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Hallo Ihr Lieben! Wie ist das bei Euch so, habt Ihr in Eurer neuen Heimat Euren ursprünglichen Dialekt schon abgelegt? Also bei mir ist es so, das ich in meiner Familie meinen sächsischen Dialekt spreche, aber außerhalb mehr hochdeutsch reden muss, damit mich die Schwaben hier auch verstehen.Das ist auch auf meiner Arbeit so, da ja in Heilbronn viele Ausländer leben, die mich mit meinem Dialekt überhaupt nicht verstehen würden.
ich denke, den Dialekt wird man nie ganz los. Da kann man sich noch so sehr Mühe geben. Aber warum sollte man das auch machen? Wir müssen uns doch nicht verstecken, nur weil wir sächseln, berlinern, thüringer Dialekt sprechen, oder was weiß ich.
Ich versuche im Job auch hochdeutsch zu sprechen. Vorallem am Telefon. Meist gelingt das ja auch. Aber sonst ist sächsisch meine Muttersprache. Allerdings schleichen sich da immer mehr schwäbische Wörter ein. Man merkt es selbst meist garnicht so richtig. Das ist aber auch normal, wenn man den ganzen Tag von Schwaben umgeben ist.
Also bei mir war das im Laufe der Zeit sehr verschieden. Als ich 1984 als fast noch Jugendlicher nach Mannheim kam, war ich sehr an einer vollständigen Assimilation interessiert. Und da der Dialekt oder der Akzent nun mal eines der wesentlichsten gefühlsmäßigen Ausgrenzungsrisiken ist, habe ich innerhalb von ca. zwei Jahren den dortigen Dialekt so gut erlernt, dass ich von Eingeborenen auf jeden Fall dem 20-km-Umkreis zugeordnet wurde. Zudem habe ich damals als Bau-Elektriker gearbeitet, und in diesem Umfeld wird ohnehin ausgeprägter Dialekt gesprochen. Nach meinem Wechsel in den Verwaltungssektor war der Dialekt dann für die soziale Integration nicht mehr wichtig - eher hinderlich. So spreche ich heute eigentlich nur noch mit alten Mannheimer Bekannten, die mich nur mit diesem Dialekt kennen gelernt haben, mannemerisch. Mit zunehmendem Alter habe ich auch eine gewisse Souveränität erlangt und denke nicht mehr darüber nach, was andere von meinem Akzent halten. Als wir dann vor vier Jahren nach Stuttgart umgezogen sind, habe ich beschlossen, dem wesentlich schwieriger zu erlenenden schwäbischen Dialekt überhaupt keine Mühe mehr zu widmen und rede grad so, wie mir's gefällt. Am Telefon und im Büro hochdeutsch mit thüringischem Akzent, mit meiner Frau (Heidelbergerin) und meinen Bekannten nachlässiges Hochdeutsch mit starkem thüringischem Einschlag und mit ganz alten Freunden beim Klassentreffen in der alten Heimat tiefstes Meuselwitz'sch.
Ich komme zwar aus Sachsen, aber bei uns gibt es nicht wirklich einen Dialekt - eher "dreckiges" Hochdeutsch Aber man hört schon, dass ich nicht von hier bin - aber das will ich auch gar nicht. Ich spreche so, wie es gerade kommt - ab und zu schummelt sich auch mal ein Hauch von schwäbisch rein - aber meist nur am Telefon,wenn ich mit Kunden telefoniere.
Bei meinem Freund ist es da schon anders - er schwäbelt teilweise richtig doll. Da kommt es viel durch den Kontakt mit den Kunden - was ja in ´nem Baumarkt nicht zu vermeiden ist --------------------------------- NICHTS ist schwerer und NICHTS erfordert mehr Charakter als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen NEIN !
Dadurch, daß ich erst in Sachsen und dann in Brandenburg gewohnt habe, habe ich irgendwie ein Mischdialekt sowieso. Aber meistens spreche ich Hochdeutsch, was meinen Mann ärgert, wenn er mich verbessert, wenn ich z.B. von Brötchen, Arbeit, Marmelade und ähnlichen spreche. Er versucht immer mich zu berichtigen, was ich aber nicht möchte, denn ich bin stolz darauf, nicht Schwabe zu sein und ich möchte es auch so lange es geht verhindern. Ich rede so, wie mir der Schnabel gewachsen ist, aber meistens Hochdeutsch!!
Leider spreche ich keinen ausgeprägten Dialekt. Ich besitze lediglich einen im Raum Peine gesprochenen Slang, das so ein verwischter Redefaulheitsmurren ist. Vor alle das "i" wird in Peine verschluckt, weil man, um das "i" auszusprechen, zuviel Mundmuskeln verwenden müsste. So sagt man statt "Kirche" einfach "Kööche" oder statt "Peitsche" lappidar "Paatsche". Das "r" wird, wenn möglich, vermieden. Man sagt in Peine "Haaz" statt Harz. In Braunschweig habe ich mir das "r" wieder angewöhnt, sehr zu Leidwesen meiner Frau, die das "r" auch nicht ausspricht.
Nun würde ich mir gern das Pfälzisch aneignen, doch spricht man in der Stadt kein Dialekt mehr, zumal in der Stadt kaum Pfälzer wohnen. Auf dem Land gelte ich daher als arrogant.
Also ich hab keine Probleme, das einzge was bei mir ist, dass ich einiges im Tv eher hör, wenn ein norddeutscher spricht. abere ich nehme diesen dielakt nicht an. Bin schließlich, das was ich bin UNd wenn ich jemanden nicht versteh, und der siche keine mühe gibt hochdeutsch zu reden, dann snack ich einfach ma platt.
ich bin gerne laut, weil das auch eine antwort ist
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Da meine Frau beruflich sehr viel telefoniert , hat sie ihr sächsisch nahezu völlig abgelegt. Ich dagegen , beruflich ja eher Einzelkämpfer, kann ( und will ) meine Herkunft nicht verleugnen. Allerdings soll ich mich etwas zusammenreißen, um unserer Tochter keine zusätzlichen Probleme im Deutschunterricht zu machen !!
die Kinder lernen ihr Dialekt eher von den anderen Kindern als von den Eltern. Beispiel: ich habe mir das Schlesisch meiner Mutter nie so richtig angeeignet; meine Tochter hingegen spricht bereits gut pfälzisch, obwohl sie das von zu Hause nicht gelernt haben kann. Sprache ist ein Band, um die Gruppe zusammenzuhalten, und prägt sich auch in der Gruppe aus. Unter Pfälzern werde ich Pfälzisch reden, sofern ich das mal kann, denn ein anderer Dialekt (oder Hochdeutsch) stört da nur und zeigt: ich bin nur Gast und gehöre nicht dazu. Vor allem Hochdeutsch wird ungern akzeptiert.
Also ich habe mir, hoffe ich mein Hochdeutsch einigermaßen behalten, obwohl - und da muss ich Dir, Thorsten Recht geben, man durch die Umstände auch schnell einen anderen Dialekt annehmen kann. Meine Kollegen sind Pälzer, mein Wessi-Schatz ist einer, die meisten der Freunde und Bekannten sind Pälzer, da übernimmt man schon so Einiges. Mein Sohn beschwert sich da auch eigentlich immer häufiger bei mir, dass so viele Begriffe ins Normale übergehen.
Allerdings, wenn ich wütend und zornig bin, dann, so wird mir immer bestätigt, spreche ich meine Muttersprache, einen Mix aus Hochdeutsch und Hallisch.
Und Thorstsen, zumindest hier in der Vorderpalz stößt sich keiner daran, wenn man/frau nicht im Dialekt spricht. Das Völkchen ist halt wirklich sympathisch ...
Von Dialekt, kann bei mir auch keine Rede sein. Ich bin in Sachsen geboren, zweitweise in der Nähe von Halle gewohnt, danach dann in Brandenburg und jetzt in der Pfalz. Bei mir ist das mittlerweile so ein Mischmasch geworden, das von jedem was dabei ist. Ich habe mir eigentlich immer vorgenommen, auf gar keinen Fall den jeweiligen Dialekt anzunehmen. Das passiert aber ganz automatisch.
Iris, Dein kleiner Rest von Hallisch ist aber so süß, ich hoffer der bleibt .
Hi Iris, in der Stadt ist dieses Dialekt-Hochdeutsch-Ding auch nicht so ausgeprägt. In KL gibt es auch wenig Pfälzer, habe ich das Gefühl. Wenn ich so durch die Stadt gehe, höre ich eigentlich alle Sprachen und Dialekte, nur kein Pfälzisch. In der Stadt wird man auch eher mit Englisch angesprochen als mit Pfälzisch. Auf dem Land wird noch Dialekt gespochen und das extrem. Ich habe lange gebraucht, um den Dialekt der Landbewohner hier zu verstehen. Mit dem Vorderpfälzisch hatte ich übrigens größere Schwierigkeiten; ein Kollege kam aus der Vorderpfalz (etwa 20 km von Germersheim entfernt, den genauen Ort habe ich vergessen oder nie danach gefragt) und ich musste jedesmal nachfragen, was er denn nun gesagt hatte.
Meine Frau sprich nun Pfälzisch mit mir. Ich finde das gut, weil ich nun den Dialekt lernen kann. Ich hoffe nicht, dass es ein Zeichen von Zorn ist.
Also ich verstecke meinen Dialekt nicht. Bei mir sagt jeder "ach Du kommst ja aus Berlin". Ist zwar nicht ganz richtig, aber der Dialekt geht schon ins Berlinerische. Ich gebe mir auch ganz große Mühe, mir nicht das Schwäbische anzugewöhnen. Kann ruhig jeder hören wo ich herkomme.
also ick hab ja eijentlich nie so richtich dolle berlinert, wa. Det is hier och von Vorteil, weil de Leute mein Hochdeutsch doch bessa vastehn, wa. Aba dett ick nich von hier bin, hörnse doch... Und manchma, wenn ick ville uff eenmal mitzuteilen hab oda uffjeregt bin oda wenn eena da is, der och berlinert, denn rutschtet ma raus, vastehste...
Allerdings rutscht mir seit wir hier im Badischen wohnen, auch mal die eine oder andere neue Wendung raus (z. B. "net" statt nicht). Und dann geht's mir wie Iris: mein jüngerer Sohn beschwert sich. Vor allem, weil's seltsam klingt, da der Rest nicht dazu passt... Da hat er ja eigentlich auch irgendwie recht. Schließlich beschwere ich mich auch, wenn mein Ossi-Schatz erzählt, der Handballtorhüter hätte gut "gehoben"...
Unsere Jungs sprechen auch nach 6 Jahren hier noch ziemlich gut hochdeutsch, finde ich. Und darüber bin ich eigentlich ganz froh. Wer weiß, wo's die später mal hin verschlägt, und dort soll man sie ja auch verstehen.
Die wirkliche Muttersprache ist - wissenschaftlich belegt - die Sprache , in der man flucht. Überprüft euch mal dahingehend. Und sagt bloß nicht " Ich fluche nie ! " !!!
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