist transparent, nachprüfbar und reproduzierbar. Das sind die Grundlagen jeder wissenschaftlichen Arbeit.
Nun hat natürlich Geschichtsforschung wie alle anderen Geisteswissenschaften das prinzipielle Problem, dass im Gegensatz zu den Naturwissenschaften nicht gemessen, sondern zusammengestellt und interpretiert wird, aber das ist das Problem jeder gesellschaftwissenschaftlichen Forschung.
Ich will aber nicht zu sehr in Wissenschaftstheorie abschweifen, obwohl das auch ein interessantes Thema wäre, aber sicherlich nicht hier für dieses Forum. Wir sollten zurück zum Thema kommen.
Viele Grüße
JoeSachse