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3. Oktober oder 17. Juni?

#1 von frank , 03.10.2012 10:42

Welcher Tag ist besser geeignet als Nationalfeiertag der Deutschen? Nach der Wende war der Tag des Mauerfalls von 1989, der 9. November, im Gespräch. Den heutigen Nationalfeiertag der Deutschen hat nach hitziger Debatte die Präsidentin der Volkskammer, Sabine Bergmann-Pohl, festgelegt.

Viele halten den 17. Juni für geeigneter, denn hier kam der Wille der deutschen Bevölkerung, die in der DDR lebte, besser zum Ausdruck, wird argumentiert.

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#2 von Björn , 03.10.2012 12:47

Diese Diskussion hast du doch schon einmal unter deinem alten Nickname angefangen!

Ich bin für den heutigen 3.Oktober und eine Änderung dieses Tages wird es auch nie geben!


http://material.festival-mediaval.com/gr.../300x250ani.gif

 
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#3 von BesserWessi0815 , 03.10.2012 15:55

Grundsätzlich gefallen mir Feiertage im Sommer (im Anschluß an die Sommerferien) viel besser als die im Winter, das betrifft auch Weihnachten und Silvester.
Am 03.10.1990 lag ich im Krankenhaus in Wolfsburg und war in Quarantäne eingesperrt, während alle anderen die große Freiheit feierten.
Am 17.06.1989 lag ich auf der Sommerwiese des Freibades - hat mir viel besser gefallen.

Der 3 Oktober ist -aus meiner Sicht- historisch weniger bedeutungsvoll, da der Termin/Zeitpunkt willkürlich von Bürokraten festgelegt wurde.

Gegen den 17. Juni sprach, dass dieser Tag bereits in einem Teil Deutschlands Feiertag war - im anderen nicht.
Die Beibehaltung des 17. Junis wäre wohl schwer vermittelbar in Gesamtdeutschland.

Dennoch gefiele mir ein Feiertag im Sommer persönlich besser als im Winterhalbjahr...
muss ja nicht zwingend der 17 Juni sein. Wie wäre es mit dem 01. August??

... 'habe auch schon Weihnachten am 25./26. Juni gefeiert - voll gut!


Und zur Haupstadtfrage: Bonn oder Berlin?

Da bin ich nach wie vor für Bitterfeld.
Dort ist Platz, der Region täte es gut und ist mal was ganz anderes.


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#4 von frank , 03.10.2012 17:28

Zitat von BesserWessi0815 im Beitrag #3

Gegen den 17. Juni sprach, dass dieser Tag bereits in einem Teil Deutschlands Feiertag war - im anderen nicht.
Die Beibehaltung des 17. Junis wäre wohl schwer vermittelbar in Gesamtdeutschland.


Wieso schwer vermittelbar?

Es waren schließlich die Menschen in Ostdeutschland, die am 17. Juni 1953 gegen das SED-Regime aufbegehrten.

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#5 von Kolumbus 1492 , 03.10.2012 17:31

Hat das tatsächlich was mit diesem Tag zu tun ? Bildungslücke ?


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#6 von frank , 03.10.2012 17:53

Zitat von Kolumbus 1492 im Beitrag #5
Hat das tatsächlich was mit diesem Tag zu tun ? Bildungslücke ?


ja, nehme ich auch an, dass es sich um eine Bildungslücke handelt.

Am 3. Oktober 1989 fand das statt, was die Menschen am 17. Juni 1953 forderten.

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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#7 von Kolumbus 1492 , 03.10.2012 17:56

Das war nicht Inhalt meiner Frage. Nochmal und zum mitschreiben :-)) Hat der ehemalige Westfeiertag 17. Juni tatsächlich was mit dem Volksaufstand an eben diesem Tage im jahre 1953 zu tun , das weiss ich nämlich wirklich nicht. ich dachte bisher das wäre zufällig und hätte auch der 19 März sein können .


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#8 von michaka13 , 03.10.2012 18:13

@ Kolumbus 1492,

vielleicht hilft Dir das, Deine Frage zu beantworten:

Zitat
Am 22. Juni 1953, fünf Tage nach dem Ausbruch des Aufstandes, benannte der Berliner Senat die Berliner Straße und die Charlottenburger Chaussee zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule in Straße des 17. Juni um. Durch Gesetz vom 4. August 1953 erklärte der Bundestag den 17. Juni zum «Tag der deutschen Einheit» und gesetzlichen Feiertag.[23] Der Bundespräsident erklärte ihn am 11. Juni 1963 zusätzlich zum „Nationalen Gedenktag des Deutschen Volkes“.[24] Durch den Einigungsvertrag über die Deutsche Wiedervereinigung wurde 1990 der 3. Oktober als Tag des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland zum Tag der Deutschen Einheit und gesetzlichen Feiertag bestimmt.[25] Der 17. Juni behielt nur noch seinen Status als Gedenktag.



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_de...lik_Deutschland



Gruß, micha


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#9 von joesachse , 03.10.2012 18:21

Bei all den Dingen, die ich zum 17.Juni gelesen habe ist mir nicht aufgefallen, dass die Forderung nach der deutschen Einheit damals eine wirkliche Rolle gespielt hätte. Die konkreten Forderungen der Aufständischen waren andere (siehe auch Michakas Link zur Wikipedia). Insofern hat der 17.Juni viel mit dem Widerstand gegen die sozialistischen Verhältnisse zu tun, aber wenig mit einem Tag der deutschen Einheit. Insofern ist der 17 Juni für mich überhaupt keine Alternative zum 3.Oktober, an dem die deutsche Einheit ja formal vollzogen wurde.


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#10 von Kolumbus 1492 , 03.10.2012 18:25

@ Micha danke für die Info !

Jo genauso sehe ich das auch. Deshalb ja meine Frage.


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#11 von frank , 03.10.2012 18:56

Zitat von joesachse im Beitrag #9
Bei all den Dingen, die ich zum 17.Juni gelesen habe ist mir nicht aufgefallen, dass die Forderung nach der deutschen Einheit damals eine wirkliche Rolle gespielt hätte.


Darüber kann man sicherlich lange diskutieren.

Zunächst stellte sich 1953 die Machtfrage ganz anders als 1989. Während 1953 der Machtanspruch der sowjetischen Hegmonialmacht einen Erfolg der Aufständischen ausschloss, wurden die friedlichen Revolutionäre 1989 von verschiedenen Faktoren begünstigt.

Auch 1989 stand am Anfang die Forderung auf staatliche Einheit nicht an erster Stelle, Kanzler Kohl sah sie bei seinem Auftritt in Dresden nur in ferner Zukunft. Der Geschmack kam sozusagen mit dem erfolgreichen Demonstrieren. Zunächst nur 'wir sind das Volk' und dann 'Deutschland einig Vaterland'.

Bis zu diesem Punkt kam es 1953 nicht, der Aufstand wurde mit Sowjetpanzern niedergeschlagen. Allerdings hatte nicht nur die 'Kondrad Adenauer-Stiftung' Forderungen des Aufstandes nach freien Wahlen, sofortige Abschaffung der Zonengrenze und Wiederherstellung der Einheit Deutschlands aufgelistet.

Letzteres passierte dann danach ja auch, sozusagen privat. Der Flüchtlingsstrom schwoll entsprechend an und es wurde 'mit den Füßen' abgestimmt.

Ich bin daher davon überzeugt, daß schon 1953 ohne Sowjetpanzer die DDR verschwunden wäre.


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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#12 von mutterheimat , 03.10.2012 20:06

Der letzte Satz von Frank stimmt zu 100 Prozent. Des weiteren ist es richtig, das unser Laden seinerzeit, ohne Franz Josef Strauß` Milliardenkredit, "abmarschiert" wäre, Richtung Mülltonne. Wir waren finanziell am Ende, selbst der Russe hätte uns nicht mehr fangen können. Daher ist die Aussage von Mittag und Schürer als richtig zu werten.


Wer sind die besten Fälscher der Welt, die Medien! Wer das alles glaubt, was alles so da drin steht und gesagt wird, (Presse, Rundfunk, Fernsehen, Internet), dem ist nicht zu helfen!

 
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#13 von Atze , 04.10.2012 12:36

Wir haben ja über den 17. Juni 1953 schon sehr ausführlich diskutuert.

Ich denke nicht, dass die Demonstrationen im Jahre 1953 sich zu einem Volksaufstand entwickelt hätten, der das damalige System hinweg gefegt hätte. Dazu war die ganze Geschichte zu unorganisiert und es waren auch bei weitem nicht genug Bürger auf der Straße. Wenn da nicht die Russischen Panzer gerollt wären, dann wären eben gepanzerte Hundertschaften der Kasernierten VP gerollt.

Insofern bin ich auch der Meinung, dass, wenn es ihn schon geben muss, der 03. Oktober, der Tag an dem die beiden deutschen Staaten sich vereingt haben, der Natioanlfeiertag sein sollte. Und so ist es ja auch. Auch wenn es für mich kein besonderer Tag ist, an dem ich nun "Hochrufe" von mir gebe

Gruß


Sir W. Churchill

"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."

 
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#14 von Buhli , 04.10.2012 14:47

Joe,wir haben die gleiche Wahrnehmung zu den damaligen Forderungen. Wow. Von Eingungsabsichten ist noch nicht mal in Westmedien was zu finden. Abgesehen von der Bezeichnung des Westfeiertages. Dem Großteil der Ostbevölkerung den 17.6. zu vermitteln, halte ich in der Tat für ein Unding. Der überwiegende Teil dieses Volkes, ist ja nicht wegen der Vereinigung dageblieben. Schon vergessen was der Demogrund war? Der 3.10.90 war nicht ganz Willkürlich gewählt. Er hing mit den bevorstehenden Bundestagswahlen zusammen. Kohl wollte "ein Zeichen" setzen. Ist ihm ja gelungen.
Atze, was meinst Du warum nur noch bei internationalen Fußballmeisterschaften, nicht mal anderen Sportereignissen, die deutschen Fähnchen geschwenkt werden? Überzeugte Staatsbürger schwenken sie such zu politischen Ereignissen. Oder lieg ich da, nur beim Blick in die Nachbarschaft, falsch?


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: 3. Oktober oder 17. Juni?

#15 von joesachse , 04.10.2012 15:54

Zitat von Buhli im Beitrag #14
Atze, was meinst Du warum nur noch bei internationalen Fußballmeisterschaften, nicht mal anderen Sportereignissen, die deutschen Fähnchen geschwenkt werden?


Vielleicht weil Du außer Fußball keine anderen internationalen Sportereignisse besuchst?
Auf den internationalen Sportereignissen, die ich in den letzten Jahren besucht habe (das waren vor allem verschiedene Wintersportereignisse), wurden immer deutsche Fähnchen geschwenkt. Um in TV ist es auch bei den meisten Ereignissen so, die ich ansehe.

Buhli, du siehst bei Frank, wie es ist, wenn man alles mit allem im Zusammenhang bringt. Natürlich gibt es Zusammenhänge zwischen dem Aufstand am 17.Juni und der Wiedervereinigung, aber natürlich auch zwischen der Wiedervereinigung und der Gründung der DDR, der Gründung der BRD, dem Ausgang des Krieges 1945.... Und ich bin mir ziemlich sicher, ohne die Erfindung des Rades hätte es die deutsche Wiedervereinigung am 03.10.1990 auch nicht gegeben.


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