Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
Der Ossi heute » Westlicher Kolonialismus ?
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Es geht um das Buch des Gothaer Autors Oschmann. Aber gleich schon vorweg, ich habe es nicht gelesen, aber einige Artikel dazu und auch ein Interview mit dem Autor. Mich stört besonders der Begriff "Kolonialismus" und alles was drann hängt. Es wurde kein System einer vermeintlichen "Kolonie" übergestülpt, ohne deren Mitbestimmung. Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Thüringen wurden von der Bevölkerung gewählt und stammen selbst aus der Region. Von einer Fremdbestimmung kann keine Rede sein.
Es wurden auch nicht Kolonien wirtschaftlich ausgenutzt. In Sachsen und Thüringen werden heute mehr Autos gebaut als in DDR Zeiten. Der Vermögenstransfer von West nach Ost war enorm. Zweifellos ist vieles schlecht gelaufen. Es war für die ostdeutsche Bevölkerung eine ganz harte Zeit. Aber "Kolonialismus" war es nicht. Mich ärgert, dass hier partiell versucht wird, Geschichte umzuschreiben. Dieser Begriff zielt einmal auf die Motivation der vermeintlichen "Kolonialherren" und formuliert ein völlig falsches Opferbild der "Kolonie". Merkwürdig eigentlich, dass die Kolonie 16 Jahre die Bundeskanzlerin und 8 Jahre den Bundespräsidenten ihrer Beherrscher gestellt hatten.
P.s., ich kann keinen Link zu einer Rezession des Buches einstellen, also bitte selbst googeln falls nötig.
Bei Amazon gibt es viele sehr sachliche Kritiken dazu. Ich Weiss nicht, ob ich mir dieses Buch antun muss. Ich war jetzt zwei Wochen mit meinen Kindern im Urlaub, da spielte das Ost-West-Thema überhaupt keine Rolle, in keinem Satz und keinem Gefühl. Die Kinder sind im Osten geboren, teilweise dort noch eingeschult, dann in Westen aufgewachsen, zwei meiner drei Kinder haben dann im Osten studiert und mit diesen Abschlüssen ihre beruflichen Karrieren gestartet. Verheiratet sind alle mit Wessis. Das Themo Ossi-Wessi ist in dieser Generation durch, zumindest im Westen. Im Osten scheint das nicht der Fall zu sein, dort wird dies immer noch kultiviert. Vielleicht ist dieses Buch deshalb wichtig....
Ansonsten scheinen sich die im Buch aufgezeigten Widersprüche auch hier im Forum zu spiegeln.
Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen. (Samuel Butler)
Das stimmt , Hesse . Der Geldfluß von West nach Ost war oder ist groß und vieles ist jetzt hier besser als " drüben " . Nicht vergessen darf man aber auch nicht , daß die Reparationszahlungen für die Sowjetunion nur aus der DDR in die UdSSR flossen . Da hat die BRD etwas für später aufsparen können .
Es kommt sogar noch dazu, dass die Amerikaner den Marshall Plan aufgelegt hatten. Daraus hat Westeuropa und besonders Westdeutschland eine ganz wichtige Aufbaufinanzierung nach dem Krieg erhalten. Zudem lagen die Schwerindustrie Zentren Deutschlands in Westdeutschland. Die Voraussetzungen für Westdeutschland waren in vielfacher Hinsicht günstiger.
Da gebe ich dir Recht und unsere Bezugsländer waren selbst zerstört . Aber manchmal überlege ich , ob die Verstaatlichung der Großindustrie zum damaligen Zeitpunkt richtig war , denn damit wurde Ostdeutschland vom europäischen Rohstoffmarkt abgeschnitten .
Die westdeutsche Schwerindustrie war die ersten Jahre quasi staatlich. Es wurde alles möglich gemacht, die Produktion wieder ins Laufen zu bekommen. Der Staat hat unterstützt wo möglich. Eine privatwirtschaftliche Leistung war das nicht. Später als es in den 60er bergab ging mit Kohle und Stahl, hat der Staat wieder massiv eingegriffen.
Zitat von Andreas im Beitrag #7Jetzt bin ich aber überrascht . Ich dachte immer , Krupp usw. hätten nach dem Krieg im Westen wieder das Ruder übernommen .
Das stimmt schon. Die ersten Jahre stand es unter Aufsicht der Alliierten. Anschließend wurde die europäische Montanunion gegründet, die den freien Zugang zu den Rohstoffen garantierte. Ich will betonen, dass diese Schlüsselindustrien nicht sich selbst überlassen wurden. Das wurde durchaus staatlich geregelt.
Eigenartige Bezeichnung; ja, es ist sogar ein verbaler Lapsus.
Nach dem Krieg hatten die Alliierten im Westen ihre Hand auf der Schwerindustrie und anderen Industriezweigen. Letztendlich gaben die Alliierten den Ursprungsbesitzern/Aktionären alles zurück. Der Staat als Souverän spielte da nur eine untergeordnete Rolle.
Das war in Ostdeutschland anders. Da beherrschte zunächst der Russe alles. Danach wurde ohne Rücksicht auf Verluste enteignet durch die Russen und die Ostregierung; und so entstand das VOLKSEIGENTUM. Heute sehe ich, dass das so falsch nicht war. Allerdings fällt mir die Wismut ein. Da hatte der Russe das Sagen, auch als die Wismut ein Gemeinschaftsunternehmen wurde.
Und als es abwärts ging mit der westlichen Wirtschaft, griff der Staat nur ein, wenn es sich finanziell lohnte. Da fällt mir doch glatt die Bahn-AG oder auch VW ein. Die Großen wie Thyssen, Krupp, die Chemie usw. halfen sich selbst, aber es flossen auch Subventionen, was ich als falsch erachte. Leider schlitterten auch Firmen in die Pleite, denen keiner half. Erinnere nur mal an das Werftensterben oder das Sterben großer Handelszweige.
Und zum Schluß noch dies: Dumme, Ungebildete, Gestrige und Nazis gab und gibt es beidseitig der ehemaligen Demarkationslinie auch heute noch.
Die Sehnsucht reist weit durch's Universum bis in die Unendlichkeit.
Vielleicht gab es anfangs noch einen kleinen Grenzverkehr. Aber das Schließen der Grenzen begann ganz früh. Die Luftbrücke war ja bereits 1948/49, da war schon kein Durchkommen mehr erlaubt.
Welcher Westbürger wollte schon freiwillig , illegal , in den Osten ? Die haben doch nach dem Krieg eher in Richtung Belgien , Holland , Frankreich geschmuggelt , aber nicht in die Ostzone !
Vorurteile gegen Wessis; du änderst dich wohl nie, Hansrudi!!
Die Leute an den Westgrenzen schmuggelten so einiges. Aber es galt doch nicht für alle Wessis. Ossis schmuggelten auch. Ich schmuggelte böhmische Kristallgläser aus Tschechien und Lederjacken aus Polen heraus. Ein schlechtes Gewissen hatte ich jedenfalls nicht. Auch heute wird geschmuggelt. Besonders Rauschmittel aus den Niederlanden von Wessis. Und die Polenmärkte sind besonders von Ossis frequentiert.
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Queeny , ich meinte direkt nach dem Kriege ! Kristallgläser ist doch nix besonderes mehr ! Und Polenmärkte , die sind schon wieder vorbei und ausgestorben ! Lohnt sich nicht mehr , für beide Seiten ! Sogar getankt wird wieder in Deutschland !
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