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Gesellschaft » Wegzug aus dem Osten immer noch empfehlenswert
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wenn ich die letzten 10 Jahre meines Lebens betrachte, so bin ich heilfroh, 2001 der Arbeitsplatzmisere im Osten entkommen zu sein. Besonders dankbar bin ich meiner Firma, die mich trotz meiner langen Krankschreibung aufgrund einer Krebserkrankung behalten hat und mich am selben Arbeitsplatz wieder einstellen will. Das wäre mir z. B. bei einer Ostfirma nie passiert. Wenn ich meine Angehörigen und Freunde besuche, so stelle ich in Gesprächen wiederholt fest, dass die "Daheimgebliebenen" häufig die A...karte gezogen haben, selbst wenn sie eine Vollzeitbeschäftigung haben. Ob Bezahlung, Überstunden, Stressbelastung oder Umgangston - im Osten steckt wohl der Kapitalismus noch in den Kinderschuhen.
Du hast Recht. Das Problem ist, dass es sich die Bosse (oftmals aus dem Westen) im Osten "leisten" können, gerade weil es so wenig Stellen gibt und die Bezahlung unter Westniveau ist. Viele wollen aber nicht weg, da der Osten auch seine Vorzüge hat. Im Westen würden Viele sagen, die so behandelt werden: "Leck mich am A .... ich bewerb mich woanders, da krieg ich bessere Konditionen!" Klappt im Osten zwar auch, aber nur wenn man die ensprechende Erfahrung und Qualifikation hat. Deshalb ist es wichtig, dass man sich solidarisiert und auf die Mißstände hinweist. ich verstehe deshalb nicht, warum bei dem Thema im Fernsehen bei Anne Will oder Maischberger dann ein Busfahrer mit Migrationshintergrund gezeigt wird, der im Rhein/Main Gebiet 1.700 € Netto raus hat und sagt, es würde kaum reichen für die Familie und Miete etc.
Dann soll man mal die Leute zeigen, die vielleicht 1.100 Netto haben, die Frau vielleicht nen 400 € Job und noch 2 Kinder zu versorgen hat !
Moin Moin FreshWaterSkipper Also kanns so krass kann man es nicht sehen, wie Du es schreibst. Aber eins stimmt wohl das die dort geblieben sind es schwerer haben wie die anderen im Job und daher kommt auch die unzufriedenheit die ich in gewisser Hinsicht verstehen kann was die Lohndiverensen angeht. Aber zu Deiner Frage zurückzukommen; Wegzug ja wenn ich kein Job habe im Osten aber sicher nicht wegen den Lohn allein weil ich ev. in Bayern ein paar Hundert Euro mehr in der Tasche habe!!!
P.S.: Richtig ! Vor allem, was habe ich davon, wenn ich mehr Kohle habe, aber vielleicht ganz allein dort bin. Das wär für mich der Horror, jeden Tag nach Feierabend nach Hause zu kommen und allein zu sein, nix unternehmen zu können ... da helfen mir die 500 € mehr auch nicht viel. Dann telefoniere ich mit Freunden und Familie in der Heimat und werd noch depri.
Smithie in deinen Alter ist es kein Problem neuen Freundeskreis aufzubauen ich war auch sehr jung als ich weg ging!! Und wenn ich in Deinen Alter wäre gäbe es für mich nur eins; In verschiedenen Ländern arbeiten so wie viele junge das tun heututage das wäre aber ganz sicher bei mir. So eine Chance bekommt man nicht mehr im Alter oder anders gesagt man hat den Mut nicht mehr. Was gibt es schöneres als Job mit andere Länder kennenzulernen zu verbinden
Jo, sehe ich auch so. Nur es muss einem dort auch gefallen !! Wenn ich jetzt zurückblicke, dann würd ich eher im krisengeschüttelten Griechenland arbeiten, als in Österreich oder Bayern.
Zitat von FreshWaterSkipperOb Bezahlung, Überstunden, Stressbelastung oder Umgangston - im Osten steckt wohl der Kapitalismus noch in den Kinderschuhen.
MfG
FreshWaterSkipper
... tja, doch nicht" überholt, ohne einzuholen" ... aber auch das man muss man differenziert betrachten. was mir tatsächlich nicht fehlt, ist der östliche umgangston auf behörden, t.w. unter kollegen ... , was mir fehlt, ist die freundliche zugewandtheit und bodenständigkeit der ärzte (zumindest vor 15 Jahren noch), die selbstverständliche akzeptanz als frau, die relative unbekümmertheit im informationsaustausch unter nachbarn, das aufeinanderzugehen ohne den sportlichen ehrgeiz, nicht als verlierer aus der begegnung zu gehen, die toleranz, nach meinungsverschiedenheiten wieder zusammenzukommen, und immer wieder der östliche humor, mit doppeldeutigkeiten und ironie umzugehen.
Sehe ich genau so, wobei ich auf Ämtern/Behörden auch schon positive Erfahrungen gemacht habe. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie die Leute dort drauf sind. Hab mich in Halle vor einiger Zeit auch recht nett mit ner älteren Dame unterhalten, die auch mit ihrer persönlichen Meinung nicht hinterm Berg hielt - da hätte man im Westen wahrscheinlich schon Probleme bekommen, wenn man als "Offizieller" ne abweichende Meinung hat (die aber der Realität entspricht), weil es dort immer ein paar Petzen gibt, die meinen "Soooo ... da muss ich doch gleich mal einen Brief an den obersten Vorgesetzten schreiben!!)
Und die Frauen als selbstverständlich im Berufsleben zu nehmen, ist für mich selbstverständlich. Hatte nicht erst 1x, dass ein Kunde ausdrücklich einen MÄNNLICHEN Mitarbeiter mit Kompetenz gefordert hat und nicht zu einer Frau wollte. Das war für mich sehr befremdlich !
was mir fehlt, ist die freundliche zugewandtheit und bodenständigkeit der ärzte (zumindest vor 15 Jahren noch), die selbstverständliche akzeptanz als frau, die relative unbekümmertheit im informationsaustausch unter nachbarn, das aufeinanderzugehen ohne den sportlichen ehrgeiz, nicht als verlierer aus der begegnung zu gehen, die toleranz, nach meinungsverschiedenheiten wieder zusammenzukommen, und immer wieder der östliche humor, mit doppeldeutigkeiten und ironie umzugehen. Genau dies ist Vergangenheit im OstenAber wenn mal ehrlich ist war es damals nur ein Nachbarschaftliches gutes Verhältniss weil man nie wusste wann man den Nachbar braucht bei irgendwelchen gefälligkeiten die man heutzutage sich mit Geld erkaufen kann Handwerker ect.pp Wenn das Geld nicht vorhanden ist in gewissen ecken D oder sonst wo auf der Welt funktioniert dies immer noch!!
ooooch Peppe, komm, lass uns zusammen heulen .... du sagst es "weil man nicht wusste, ob man den nachbarn nicht mal braucht". deshalb bin ich für einen wohlstand, der den menschen NICHT gänzlich unabhängig macht von seinem nachbarn, dann sind beide freundlicher (das muss keine katzenfreundlichkeit sein, sie kann auch echt kultiviert sein), beide weniger einsam und beide glücklicher. das höchste gut ist ja, wie inzwischen festgestellt wird, am "LEBENSGLÜCK" zu messen ...
Zitat von Smithie23Jo, sehe ich auch so. Nur es muss einem dort auch gefallen !! Wenn ich jetzt zurückblicke, dann würd ich eher im krisengeschüttelten Griechenland arbeiten, als in Österreich oder Bayern.
Hallo peppe, hallo Smithie23,
ich gebe euch beiden recht, dass auch der Osten seine Vorzüge hat, z.b. wäre noch hinzuzufügen das Thema Kinderbetreuung. Smithie23, du sprichst mir irgendwie aus dem Herzen. Ich habe zwar in BaWü einen guten Job gefunden, bin aber seit 2001 dort allein. Ich oute mich hiermit als unglücklicher Mensch, sorry, das musste einfach mal raus. Auch die Folgen meiner Erkrankung (Magenkrebs) quälen mich immer noch.
Wenn ich es mir damals hätte aussuchen können, so wäre ich in den Raum Berlin, Sachsen oder nach Meck-Pomm gezogen (nah am Wasser ), aber wie es dort mit Arbeitsplätzen aussah, brauch ich ja nicht zu erklären.
Natürlich ist es unbefriedigend, nach Feierabend mit niemandem reden zu können, aber die existenziellen Fragen (der niedrige Kontostand, das Stellenangebot) liessen mir keine Alternative.
@Monarde ..sollange die Nachbachschaft nicht zum "Topfgucker"wird und immer wieder auf der Matte steht ist es o.k. Ich habe es immer so gehalten das man sich abspricht wenn man sich Treffen will auch früher im Osten. Ich hasse nichts mehr wie wenn jemand vor der Tür steht um nur zu plaudern @FreshWaterSkipper, da bist du sicher nicht der einzige auch hier bekomme ich es mit wie die D die neu in die Schweiz kommen echt Mühe haben Kontakt zu finden. Da gebe ich immer den Ratschlag sich eine Verein zu suchen alles andere ergibt sich von selbst.
Der Satz stammt von Johannes Chrysostomos, einem der größten christlichen Prediger des 4. Jahrhunderts -- mußte ich aber auch erst googeln, da er mir geläufig war.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
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