Hallo Ihr Lieben,
auf meiner Suche bin ich hier auf der Seite gelandet und würde gern einmal ein paar Meinungen hören.
Ich weiß, es gibt ein Vorstellungs-Forum, aber ich verbind das jetzt doch mal hier.
Mein Name ist Paula ich bin 25 Jahre alt und lebe mit meinem Lebensgefährten in der Stadt Brandenburg.
Mein Mann (ich nenn ihn jetzt mal immer so, auch wenn wir noch nicht verheiratet sind) ist 29 und arbeitet in der Gastronomie. Scheiß Job, nie unter 12h am Tag tuckern und sehr wenig Geld. Deshalb will er auch was anders machen. Ich bin gelernte Bürokauffrau und mittlerweile seit fast vier Jahren ohne Arbeit.
Schon seit Beginn meiner Arbeitslosigkeit haben wir immer mal wieder überlegt, vielleicht wegzuziehen. Aber der fehlender Mut und Hoffnung auf einen Job in der Heimat haben uns doch immer wieder davon abgehalten.
Jetzt haben wir aber die Nase gestrichen voll und uns ist klar, dass es ein weiteres Jahr nicht so weiter gehen kann. Ich muss endlich wieder arbeiten und mein Mann will unbedingt den Beruf wechseln, was er nicht kann, wenn ich kein festes Gehalt nach Hause bringe.
Das Thema Umzug in den Westen beschäftigt uns jetzt schon wieder seit Monaten. Den Sommer müssen wir eh noch hierbleiben. (Mein Mann kann nicht mitten in der Saison abhauen) Also könnte es frühestens im September losgehen. Der Plan ist, ich suche mir irgendwo Arbeit, wir ziehen dorthin und er versucht dann dort einen Quereinstieg oder eine neue Lehre/Umschulung in ein anders Berufsfeld.
Mich plagen nun seit Wochen tausende Gedanken was wir nun machen sollen.
Ich liebe meine Heimat und mir wird das Herz bluten wenn wir hier weggehen. Aber natürlich kann es auch nicht so weitergehen. Wir wollen endlich vorankommen, endlich mal etwas mehr Geld haben und nicht nur am Minimum leben, heiraten, Familie gründen ..... sowas alles können wir momentan abschreiben.
Meine Gedanken schwanken ständig zwischen "bloß weg hier und ein (finanziell) besseres Leben führen" und "um Gottes Willen bloß nicht wegziehen aus der Heimat, "da drüben" würden wir uns sicher nicht wohlfühlen".
Ich habe Pro/Contra-listen hier zu liegen durch die ich allerdings auch zu keinem wirklichen Ergebnis komme da vieles für, aber auch einiges dagegen spricht.
Einerseits würde es uns vermutlich woanders besser gehen. Die Chance, dass wir beide Arbeit finden wäre weitaus größer und wir könnten uns endlich mal wieder was leisten.
Die andere Seite ist, dass wir auch von vielen gehört haben, die wieder zurückgekommen sind, weil das Leben dort halt doch nicht so toll war.
Nunja, das ist die eine Sache.
Sollten wir uns wirklich zu einem Zelteabbruch entschließen, bleibt die Frage: Wohin?
Klar, natürlich dorthin, wo es Arbeit für mich gibt. Wir werden selbstverständlich nirgends hinziehen, bevor ich nicht einen Arbeitsvertrag unterschrieben habe.
Aber wohin anfangen zu bewerben?
Wir hätten den Norden bevorzugt. Haben das aber mittlerweile komplett abgehakt nachdem wir durch intensive Recherchen gemerkt haben, dass dort auch schon fast alles tot ist und es keine Jobs gibt.
In NRW, Recklinghausen haben wir Freunde, wäre also ein Option. Aber so richtig finde ich dort im Moment auch nichts bei den Stellenanzeigen und ob es sich dort so schön lebt? (obwohl es dort ganz nett war als wir mal für einen Tag dort waren)
Der Süden. Dort wollten wir eigentlich nie hin. Erstmal ist es dann gleich so ganz weit weg von der Heimat und dann weiß man wohl auch nie, wie man dort empfangen wird. (<--- Vorurteil natürlich, oder? ) Allerdings wird uns vielleicht nichts anders übrig bleiben und somit bin ich langsam für den Süden auch offen. (mein Mann noch nicht wirklich )
Habt Ihr eine Empfehlung wo in Deutschland es Arbeit gibt und es sich aber auch schön lebt? (was für Anforderungen )
Und überhaupt? Wie schwer ist der Schritt wegzugehen? An manchen Tagen stelle ich es mir toll vor, und an anderen gibt es für mich nichts Schlimmeres. Was, wenn es "im Westen" auch schief geht? Wenn mein Job wegen dem wir dort hingezogen sind, sich als Pleite entpuppt? Wenn das Wohnumfeld nicht stimmt? Mein Mann keine Arbeit findet?
Ich mache mir (wie immer) viel zu viele Gedanken. Vielleicht sollten wir es einfach machen und sehen was passiert. Aber alles hier aufgeben? Einfach so?
Sorry dass es so lang geworden ist. Das Thema beschäftigt mich tagtäglich und ich würde mich sehr über Meinungen freuen.
Grüße
Paula