Zitat von mirko83
Zitat von bummi
im direkten vergleich, @mirko,
wag ich, für mich, zu behaupten, die ddr war besser.
ich weiß, daß ich damit dem vorwurf ausgesetzt bin, ich wäre ein mitschwimmer oder nutznieß
der ddr gewesen; bis hin zur lauscher-mythologie.
kh
Ich würde nie jemandem etwas unterstellen
Außerdem stimme ich dir in allen genannten Punkten zu! (Nur das mit der Lebensmittelqualität kann ich pers. nicht beurteilen.
Das mit der Chancengleichheit bei der Ausbildung ist für mich wohl der größte Unterschied, dem sich die BRD geschlagen geben muss.
Was ich aber nicht objektiv beurteilen kann sind die Vorraussetzungen dafür. Von vielen weiß ich, dass man zur NVA musste um studieren zu dürfen. Eine alternative, bis auf Bausoldaten, gab es nicht. Weiterhin wurde bei vielen Dingen ein "Parteibuch" in der Hand verlangt?
Wie würdest du das aus eigener Erfahrung beurteilen?
Selbst bin ich gegen diesen massiven Sozialabbau und Raubtierkapitalismus der sich in den letzten Jahren ausgebreitet hat. Ich (links) kann mich noch gut daran erinnern als 98 die SPD an die Macht kam. Ich hatte die Hoffnung und den Optimismus: "Jetzt geht es wieder bergauf." Das waren aber aus heutiger Sicht Verbrecher am Volke, genauso wie es die Gewerkschaften mittlerweile sind.
Ich weiß nicht wie das noch weitergehen soll, ich bin jung, gut ausgebildet und sehe so langsam keine Perspektive mehr in diesem Land.
Soviel zu meiner Meinung zur heutigen BRD. Ich selbst würde von mir sagen: "Ich bin nicht Staatsfeindlich, aber Regierungsfeindlich."
Gruß
Mirko
langsam kommt mer zu ner recht verträglichen plauscherei. freut mich, @mirko.
in meinem fall kann ich sagen, daß ein studium auch ohne den ganzen militärfirlefanz möglich war.
auch im fall meines bruders. der hat direkt studiert und ich auf abendschule, parallel zum beruf.
die zweite variante, also meine, fand ich persönlich besser, weil´s dadurch keine finanziellen hürden gab,
bzw. das studium bei vollem verdienst möglich war. ich war auch der meinung, daß mer bissl
fachliche grundkenntnisse brauchte, um in unserem beruf mitreden zu können.
der beruf war praktisch mein urwunsch. die entsprechenden studien ergaben sich mit der qualifikation.
als junger mann hab ich schnell festgestellt bzw. feststellen müssen, daß zu zeitig übertragene verantwortung
zu einer art überheblichkeit führt, die der gesamtentwicklung ungeheuer schadet. mir war deshalb eine
dosierte entwicklung lieber.
die lebensmittelqualität ist, besonders im fleischsektor, heute, erheblich schlechter als zu ddr-zeiten.
in der eu-norm wird fleisch ausnahmslos gepoltert, sprich - leicht gepökelt, gehandelt. das war in der ddr
verboten. also, jeder, der ein stück fleisch kauft, bekommt im grunde schinken:-))) bei fisch und käse
gilt ungefähr das gleiche. gemüse, ist glaub ich ein thema, daß mer heut den punkt erreicht haben,
an dem ausnahmslos frühreife erzeugnisse gehandelt werden. dazu kommt die unglaubliche vielfalt und menge
an "spritzmitteln" - ich schreib´s mal so weitläufig, weil wir heut schon gegen "stoßflecke" spritzen!
zum thema spd getrau ich mir gar nicht, meine meinung zu sagen.
nach dem krieg, in der neuen ddr, haben viele kommunisten die zusammenlegung mit der spd abgelehnt und
diese bewußt sabbotiert. unter anderem auch einer meiner großväter. in modernen archiven und entsprechenden
dokus kann jeder genug material finden, warum sie das taten. die vergangenen jahre dürften letztlich auch
zweifelnde bundesbürger überzeugt haben. wir sind hier aber in keinem polit - forum, wo mer das ganze
bis zuletzt auspuzzl´n kann. da müßt´mer eher nen seperaten strang eröffnen. natürlich nach
einer abstimmung:-))). im grunde isses aber der form des forums nicht gerecht.
der ddr-bürer hatte auch probleme. meist menschliche.
von den sorgen, die wirklich das leben belasten, wie arbeitslosigkeit, gesundheitsfürsorge, freizeitdefizide,
einsamkeit, rechtsunsicherheit etc., konnten ddr-bürger nur träumen. was wir heute als ganz normal betrachten,
wie die auswahl nach preis, farbe etc., stand für uns nicht zur debatte. das heißt für mich, ich bin angehalten,
jedes angebot, jeden vertrag, jedes schriftstück, jede aussage usw., zu prüfen und abzulegen/zu archivieren.
mein gott. dafür konnten wir uns locker, betont, mal in ne schlanghe stellen, um im frühjahr ´n paar frische gurken
zu bekommen. wobei die sicher keine mangelware waren. sie waren eher zu teuer.
heute stehe ich in bedeutend längeren schlangen, bei erheblich weniger freizeit.
nur eben wo anders.
kh