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Auswandern

#1 von maus ( gelöscht ) , 02.09.2006 14:01

Man sieht in der letzten Zeit im Fernsehn oder man hört es, das Deutsche auswandern. Weil sie entweder von Deutschland die Schnauze voll haben oder weil sie hier keine Arbeit finden und nicht länger Arbeitslos sein wollen. Wollte mal Eure Meinung darüber wissen. Oder ob jemand schon Erfahrungen im Ausland gesammelt hat.
(positive wie negative)

Gruß Maus


maus

RE: Auswandern

#2 von jutta , 02.09.2006 14:17

Es ist aber im Ausland auch kein Zuckerschlecken, wie die Berichte zeigen. Am besten gefällt mir die Familie, die nach Texas ist. RLT berichtet in bestimmten Abständen. Der Familienvater hat eine tolle Einstellung, ich hätte nicht den Mut.

Jutta


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RE: Auswandern

#3 von Karli ( Gast ) , 03.09.2006 11:32

Hallo,
Auswandern ist sicher eine feine Sache , wenn man gut vorbereitet ist . Die jeweilige Sprache sollte man wenigstens sprechen , und Startkapital wäre auch nicht schlecht ( vielleicht kann man so seine Abfindung sinnvoll einsetzen !). Schön ist auch , daß es z. B. in Kanada Helfer behördlicherseits gibt. Auf jeden Fall eine Überlegeung wert.
Wenn man wirklich was reißen will , sollte man sich aber ein Land aussuchen , auf das im Moment keiner einen Cent wettet .
Karli


Karli

RE: Auswandern

#4 von kmochtStefan ( gelöscht ) , 03.09.2006 18:20

Hab die großen Reportagen auf Pro7, RTL2 oder VOX teilweise angesehen und wenn man die Geschichten der Auswanderer so mitbekommt, braucht man sich nicht wundern das sie sich dafür entschieden haben. Wenn man allein bedenkt wieviel Ärzte jedes Jahr nach England oder in die Skandinavischen Länder auswandern, muss das seine Gründe haben.

Ich halt mir die Option sicherlich offen nach meiner Ausbildung und evt. ein paar Jahren Berufserfahrung den Schritt zu tätigen und irgendwohin zu gehen. Muss nicht soweit weg sein, aber Schweiz, Österreich sieht vieles anders (teilweise auch besser) aus.

Aber den großen Sprung nach Amerika, Australien, Afrika oder Asien (Wobei ich mich mal wieder Frage warum europa der einzige Kontinent mit "E" ist) würd ich mir glaub im moment nicht zu trauen. Dazu müsste mein Englisch noch um einiges besser werden, dann wäre es sicher eine interessante Erfahrung für ein paar Wochen, Monate oder Jahre...

Ich bin jung und werd mal schauen wo es mich irgendwann mal hin verschlägt :)


kmochtStefan

RE: Auswandern

#5 von Mona , 05.09.2006 10:16

Bei dem, was in Deutschland zur Zeit abgeht, ist das Auswandern sicher eine Möglichkeit. Wir haben nach unserer Rückkehr aus Canada auch mal wieder lange und intensiv über dieses Thema nachgedacht.

Allerdings hat Jutta recht, wenn sie schreibt, das Leben ist auch im Ausland kein Zuckerschlecken und ich habe schon desöfteren die Meinung gehört "wer es im eigenen Land nicht schafft etwas aus seinem Leben zu machen, sollte es im Ausland gar nicht erst probieren". Erst war ich schockiert darüber, doch so langsam verstehe ich es, denn dort kommt ja zu allem was wir hier auch haben, noch die Sprachbarriere und das vollkommen andere Leben dazu. In anderen Ländern wird es Neuankömmlingen nicht immer so leicht gemacht wie in Deutschland.

Aber man muss auch immer wieder gestehen, dass das Leben in vielen Ländern anders ist als in Deutschland, allein wenn man die Mentalität der Leute anschaut - lockerer und nicht so verkrampft.

Bei uns scheitert es daran, dass wir hier schon Heimweh nach unserer Familie haben, unsere Eltern werden auch nicht jünger und brauchen vielleicht irgendwann unsere Hilfe. Man kann sich trotz allem - z.Bsp. von Canada - nur noch einen großen Urlaub im Jahr leisten, der dann garantiert in die Heimat führt und nicht an die interessanten Orte, die es auf dieser Welt noch so zu sehen gibt.

Aber die Entscheidung ist jedem selbst überlassen, wenn man glaubt, man traut es sich zu, kann nur gewinnen statt verlieren und dass man nichts vermissen wird, sollte man es versuchen.

Viele Grüße
Mona
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Weil die Erde eine Kugel ist, was man leicht beweisen kann, kommt jeder, der straff nach Westen marschiert, im Osten wieder an. (City, "Weil die Erde eine Kugel ist")


 
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RE: Auswandern

#6 von ossi-mad , 05.09.2006 17:51

Also ich bin bei diesem Thema eher geteilter Meinung....
Also ich finde es ehrlich gesagt überhaupt schade, das Deutschland schon soweit gekommen ist, das die eigenen Landsleute das Land verlassen müssen um woanders ihr Glück zu suchen. Und dann wird das auch noch in den Medien zur Schau gestellt – wie eine Art „Werbung“! Man muss sich eben auch mal bewusst machen, das diese Menschen hier für ihre Zukunft einfach keine Chance mehr sehen und ihre Heimat, evtl. Familie und alles zurücklassen müssen, um woanders besser über die Runden zu kommen.
Zum Anderen ziehe ich echt den Hut vor den Menschen, die nehmen eben echt ihren Mut zusammen und fangen ganz von vorne an. Da gehört echt viel dazu, ich glaube nicht das ich das könnte... Man muss sich eben auf alles neu einstellen, neue Sprache, andere Sitten usw.
Ich denke, man muss so was echt lange vorher planen und sich drauf einstellen können.
(und das alles nur, weil man in Deutschland keine Chance hat als Deutscher? Schade...)
lg, chrissy


 
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RE: Auswandern

#7 von jutta , 05.09.2006 18:02

Sicher gehen einige um ihr Glück zu versuchen. Viele erfüllen sich aber auch einen Traum und wandern aus, obwohl es ihnen gut ging.

Jutta


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RE: Auswandern

#8 von Fulc , 05.09.2006 21:41

ja aber einige sind zum scheitern verurteilt. den mit texas hatten die schonmal gezeigt und viele wandern mit falschen vorstellungen aus. Im Ausland ist es auch nciht einfach - noch nciht mal wenn man arbeit hat. ;) Ich war am überlegen nach Schweden zu gehen, aber irgendwie hat es sich dann doch nciht ergeben. Ein Freund ist kurz vorher abgesprungen und allein wollte ich das auch nciht durch ziehen, da die Kosten wenig überschaubar sind.


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RE: Auswandern

#9 von Karuscha , 06.09.2006 08:35

@ Jutta: Mittlerweile berichtet auch VOX (jeden Dienstag 21:15 Uhr) u. a. über die vier Hamburger in Texas

Ich finde es verdammt mutig, so einen Schritt zu machen und einfach hier wegzugehen. Ich denke auch, wenn man sich wirklich richtig darauf vorbereitet ( Sprache, Menschen, Startkapital, etc.) kann es schon klappen !

Wir haben auch schon ein paar Mal darüber nachgedacht - aber eben nicht wirklich konkret. Aber man weiß ja nicht, was die Zukunft so bringt!

Aber viele haben glaube ich auch total falsche Vorstellungen - sie gehen zu locker an die ganze Sache ran und denken, dass sich alles schon ergeben wird.
---------------------------------
NICHTS ist schwerer und
NICHTS erfordert mehr Charakter
als sich im offenen Gegensatz zu
seiner Zeit zu befinden und
laut zu sagen NEIN !


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RE: Auswandern

#10 von jutta , 06.09.2006 09:10

Nun die Hamburger in Texas hatten wohl den Vorteil durch eine Erbschaft einiges Startkapital zu haben. Aber das allein reicht nicht. Sie haben es geschafft, weil sie es wollten, die Familie zusammengehalten hat und sie hart gearbeitet haben. Mir gefallen die 4, besonders der Vater.

Jutta


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RE: Auswandern

#11 von Karli ( Gast ) , 06.09.2006 10:00

Wie schon gesagt, Startkapital ist meiner Meinung nach eine wichtige Voraussetzung, schon allein deshalb, um zu wissen, wo und wie man wohnt.Und sich selbstständig machen ist auch besser - sonst kann man hier bleiben. Allerdings braucht man dazu zwingend Rechtsberatung - und die ist auch nicht gratis. Allerdings würde ich mir kaum die USA aussuchen, weil es dort ähnlich gesättigt ist wie hier. Wirklich gebraucht wird dort nichts neues. Interessant wären für mich solche Länder wie Kuba ( da bahnt sich eine völlig neue Entwicklung an ), Kroatien, Ungarn, Bulgarien oder Russland - da darf man als Ausländer allerdings keine Immobilien erwerben, und muß das Schulrussisch auffrischen. Unklar wäre da auch die Frage der Korruption , dafür sollte man was einplanen .Aber in einer sich mehr oder weniger stürmisch entwickelten Wirtschaft findet man mit Sicherheit eine Nische für Kleingewerbe oder Dienstleistung .Beispielsweise hätte es wenig Sinn, auf Mallorca mit einer Autovermietung anzufangen, da gibt es einfach genug davon. In einem bulgarischen Touristenort ist da noch Potenzial - wie gesagt, ein Beispiel. Ebenso denkbar wäre für mich etwas mit Solar - und anderen alternativen Energien - es gibt erheblichen Nachholebedarf, und man könnte schon vorher seine Fühler bei den entsprechenden deutschen Herstellern ausstrecken. Oder irgendwas dekadentes, was mit Luxusgütern zu tun hat, das läuft auch im ärmsten Land. Ein HiFi-Laden in St. Petersburg - das wärs.
Karli


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RE: Auswandern

#12 von Angel40 , 07.09.2006 12:31

Also wenn ich das nötige Startkapital hätte und mein Englisch besser, würde ich es auch probieren. Hier in Deutschland wird es doch immer schlimmer. Einem bleibt am Monatsende doch nichts mehr und wenn ich sehe, wie die Politiker und der Rest dort oben ihr Geld in Massen häufen, geht mir das Messer in der Tasche auf. Aber leider kann ich hier ja eh nicht weg. War nur mal so ein Gedanke von mir.

LG Kerstin


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RE: Auswandern

#13 von das_Böhmi ( gelöscht ) , 09.09.2006 02:12

Hallo ihr Lieben...

Auswandern ist so ein Thema... Wer würde nicht gern?! - NEU anfangen!
Das Thema trifft genau den Nerv der Zeit, deshalb ist es in den Medien auch so präsent. Jeder, oder zumindest viele von uns, haben hier und da ihre Probleme. Sei es finanziell oder auch rechtsstaatlich oder... Die Liste könnte man endlos fortführen. Tatsächlich ist dieses Thema aber nur in den Medien wirklich aktuell.

Die Medien selbst sind ein Spiegel der Gesellschaft. Sie printen, was sich verkaufen lässt. Und was lässt sich besser verkaufen als "gelebte" Freiheit???

Dabei ist Auswanderung in Deutschland schon immer dagewesen. Bisher allerdings nicht so breitenwirksam. Menschen die Deutschland verlassen haben waren bisher zumeist Intellektuelle: Wissenschaftler, Künstler und Ingeneure. Und das aus gutem Grund! Sie konnten mit ihrer in Deutschland erworbenen Qualifikation im Ausland mehr verdienen oder wurden einfach von ihren Arbeitgebern verschifft. Mittlerweile ist aber auch der einfache deutsche Arbeiter für das Ausland interessant... Wir hatten die Fußball WM, nicht nur ein gesellschaftliches Großereignis, sondern vorallem eine gewaltige Werbetrommel.

Und dabei geht es doch auch hier so langsam wieder aufwärts... Die Konjunktur erholt sich, wir bleiben in 2006 das Erste mal seit Jahren innerhalb eines verfassungsgemäßen Haushalt. Wir müssen nicht auswandern und unendlich viel Kraft aufbringen um uns von allem hier zu trennen. Wir müssen nur etwas Geduld haben und weiter machen, wie wir bisher getan haben. Es geht vorwärts. Die Talsohle ist erreicht! Was sollen wir uns von den Medien Sehnsüchte erwecken lassen, welche sich doch nur die wenigsten erfüllen???

Wem von uns geht es wirklich schlecht? Auf welchem Niveau schimpfen wir? Wir haben ein Dach über dem Kopf, müssen nicht Hunger leiden und haben sogar das Geld, uns hier über das WWW auszutauschen. Wir haben was wir zum Leben brauchen. Wir haben unsere Lieben, unsere Freunde, Kollegen, Vereins- und Gemeindemitglieder, Mitmenschen denen wir etwas bedeuten und die uns etwas bedeuten. Warum denken wir nicht an diese? Warum minimalisieren wir unser Leben auf so materialistische Weise? Was ist Geld, wenn man es nicht mehr ausgeben kann? Warum sollen wir eine Welt verlassen die uns bietet, was wir wirklich brauchen?

Ich war im Ausland. Ich bin nicht ausgewandert um ein neues Leben zu beginnen. Ich war neugierig, vielleicht auch naiv. Ich habe Menschen getroffen die wirklich nichts mehr hatten, die nicht mehr wussten wie sie die nächste Woche, den nächsten Tag überstehen werden. Menschen die vom Krieg gezeichnet waren, die Hunger litten und Angst hatten. Aber diese Menschen dachten nicht ans fortgehen! Diese Menschen sind in ihrer Heimat geblieben oder zumindest zurückgekehrt. Wer berichtet von diesen Menschen? Sind nicht genau diese die Helden, welche auch die Kraft haben in schwierigen Zeiten zu bleiben, statt den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen?

Ich bin froh hier zu sein. Ich bin froh zu sein. Ich bin froh.
Seid ihr es auch!!!


das_Böhmi

RE: Auswandern

#14 von Karli ( Gast ) , 09.09.2006 11:31

Hallo, Böhmi,
vielleicht ist es gerade der Wohlstand , der viele wegtreibt,
alles ist so satt und träge.
Keiner hat den Mut zur Veränderung, keiner will sich mehr einbringen , als unbedingt nötig, nur kein Risiko.
Mir geht das langsam auf den Geist.

Karli


Karli

RE: Auswandern

#15 von Groschi der Sachse ( gelöscht ) , 23.09.2006 18:36

Hallo Böhmi,
Respekt woher nimmst Du den Optimismus?
Es geht bergauf? Wo?
Weißt Du meine Meinung ist, wer nichts hat kann nichts verlieren und hat auch deshalb keine Chance woanders anzufangen.
Unser Land , unsere Familien, unsere Kinder das alles verändert sich im rasenden Tempo.
Es wird Jahr um Jahr härter seiner Familie eine Zukunft zu ermöglichen, dabei wird heute nur noch Ellenbogenmentalität praktiziert.
Pisastudie, Lehrmittelkürzung, Hartz IV, schau Dich um geht es der Masse zu gut?
Wenn ich könnte würde ich ein zweites Mal gehen.
Doch wohin?
Die Welt wird insgesamt schlechter!!!
Also behalte Deinen Optimismus.
Tschüß GdS


Groschi der Sachse
zuletzt bearbeitet 23.09.2006 18:37 | Top

   

Bin dann wieder zurück und heil aus Kirchheim/teck


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