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RE: DDR-Thema

#136 von michaka13 , 26.01.2014 16:19

Zum Anfang eines. Ich akzeptiere Deine Meinung, ich habe weder die Absicht Dir meine Meinung aufzudrängen oder Dich in Deiner Sichtweise auf die Dinge zu beeinflussen. Aber ich nehme genau wie Du das Recht in Anspruch, meine Sichtweise zu diesem Thema zu schildern. Das hat nichts mit "Wutbeisserei" zu tun. Ich sehe in einer solchen Diskussion die Möglichkeit, auch mal die Dinge generationenübergreifend zu schildern. Du schreibst ja selbst:

Zitat
Wir sind unterschiedliche Generationen, folglich gibt es unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungen, Elebnisse.

Warum sollte man diese, auch oft gegenteiligen Erfahrungen und Erlebnisse nicht schildern können? Es könnte dazu beitragen, sich gegenseitig besser zu verstehen.

Zitat
Aber ich hatte mit dort etwas geschaffen, deshalb meine
Sichtweise, wohl ähnlich der deiner Eltern/Schwiegereltern. Du wirst disese respektieren müssen.



Ich respektiere das, aber ich teile diese Meinung nicht. In einigen Deiner Sätze zeigst Du die eigentliche Ursache auf. Ihr hattet Euch eingerichtet. Es gab Schnitzel und Brot, ein Dach übern Kopf, Weihnachten und Ostern waren schön. Ihr hattet Euer Häuschen, Eure Wohnung, einen Job. Was wollte man denn mehr? Doch nachfolgenden Generationen reichte dies nicht mehr. Wir wollten nicht mehr diesen bereits in der Kindheit vorgezeichneten Weg gehen. Wir wollten etwas neues, etwas anderes. Wir wollten keine Gruppenzwänge mehr. Wir wollten unser Leben selbst bestimmen. Wenn junge Menschen gegen ein bestehendes System rebellieren, wissen sie meißt nicht mal genau was sie wollen. Sie wissen aber was sie nicht mehr wollen.

Eines Tages werde ich der Generation 60 + angehören. Der dann jungen Generationen wird unsere Lebensweise nicht mehr reichen. Sie werden uns dann vielleicht vorwerfen, warum sie überwacht werden . Wie es zur totalen, lückenlosen Überwachung kommen konnte. Ich werde dann vielleicht von Schnitzeln und Orangen schreiben. Ich werde schreiben, das wir ein Dach übern Kopf hatten, vor unseren Rechnern saßen und diskutierten, das Weihnachten und Ostern auch zu unserer Zeit schon ein schönes Fest war. Und die jungen Leute werden mit Unverständnis reagieren. Sie werden nicht verstehen, wie wir so gleichgültig mit unserem Leben umgegangen sind. Sie werden nicht verstehen, das wir es zugelassen haben, wie langsam aber sicher der Überwachungsstaat in unsere Telefone kroch, in unsere Rechner, in unsere Autos und in unsere Wohnungen.

Zitat

Zitat
Allerdings werden wir ehemaligen DDR-Bürger die Sache kaum objektiv betrachten können. Zu stark ist jeder Einzelne von uns durch eigene Erfahrungen und Erlebnisse geprägt wurden.





Was ist objektiv ? Wer will festlegen, was objektiv sein darf ? Du etwa ? Ich kann es nicht. Auch Axel Springer kann es nicht, Kohl nicht, Merkel nicht.
Niemand kann es, denn was ist objektiv, und aus welcher Sicht betrachtet ?
Zum zweiten Satz gebe ich dir Recht, und der sagt eigentlich nichts weiter, als das dein ganzer Beitrag überflüssig war, ...




Niemand von uns wird jemals objektiv sein. Das schrieb ich doch. Wer festlegt was Objektivität ist, spielt keine Rolle dabei. Das Empfinden des Einzelnen ist in der Regel subjektiv. Wir zwei könnten zusammen ins selbe Lokal gehen, das gleiche Essen bestellen, die gleichen Getränke. Später könnte unser Urteil völlig unterschiedlich ausfallen, denn während Du vielleicht mit dem Schnitzel zufrieden warst, hätte ich lieber ein schönes Steak erwartet.

Hier zeigst Du auch sehr schön das vermeintliche Privileg der Generation 60 +. Während Deine Sicht auf die DDR offenbar so wichtig war, das Du einen Beitrag dazu verfassen mußtest, ist meine Sicht überflüssig. Seltsame Ansicht.

Zitat
Eigentlich wollte ich mit meinem Beitrag einen Schlußstrich ziehen unter dieses Thema, jedenfalls für mich, ich konnte nicht erahnen, das es gerade diejenigen sind, die von der DDR nur noch eventuell die letzten paar Jahre bewußt erlebt haben, die hier so arg getroffen sind.



Weißt Du altberlin, in diesen letzten paar Jahren dieser DDR, habe ich mehr Unrecht und mehr Unmenschlichkeit kennen lernen müssen, als in den 25 Jahren nach der Wende. Ich habe erleben müssen, wie man als einzelner hilflos einer Diktatur gegenüber steht, nur weil man nicht so sein wollte wie die Massen. Ich hab nie etwas gegen diesen Staat getan, nichts politisches, nichts kriminelles, gar nichts. Widerstand leisten? Ich wußte wie man "Widerstand" schreibt, aber nicht wie man Widerstand leistet. Ich wollte über mein Leben selbst verfügen, ich wollte einfach so leben wie ich es für richtig hielt. Ich hatte das Pech aus der falschen Familie zu kommen, zumindest in den Augen dieses DDR-Staates. Unsere Familie, auch wir Kinder, haben dies oft zu spüren bekommen. In der Schule, später in der Ausbildung und in der Freizeit.



Schönen Abend noch,

micha


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RE: DDR-Thema

#137 von altberlin ( gelöscht ) , 26.01.2014 17:23

Wahrscheinlich ist die Betrachtungsweise der DDR wirklich ein Generationenproblem, in der Sechzigern und auch noch in der ersten Hälfte der Siebziger
war der Drang gen Westen noch nicht so groß, weil es wenigstens ein wenig spürbar aufwärts ging. Nach dem Mauerbau mußte bewiesen werden, daß die Thesen vom Ausbluten der DDR gestimmt hatten, die eine Grenzschließung begründeten. Und der Westen war dann noch nicht bei so Vielen das Erstrebenswerte.
Das hat sich, und das sind meine ganz persönlichen Eindrücke, erst gegen Ende der Siebziger Jahre immer stärker herausgebildet.
Grund war sicher mit der wirtschaftliche Abstand, der sich zu der Zeit begann, drastisch zu vergrößern.
Nur war es für viele von uns damals nicht aktuell, an Konsequenzen zu denken. Wir hatten uns "eingerichtet", mit allen Mängeln und auch allen Annehm-
lichkeiten oder Bequemlichkeiten. Wir hatten mit Anfang 20 (um1970-1975) fast alle bereits Familien, ein oder zwei Kinder, Arbeit, Verantwortung.
Sollten wir es verantworten, die Frau, die Familien Repressalien auszusetzen ? Sollten wir es riskieren, die Kinder in irgend einem Heim zwangs-
eingewiesen zu wissen ? Ohne zu wissen, was die Zukunft bringen wird, was alle erwartet ?
Und sicher hat auch der Wohnort mit eine Rolle gespielt, Berlin war nicht Wiesenburg oder Torgelow.
Ja, wir waren angepaßt, oder besser, wir haben die Situation ertragen. Unter täglicher heimlicher Beobachtung, wenn auch unbemerkt.
Jedes Ereignis hat seine Zeit, die Zeit zum Widerstand war noch nicht da. Es gab keine heimlichen Bürgerrechtsorganisationen, es gab Biermann
oder Havemann. Aber es gab keinerlei Anzeichen für irgend welche politischen Widerstandsaktivitäten. Nichts.
Die politische Lage international war noch nicht bereit, was wäre passiert und wann, wenn nicht Gorbatschow seinen berühmten Satz gesprochen hätte ?
Der Fall der Grenze hätte sich zumindest um Jahre verzögert, und zu welchem Preis ?

@Kehrwoche, dieser Satz

Zitat
Endlich hast du mich erleuchtet: weil du ein Rema Toccata im Wohnzimmer zu stehen hattest und den Schnitzler in Farbe sehen konntest, hatte jeder politisch Andersdenkende selber Schuld an seiner Misere, wäre es ein Kofferradio gewesen, wäre die DDR ein zienlich unrechter Staat gewesen.


ist völliger Blödsinn. Ich hatte keinen Rema Toccata, habe Schnitzler nicht in Farbe gesehen, und wo habe ich Schuldzuweisungen formuliert ?
Da gibt es für mich keine Zusammenhänge .


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E.H.

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RE: DDR-Thema

#138 von Buhli , 27.01.2014 12:06

Michaka,es ist interessant, dass drei Freunde Opfer der Organe waren, die nur auf Einhaltung der bestehenden Gesetze bedacht waren. Versuch doch einmal mit Deiner Einstellung: "Ich hab generell was dagegen, kontrolliert zu werden", ins Kanzleramt zu gelangen. Denke an Deine Freunde. Die wollten nur von Anach B. Was anderes ist ja der gewünschte KA Besuch auch nicht. Wehe wenn da auf Einhaltung der Vorschriften gepocht wird. Da bist Du sicher auch in Deinem Freundeskreis, Opfer. Besteh doch einfach mal bei der Kontrolle im Flughafen darauf, ein unerlaubtes Produkt beim Ausstieg aus der Maschine, zurück zu bekommen. Es sollte ja nur ein Geschenk sein. Bezeichnest Du Dich da etwa auch als Opfer? Laut Deiner Einstellung, müsstest Du eins sein. Vielleicht hast Du nicht mal oppositionelles Gedankengut. Aber "terroristische Absichten, sind nicht auszuschließen". So die zeitgemäßere Auslegung. Dabei wolltest Du nur nicht kontrolliert werden. Also gaaaanz harmlos.
Es gibt bis heute kein internationales Gesetz,, die einem Staat untersagt, seine Grenzen zu schließen. Die Durchlässigkeit, ist ein anderes Thema. Die musste damals auch irgendwie gewährleistet gewesen sein. Sonst hätte ja der gesamte Außenhandel nicht funktioniert. Das wird ja den damaligen Außenhandelsvertretern heute auch "angerechnet". "Staatsnah" oder"Linientreu" lauten die Begriffe. Das System war damals auf Gemeinwohl ausgerichtet. Wer da sein Ego nicht im Sinne der Gemeinschaft einbringen wollte, war irgendwann "Systemopfer". Das ausgeprägtes Ego einer Gesellschaft mehr schadet als nützt, ist auch jedem OF User bekannt. Jede gesellschaftliche Zelle, kann nur funktionieren, wenn die beteiligten sich dieser, auch ungeschriebenen Gesetze unterwirft. Auf dem Gebiet des Mannschaftssports oder der Familie, lässt sich das am einfachsten beschreiben oder verdeutlichen. Die beiden Gebiete haben aber nichts mit politischer Ausrichtung von Systemen zu tun. Die funktionieren überall, oder auch nicht. Auch damals wurde individuelle Stärke gewünscht. Nur eben im Dienste der Gesellschaft. Über die vielen Mißbräuche der Leute, die Entscheidungen treffen durften, müssen wir uns nicht unterhalten. Die sind auch bis heute Systemunabhängig gelaufen.
Klar tragen die Aufführung von Erlebnissen oder Erfahrungen zum gegenseitigen Verstehen bei. Man muss allerdings auch bereit sein, nicht nur die des Gegenüber zu hinterfragen, sondern auch die eigenen. Schon weil es da an Bereitschaft fehlt, wird uns das Thema noch ein Weilchen begleiten.


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RE: DDR-Thema

#139 von leser , 27.01.2014 18:56

Es tut mir ja leid, aber irgendeiner muß es schliesslich sagen.

Der SED-Staat war ein künstliches Gebilde von Anfang an, er hatte nie die Legitimation der Bevölkerung erlangt und es ist implodiert, als die Voraussetzungen für seine Existenz entfallen sind, nämlich die Kalschnikoff-Schiessprügel und das Spitzel-Heer als "Schild und Schwert" der Diktaturpartei, die plötzlich nichts mehr zu melden hatten.

Niemand wußte dies besser als SED-Chef Honecker, der seinen eingesperrten Ossis die Mauer noch weitere 100 Jahre versprochen hat.

Das ist der schlichte Sachverhalt.


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RE: DDR-Thema

#140 von Buhli , 27.01.2014 22:40

Es tut mir ja leid, aber irgendeiner muß es schliesslich sagen.
Die erste vom Volk verabschiedete Verfassung der DDR, ergab die Legitimierung. Die zweite bestätigte sie. Davon kann bis heute in der BRD keine Rede sein.


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RE: DDR-Thema

#141 von leser , 28.01.2014 09:55

Zitat von Buhli im Beitrag #140
Es tut mir ja leid, aber irgendeiner muß es schliesslich sagen.
Die erste vom Volk verabschiedete Verfassung der DDR, ergab die Legitimierung. Die zweite bestätigte sie.


Aha.

Offiziell gab es im SED-Staat wohl drei "Verfassungen". Daß auch nur eine von denen in geheimer Abstimmung bestätigte wurde, ist mir momentan nicht geläufig. Vielleicht weißt du da mehr. So kann ich mich nicht daran erinnern, daß bei der Verkündung einer dieser Verfassungen noch in den 70igern der SED-Staat als Russen-Dominium verbunden "für immer und unwiderruflich mit der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken", die betroffene Bevölkerung in irgendeiner relevanten Form beteiligt gewesen war.

Desweiteren war es ziemlich irrelevant, was in der jeweiligen "Verfassung" des SED-Staats stand. Danach hat sich bekanntlich Honnecker und Co ohnehin nicht gerichtet. Ein "Verfassungsgericht", welches darüber befindet, hat sich der SED-Staat gespart.
Das ganze Volkskammerscheinwahlen-Gewirtschafte mit der Einheitsliste stand in keiner Verfassung, und es ist schade, daß die gegen Honecker und sein Regime angestrengten Verfahren wg. Hoch- und Landesverrat nicht mehr wirksam werden konnten. Darauf stand bis fast Ende der 80iger im SED-Staat die Todesstrafe in schweren Fällen.


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RE: DDR-Thema

#142 von Buhli , 28.01.2014 11:04

Wenn ich richtig informiert bin, kam in die dritte Version, der Passus vom Führungsanspruch der SED hinein. Das wird auch der Grund gewesen sein, warum diese nicht mehr zur geheimen Abstimmung vorgelegt wurde. Bei den ersten beiden wurde in der Diktatur, Basisdemokratie praktiziert. Kaum zu glauben, nicht wahr? Über die Ignoranz dieser GG oder Verfassung, brauchen wir nicht mehr zu diskutieren, weil sie von keinem deutschen Staat im jeweiligen Sinne umgesetzt wird.


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RE: DDR-Thema

#143 von leser , 28.01.2014 12:27

Keine Ahnung, was da "nicht umgesetzt" sein soll. Die Volkskammer, als sie ihren Namen wirklich erstmalig verdiente, hat doch beschlossen, dem Grundgesetz beizutreten. Mit der dafür erforderlichen Mehrheit, auch wenn deshalb Genosse Gysi schluchzte.

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RE: DDR-Thema

#144 von leser , 29.01.2014 14:02

Zitat von Buhli im Beitrag #142
Bei den ersten beiden wurde in der Diktatur, Basisdemokratie praktiziert. Kaum zu glauben, nicht wahr?


Von "Basisdemokratie" kann wohl keine Rede sein. Der sogenannte "Volkskongress", es war inzwischen wohl der dritte, und dort in Einheitslistengewirtschafte wie bis zum Abgang des Regimes praktiziert, ganz "SED-demokratisch" bestimmt. Dazu heißt es bei Wikipedia:

Zitat
Da somit auch die Inkraftsetzung des verfertigten Verfassungsentwurfes bevorstand, erachtete es die Parteiführung im Einvernehmen mit der SMAD (*) für notwendig, zu diesem Zweck einen „Dritten Deutschen Volkskongress“ einzuberufen. Obwohl die Zusammensetzung der beiden vorigen Kongresse auch durch eine Quotenregelung bestimmt wurde, kam nun erstmals das spezielle Verfahren der Einheitslistenwahl offiziell zur Anwendung, bei dem schon vor dem Wahlgang das Verhältnis der politischen Kräfte bestimmt wird und die Bürger lediglich ihre Zustimmung oder Ablehnung der ihnen vorgelegten Verhältnisliste bekunden können. Unter dem Vorbehalt von CDU und LPD, lediglich einer Interimslösung ihre Zustimmung zu erteilen, fanden am 15. und 16. Mai die Wahlen zum Dritten Deutschen Volkskongress statt. Als dieser Ende Mai 1949 zusammentrat, wurde zwar einhellig der Verfassungsentwurf angenommen, doch war das weitere Vorgehen nach den ergebnislosen Verhandlungen auf der Außenministerkonferenz der Alliierten in Paris auch der Parteiführung noch ungewiss. Zwar galt der Volkskongress immer noch als eine gesamtdeutsche Initiative, doch schien sich der SED in Anbetracht der Verabschiedung des Grundgesetzes und des beginnenden Wahlkampfes für den ersten Deutschen Bundestag die Gründung eines ostdeutschen Teilstaats nun endgültig als einzig verbleibende Alternative zur Sicherung ihrer Machtposition herauszustellen. Nachdem die Parteiführung Josef Stalin in einem Brief konkrete Vorschläge über das Vorgehen zu einer ostdeutschen Staatsgründung unterbreitet hatte, erteilte die sowjetische Seite ihre Erlaubnis.

Am 7. Oktober 1949 trat der bereits zuvor durch den Dritten Deutschen Volkskongress gewählte Zweite Deutsche Volksrat zusammen, konstituierte sich als Provisorische Volkskammer und erklärte als Akt der Staatsgründung am 7. Oktober 1949 die „Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik“ zu geltendem Recht.



War wohl mehr eine "Basisdemokratie" in den Farben Unserer Republik.

*) SMAD = Bis 1949 ist sie die höchste Behörde der Sowjetrussen in der SBZ, deren Befehle Gesetzeskraft haben.


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RE: DDR-Thema

#145 von altberlin ( gelöscht ) , 29.01.2014 15:24

Wikipedia erhebt keinen Anspruch auf völlige Richtigkeit, hier kann fast jeder Dödel seinen Senf dazuschreiben.


--------------


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RE: DDR-Thema

#146 von leser , 29.01.2014 18:56

Zitat von altberlin im Beitrag #145


Wikipedia erhebt keinen Anspruch auf völlige Richtigkeit, hier kann fast jeder Dödel seinen Senf dazuschreiben.





Das war ja ein echter Dödel-Beitrag.

Die einzigen freien und geheimen Wahlen auf dem Gebiet der Zone respektive dem SED-Staat waren die Landtagswahlen in der Zone 1946 und die Volkskammerwahlen 1990. Beide Wahlen führten zu einschneidenden Veränderungen. Nach den Landtagswahlen 1946, die für die Kommunisten etwas unbefriedigend ergebnismäßig endeten, erfanden die Kommunisten mit ihrem Schutzpatron Stalin die 'Einheitsliste' mit der dann bis 1990 gefaltet wurde und bei der dann erstmalig möglichen freien Volkskammerwahl 1990 wurde der SED-Staat entsorgt.


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RE: DDR-Thema

#147 von altberlin ( gelöscht ) , 29.01.2014 19:11

Zitat von leser im Beitrag #146
Zitat von altberlin im Beitrag #145


Wikipedia erhebt keinen Anspruch auf völlige Richtigkeit, hier kann fast jeder Dödel seinen Senf dazuschreiben.





Das war ja ein echter Dödel-Beitrag.




Wieso ?

Generell sollte man bei jeder Recherche auf Wikipedia bedenken, dass alle Einträge von Internet-Usern beliebig editiert werden können. Die Einträge werden zwar von anderen Autoren & Administratoren geprüft, dennoch kann bei der gewaltigen Informationsmenge keine 100% genaue Richtigkeit geboten werden. Beispiele dafür, dass Wikipedia teilweise nicht glaubhaft ist, haben schon Einträge bewiesen, die gezeilt manipuliert wurden. So wurden bei einem Eintrag eines französischen Kernkraftwerks die aufgezählten Sicherheitslücken aus dem Artikel gelöscht. Zudem ist es auch schon vorgekommen, dass Firmen ihre Profile in Einträgen gezielt ändern, um mögliche Missstände zu vertuschen. Man sollte also Informationen auf Wikipedia mit Vorsicht genießen und sich besser mit Hilfe von Zweitinformationen absichern, ob die Informationen glaubhaft sind.
Beantwortet von PhloEm am 18.01.2010 12:26


aus http://fragen.focus.de/technik/wie-zuver...frage_2378.html


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RE: DDR-Thema

#148 von leser , 30.01.2014 11:07

Noch Zeitzeugen gesucht.

In der Anfangsphase des Mauerbaus gab es eine Massenflucht.

Am späten Vormittag des 13. August 1961 haben Ost-Berliner den neuen Maschendrahtzaun zwischen den enttrümmerten Ministergärten (hinten) und der Ebertstraße (vorne) durchgeschnitten und flüchten massenweise.



Wer hat diese Flucht aus Ost-Berlin erlebt?

Zeitzeugen gesucht: Die Stiftung Berliner Mauer sucht Menschen, die am 13. August 1961 mittags an der Ebertstraße am Brandenburger Tor waren.

http://www.welt.de/geschichte/article118...lin-erlebt.html


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RE: DDR-Thema

#149 von altberlin ( gelöscht ) , 30.01.2014 11:59

Der Artikel ist vom 13.08.2013 !
Aber mal was Anderes. An diesem besagten Tag, ich kann mich noch gut erinnern, haben Grenzer in Berlin-Schönholz am Vormittag erst die Beton-
pfähle gesetzt, eine Reihe, unterhalb des Bahndammes, dann kam der Stacheldraht. Hier war über Tage noch möglich, durchzuschlüpfen, denn die Posten
waren nicht überall.
In der Frühlingstraße, wenige hundert Meter weiter, die als Sackgasse unmittelbar am Zaun endete, wurden noch Schokolade, Zigaretten und andere Dinge
direkt von Westen her in die Hände der Ostberliner gereicht. Ich war damals fast 12 Jahre alt und habe die Welt nicht mehr verstanden, auch unsere
Familie war fortan von Trennung betroffen, und keiner wußte, wie lange !
Meine Eltern dachten damals auch kurz an Flucht, aber die Tatsache, das ihre Mütter hätten zurückbleiben müssen, brachte diese Gedanken zu Fall.
Richtig versperrt waren zu dieser Zeit von Anfang an nur die Straßenübergänge. Die vielen Kilometer in Wald, Feld und Kleingartenkolonien
außerhalb der Innenstadt hingegen noch nicht.


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E.H.

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RE: DDR-Thema

#150 von Strelok , 08.02.2014 01:04

Ich frag mich ja, ob jeder, der da rübergehuppt ist, so sicher wusste, auf was er sich einlässt. Was er verpasst, was er gewinnt und zu welchem Preis.

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