Ja , liebe Queeny , Herr Laschet war sich wohl seiner Verantwortung nicht ganz bewußt . Skandal .
Zum Punkt Hochwasserschutz meine ich , der ist in Sachsen seit2002 sehr verbessert worden .
Nur , man kann keine kriegsähnlichen Zustände vorher sagen .

So , kann man nicht ? So langsam kann ich mir drei schwarze Punkte auf gelben Hintergrund auch mit drei Tieren erklären ....

Natürlich wurde gewarnt, sogar sehr deutlich, was die Fakten betraf: Wenn 100-200 l Regen je Quadratmeter gemeldet werden, dann ist jedem klar, dass das ganz schön viel Wasser ist. Nur konnten sich die Menschen nicht vorstellen, dass dies so katastrophale Auswirkungen hat. Seitdem bei uns in der Nähe Braunsbach durch ein lokales Unwetter mit ähnlichen Folgen abgesoffen ist, habe ich diese Bilder immer vor Augen. Leider konnten sich auch die Verantwortlichen in Gemeinden und Kreisen dies nicht vorstellen und waren darüber nicht informiert und darauf nicht vorbereitet, so dass nicht extra und vor allem deutlich gewarnt und auch evakuiert wurde. An den großen Flüssen funktioniert dies ja recht gut, wie auch michakas Beiträge zeigen, nur wirkt der eher stationäre Starkregen des letzten Unwetters eben eher auf lokale Landschaften.

@joesachse, ja es wurde gewarnt. In meinen Augen jedoch viel zu spät und auch sehr allgemein. Als der Regen am Mittwoch los ging, kam in den Nachrichten bei uns lediglich die Info über Starkregen. Das hört man aber locker 30 mal im Jahr. Du weißt, 100 - 200 Liter pro m² sind wahnsinnig viel. Der Jürgen weiß das, Und queeny. Und etliche andere. Aber sehr viele Menschen können sich nichts darunter vorstellen. Als der Schlamassel Mittwoch Abend anfing richtig böse zu werden, kam nichts. Hier in Brühl haben wir ein funktionierendes Sirenensystem. Kurz nach 22 Uhr war aber lediglich der Ton zur Alarmierung der Feuerwehren zu hören. Also 3 mal hintereinander ein Dauerton. Das haben wir hier hin und wieder immer mal, sind wir doch von Chemiewerken und der Shell-Raffinerie umzingelt. Der Ton für die Warnung der Bevölkerung (eine Minute lang an- und abschwellend) kam nicht. Auch über Nina habe ich erst Donnerstag vormittag die ersten Warnungen bekommen. Aber Donnerstag war bereits alles zu spät. Die Warnungen kamen, aber leider nicht vorher, sondern erst als das Kind schon in den Brunnen gefallen war.

Auch wir im Amt wußten Mittwoch nichts genaues, außer das es viel Regen und vermutlich ein paar Überschwemmungen geben würde. Das sind wir hier aber gewöhnt, das ist nicht sonderlich dramatisch für uns. Deshalb hat die Sachgebietsleitung dann entschieden, fahrt alle raus. Schaut euch an was los ist. Streifen am Rhein, Unterführungen kontrollieren, tiefer gelegene Örtlichkeiten anfahren, usw. Wir haben uns ein eigenes Lagebild erarbeitet. Die offizielle Meldekette hat erst spät in der Nacht detallierte Informationen geliefert. Da konnte man aber nur noch reagieren, nicht mehr agieren.

Ja es gab genug Warnungen. Leider nur zu spät.


Viele Grüße,

micha

Das alles ist tragisch und geht mir unter die Haut .
Anklagen nützen nichts , denn die Verantwortlichen begehen eine Gratwanderung .
Zu späte Warnung ist schlecht , zu frühe Warnung kann Folgen haben , die Geld kosten können .
Das Informationssystem muß angepaßt werden .
Aber wie ich schon schrieb , kriegsähnliche Verhältnisse wie Dammbrüche usw. kann keiner vorhersagen , vieles ist plötzlich und Lokal , dazu können Kettenreaktionen möglich sein .
Ich hoffe , daß den Betroffenen schnell und unbürokratisch geholfen wird .

@Michaka
Du leistest , was dir möglich ist .
Dankeschön !
Gibt es eigentlich technische oder andere Hilfe aus der EU ?

@michaka13 Du beschreibst genau das, was ich meine. Es wurden beim Warnen zwar die Fakten genannt, aber nicht deren Auswirkungen erklärt, so dass sowohl den einfachen Bürgern als auch Verantwortlichen vor Ort der Ernst der Lage vorher NICHT klar war. Bis vor ein paar Jahren, als bei uns so ein lokales Unwetter mit großem Schaden war hätte ich das auch nicht so ernst genommen. Leider werden die Menschen immer erst aus Schaden klug. (und manchmal nicht mal das)

Ich vermute auch, dass es im Landkreis Ahrweiler keine Pläne für eine kurzfristige Evakuierung gab. Die letzten so dramatischen Hochwasser im Ahrtal liegen halt schon zu lange zurück.
In den sozialen Medien hat es von Kachelmann am 11.07. und vom DWD einen Tag später die ersten sehr deutlichen Warnungen, aber eben so, wie die immer warnen: "... kann es zu starken Überschwemmungen kommen"