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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#16 von Weilheimer , 24.12.2008 11:07

Zitat von DeutschLehrer
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Ich finde das durchaus logisch, wir über 50 haben eben andere Erfahrungen gemacht.
Die DDR war eben nicht nur ihre letzten Jahre.


Mit Logik hat das nicht viel zu tun, sondern mit der anderen Sicht auf die DDR.
Der Urgroßvater eines Freundes von mir, war Pilot und Wehrmachtoffizier. Seine Aufgabe war es mit dem Flugzeug vorwiegend in Norwegen und Schweden das Gelände aufzuklären. Er musste nie an die Front, ihm ging es gut. In seinen Augen war das Dritte Reich, das Schlaraffenland an sich. Er schwärmte, wenn auch heimlich, von Adolf Hitler und das bis zu seinem Tod. Ein jüdischer Mitbürger, der diese Zeit im KZ verbracht hat, sah den Hitler und den Nationalsozialismus mit ganz anderen Augen. Nicht anders verhält es sich mit der individuellen Sicht auf die ehemalige DDR.

DeutschLehrer in deiner Aufzählung des Lebens fehlt auch noch etwas ganz Wichtiges "Der antifaschistische Schutzwall" auch "Die Mauer" genannt. Diese bauliche Einrichtung war der eigentliche Grund,warum die DDR als Staat überhaupt existieren konnte.
In der Version der SED wurde die Mauer gebaut, um den Sozialismus in der DDR vor dem bösen deutschen Imperialismus zu schützen. Vorher meinte der Genosse Ullbricht in einem Interview "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", was sich irgendwann als Lüge herausstellte. Die Menschen liefen dem real existierenden Sozialismus vor dem 13. August 1961 in Scharen davon ungefähr so, wie heute viele Menschen Ostdeutschland aus wirtschaftlichen Gründen verlassen.
Baulich war die Mauer so angelegt, damit die Flucht von Personen oder Fahrzeugen mit Personen von der DDR aus zu verhindern. Die Panzersperren und später die Beton-Mauerelemente konnten die Flucht aus dem Gebiet der DDR verhindern. Was die Mauer anging, wurden die Bürger der DDR von Kindergarten an belogen. Die Mauer war kein Schutzwall für das Eindringen von außen, sondern es war eine Gefängnismauer für die Bürger der DDR.


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#17 von mutterheimat , 24.12.2008 11:09

Die DDR war ein Staat, dessen Widersprüche nicht schlimmer sein konnten. Er baute diese Widersprüche selbst auf, lebte mit ihnen, löste sie, die Art und Weise ist erst einmal zweitranig. Die Führung mußte in den allermeisten Fällen in Moskau erst, bei Entscheidungen, die Erlaubnis einholen. Genauso, wie die alte BRD Führung, in Washington anzutreten hatte. Die Reisefreiheit ging klar und deutlich nach der "Nase". Man konnte nach Finnland reisen, nach Kuba, nach Jugoslawien, fast in die ganze Welt, "WENN DIE NASE GEPASST HAT". Und genau da lag das Problem.


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#18 von DeutschLehrer , 24.12.2008 11:44

@Wellheimer
Zum Thema Mauer habe ich keine andere Meinung als Du. Es war eine Gefängnismauer.

Dein Vergleich mit dem dritten Reich hinkt aber. Das Leben des Urgroßvaters stand nicht repräsentativ für 95 % der Deutschen. Und der jüdische Mtibürger war eben nicht nur eine Ausnahme.
Anders in der DDR. Abgesehen von den ersten und letzten Jahren, waren die "Systemkritiker" oder "Fluchtwilligen" nie eine Massenerscheinung. Es waren Einzelne, die sich ihren problematischen Weg selbst wählten. Ich will damit nicht die DDR rechtfertigen oder reinwaschen. Aber als erwachsener Bürger wußte ich, ein Versuch nach dem Westen zu kommen oder eine all zu offene Kritik am System würde mir Probleme bereiten. Ansonsten konnte man aber in der DDR mehr oder weniger normal leben. Und für meine Generation trifft eben vielfach auch noch zu, besser als heute. Damit will ich nicht der DDR nachweinen (Machmal könnte ich's schon), aber es ist eben so.

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#19 von kirschli ( gelöscht ) , 24.12.2008 12:34

Zitat von mutterheimat
Die DDR war ein Staat, dessen Widersprüche nicht schlimmer sein konnten. Er baute diese Widersprüche selbst auf, lebte mit ihnen, löste sie, die Art und Weise ist erst einmal zweitranig. Die Führung mußte in den allermeisten Fällen in Moskau erst, bei Entscheidungen, die Erlaubnis einholen. Genauso, wie die alte BRD Führung, in Washington anzutreten hatte. Die Reisefreiheit ging klar und deutlich nach der "Nase". Man konnte nach Finnland reisen, nach Kuba, nach Jugoslawien, fast in die ganze Welt, "WENN DIE NASE GEPASST HAT". Und genau da lag das Problem.


volle zustimmung ,wir waren kein freier Staat sonder ein besetztes Land nach dem Krieg und das war der Grundstein für die Entwicklung und unser Leben. Und von wegen als wir in der FDJ waren haben wir unsere Eltern ausgehorcht und ausgespät, das ist doch der blanke Unsinn was hier teilweise rüber kommt! Auch habe ich nie eine Prüfung ablegen müssen um in die FDJ zu kommen ,es wurde ein ganz normaler Aufnahmeantrag gestellt, ich war auch in keiner Arbeitsgemeinschaft weil mich das nicht interessiert hat, habe lieber geschmökert. Das einzige war das wir an einem FDJ Lehrjahr teilnahmen in Marxismus und Leninismus da hat mann sich halt hingesetzt und sich das angehört oder tat so als wenn mann zuhört ,in wirklichkeit hat mann sich mit anderen Dingen beschäftigt zum beisp. Hausaufgaben erledigt oder wir haben einfach geschwänzt es war ja außer unterrichtlich und ich habe nie Probleme deswegen bekommen. Und heute stelle ich fest das vieles was dort gesagt wurde,in der heutigen Zeit leider zutrifft.
Wurden nicht in der BRD Andersdenken auch ausgeschnüffelt und mit Berufsverbot belegt,davon will keiner was wissen und das unser Land bestimmte Sachen gar nicht einführen konnte weil wir unter einem Embargo standen das will auch keiner hören.
Und eine Wanze habe ich in meinem ganzen Leben nicht zu Gesicht bekommen aber vieleicht war eine in meinenSachen versteckt und ich habe es nicht bemerkt


" wie dus machts ist egal-falsch ists alle mal"

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#20 von Weilheimer , 24.12.2008 13:21

Zitat von DeutschLehrer

Dein Vergleich mit dem dritten Reich hinkt aber. Das Leben des Urgroßvaters stand nicht repräsentativ für 95 % der Deutschen. Und der jüdische Mtibürger war eben nicht nur eine Ausnahme.
Anders in der DDR. Abgesehen von den ersten und letzten Jahren, waren die "Systemkritiker" oder "Fluchtwilligen" nie eine Massenerscheinung.



Nun ja, geschätzter Deutschlehrer, wie viel Unrecht muss geschehen, um ein Unrechtssystem, als solches zu erkennen? Man kann ja nicht sagen, es würde sich um einen Rechtsstaat handeln, wenn 95% der Bevölkerung, weil angepasst gut leben konnte und der Rest sein Dasein hinter Gefängnismauern lebte und von der STASI überwacht wurde oder auch noch viel subtiler in seiner beruflichen und persönlichen Entwicklung vom Staat DDR behindert wurde, nur weil der Einzelne etwas anderes wollte, als ihm von Staats wegen zugedacht war. Wie Mutterheimat schon erwähnte, die Nase musste passen und nicht die persönlichen Fähigkeiten. Entweder man fügte sich im Staat DDR in System ein, oder man ging unter.


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#21 von mutterheimat , 24.12.2008 13:52

An alle ganz besonders "guten" Leute aus West und Ost. Die DDR war ein schönes Land, mit einer verbrecherischen Regierung. Warum? Ein Soldat, welcher angewiesen/befohlen bekommt, auf Leute zu schießen, welche die "Schnauze" voll haben, von diesem System, in welchen sie leben und daraus resultierend die "Fliege" machen, wird durch diesen Führungshaufen zum Mörder. Das schlimme daran ist, er wird auf die eine, oder andere Weise, damit fertig. Er kann damit leben!!!!!! Warum? Dieser Mann kann nicht zu 100% sagen, daß der 2. Wach-Mann sein danebenschießen, oder überhaupt nicht schießen, entweder toleriert, oder nicht bemerkt. Daraus resultierend muß er die Gefahr erkennen, selbst durch den 2. Mann erschossen zu werden. Personen, welche diese oben angegebene Prozentzahl absenken wollen, auf 99,99999% (das nichts passiert, bei danebenschießen) sind absolute und totale Ideoten. Das kannst du dem/r Lehreri/n in der Schule sagen.


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#22 von DeutschLehrer , 24.12.2008 15:08

Also, Wellheimer, diese Diskussion ist sinnlos. Ich habe meine, Du Deine Meinung und wir sind beide so alt, dass wir sie nicht ohne weiteres aufgeben.
Selbst die vielgepriesene griechische Demokratie war ein übelster Unrechtsstaat (zumindest aus der Sicht der Sklaven) und auch das heutige System ist wenig gerecht. Ich glaube, die Chancengleichheit in der DDR war wesentlich größer, als heute. Da aber das heutige System geschichtlich (aus heutiger Sicht) als Sieger hervorgegangen ist, wird das Verlierersystem entsprechend verunglimpft. Ich bin kein Kommunist, war keiner und will auch keiner mehr werden. Aber die DDR ist meine Geschichte, auf die ich gern zurück blicke.

Solche Diskussionen gab es sicher vom Anbeginn der Menschheit (zumindest, seit man sich ordentlich artikulieren konnte) - aber sie sind sinnlos. Unter jungen Menschen mögen sie zu einer Meinungsfindung führen, aber wir haben ja schon unsere Meinung.

Noch einen besinnlichen Heiligabend

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#23 von Weilheimer , 24.12.2008 15:16

Zitat von DeutschLehrer


Noch einen besinnlichen Heiligabend

DeutschLehrer


Warum sollte eine Diskussion sinnlos sein, so kann doch der unbedarfte Leser dieses Forums feststellen, wie unterschiedlich die Sichtweisen zum Staat DDR sind und das ist auch gut so. In diesem Sinn auch für Dich einen besinnlichen Heiligabend.


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zuletzt bearbeitet 24.12.2008 | Top

RE: Fragen zum Leben in der DDR

#24 von nordmann ( gelöscht ) , 24.12.2008 15:44

Wegen Regelverstoß gelöscht!

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#25 von bummi , 24.12.2008 18:05

Zitat von Weilheimer
Zitat von DeutschLehrer

Dein Vergleich mit dem dritten Reich hinkt aber. Das Leben des Urgroßvaters stand nicht repräsentativ für 95 % der Deutschen. Und der jüdische Mtibürger war eben nicht nur eine Ausnahme.
Anders in der DDR. Abgesehen von den ersten und letzten Jahren, waren die "Systemkritiker" oder "Fluchtwilligen" nie eine Massenerscheinung.



Nun ja, geschätzter Deutschlehrer, wie viel Unrecht muss geschehen, um ein Unrechtssystem, als solches zu erkennen? Man kann ja nicht sagen, es würde sich um einen Rechtsstaat handeln, wenn 95% der Bevölkerung, weil angepasst gut leben konnte und der Rest sein Dasein hinter Gefängnismauern lebte und von der STASI überwacht wurde oder auch noch viel subtiler in seiner beruflichen und persönlichen Entwicklung vom Staat DDR behindert wurde, nur weil der Einzelne etwas anderes wollte, als ihm von Staats wegen zugedacht war. Wie Mutterheimat schon erwähnte, die Nase musste passen und nicht die persönlichen Fähigkeiten. Entweder man fügte sich im Staat DDR in System ein, oder man ging unter.


geehrter @Weilheimer,

ich hab mal alles unterstrichen, weswegen unser @deutschlehrer die diskussion beendet.
als ganz normale beispiele des gegenteils dürften prominente des aktuellen bundesdeutschen lebens
herhalten, wie ihre kanzlerin, diverse bürgerrechtler oder "künstler", die ihr dasein in diversen
schlummerbüros oder scheininstitutionen fristen.
alle diese leute haben eins gemeinsam. sie haben in der ddr studiert (-ren dürfen).

ein unrechtsstaat zeichnet sich in erster linie dadurch aus, daß seine (politischen) gegner
auf subtile art verunglücken oder opfer unaufgeklärter gewalttaten sind.

kh




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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#26 von mirko83 ( gelöscht ) , 24.12.2008 18:10

Sicher ging es den meisten in der DDR gut. Im Vergleich zur heutigen Leistungsgesellschaft kommt dieser Staat, was soziale Gerechtigkeit betrifft, wahrscheinlich auch besser weg. Dies wird wohl der Grund sein warum einige diesem Staat nachtrauern.
Wie aber Weilheimer schon anmerkte zählt es wenig wenn es "nur" 95 % gut ging. Ein Staat sollte sich eben daran messen wie er mit allen Menschen umgeht, gleich welcher Meinung, Konfession etc.
Staatliche Sanktionen wie Berufsverbot, Gefängnisstrafen, Zwangsadoption oder die großzügige Auslegung des Asozialen-Paragraph (§ 249 DDR-StGB) seien hier nur anmerkend erwähnt. Bei Interesse wird Naddel genug Material dazu im Netz finden.
Wen man in einem solchem System aufgewachsen ist stellt es eben eine gewisse "Normalität" dar. Ich aber könnte es mir heute niemals vorstellen und bin dankbar dass wir heute in einem, mehr oder minder, freiem Land leben.
Nicht die "vielen" Angepassten sollten zu Wort kommen, sondern die "wenigen" Betroffenen, die dann aber die Macht des DDR-Regime mit voller Härte getroffen hat. Es geht bei einer solchen Diskussion eben nicht darum wie gut man in der DDR leben konnte, sondern inwieweit sich die Persönlichkeit eines jeden frei entfalten konnte.

Allen ein schönes Weihnachtsfest.


Mirko

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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#27 von nordmann ( gelöscht ) , 24.12.2008 20:04

Wegen Regelverstoß gelöscht!

Thomas

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zuletzt bearbeitet 25.12.2008 01:56 | Top

RE: Fragen zum Leben in der DDR

#28 von mutterheimat , 24.12.2008 20:52

Nordmann und Deutschlehrer, (und alle neuen). Ihr beiden seid noch recht neu hier und könnt nicht wissen, wie die allermeisten inzwischen hier, daß sich hier in diesem Forum mindestens einer befindet, welchem der Ar... auf Grundeis ging ( Sommer-Herbst 1989). Wenn ihr meine Beiträge lest, so werdet ihr erkennen warum. Ich empfehle allen den Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht zu lesen, es dauert eine Weile, einverstanden, manches gehört dort nicht rein, aber es ist auf jeden Fall interessant zu wissen, wie einer schreibt und warum er so und nicht anders schreibt, wenn er mit der scharfen Waffe in der Hand, auf den Befehl aus Moskau gewartet hat. Und das ist etwas, was die wenigsten dann auch noch verstehen. Aber die dabei gewesenen werden es verstehen.


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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#29 von conny1310 , 27.12.2008 21:08

Ich frage mal ob der heutige Staat auch daran gemessen wird wie er mit seinen Menschen umgeht!? Und kommen die WENIGEN heute betroffenen auch zu Wort?
Man kann ja über die Vergangenheit disskutieren und auch unterschiedlicher Meinung sein, aber wichtiger ist doch in der Gegenwart aufzupassen das nicht genau
soviel Unrecht wieder geschieht. Daran fehlt es mir hier etwas. Die jetzt wissen was in der DDR alles falsch war - wo sind die heute wenn Unrecht geschieht?
Hier gab es auch Gefängnissstrafen und Berufsverbote und auch genug Unrecht. Ist wohl nicht so populär darüber zu reden.
Ich finde das die hart Betroffenen in den Medien mehr als genug zu Wort kommen, werden auch genug Filme drüber gedreht. Sind jetzt Kassenschlager.
Ich kenne hier Leute die haben auch nur für ihre Antifaschistische Überzeugung im Gefängniss gesessen und waren von Berufsverboten betroffen, haben keiner Menschenseele
was zuleide getan. Über die dreht man keine Filme (die wären auch nicht scharf drauf, weil denen Profit nicht wichtig ist).
Man muß immer beide Seiten betrachten und das passiert in den Medien garantiert nicht. Früher nicht und heute auch nicht.

Übrigens bin ich der Meinung ich konnte meine Persönlichkeit besser entfalten als mancher heute der nur um seinen Arbeitsplatz bangen muß und dafür alles tun würde.
Der nur Sorge hat ob er morgen seine Miete noch zahlen kann oder was zu essen für seine Kids auf den Tisch bringt.

Heute muß ich mich vielleicht nicht dem Staat fügen sondern der Wirtschaft, was ist nun besser oder schlechter. Das DDR System hatte Fehler und Menschen haben Fehler gemacht, aber das heutige System ist doch nicht minder fehlerhaft (ich sag nur mal Kinderarmut in einem der reichsten Länder).

Aber vielleicht hat Deutschlehrer recht und solche Diskussionen sind sinnlos und enden nur auf einem Abstellgleis.

conny



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RE: Fragen zum Leben in der DDR

#30 von bummi , 28.12.2008 01:53

Zitat von conny1310
Ich frage mal ob der heutige Staat auch daran gemessen wird wie er mit seinen Menschen umgeht!? Und kommen die WENIGEN heute betroffenen auch zu Wort?
Man kann ja über die Vergangenheit disskutieren und auch unterschiedlicher Meinung sein, aber wichtiger ist doch in der Gegenwart aufzupassen das nicht genau
soviel Unrecht wieder geschieht. Daran fehlt es mir hier etwas. Die jetzt wissen was in der DDR alles falsch war - wo sind die heute wenn Unrecht geschieht?
Hier gab es auch Gefängnissstrafen und Berufsverbote und auch genug Unrecht. Ist wohl nicht so populär darüber zu reden.
Ich finde das die hart Betroffenen in den Medien mehr als genug zu Wort kommen, werden auch genug Filme drüber gedreht. Sind jetzt Kassenschlager.
Ich kenne hier Leute die haben auch nur für ihre Antifaschistische Überzeugung im Gefängniss gesessen und waren von Berufsverboten betroffen, haben keiner Menschenseele
was zuleide getan. Über die dreht man keine Filme (die wären auch nicht scharf drauf, weil denen Profit nicht wichtig ist).
Man muß immer beide Seiten betrachten und das passiert in den Medien garantiert nicht. Früher nicht und heute auch nicht.

Übrigens bin ich der Meinung ich konnte meine Persönlichkeit besser entfalten als mancher heute der nur um seinen Arbeitsplatz bangen muß und dafür alles tun würde.
Der nur Sorge hat ob er morgen seine Miete noch zahlen kann oder was zu essen für seine Kids auf den Tisch bringt.

Heute muß ich mich vielleicht nicht dem Staat fügen sondern der Wirtschaft, was ist nun besser oder schlechter. Das DDR System hatte Fehler und Menschen haben Fehler gemacht, aber das heutige System ist doch nicht minder fehlerhaft (ich sag nur mal Kinderarmut in einem der reichsten Länder).

Aber vielleicht hat Deutschlehrer recht und solche Diskussionen sind sinnlos und enden nur auf einem Abstellgleis.

conny


meinen beistand haste, @conny.
zudem darf mer net vergessen, daß die ddr fast zwanzig jahre vergangenheit ist. wir sind also um genau diesen zeitraum
älter bzw. weiter. zu leicht wird die ddr mit dem stand von heute verglichen. verglichen mit dem stand von damals haben
wir, meiner meinung nach, eher zwei schritte in die vergangenheit getan, denn in die zukunft.
in vielen beiträgen lese ich eine art reue.
wir haben die aufgabe, unseren kindern und enkeln die wahrheit zu sagen und bestenfalls einen vergleich anzubieten.
und den muß die ddr, weiß gott, nicht scheuen.
in den gesamten biografien diverser ausgebürgerter oder bürgerrechtskämpfer findet man bei keinem gefängnisstrafen.
dazu kann man im netz entweder wiki oder diverse schöngeschriebene biografien finden.
alle personen, die sich um veränderung in der ddr stark gemacht haben, haben ausnahmslos studieren dürfen
und entsprechend studiert. und das auch, nachdem sie politisch auffällig geworden sind und diverse strafen kassiert haben.

mein vater war, sieben jahre lang, politischer häftling, als hochverräter, und bekennender antikommunist.
auf dem totenbett, 2000, hat er zu mir gesagt: ´ ich hab gedacht, die kommis sind verbrecher.
in den vergangenen zehn jahren habe ich richtige verbrecher gesehen.´"
trotz seiner einstellung, die jeder kannte, war er ein angesehener mann, selbstständiger,
und er wurde an keiner, für uns erreichbaren, grenze angehalten oder mit berufsverboten belegt.
er hat ausnahmslos jedes land, welches wir bereisen durften (das waren schon mal genug), barrierefrei bereist.

kh







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