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RE: Eine DDR Lehrerin schämt sich - 2
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Zitat von deltaSoll ich Dir etwas aus der Wessi Schulzeit erzählen...zu beispiel von prügelde Lehrer....
Scheint offensichtlich nicht viel gebracht zu haben , aber mach mal!
Richtig...ich war nie der Mann für Herrschende Systeme, ich halte nichts vom Gleichschritt egal für wem oder was. Man verzettelt sich irgendwann zu sehr und merkt nicht, das man stehengeblieben ist. Zusammenhalten ist eine sache, aber nicht auf andere Leute kosten.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Zitat von deltaVielleicht ist das Grinsen nicht angebracht, aber Eppelmann macht nicht gerade den Eindruck der besondren Ehrlichkeit. Mir trägt er zu dicke auf.....
So ist das halt unterschiedlich in der Wahrnehmung.
Ich finde, Eppelmann war und ist eine durch und durch ehrliche Haut. Und mutig dazu war er und hat der Diktatur die Stirn gezeigt, ich kann ihn deswegen nur bewundern. Wo Eppelmann deiner Meinung nach "dick aufgetragen" hat kannst du ja noch erzählen.
Ich jedenfalls hätte anders reagiert als er in seiner Art reagiert hat, als er in seiner Stasi-Akte von den Mordplänen las. Vielleicht hat er sich dabei an einen Unfall erinnert, wo ihm Mitte der 80er-Jahre in Berlin an der Kreuzung Indira-Gandhi-Straße/Landsberger Allee ein Pkw-Fahrer die Vorfahrt genommen hat und er durch die Frontscheibe seines Trabants geschossen ist, Splitter im Gesicht, Halswirbel wurden angebrochen. Der Unfall konnte nicht aufgeklärt werden, eine Wiederaufnahme des Verfahrens dann im freien Deutschland scheiterte auch hier, weil schlampig recherchiert wurde und Unterlagen verschwunden waren. Zu den Stasi-Mordplänen, nicht nur an Eppelmann heißt es im "Spiegel":
Zitat Um Eppelmann zu beseitigen, hatten zwei XX/4-Mitarbeiter, Major Edgar Hasse und Hauptmann Peter Kappis, laut ZAIG-Akten geplant, "einen Unfall herbeizuführen. Verletzungen bzw. physische Vernichtung von Eppelmann wurden einkalkuliert. Hierzu wurden mehrere Varianten geprüft (Radmuttern lockern, in der Kurve Scheibe zerstören, vor der Kurve Spiegel aufstellen)". Für Ralf Hirsch war eine andere Todesart vorgesehen: Die Prüfer der ZAIG notierten "Gedankengänge", dem Regimekritiker "in einer strengen Winternacht Alkohol einzuflößen, dass er erfriert".
scientia nostra, scientiae tuae comparata, ignorantia est.
Salve
Ja Genosse Ätzchen, das Schicksal ist hart mich euch umgegangen. Dass es Ende der 80iger rasend schnell bergab ging, ist dir sicherlich auch in deiner NVA Kaserne nicht verborgen geblieben, aber dass ausgerechnet dann der Pfarrer Eppelmann, dem die Stasi nach dem Leben trachtete, dein oberster Boss war und euch abgewickelt hat, das hättest du dir bestimmt auch nicht bei deinen schlimmsten Befürchtungen vorstellen können.
Putzig finde ich immer deine Bemühungen, den gebildeten Lateiner heraushängen zu lassen. Wo doch in unserer Republik so gut wie kein Latein, sondern Russisch angesagt war. Solltest lieber mal erzählen, welche Aufgabe die Bunker an der Zonengrenze hatten, damit die Schießer ihren 'Kampfauftrag', wie du immer zu sagen pflegst, erfüllen konnten.
Oder war die Verlautbarung des DDR Ministeriums nur nach innen an die eingesperrten Ossis gerichtet, um ihnen zu signalisieren, es wird ggf. auf sie an der Zonengrenze auch aus Bunkern heraus geschossen?
Mäuselchen, auf Deine Frage zu den Bunkern habe ich Dir an passender Stelle bereits geantwortet.
Trennung
Wer ist Eppelmann, fragten wir uns? Ich kannte diesen Menschen überhaupt nicht und insofern habe ich mich auch nicht gewundert, noch gegrämt, als Pastor Eppelmann nun der Minister für Abrüstung wurde. Als er sich ins Haus 20 des MfNV setzte, war doch jedem denkenden Angehörigen der NVA längst klar, dass er seinen Beruf so nicht weitermachen kann. Ging mir und vielen anderen Berufssoldaten also meilenweit am Gesäß vorbei. Und Mäuselchen, jetzt kommt für Dich was Neues. Außer Pastor Eppelmann, hat meine Einheit, unter anderem, den Personenschutz für seine Staatssekretäre übernommen und somit habe ich Kamerad Eppelmann ca. ein bis zweimal die Woche, die Hand gereicht und mich mit ihm mehrmals in seiner Amtszeit angenehm unterhalten. Wir konnten menschlich ganz gut miteinander. Seine Personenschützer waren übrigens alle vom Ministerium der Staatssicherheit übernommene Mitarbeiter. Ich hoffe Dein Weltbild hängt jetzt nicht schief oder bekommt gar einen Knacks.
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Zitat von Atze Wer ist Eppelmann, fragten wir uns? Ich kannte diesen Menschen überhaupt nicht und insofern habe ich mich auch nicht gewundert, noch gegrämt, als Pastor Eppelmann nun der Minister für Abrüstung wurde.
Eppelmann war doch schon in tiefsten Ostzeiten über das Westfernsehen bekannt. Du hast wohl freiwillig auf die Inhalation von Anti-DDR Hetze im Westfernsehen verzichtet, gelle.
Eppelmann hatte die Stirn, Anzeige zu erstatten, als er feststellte, daß seine Wohnung verwanzt war. Das war übrigens nach den Buchstaben des Gesetzes des SED-Staats auch nicht erlaubt, nur, so einfach wie den gemeinen Ossi mit einem inszenierten Prozess in einem Knast jahrelang verschwinden zu lassen, das konnte man sich bei Eppelmann wegen seiner Bekanntheit auch nicht erlauben, und Eppelmann machte den 'zuständigen Organen' richtiges Kopfzerbrechen. Die Bekanntheit hat wohl auch dazu geführt, daß die geschmiedeten Mordpläne nicht umgesetzt wurden.
Eppelmann hatte doch schon Aufsehen erregt, als er 1982 zusammen mit Havemann die eigentlich vernüftige These vertreten hat, das sowohl sowjetische als auch US Atom-Raketen, die auf deutsches Gebiet gerichtet sind, nichts Gutes bedeuten. Bekannt geworden ist damals ihr "Berliner Appell" für die Abrüstung.
Komisch, du mußt irgendwie auf dem Mond gelebt haben, wenn du gerade als BerufsNVAler davon nichts mitgekriegt hast. Da sieht man doch, wie wirksam das eigentlich dämliche Herumgewirtschafte der SED-Diktatur in Sachen Desinformation und Propaganda doch gewesen ist.
Dass in der Stasi auch das gemacht wurde, was sonst bei zivilisierten Staaten beim Grenzschutz oder beim Personenschutz gemacht wird, ist mir schon klar. Aber es waren eben dort auch Abteilungen, die sich mit dem Aushecken von Mordplänen beschäftigt haben.
Die sonst ja auch bei der NVA übliche Anredeform "Genosse" ist dann wohl bei Eppelmann weggefallen, und auch die Anrede "Kamerad" hat er sich nicht verbeten?
Das Thema dieses Threads lautet Eine DDR Lehrerin schämt sich, wenn ihr Euch über Eppelmann austauschen wollt, dann fangt bitte einen neuen Thread an. Weilheimer Moderator
Wenn sie Linientreue mimen mußten, waren unsere Lehrer sehr sehr schlechte Schauspieler. Gut ich bin ja schon 1975 aus der Schule raus. Westbeutel war zwar auch ein Thema. Klamotten überhaupt nicht. Vielleicht unter den Mädels. Aber nicht so wie die das in dem Film dargestellt hat. Unsere Lehrer haben da gern mal beim Verdecken dieser nachgeholfen. Sollte mal jemand unverhofft das Klassenzimmer betreten, "mußte die Tüte ja nicht sofort ins Gesicht fallen". Das war unser typischer DDR Schulaltag. Hat sie sich für ihr fehlendes Rückgrat entschuldigt?
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
60 % der Lehrerschaft in Unserer Republik waren Genossen. Aber das alleine sagt noch nichts über die normale Praxis aus, alle Lehrer im SED-Staat, sowohl die Parteilosen, als auch Lehrer, die in einer "Bruderpartei" organisiert waren, mußten am "Parteilehrjahr" der Diktaturpartei teilnehmen.
Bei dem "Parteilehrjahr" handelte es sich um eine kommunistische Massenschulung, Schwerpunkt "Marxismus/Leninismus", die Themen der Schulung wurden vom SED-Politbüro festgelegt.
Die Leichtatlethik-Weltrekordlerin Ines Geipel, sie türmte aus dem SED-Staat über Ungarn in der Vorwendezeit, beschreibt das Wirken der Lehrer so:
Zitat Ines GEIPEL, Schriftstellerin und Hochschullehrerin, die sich selbst im Rückblick als stark indoktriniertes Kind beschreibt, betrachtet das DDR-Schulsystem als reine Erziehungsdiktatur. Die Folgen einer ausgebliebenen Schulreform erlebt sie so: "Der Satz ,Die DDR war eine Diktatur' scheuen heute viele Schüler. Ortlos ist diese Generation in Bezug auf die deutsche Geschichte. Da gibt es Verantwortlichkeiten. Von der SED/PDS zum Beispiel habe ich in Bezug auf das angerichtete Schmerz- und Schadensvolumen auch in anderen Zusammenhängen noch nie einen bemerkenswerten Beitrag vernommen."
Weiter heißt es in dem Link
Zitat Regina MÖNCH erinnerte an eine Lesung mit Christa WOLF 1989 in der untergehenden DDR. Damals, das haben wir zwischenzeitlich vergessen, haben sich die Ostdeutschen gefragt: Was haben wir so lange mit uns machen lassen und warum? Nun, wir haben uns angepasst, der eine mehr, der andere weniger. Dass das Bildungs- und Erziehungssystem der DDR daran den entscheidenden Anteil hatte, ist unstrittig.
Ach mensch Reporter, wann kappierst Du, daß jedes Schulsystem, unabhängig des politschen, der Erziehung im Sinne des gerade existierenden Systems zu dienen hat? Wer da nicht mit machen will, muß das Land eben verlassen, oder einen anderen Job suchen. Da gab es damals keine Nöte. Land verlassen können, ist ein anderes Thema.
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Ja Weili, Eppelmann ist ein anderes Thema. Den kannte ich bis zur Wende nicht mal aus dem Westfernsehen. Über die Schüssel war im Dresdner Süden (Oberhalb des Tales)seit 1986 alles drin.
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