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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#91 von bummi , 11.01.2009 01:05

ich möcht es nur zusammenfassen, obwohl mir die diskussion langsam spaß macht.
eine recht schöne und, in zukunft sicher zielführende diskussion.

grundsätzlich bin ich der ansicht, daß deutschland jedes einzelschicksal, in form von
opfern jeder coleur, vermeiden konnte, indem es einfach keinen krieg anfängt.
ich betone nochmal, der krieg mußte nicht stattfinden.

der schuldige für alle persönlichen opfer ist demnach der rechtsnachfolger des reiches,
insbesondere jene, die an dem krieg verdient - und jene, die ihn angestrengt haben.
der anlaufpunkt der diversen opfer ist demnach und auch im allgemeinen rechtgebrauch,
der verursacher. jeder kennt, z.t. billige, vergleiche mit autounfällen etc..
aus dem grund werden von diversen griechischen, spanischen und italienischen gruppen
permanent klagen geführt, die bis heute, man beachte, weder verhandelt noch vergütet wurden.
die opfer wollen weder ein geld, noch ein "steinchen" mit ulkigen symbolen.

sie wollen nur die anerkennung der schuld!
damit können sie die landsmänner und eigenen unternehmer verklagen, die den krieg mit getragen haben.

nur als biliges beispiel möchte ich anfügen, daß derarte anschauungen, trotz der
schädigungen unserer eltern und angehörigen, revanchistisch daher kommen.
wenn im vergleich die aber millionen geschändeten russen/sowjets hier klagen würden,
ohne jetzt die anderen nationen mit einzubeziehen, käme deutschland selbst in
hundert jahren nicht zur ruhe. demnach sind unsere opfer jedenfalls opfer unserer politik.

in der ddr wurden die verursacher konsequent enteignet.
nicht kommunistisch, wie uns diverse revanchisten erklären wollen, sondern in folge
des potsdamer vertrages. und der ist, weiß gott, von den anderen auch unterzeichnet worden.
in nürnberg wurde festgelegt/-gestellt, daß jene, die am krieg verdienen, diesen auch tragen.
sprich, sie haben sowohl die hinterbliebenen- als auch die opferfürsorge zu organisieren.
und die, die nicht gezahlt haben, schreien heute am lautesten.

unsere familie waren/sind komplett ostpreußen. sie verloren ihr land und das ergebnis ihrer arbeit.
fast der gesamte ort, in dem sie heute wohnen, waren ostpreußen.
sie verloren drei von fünf söhnen und die väter wurden nicht mal sechzig. alle väter, auch der
meiner mutter, waren nach dem krieg geistige und nervliche wracks. in der ddr haben sie, im
zuge der bodenreform (folge der enteignung der kriegsmitmacher), ein stück land erhalten und konnten
damit ihre familie neu organisieren; und uns gebären, geneigte mitleser. keiner meiner familienmitglieder,
sie waren alle lpg-mitglieder, freute sich auf die einheit, geschweige auf das, was dann kam.
von denen, um es so unpersönlich zu sagen, war keiner in der partei oder irgendein jubler.
mit "wildwest" ist das ganze vielleicht noch mild umschrieben. in dem ort gibt es von siebzig bauern
noch vier. und genauso schmeckt das fleisch heute:-)))wohl dem, der noch ein vieh zu hause
stehen hat!

kh

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#92 von mutterheimat , 11.01.2009 01:39

Ich möchte mal 3 kleine Stories über das Problem mit der GSSD in Deutschland einfügen. Eine hat mein Vater erlebt, eine ich höchstpersöhnlich, eine mein Ex Meister. Nr.1: Es begab sich, daß nach einer Übung der Panzertruppen der GSSD eine dieser Waffen (T 72) auf der Straße mit Motorschaden, nachts, liegenblieb. Das Fahrzeug erstens ungesichert am Straßenrand und das Geschütz auf 9.00 Uhr. Das bedeutet, daß ein jedes Fahrzeug, welches eine bestimmt Höhe überschreitet, die unerfreuliche Bekanntschaft mit dem Kanonenlauf macht. Ein Bus hat die entsprechende Höhe und die Glasscheiben, (Fenster) und Köpfe der Fahrgäste sind ganz bestimmt schwächer, als der Lauf einer 120 mm Kanone (Kalibergröße). Nur durch enorm großes Glück und einer Vollbremsung ist der gut besetze Bus, (mein Vater war der Fahrer), zum stehen gekommen. Nr. 2: Ich fuhr hinter einem LKW, mit geschlossener Plane her (Moped S 51). Ich setzte an zum überholen, der Lkw blinkte RECHTS und bog LINKS ab. Das ich dort nicht drunter gelegen habe , frage ich mich noch heute. Wahrscheinlich war ich nicht schnell genug und hatte extrem gute Bremsen. Nr.3: Es gab in Coswig (bei Dresden) Nähe Salzstr. einen Flugzeugabsturz. Eine voll aufgemumpelte Maschine (ich glaube eine Mig) machte nach einem technischem Schaden, dort die Bekanntschaft mit dem Fußboden. Im großem Umkreis suchten AUSSCHLIEßLICH russische Soldaten alles ab und nahmen sogar noch den letzten verrosteten Nagel mit. Kein deutscher Polizist oder Feuerwehrmann durfte sich der Gegend nähern. In den Medien kam darüber nichts. Das gab es auch alles nicht, oder besser gesagt, durfte es nicht geben.


Wer sind die besten Fälscher der Welt? Die Medien!!!!

 
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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#93 von Pamina , 11.01.2009 08:32

Bummi, also diesmal bekommt jedes deiner Worte meine volle Zustimmung, ich sehe es genauso.
Ich bin auch fest davon überzeugt, wenn heute ein Krieg ausbrechen würde, dann wäre der zweite Weltkrieg dagegen ein" Kinderspiel", so brutal würde es heute zugehen, denn welche Verrohung gerade durch die Konsumsucht und das permanente Gerangel um Geld da draußen abgeht, ich glaube, das kann man nicht mal erahnen.
Ich habe so gehofft, dass ich mal ne Friedensgeneration sein werde, von der Geburt bis zur Bahre ohne Krieg, aber leider bin ich mir da nicht mehr so sicher.

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#94 von Masseur , 11.01.2009 08:35

So etwas ähnliches gab es bei uns auch.
Berlin feierte seinen 750`sten Geburtstag.
Ich weiß nicht, ob ihr euch erinnern könnt? Es wurde alles aufgeboten, was Rang und Namen hat.
Die wunderschöne Tochter eines guten Bekannten kam zusammen mit drei Freunden nachts vom Bob Dylan - Konzert zurück.
In einer 90° Kurve wurden sie samt ihres Trabbi`s an einer Wand von einem LKW der GSSD festgenagelt.
Zwei Zeilen in der Zeitung ohne Hinweis auf die Umstände oder Verursacher.
Sehr sehr böse

Das Zugunglück bei Jüterbog war ähnlich tragisch.
Damals parkte ein Panzer der GSSD auf den Gleisen und ließ einen Schnellzug auflaufen.

Zwischen Lychen und Templin kam plötzlich ein GSSD - SPW aus einer Waldschneise.
Hab die Räder zwar eckig gebremst, aber überlebt.


Lieber von Christo verpackt, als vom Leben gezeichnet

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#95 von Weilheimer , 11.01.2009 11:45

Zitat von bummi
zu @weilheimer:
zitat:""In der DDR wurde verschwiegen, das die Russen während und nach der "Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus" deutsche Frauen reihenweise vergewaltigten""
nun fragt sich der geneigte leser, geht in soviel meinung noch was rein?
tatsächlich, es geht noch mehr rein:
zitat: "Meine Großmutter war 1945 eine attraktive blonde Frau und die haben sich tagelang vor den Russen versteckt, aus Angst vergewaltigt zu werden. "
somit ist erst mal gesagt, sie wurde nicht vergewaltigt. und wenn, dann hätte sich deutschland das ersparen können.
indem es einfach keinen krieg anfängt.



Ja, die Frauen haben sich vor den "Befreiern" versteckt, welche nach Staatsgründung der DDR als Helden verehrt wurden. Hatten die Russen die Mädels erwischt, dann wären sie auch Opfer geworden. Das in der damaligen Sowjetunion durch die deutschen Truppen, solche Taten verübt wurden, darüber wurde in der DDR sehr ausgiebig berichtet. Es gab ja diese Filme über den Großen Vaterländischen Krieg, schließlich wollte die DDR als antifaschistisch gelten. Das unter den tapferen, ruhmreichen, heldenhaften Sowjetsoldaten auch Vergewaltiger waren, das passte nicht in das Geschichtsbild der SED und darüber wurde der Mantel des Schweigens gelegt. So etwas wurde nur innerhalb der Familien weitergegeben, offiziell in Geschichtsbüchern konnte man darüber nichts lesen.
Bummi das im Krieg so etwas passiert steht außer Frage, nur hat sich die DDR an den Opfern dieser Taten schuldig gemacht, indem sie unter Druck gesetzt wurden und darüber zu schweigen hatten und genau das hat mit dem Thema dieses Threads "Fragen zum Leben in der DDR zu tun".


Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#96 von WELLO , 11.01.2009 13:39

@bummi hat Recht - der Krieg hätte nicht sein müssen! Und zwar nicht nur WK II nicht, sondern bereits WK I nicht! Aber - wir sollten uns hüten, unseren Vorfahren gegenüber eine unfreiwillige und unnötige Arroganz zu entwickeln - die "Gnade der späten Geburt". Aus heutiger Sicht kann man darüber leicht urteilen.
Wären WIR damals mittendrin gewesen, hätten wir in irgendeiner Weise genauso alle mitgemacht - und mitmachen müssen - wie es unsere Väter und Mütter, Großväter und -mütter getan hatten.

Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Und die Berichte der betroffenen Opfer haben gar nichts mit "Revanchismus" oder "Chauvinismus" zu tun!

Man kann nicht die Untaten der Sieger mit den Untaten der Angreifer rechtfertigen.


Mit einer sich moralisch haushoch über den "brutalen Faschismus" überlegen gebärdenden Attitüde haben sich die Sieger des WK II ganz ungeniert deutsches Staatsgebiet unter den Nagel gerissen - nicht die Amis, nicht die Franzosen (von der Saarland - Episode mal abgesehen), nicht die Engländer - sondern die Sowjets unter Stalin! Sie haben auch nach dem Krieg die Tradition der sozialistischen - pardon: national - sozialistischen Konzentrationslager fortgesetzt. Es gab deren acht, die bis ca. 1950 von den Sowjets unter der Regie des NKWD (dem Vorgänger des KGB) auf deutschem Staatsgebiet betrieben wurden - und die zusammen eine wahrscheinlich sechsstellige Anzahl von Opfern erzeugt haben. Allein in Sachsenhausen - Nord kamen über 20 000 Inhaftierte um, sie wurden einfach in den umliegenden Wäldern verscharrt. Eines der prominenten Opfer ist Heinrich George, der Vater von "Schimanski" Goetz George. Fairerweise ist zu vermerken, dass nicht alle Inhaftierten umgekommen sind, manche wurden auch wieder entlassen. Unter den Opfern waren auch viele Sozialdemokraten.

Mit anderen Worten: die roten Diktatoren unter Stalin haben genau das getan, was sie - zu Recht! - den braunen Diktatoren angelastet haben: Gleichschaltung der Medien, Verfolgung Andersdenkender, Vertreibung oder Auslöschung ganzer Volksgruppen, Anzetteln von Kriegen, Annexion femden Staatsgebietes, Inhaftierung von "Staatsfeinden" in Speziallagern... Damit haben sie sich auf das gleiche Niveau begeben wie sie.
Und das entlarvt die ganze stalinistische Propaganda von "Antifaschismus" etc. als pure Heuchelei, die moralische Entrüstung über die braune Diktatur als gespielt, als unglaubwürdiges, billiges Schmierentheater.

Im Potsdamer Abkommen wurde auch vereinbart, dass das übriggebliebene deutsche Besatzungsgebiet unter einheitliche Verwaltung gestellt werden sollte. Jeder weiß, dass sich die Sieger nicht daran gehalten hatten. Hätten sie es getan, wäre uns die Spaltung in zwei Staaten erspart geblieben.

Trotzdem - wir hatten noch Glück! Es hätte uns ja - nach dem unnötigen Krieg - auch gehen können wie den Polen, die in den letzten Jahrhunderten ein paarmal von der europäischen Landkarte verschwunden waren. Aber auch die waren in ihren besseren Zeiten mal auf Eroberungstour - und haben dieses Spiel verloren...

@masseur
Solche Flugzeugabstürze hat es auch bei uns gegeben. Einmal wurde dabei eine Scheune in Brand gesetzt, in der Nähe von Gransee. Der Pilot kam dabei ums Leben. Wir haben das nur durch den "Buschfunk" erfahren, aber es sprach sich schnell 'rum...

Gruß Wello

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#97 von bummi , 11.01.2009 20:05

zu stalin, @wello, verlier ich wenig worte. ich glaub, daß ich oben schon mal drauf hingewiesen habe, daß ich mich mit ihm, der zeit
und dem thema ausgiebig, und als einziger von uns und vielen anderen, die das gegenteil behaupten, befaßt habe.
die "antistalinmasche" ist ein fake. genauso das wort "stalinismus". ich möchte das thema bitte nicht weiter bereden.
dazu bedarf es schon einiger kenntnis und nicht bloßer schlagzeileninterpredationen.

ein fakt bleibt unantastbar:
greift keiner an, kommt keine rache!
alles andere ist, wie es dasteht.

die ddr hatte keinen grund irgendwelche themen aufzuwärmen. die staatsführung schon gar nicht.
als erstes bestand die ddr zu großen teilen aus menschen, wohl auch im ergebnis der fluchtartigen räumung
entsprechender personen, die sich geschichtlich nichts vorzuwerfen hatten. sprich, aus einfacheren typen.
die fluchtbewegung nach dem krieg, insbesondere nach der zonenfestschreibung, hat für mich nicht
das streben nach freiheit als ursache, sondern eher angst vor diverser verfolgung. daß die angst nicht
selten besonders begründet war, können wir heute so ziemlich nachempfinden.

aus meiner persönlichen sicht, trau ich mir zu sagen, daß ich mich nicht für andere in den schützengraben lege.
für volkseigentum sehr wohl. auch für die verteidigung meiner familie. beides konnte deutschland zu der zeit
nicht nachweisen, geschweige heute. ich würde mich heute für wen in den graben legen? für "das", "was"
mich indirekt als abschaum bezeichnet? ich habe bewußt die ausführungsstriche gesetzt, um nicht
die vermutung aufkommen zu lassen, es würde sich um menschen handeln.
in dem ganzen zusammenhang muß jedem klar sein, daß er von heut auf morgen ein hartz sein kann.
die aussagen diverser volksverteter, in bezug auf hartz, sind gemacht. auch die hunderte kleinen
beleidigungen sind registriert.

lieber @wello. krieg wird von menschen gamacht.
auf der seite und auf der seite der gegner.
und jetzt eine reine gewissensfrage:
ihre frau und ihre kinder werden, bevor sie das standrecht bekommen, von einer kompanie
besoffener, stinkender, zugedröhnder lanzer genommen. sie wissen es! und sie sind soldat!

dazu helfen vielleicht auch paar zahlen:
deutschland hat zehn millionen menschen verloren im letzten krieg.
davon waren über neun millionen soldaten.
die sowjets haben 25 mio verloren.
davon waren rund zehn mio soldaten!
siehe wiki:
""Am stärksten betroffen war die Sowjetunion mit etwa 17 Millionen getöteten Zivilpersonen und 8,6 Millionen Soldaten""
zu den opfern, die in gefangenschaft umkamen:
"Insgesamt sind von den 5,7 Millionen Kriegsgefangenen der Sowjetarmee 3,3 Millionen verhungert oder in Konzentrationslagern gestorben. Dies bedeutet, dass 56 % der sowjetischen Kriegsgefangenen in deutscher Gefangenschaft umkamen. Von den 3,1 Millionen deutschen Soldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft kamen näherungsweise 1,3 Millionen (42 %) um".

ich möchte hier das millionenspiel beenden, es kotzt mich an.
dazu kommt, daß diese anzahl menschen jetzt, im "gelobten zustand", jedes jahr stirbt.

wenn viele unserer mitbürger ihre, teilweise geheuchelte, meinung beibehalten würden,
bei der bewertung bestimmter produkte, die sie täglich beziehen und benutzen,
müßten sie einen krampf in den händen bekommen. angefangen von bunten handybildern, die
bis jetzt sechs mio menschen das leben kosteten, bis hin zu einem vollen tank und einer warmen wohnung.
wenn ich dazu, wie gerade, noch die wochenschau im deutschen fernsehen sehe, (gott sei dank, muß ich für
diesen müll keine gebühr zahlen), schnürt es mir glatt die kehle zu.
deutschland ist bereits wieder soweit. nicht nur deutschland!

kh

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#98 von Weilheimer , 11.01.2009 20:17



Das Thema dieses Threads lautet immer noch Fragen zum Leben in der DDR


Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#99 von Schlawine , 11.01.2009 20:54

Hat Bummi doch prima beantwortet:

In der DDR lebten die "besseren Menschen" . Die "schlechten" sind alle in den Westen abgehauen. Im Osten unterlag man dem" guten Einfluss" der ruhmreichen Sowjetunion, im Westen dem "schlechten Einfluss" des Klassenfeindes.

Stalin verdient den Friedensnobelpreis und die vielen Menschen die 1989 auf der Straße demonstrierten sind wahrscheinlich geistig umnachtet gewesen oder "Westdeutsche mit gültigem Tagesvisum".


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#100 von Weilheimer , 11.01.2009 21:36

Schlawine daran kannst du sehen, wie gut die Gehirnwäsche. d.h. die ideologische Beeinflussung in der DDR funktioniert hat. Bei dieser Nachhaltigkeit werden selbst Agenten der CIA blass vor Neid. Schlawine noch vor 20 Jahren hätte ich diverse staatliche Stellen in der DDR informieren müssen, wenn ich mit dir Kontakt hätte aufnehmen wollen und in meiner Akte wäre ein Vermerk eingetragen worden und so ein IM hätte sich bei mir zum Kaffee eingeladen.
Lass doch den ganzen Kommunisten, Stalinisten und Ex-SED Anhäger ihrer Ideologie frönen. Ein Menschenleben ist endlich und die Jugend von heute lockst du heute mit so etwas nicht mehr vom PC weg. Diese ganzen staatstragenden Bürgern der DDR trauern ihrem Staat einfach nach, denn vielen von denen ging es richtig gut, weil die DDR diese Menschen umsorgte. Sie werden diese Ideologie mit ins Grab nehmen und so nach und nach wird auch die Erinnerung an die DDR verblassen. Es gab mal einen Menschen in meinem Leben, der war ein aus Schlesien vertriebener Deutscher, der hat immer gesagt, diese deutsche Teilung ist ein unnatürlicher Zustand, den "wir sind ein Volk". Das hat er schon lange vor dem Mauerfall gesagt, 1989 aber leider nicht mehr erlebt.


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#101 von Schlawine , 11.01.2009 21:48

Weili du hast ja Recht. Paminchen sagt auch immer ich soll mich nicht so darüber aufregen, weil es das nicht wert ist. Eben konnte ich mich aber leider nicht mehr beherrschen und es musste mal raus.





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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#102 von DeutschLehrer , 11.01.2009 21:59

@Schlawine
Westdeutsche mit Tagesvisum waren das sicher nich in Leipzig, aber umnachtet würde ich für richtig halten. Ich selber hatte Freunde, die regelmäßig Monags nach Leipzig fuhren. Es sind nicht mehr meine Freunde. Sie haben zu DDR-Zeiten einen Kredi bekommen und konnten ein Haus bauen, heutzutage hätten sie diese Chance nicht, würde ihnen keiner Kredi geben. Es ging ihnen gut, zu gut. Ich kenne auch einige, die heute sehr bedauern, in Leipzig gewesen zu sein, jetzt ALG 2, das hätten sie sich damals nicht träumen lassen. Fazit: "umnachtet !

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#103 von WELLO , 11.01.2009 23:27

@bummi
Hier ist noch ein nützlicher link mit Zahlen und Fakten:

http://www.amazon.de/Das-Schwarzbuch-Kom...f=cm_cr_pr_pb_i

Du hast Recht: Kriege werden immer von Menschen gemacht, weil sie was gewaltsam durchsetzen wollen. Gewaltsam immer dann, wenn sie sich außerstande sehen, ihre Ziele durch Überzeugung zu realisieren. Und weil sie am Krieg, sprich: am Waffengeschäft, klotzig verdienen. Eine der Haupt - Exportquellen der Russen ist auch heute noch das Waffengeschäft, aber natürlich verdienen nicht nur sie daran. Allen voran die USA, Deutschland gehört mit zu den "Weltmeistern". Schau mal hier:

http://www.sipri.org/contents/milap/milex/mex_trends.html

Aber das ist ein Thema für sich. Ebenso die Auswüchse des Kapitalismus. Genauso, wie sich der Stalinismus/Kommunismus erledigt hat, wird sich der Kapitalismus erledigen - es sind nur zwei Seiten derselben Medaille.

Aber hier geht es um das Leben in der früheren DDR, welches durch den Stalinismus geprägt war. Ich hatte Gelegenheit, ihn 18 Jahre lang live zu "genießen". Zugleich hatte ich Gelegenheit, simultan den Westen kennenzulernen und beide Seiten zu vergleichen, das war damals noch möglich. Später wurde das von den Stalinisten durch den Mauerbau verhindert für die Allgemeinheit. Möglich war es aber immer noch - aber nur von der Westseite aus. Ich denke, da kann ich ein kleines bisschen mitreden, allerdings ohne den Anspruch zu erheben, allgemeingültige Wahrheiten zu verbreiten. Ansonsten kann ich @weilheimer nur beipflichten mit seinen Bemerkungen zur "Gehirnwäsche".

Dass Du aus dem Thema "Stalinismus" aussteigen willst, finde ich schade, gerade wenn Du meinst, Du hättest Dich besonders damit beschäftigt. Besonders die Diskrepanz zwischen scheinbarem moralischen Anspruch, die "besseren" Menschen und damit die bessere Gesellschaftsordnung zu verwirklichen und der völlig entgegengesetzten Praxis ist ein Faktum, was man nicht einfach vom Tisch wischen kann. Die Nazis wollten ebenso einen "besseren", nach ihrem Verständnis "reinrassigen" Menschen sogar extra züchten... Und Kardinal Ratzinger sagte mal: "...das Leben hat sich der Doktrin anzupassen..." Wie sich doch die Ziele gleichen! Und wie doch immer der "gute" Zweck die bösen Mittel heiligen soll, und dabei immer wieder Millionen Menschen geopfert werden!

Der Hinweis auf das Handy - Display ist interessant, gehört aber weder zum Thema "Stalinismus" noch zum Thema "Leben in der DDR".

Übrigens hat schon Kurt Tucholsky in einer Glosse festgehalten, dass es nicht mehr den richtigen "Karrnschpack" aus "Astprräißen" geben würde - schon in den zwanziger Jahren... :-))
Ich such' Dir den Text mal 'raus...

Gruß Wello

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#104 von bummi , 12.01.2009 00:59

Zitat von Schlawine
Hat Bummi doch prima beantwortet:

In der DDR lebten die "besseren Menschen" . Die "schlechten" sind alle in den Westen abgehauen. Im Osten unterlag man dem" guten Einfluss" der ruhmreichen Sowjetunion, im Westen dem "schlechten Einfluss" des Klassenfeindes.

Stalin verdient den Friedensnobelpreis und die vielen Menschen die 1989 auf der Straße demonstrierten sind wahrscheinlich geistig umnachtet gewesen oder "Westdeutsche mit gültigem Tagesvisum".


stalin, liebe @schlawine, ist 53! gestorben:-)))
bis 58 sind alle seine vertrauten mitarbeiter entlassen worden;
sprich alle, die den sieg des zweiten weltkrieg organisiert hatten.

kh





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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#105 von bummi , 12.01.2009 02:20

hab unten drunter schon ein bissl zu stalin geschrieben, auch daß er 53 gestorben ist, @wello.
das scharzbuch:-)), arbeitet mit unbegründeten zahlen und ist zudem von einem ziemlich bekannten
der französischen "rechten szene" geschrieben, was wohl einige erklärungen erübrigt.

die waffengeschäfte rußlands, was heute eindeutig ein kapitalistischer staat ist und somit
für die ddr-beziehungen unausschlaggebend, sind interessant, aber kaum diskussionswürdig in unserem
sinne. dafür geb ich dir recht. wenn der russe keine waffen liefern würde, nur als anfügung,
stünden unsere soldaten bereits in isaf-madaten im iran. so bereiten sie nur den weltkrieg im nahen osten
vor.

der letzte kommunist, sprich, einer, der im stalinschen sinn gelenkt hatte oder hätte, war ulbricht.
ab honecker waren sozialisten, vergleichbar mit der spd, am ruder. frau honecker war eher kommunistin,
auch vom elternhaus her. ulbricht wurde, siehe diverse schreiben, die veröffentlicht sind
(und das betrifft eindeutig die ddr), siehe: http://www.documentarchiv.de/ (ein chemnitzer!),
eher sabbotiert denn unterstützt. und zwar so lange, bis eben der machtwechsel stattfand.

der mauerbau, geehrter @wello, erfolgte bekanntlich einundsechzig.
also, acht jahre nach dem tod stalins und drei- nach der relegierung aller "stalintreuen" politiker.
der politische gesamtleitfaden aller anstrengungen nach stalin hieß: friedliche koexistenz!

im grunde verdiente stalin den friedensnobelpreis, @schlawine.
er hat den niedergang hitlers organisiert und als einziger die spanischen freiheitskämpfer
mit waffen beliefert. nicht zu vergessen, die japaner auf der anderen seite der su,
die immerhin mit einem millionenheer da standen, besiegt. siehe mongolei und korea.
die teilung koreas ist übrigens nicht das werk stalins, ebenfalls nicht die teilung vietnams.

mit achtzehn, werter @wello, ist man weder vergleichsbereit noch in der lage, diverse zusammenhänge
zu erfassen. von politischen ganz zu schweigen.
das "du" nehm ich mal ganz offiziell an, ohne daß ich jetzt weiß, ob ich es schon nutzte.
der moralische anspruch des marxismus, was anders hat stalin nicht umgesetzt, tritt heute
doch augenscheinlich heraus. deine aufforderung, das thema weiter zuverfolgen, nehm ich mal an,
ohne jetzt tiefer drauf einzugehen. das wäre, mit verlaub, einen extrastrang wert bzw. ein anderes
forum, was es sicher schon gibt. auf stalinwerke.de, auch von einem ostdeutschen geführt,
findest du den gesamten schriftverkehr zu stalin, neben einem forum, daß sich auch mit speziellen
fragen dieser zeit befaßt. eine aufgabe, die gut drei jahre schluckt, @wello.
auf, ich hatte bereits schon mal links reingestellt, weil ich nicht stundenlang, wie ein agitator,
pinseln will, wie gut/schlecht stalin war, offensiv.de findest zu unabhängige studienveröffentlichungen,
die sich mit stalin und der zeit befassen. wenn du jetzt eine blaue sonnenbrille brauchst, um ein lila licht
zu erzeugen, ist das deine sache:-))) ich hab es nicht gebraucht.
nur so nebenbei bemerke ich aber, daß stalin in der ddr kein thema war. weder politisch noch
in aktion.
schau auf die uhr. der pinselt schon wieder stundenlang. und langsam kommen die schachtelsätze.
bis morgen:-)))), wenn alles so bleibt.

kh


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